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Petra Schier

Lesungen

Petra Schier las aus "Frevel im Beinhaus"

Wenn Petra Schier eine Lesung veranstaltet, weiß ich mittlerweile, dass sie nicht lange braucht, um mich mit ihren Geschichten in eine andere Zeit zu entführen. Gestern Abend ist ihr das wieder einmal gelungen.
Ort des Geschehens war der Flügelsaal der Stadtbibliothek in Langenfeld.
Bevor die Lesung begann, hatte ich noch die Möglichkeit mit der sympathischen Autorin zu sprechen. Ich darf sicher verraten, dass Petra Schier bald wieder auf Lesereise geht. Die Termine wird sie rechtzeitig auf ihrer Website www.petra-schier.de veröffentlichen.
Zu Beginn der dann folgenden Lesung, stellte Petra Schier sich dem schon sehr gespannten Publikum vor und ihr historisches Gewand einer Patrizierfrau fand großes Interesse. Petra Schier erklärte den Zusammenhang der Kleiderschleppen und dem Stand der Damen, und wies darauf hin, auch an die Mägde zu denken, die das alles waschen mussten.
Binnen kürzester Zeit war ich somit eh schon in eine andere Zeit versetzt worden und als die Autorin dann begann aus dem vierten Teil ihrer Reihe rund um Adelina und Neklas Burka, nämlich “Frevel im Beinhaus” zu lesen, war auch das Publikum mucksmäuschenstill.
Die Geschichte spielt in Köln und nicht nur der Bezug zu einer der schönsten deutschen Städte, sondern auch die ausgefeilten Charaktere der Handlung faszinieren mich so daran.
Natürlich gab es für vorher noch eine kurze Zusammenfassung der Figuren, in der die wichtigsten Charaktere vorgestellt wurden.
Im vierten Teil der Reihe wird die schwangere Katharina vermisst. Sie ist die Frau des Schuhmachers und war ursprünglich auf dem Weg zu Adelina in die Apotheke. Diese hat ihr nach einem Schwächeanfall Kräuter zur Stärkung mitgegeben und als Gegenleistung sollte der Schuster ihre Schuhe flicken. Diese Schuhe wollte Katharina der ebenso schwangeren Adelina bringen.
Kurze Zeit später findet man die Leiche in Burkas Abortgrube. Schnell fällt der Verdacht auf Neklas. Adelina macht sich also wieder einmal auf Mördersuche.
Petra Schier verriet auch, dass es noch einen fünften Teil geben wird. Allerdings erst im Frühjahr 2013.
Zwischendurch gab es eine kleine Pause zum Luftschnappen und Bücher kaufen. Ich stellte fest, dass ich bereits alle Bücher der Autorin habe und statt eines Einkaufs gab es dann gemeinsame Fotos.
Nach dem zweiten Teil der Lesung gab es dann noch die Möglichkeit Fragen zu stellen und die kamen reichlich. Petra Schier ist eine Vielschreiberin und schreibt jährlich drei Romane. Auf die Frage von mir, was sie tut, wenn sie eigentlich gar keine Lust zum Schreiben hat, kam die sinngemäße Antwort: “Ich bleibe so lange am Schreibtisch sitzen, bis ich mein Tagespensum geschafft habe. Egal, ob das zweieinhalb Stunden sind oder zehn.”
Abschließend kann ich nur noch sagen, dass es ein sehr schöner Abend war und ich bin immer wieder begeistert, wie interessant das Leben zu damaligen Zeiten doch war. Petra Schier wirft in ihren Romanen nicht steif mit Fakten herum, die man im Geschichtsunterricht nur so um die Ohren gepfeffert bekommt, sondern bringt ihrer Leserschaft das Leben der einfachen Leute näher.
Nicht nur darum erhalten ihre Lesungen von mir das Prädikat: sehr empfehlenswert.
© Ricarda Ohligschläger

Rezensionen

Petra Schier – Die Eifelgräfin

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Petra Schier lässt uns mit “Die Eifelgräfin” teilhaben am Burgleben des Jahres 1348.
200 Jahre zuvor teilten sich drei Männer nach einem Kreuzzug ihre Beute, darunter ein magisches Kruzifix. Jeden von ihnen begleitet fortan ein Teil dieses Kreuzes, als Glücksbringer und Unterfand für zukünftiges Glück, und als Erinnerung an einen Schwur…
Elisabeth von Küneburg wird in die Obhut von Freunden auf die Burg Kempenich geschickt. Während sie auf die Wiederkehr ihres Verlobten wartet, freundet sie sich intensiv mit ihrer neuen Magd Luzia an. Sie entdeckt, dass in dem Mädchen mehr als ein einfaches Bauernmädchen steckt, und bringt ihr unter anderem sogar Lesen und Schreiben bei. Aus dem Mädchen wird in kürzester Zeit eine hübsche junge Frau. Als Gaukler die Burg besuchen verliebt sich Luzia zum ersten Mal, und bald kann sie ihrer Leidenschaft für den jungen Roland nicht mehr nachgeben. Elisabeth jedoch muss sich mit dem ungehobelten Johann von Manten auseinander setzen. Immer wieder begegnet er ihr auf respektlose Art und weckt so ihren Zorn. Dann trifft endlich langersehnte Nachricht über ihren Verlobten ein und plötzlich überschlagen sich die Ereignisse, denn auch die Pest ist geradewegs auf dem Weg nach Kempenich.
Petra Schier hat mit “Die Eifelgräfin” einen leidenschaftlichen, spannungsgeladenen, historischen Roman geschaffen in dem es an nichts mangelt. Liebe, Leidenschaft, Freundschaft, Zwistigkeiten, Krankheit, Tod und die Pest bringt sie gekonnt zusammen. Flüssig geschrieben und kurzweilig erfährt man so sehr viel vom Burgleben dieser Zeit. Mittlerweile konnte ich auch in Erfahrung bringen was Höllenfenster sind, denn diesen Begriff kannte ich vorher noch nicht.
Ebenso war mir bisher noch nie so ein stures Burgfräulein untergekommen. Ich hätte Elisabeth, aber auch Johann an so manch einer Stelle im Buch nur allzu gern kräftig durchgeschüttelt. Petra Schier bedient hierbei zwar einiges an  Klischees, aber in vielerlei Hinsicht ist ihre ganz spezielle “Kriegen Sie sich oder kriegen Sie sich nicht?” – Thematik heute noch aktuell und ich bin mir sicher, dass genau das noch vielen Leser/innen – die Herzschmerz lieben – sehr gefallen wird.
Rund um das Kruzifix hat Petra Schier noch einen Schuss Mystik mit einfließen lassen, der den Aberglaube und die Gottesfurcht dieser Zeit noch unterstreicht.
Die Zeichnungen am Ende des Buches und die historischen Nachbemerkungen runden das positive Gesamtpaket noch einmal ab.
Fazit: Ein gelungener historischer Roman, dem es an nichts fehlt – außer vielleicht einer Fortsetzung.
© Ricarda Ohligschläger

Allgemeines

Petra Schier startet neue Seite: Adelinas Welt

Adelina Burka ist die Heldin mehrerer historischer Romane, die seit 2005  im Rowohlt Taschenbuch Verlag erscheinen. Sie lebt in Köln des ausgehenden 14. Jahrhunderts und betreibt als Meisterin eine Apotheke am Alter Markt. Zufällig und eher widerwillig gerät sie immer wieder zwischen die Fronten krimineller Machenschaften vor dem Hintergrund der historischen Ereignisse, die Köln zu jener Zeit veränderten.
Doch nicht nur die Aufklärung dieser Geschehnisse beschäftigt Adelina, sondern auch ihr Ehemann, der städtische Medicus Neklas Burka, und dessen bewegte und von dunklen Flecken durchzogene Vergangenheit sowie ihre Familie, ihr Lehrmädchen, ihr Gesinde und ihre Freunde.
Petra Schier lädt herzlichst ein, auf diesen Seiten mehr über Adelina und ihre kleine Welt zu erfahren: Hintergründe zu ihrer Familie, Historische Ereignisse des ausgehenden 14. und beginnenden 15. Jahrhunderts in und um Köln, das Apotheken- und Gesundheitswesen jener Zeit, Alltägliches wie Musik, Speis und Trank, Kleidung und vieles andere mehr.
Einen Blick hinter die Kulissen wird Ihnen in Kürze der Bereich “Making of” gewähren. Dort können Sie einen Blick in die Schreibstube der Autorin werfen, ihre Arbeit kennenlernen und sogar miterleben, wie ein neuer Adelina-Roman entsteht.
Sämtliche Seiten werden natürlich wachsen und immer wieder aktualisiert. Links, die in den Navigationsleisten noch nicht fett stehen, werden erst später mit Inhalt gefüllt. Es lohnt sich also, öfter mal hereinzuschauen oder den Newsletter zu abonnieren, der regelmäßig über Neuigkeiten informiert.
Petra Schier freut sich über einen Besuch auf:  www.adelinas-welt.de

Lesungen

Petra Schier las aus "Verrat im Zunfthaus"

Gestern Abend haben wir, mein Mann und ich, uns auf den Weg nach Rheinberg gemacht, wo Petra Schier, anlässlich der „Nacht der Bibliotheken“ in der Stadtbibliothek las. Auch wenn unser Navigationsgerät uns nicht dienlich sein wollte, haben wir den Weg sehr gut gefunden.
Die Lesung wurde in einer Kapelle, die in das Gebäude der Stadtbibliothek integriert ist, gehalten. Das Ambiente war sehr schön und hell, nur leider etwas kühl, da die Heizung ausgefallen war, wie uns die Leiterin der Bibliothek im Nachhinein noch erläuterte. 
Petra Schier gab vor der Lesung noch Interviews. Ich nutze die Gelegenheit, ein Foto zu machen, da mich ihr Gewand sehr interessierte. Frau Schier trug nämlich die mittelalterliche Kleidung einer Bürgersfrau. Am Beginn der Lesung erklärte sie einige Details dieser Kleidung, so deuteten die Schleppen am Ärmelsaum auf die Höhe des Standes hin: Je länger diese waren, desto angesehener und reicher war die jeweilige Dame.

Petra Schier 001

Frau Schier begann dann die Lesung aus „Verrat im Zunfthaus“, einem weiteren Teil der Adelina – Reihe, die im nächsten Jahr durch „Frevel im Beinhaus“ Zuwachs erhält. Und auch „Die Stadt der Heiligen“ wird eine Fortsetzung erhalten: Im April 2010 erscheint „Der gläserne Schrein“.

Petra Schier 002

„Verrat im Zunfthaus“  handelt vom Fund einer übel zugerichteten Leiche, die die junge Apothekerin Adelina bei einem Besuch im Zunfthaus entdeckt. Auch deren Verlobter, der Zunftmeister wird kurz darauf tot aufgefunden, und so muss man den Verdacht, dass es sich um eine Eifersuchtstat handelte, ausschließen. Als dann auch noch Münzen bei Adelina auftauchen, die dem Bestechungsgeld der Patrizier an die Zünfte entstammen, gerät Adelina selbst in den Verdacht, die Stadt Köln verraten zu haben.
Die Autorin las, nach einer kurzen Pause, dann noch aus ihrem gerade erschienenen Buch „Die Eifelgräfin“ , welches auf der Burg Kempenich spielt.
Ich fand den Abend sehr gelungen, hatte ich doch auch Möglichkeit mit der Autorin zu sprechen. Ich muss sicher nicht erwähnen, dass ich nicht bücherlos nach Hause fuhr, oder??

Rezensionen

Petra Schier – Tod im Beginenhaus

Köln im Mittelalter. Im städtischen Hospital, in dem geistig verwirrte Menschen wohnen, sterben nach und nach mehrere Menschen einen mysteriösen Tod.
Eine Schließung steht kurz bevor, denn viele glauben an eine Seuche.
Nur die Apothekertochter Adelina, die das Beginenhaus regelmäßig mit Kräutern versorgt, glaubt nicht an eine Seuche. Sie ist überzeugt, dass Gift im Spiel war und bringt sich mit ihren Nachforschungen in Gefahr. Auch ihr Untermieter Neklas Burka versucht sie abzuhalten. Hat er etwas mit den Morden zu tun? Aber wer profitiert von der Schließung?
 
„Tod im Beginenhaus“ ist nicht nur der erste Roman der Autorin Petra Schier, sondern auch der Beginn der Reihe rund um die Apothekertochter Adelina.
Diese begeistert dadurch, dass sie keine typische Frau dieser Zeit ist. Sie stellt Fragen wo andere schweigen und geht ihren eigenen Weg. Ihr Vater möchte sie gerne verheiraten, doch Adelina hat auch hierzu ihre ganz persönliche Meinung.
Liebevoll kümmert sie sich um ihren behinderten Bruder Vitus und ihren verwirrten Vater. Dessen Experimente vernebeln ihm scheinbar zunehmend den Verstand.
Neklas Burka ist eher der geheimnisvolle Protagonist und wird in den Folgebänden sicher noch eine größere Rolle spielen.
Das Buch ist sehr flüssig zu lesen und Petra Schier beschreibt das mittelalterliche Köln sehr bildhaft. Beim Lesen hatte ich oft das Gefühl hinter Adelina zu stehen, da das Leben zu der Zeit so direkt beschrieben wurde.
Ich war mehr als überrascht als sich die Mordfälle auflösten, denn beim Lesen hatte ich immer wieder andere Täter im Verdacht. Die Spannung wurde hier absolut bis zum Schlusspunkt gehalten. Dafür gibt es von mir noch einen Extrapunkt.
Und trotz des eher ernsten Themas musste ich ab und zu auch Lächeln. Petra Schier versteht es eben aus einem historischen Roman einen abwechslungsreichen Schmöker zu zaubern.

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