Kategorie: Rezensionen Historische Romane

  • Anne Stern – Das Opernhaus

    Anne Stern – Das Opernhaus

    In „Das Opernhaus: Rot das Feuer“ erzählt Anne Stern nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern verwebt sie mit den dramatischen politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen des Dresdens im Jahr 1849. Die Zeit nach der Märzrevolution von 1848 war geprägt von sozialen Spannungen und dem aufkeimenden Wunsch nach Freiheit und Demokratie. Dresden wird zum Schauplatz dieser revolutionären Strömungen, bei denen Menschen aller Schichten – Künstler, Intellektuelle, Arbeiter und Dienstmädchen – für ihre Rechte kämpfen. Sie fordern politische Mitbestimmung, soziale Gerechtigkeit und Freiheit, und die Stadt ist ein Pulverfass, das jederzeit explodieren könnte.

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    Inmitten dieser Unruhen steht die Protagonistin Elise, eine gefeierte Violinistin und angesehene Ehefrau des Komponisten Adam Jacobi. Elises innerer Konflikt – ihr Wunsch nach Freiheit und ihre aufkeimende Liebe zu dem Kulissenmaler Christian – spiegelt die gesellschaftlichen Umbrüche wider, die Dresden erschüttern. Ihre Leidenschaft für Christian stellt eine Rebellion gegen die Zwänge und Konventionen der Zeit dar, während ihr persönlicher Kampf für Selbstbestimmung und Sinnlichkeit in die größere gesellschaftliche Rebellion eingebettet ist. Diese Parallele zwischen Elises Liebesleben und den revolutionären Ereignissen verleiht dem Roman eine faszinierende Tiefe und zeigt, wie eng private und gesellschaftliche Konflikte miteinander verbunden sein können. Elise kämpft nicht nur um ihre persönliche Freiheit, sondern wird auch in die größere Frage hineingezogen, was es bedeutet, für seine Ideale einzustehen – und was man bereit ist, dafür zu opfern.

    Die Semperoper als lebendiger Schauplatz

    Die Semperoper spielt in „Das Opernhaus: Rot das Feuer“ eine zentrale Rolle und wird von Anne Stern als lebendiger, atmosphärisch dichter Schauplatz zum Leben erweckt. Sie ist nicht nur ein prachtvoller Ort der Kunst und Kultur, sondern auch ein Symbol für die gesellschaftlichen Widersprüche und Konflikte jener Zeit. Die Semperoper repräsentiert das glanzvolle, aber fragil gewordene Leben der kulturellen Elite Dresdens, das inmitten der revolutionären Aufstände ins Wanken gerät.

    Anne Stern beschreibt die Oper in all ihren Facetten: die atemberaubende Architektur, die Pracht und Eleganz des königlichen Hoftheaters und die leidenschaftliche Hingabe der Künstler, die dort auftreten. Diese lebendige Kulisse lässt die Leser in eine andere Zeit eintauchen und ermöglicht ihnen, das historische Dresden aus einer einzigartigen Perspektive zu erleben. Die Semperoper wird jedoch nicht nur als ästhetischer Ort beschrieben, sondern auch als ein Raum voller Emotionen, Leidenschaften und Konflikte. In ihren prunkvollen Sälen entfalten sich nicht nur künstlerische Darbietungen, sondern auch intensive menschliche Dramen, politische Diskussionen und geheime Treffen der Revolutionäre.

    Besonders spannend ist, dass Anne Stern historische Persönlichkeiten wie Richard Wagner und Gottfried Semper in die Handlung einbindet. Wagner, der berühmte Komponist und Kapellmeister, sowie Semper, der Architekt der Semperoper, gehören zu den Menschen, die tatsächlich eine Rolle in den revolutionären Ereignissen spielten. Wagner und Semper rufen im Roman zum Widerstand gegen die Obrigkeit auf und verkörpern den Geist der Auflehnung und des Wandels. Die Oper wird so nicht nur zur Bühne für Elises persönliche Konflikte, sondern auch zum Brennpunkt der politischen Auseinandersetzungen. Die Semperoper wird zu einem Ort, an dem Kunst und Revolution verschmelzen und an dem sich die Kämpfe um Freiheit und Selbstbestimmung in intensiver Form manifestieren.

    Das Opernhaus – ein Symbol für Macht und Prestige

    Der Roman zeigt, wie das Hoftheater, das einst ein Symbol für Macht und Prestige war, in den Wirren der Revolution zum Symbol für den Widerstand wird. Die prächtige Semperoper steht plötzlich im Zentrum der Kämpfe und wird von den politischen Spannungen der Zeit beeinflusst. Elise muss sich zwischen ihrer Liebe zur Kunst und ihrem Bedürfnis nach persönlicher und gesellschaftlicher Freiheit entscheiden – und die Oper selbst spiegelt diesen Konflikt wider. Die dramatischen Ereignisse innerhalb und außerhalb der Semperoper lassen die Leser die Atmosphäre dieser turbulenten Zeit hautnah miterleben.

    Fazit: Die Kombination aus einer intensiven Liebesgeschichte und der historischen Kulisse der Semperoper macht „Das Opernhaus: Rot das Feuer“ so einzigartig. Anne Stern gelingt es, die persönliche Rebellion ihrer Protagonistin gegen gesellschaftliche Zwänge und die politische Rebellion der Revolution miteinander zu verknüpfen. Die Semperoper wird zu einem Ort, an dem Kunst, Leidenschaft und Freiheitskampf aufeinandertreffen, und verleiht dem Roman dadurch eine emotionale und historische Tiefe, die lange nachhallt.

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  • Natalie Hallward – Die Geliebte des Räubers

    Natalie Hallward – Die Geliebte des Räubers

    Heute empfehle ich mit „Die Geliebte des Räubers“ein Buch, welches mich auf eine Zeitreise ins Jahr 1802 mitgenommen hat, direkt ins Herz des von den Franzosen besetzten Deutschlands, genauer gesagt, auf die Rheinseite.

    Die Hauptfigur ist eine unglaublich starke Frau namens Lisbeth, die in dem kleinen Dorf Brunnenweiler lebt. Sie ist eine Näherin und Wirtin, die sich um ihre kranke Mutter kümmert und versucht, das Beste aus den schwierigen Umständen zu machen. Sie ist eine Frau, die sich nicht unterkriegen lässt, auch wenn das Leben ihr immer wieder Steine in den Weg legt. Rückblickend werden hier dramatische Ereignisse eingewoben, die aufzeigen, warum ihre Mutter so krank ist.

    Lisbeth hat einen Traum: Sie möchte ihr Nähen zu einem größeren Geschäft ausbauen. Aber das Leben in Brunnenweiler ist nicht einfach, besonders nicht, wenn man für die verhassten Franzosen arbeitet und gleichzeitig von einem hartnäckigen Jugendfreund umworben wird, den sie nicht heiraten will und der binnen von Sekunden sehr unangenehm werden kann.

    Dann tritt Johann in ihr Leben, der neue Gendarm des Dorfes und Bruder des Dorfarztes. Auf den ersten Blick wirken sie wie Feuer und Wasser, aber schon bald merkt Lisbeth, dass dieser Mann etwas hat, das ihr gefällt. Aber Johann hat Geheimnisse, und Geheimnisse können gefährlich sein…

    Während das Dorfleben seinen gewohnten Gang geht, lauert im Hintergrund eine ständige Bedrohung: Eine berüchtigte Räuberbande streift durch die Wälder. Als der Dorfarzt verschwindet und Johann sich auf die Suche nach ihm macht, wird die Situation noch angespannter. Und dann tauchen zwei Halunken auf, die das Dorf terrorisieren. Aber sie haben die Rechnung ohne Lisbeth gemacht…

    „Die Geliebte des Räubers“ ist eine Achterbahnfahrt der Emotionen. Es gibt Momente, in denen es rau und brutal zugeht, so wie es damals wohl war. Frauen hatten oft wenig zu lachen und ein Menschenleben war wenig wert. Aber es gibt auch Momente der Romantik und der Hoffnung. Die Spannung steigt stetig an und bis zum Schluss bleibt unklar, wie alles enden wird.

    Die Autorin hat eine unglaublich atmosphärische Welt geschaffen, in der man sich mitten in der Schänke und im harten Leben der Menschen dieser Zeit wiederfindet. Historische Figuren tauchen auf und ihre Geschichten verweben sich nahtlos mit der fiktiven Handlung.

    Das Buch ist sehr gut recherchiert und flüssig zu lesen. Es hat mir großen Spaß gemacht, es zu lesen und ich kann es nur wärmstens empfehlen. Wenn ihr mehr darüber erfahren wollt, schaut es euch gerne näher [Link zum Buch] an. Und lasst mich wissen, was ihr davon haltet! 

  • Anne Stern – Fräulein Gold – (Die Hebamme von Berlin, Band 1 – 3)

    Anne Stern – Fräulein Gold – (Die Hebamme von Berlin, Band 1 – 3)

    1922: Hulda Gold ist gewitzt und unerschrocken und im Viertel äußerst beliebt. Durch ihre Hausbesuche begegnet die Hebamme den unterschiedlichsten Menschen, wobei ihr das Schicksal der Frauen besonders am Herzen liegt. Der Große Krieg hat tiefe Wunden hinterlassen, und die junge Republik ist zwar von Aufbruchsstimmung, aber auch von bitterer Armut geprägt. Hulda neigt durch ihre engagierte Art dazu, sich selbst in Schwierigkeiten zu bringen. Zumal sie bei ihrer Arbeit nicht nur neuem Leben begegnet, sondern auch dem Tod. Im berüchtigten Bülowbogen, einem der vielen Elendsviertel der Stadt, kümmert sich Hulda um eine Schwangere. Die junge Frau ist erschüttert, weil man ihre Nachbarin tot im Landwehrkanal gefunden hat. Ein tragischer Unfall. Aber wieso interessiert sich der undurchsichtige Kriminalkommissar Karl North für den Fall? Hulda stellt Nachforschungen an und gerät dabei immer tiefer in die Abgründe einer Stadt, in der Schatten und Licht dicht beieinanderliegen.
    (Kurzbeschreibung laut amazon)

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    Ich möchte euch heute sehr gerne diese Reihe um eine junge, vorwitzige Hebamme im Berlin der  1920er Jahre wärmstens ans Herz legen und erlaube mir direkt Teil 1 bis 3 zu besprechen. Ich habe alle Teile hintereinander regelrecht inhaliert und lasse euch gerne dann teilnehmen warum.

    Zuerst sei gesagt, dass mir die Reihe von Rowohlt ans Herz gelegt wurde und der Verlag durchaus mittlerweile weiß, welche Themen ich bevorzuge und da haben sie absolut ins Schwarze getroffen!

    Hulda Gold ist eine junge Hebamme, die in den Straßen Berlins ihr Geld als Hebamme verdient und somit Zugang zu vielen Familien hat. Dementsprechend intensiv wird sie konfrontiert mit Armut, persönlichen Schicksalen und dem Tod. Schon nach wenigen Seiten hatte ich das Gefühl Hilda schon eine Weile zu kennen und auch ihr persönliches Schicksal wird immer wieder angerissen.
    Nach der Trennung ihrer Eltern verfällt die Mutter immer mehr in Depressionen und die Familie zerbricht komplett. Zum Auftakt der Buchreihe ist die Mutter bereits verstorben und zum Vater hat Hulda, die jüdischer Abstammung ist, wenig Kontakt.

    Ihr zentraler Ort ist der Winterfeldtplatz, an dem sie auch wohnt und dort Freundschaft mit dem Zeitungsverkäufer Bert schließt.
    Durch einen Mordfall lernt sie Karl North kennen und beginnt mit ihm eine Beziehung. Ihre offensichtlich große Liebe Felix Winter hat sie verlassen. Die Beweggründe klären sich im Laufe der Handlung immer mehr auf. Hin und wieder hat man den Eindruck, es gäbe für die beiden ein Happy End, jedoch sind Felix politische Ansichten immer weniger mit Huldas Abstammung vereinbar und so kommt es hier zu Konflikten.

    Karl North ist von Hulda von Anfang an fasziniert, zumal sie ein Gespür für Tragödien zu haben scheint. Jedoch hatte ich am Ende der drei Bände den Eindruck, dass die größte Tragödie Karl selbst ist…
    Jedoch fand ich seine Figur trotzdem ebenso spannend gezeichnet wie Hulda oder Bert. Sein Schicksal ging mir sehr nahe und zeigt was eine lieblose Kindheit – auch heute noch – mit einem Menschen anrichten kann.

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    Hulda steckt ihr hübsches Näschen zum Glück immer wieder in Mord, Entführung und ungeklärte Todesfälle. Diese Vorfälle sind spannend gezeichnet und das Ermittlerpaar aus Kommissar und Hebamme ist eine interessante Mischung, die seinesgleichen sucht.

    Die Charaktere habe ich geliebt und freue mich auf weitere Bände des Saga. Sie sind facettenreich gezeichnet, mit Schwächen, dunklen Geheimnissen und ihren ganz persönlichen Geschichten. Besonders Berts Schicksal ist mir in Band 3 sehr ans Herz gegangen und auch um Karl muss man sich große Sorgen machen, aber vielleicht gibt hier Band 4 ein bisschen Hoffnung, der im November erscheinen wird.

    Für mich ist diese Reihe ein wahrer Lesegenuss gewesen. Mit spannenden Wendungen, unzähligen historischen Eindrücken und ich hatte immer wieder das alte Berlin vor Augen. Anne Stern schafft es hervorragend ihre Leser in das historische Treiben, den zunehmenden Judenhass und das Elend der Menschen zu bringen.

    Auch die Arbeit der Hebamme kam nicht zu kurz und wurde interessant und detailliert geschildert. Wer also Krimis mag, ist mit dieser Reihe genau so gut bedient wie Fans historischer Romane.

    ©Ricarda Ohligschläger

  • Teresa Simon – Glückskinder

    Teresa Simon – Glückskinder

    München 1945. Auf dem Schwarzmarkt in der Möhlstraße treffen sich alle, die nach Glück und ein wenig Leben suchen. Nylons, Kaffee, Schokolade und Schmuck wechseln hier die Besitzer. Auch Toni, die ihr Zuhause verloren hat und nun bei ihrer Tante Vev wohnt, versucht, auf dem Schwarzmarkt das Nötigste für die Familie zu organisieren. Als sie die Holländerin Griet kennenlernt, spürt Toni zunächst eine tiefe Abneigung. Sie ahnt nicht, dass Griet eine schwere Zeit hinter sich hat, über die sie nie wieder sprechen möchte. Sie könnten einander helfen. Doch das geht nur, wenn sie ehrlich zueinander sind und ihre Vorurteile überwinden …

    Glückskinder von Teresa Simon - Cover: Heyne
    Glückskinder von Teresa Simon – Cover: Heyne

    Glückskinder von Teresa Simon entführt seine Leser in eine schwere Zeit und doch ist es eine Geschichte, die voller Hoffnung ist.

    Ein sehr emotionaler Roman, über Schicksal und gleichzeitig eine Geschichtsstunde, die es so noch nicht gab.
    Man schreibt das Jahr 1945: Toni und Griet versuchen in den Nachkriegswirren Lebensmittel und mehr auf dem Schwarzmarkt zu ergattern. Jeden Tag kämpfen sie ums nackte Überleben – gequält von Hunger, Kälte und Not.
    Niemand ahnt jedoch, dass Griet eine ganz besondere Vergangenheit hat und für die junge Frau sind manche Begegnungen gleichzeitig schmerzhafte Erinnerungen. Sie muss sich der Vergangenheit stellen und macht dabei auch Bekanntschaft mit der Liebe.

    Und Toni? Auch sie kämpft mit dem ein oder anderen Rückschlag, mit Verrat und der Einsicht, dass nicht alles Gold ist was glänzt.

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    Die Geschichte der Menschen wird spannend und authentisch erzählt. Die Geschehnisse rund um den Schwarzmarkt haben mich sehr beeindruckt und gepackt. Vieles war mir neu und ich habe oft mit den Protagonisten mitgezittert.
    Zahlreiche zeitgeschichtliche Ereignisse wurden geschickt in die Story eingeflochten, was die Ereignisse noch realistischer erscheinen ließ. Kein Wunder, denn die Autorin hat Geschichte studiert und ist daher eine meiner Lieblingsautorinnen, da sie Zeitgeschehen immer wieder aufs Neue lebendig werden lässt.

    Sie lässt das alltägliche Leben interessant mit einfließen und oftmals sind es die kleinen Dinge, die sie dabei nicht vergessen lässt. Kaltes Wasser, kaum Kleidung, hartes oder gar kein Brot – Teresa Simin lässt uns bewusst werden, dass wir trotz allem in einer guten Zeit leben.

    Alles in Allem erneut ein sehr bewegender Roman über Zusammenhalt in der Not, Freundschaft und Familienbande, die auch die schlimmsten Krisen überstehen.

    Bisher habe ich alle Romane von Teresa Simon gelesen und auch GLÜCKSKINDER kann ich wieder wärmstens empfehlen!
    ©Ricarda Ohligschläger

  • Anne Jacobs – Rückkehr in die Tuchvilla

    Anne Jacobs – Rückkehr in die Tuchvilla

    Anne Jacobs – Rückkehr in die Tuchvilla ©Blanvalet
    Anne Jacobs – Rückkehr in die Tuchvilla ©Blanvalet

    Augsburg 1930. Marie und Paul Melzer sind glücklich, und ihre Liebe ist stärker denn je – gekrönt von ihrem dritten Kind, dem mittlerweile vierjährigen Kurti. Doch aufgrund der weltweiten Wirtschaftskrise und den schweren Zeiten muss Paul um das Überleben seiner Tuchfabrik kämpfen. Als er an einer Herzmuskelentzündung erkrankt, springt Marie ein, um das Unternehmen vor dem Ruin zu retten, denn es steht nichts anderes als das Schicksal der ganzen Familie auf dem Spiel. Wichtige Entscheidungen sind zu treffen, denn auf den Schultern der Familie Melzer lasten hohe Kreditschulden. Nur, wenn jetzt alle zusammenhalten, ist ihre geliebte Tuchvilla noch zu retten. Doch auf eines können sich alle verlassen: Wenn die Not am größten ist, ist die Hilfe am nächsten.

    SPIEGEL-Bestsellerautorin Anne Jacobs bei Blanvalet:

    Die Tuchvilla-Saga:
    1. Die Tuchvilla
    2. Die Töchter der Tuchvilla
    3. Das Erbe der Tuchvilla
    4. Rückkehr in die Tuchvilla

    Im vierten Teil der Tuchvilla geht es nicht immer ruhig zu. Marie und Paul müssen sich mit den politischen Gegebenheiten arrangieren und einen Teil ihrer Tuchvilla stilllegen, um die Tuchvilla, das Ansehen der Familie und natürlich in erster Linie die Fabrik zu retten.
    da wird schon mal ein Tannenbaum wieder abbestellt, Fleisch reduziert und auf fette Sahnetorten verzichtet – erst Recht wenn es manchen nicht passt, aber Paul und Marie halten zueinander und stehen Kritik an ihren Entscheidungen durch.

    Auch Tilly trifft weitreichende Entscheidungen für sich und ihre Zukunft. Nach einem beruflichen Misserfolg versucht sie privat und beruflich ihren Weg neu zu finden, was ihr trotz einiger Schwierigkeiten und Missverständnisse gelingt.

    Dodo und Leo entwickeln sich derweil prächtig und sind zwischenzeitlich zu eigenständigen und klugen Teenagern herangewachsen, die an ihren Träumen festhalten. Dodo tut das eher bewusst, Leo hingegen wehrt sich nach einem kreativen Desaster gegen sein großes Talent. Später sieht er ein, dass es für ihn nur eines gibt: Musik!

    Doch was wären all diese Schicksale ohne die Geschichten der Dienerschaft? So trägt Anne Jacobs ihre Leser mit auf eine Reise in die Vergangenheit des Küchenmädchens Liesl und lässt sie teilhaben an dem Schicksal eines Kindes, welches auf der Suche nach ihrem leiblichen Vater ist. Hoffnungen, Ängste und Enttäuschungen verpackt sie spannend und berührend, sodass selbst über 600 Seiten an keiner Stelle langatmig werden.

    „Rückkehr in die Tuchvilla“ ist perfekt für lange Winterabende gemacht und entführt seine Leser in eine Zeit voller Wohlstand, Gegensätzlichkeiten und schüchterner Romanzen.
    ©Ricarda Ohligschläger

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