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Rezensionen Humor

Rezensionen/ Rezensionen Humor

Timur Vermes – Er ist wieder da

 Ich habe ernsthaft überlegt, ob noch eine Rezension mehr oder weniger zu diesem Buch überhaupt nötig ist. Mich aber doch dazu entschlossen eine Meinung zu schreiben, da dieses Blog ja auch eine Art Notizblock für die von mir gelesenen Bücher darstellt.
Zum Inhalt möchte ich gar nichts sagen. Die Kurzbeschreibung des Buches findet man mit wenig Mühe beim Verlag direkt oder Amazon, und dürfte wohl jedem bekannt sein.
Dieses Buch ist in erster Linie humorvoll und gleichzeitig so erschreckend nüchtern, dass ich mich beim Lesen oftmals gefragt habe ob ich überhaupt darüber lachen “darf”.
Vermes schafft es hervorragend die Grenze des guten Geschmacks nicht zu übertreten und balanciert dabei mit einem geradezu poetischen Schreibstil zwischen Gesellschaftskritik und Satire.
Ich habe das Buch in vollen Zügen genossen, weil es eben so “wunderbar böse” ist.
Das Hörbuch soll um Längen besser sein, weil Christoph Maria Herbst diese Rolle wahrlich lebt. Ich hatte im Dezember das große Vergnügen ihn live bei der Lesung zum Buch zu hören und hatte ihn danach während der ganzen Lektüre “im Ohr”.  Von daher gebe ich den Hörbuch – Fans absolut Recht.
Herbst hat hoffentlich eine Auszeichnung dafür bekommen!
Mein einziger Kritikpunkt ist das Ende des Buches. Ich hätte mich über eine “Auflösung” gefreut. Aber vielleicht folgt die ja noch. Eine Fortsetzung des Ganzen wäre höchst erfreulich!!

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Rezensionen/ Rezensionen Humor

Gastrezension von Jörg: Papa-Probetraining – Ben Weber

Kurzbeschreibung: Können Schneeeulen tanzen? Isst man Pommes mit Senf? Fressen Löwen Fitnesstrainer? Warum stellt sich Benno Weber neuerdings diese merkwürdigen Fragen? Als der in die Jahre gekommene Fitnesstrainer und Hausmann eines Tages nach Hause kommt, ist er ziemlich überrascht:
In seiner Küche sitzt ein Kind! Der neunjährige Leo, ein Schüler aus der Klasse seiner Ehefrau Susanne, ist verzweifelt, weil er Probleme mit seinen Pflegeeltern hat. Als der Junge kurz darauf ins Kinderheim abgeschoben wird, gelingt es Susanne Benno zu einem Treffen mit Leo zu überreden. Diese Begegnung mit dem fremden Heimkind bringt nun das geordnete, ruhige Leben des midlifekrisengeplagten Mannes ziemlich durcheinander …
In dieser autobiografisch inspirierten Geschichte beschreibt der Autor mit Augenzwinkern und einer gehörigen Portion
Selbstironie, wie er sich darauf einlässt, sein wohlstrukturiertes und bequemes Leben einzutauschen gegen das gewöhnliche Chaos und Abenteuer im Zusammenleben mit einem Kind.
Mein Eindruck:
Aufgrund der Kurzbeschreibung möchte ich gar nicht näher auf den Inhalt eingehen. Diese umfasst im Prinzip schon das Wesentliche.
Was die Kurzbeschreibung allerdings nicht wiedergeben kann, ist der wunderbare Schreibstil, mit dem Ben Weber die Geschichte ausführt. Immer wieder beschreibt er die Episoden auf dem Weg zum Pflegevater kurz, prägnant und mit der trockenen Art von Humor, die nicht nur den Ruhrpottlern nachgesagt wird, sondern auch absolut meinen Nerv getroffen
hat. Seine Kunst dabei liegt darin, trotz allem plastisch in den Beschreibungen zu bleiben, so daß das komplette Buch ein wunderbares Kopfkino in Gang setzt. Unweigerlich führte das Buch auch dazu, eigene Erinnerungen mit meinen Kindern wachzukitzeln.
Beim Lesen des Buches durchzog kontinuierlich ein Grinsen mein Gesicht, welches spätestens bei der Geschichte mit der Pizza Diavolo zu einem infernalischen Prusten wurde und die anderen Zugreisenden vermutlich an meinem Verstand zweifeln ließ. Sicherlich mag das Eine oder Andere etwas überspitzt dargestellt sein, aber vielfach hört man sich als Vater
selbst murmeln:”So isses!”.
Was aus meiner Sicht dem Buch sehr gut tut, ist die Tatsache, daß der Autor hauptsächlich auf die Beziehungsebenen konzentriert hat, und den Rattenschwanz an juristischem und verwaltungstechnischem Aufwand nur
kurz anreisst, der mit einer Pflegeelternschaft sicherlich verbunden ist.
Ich halte dieses Buch für rundum gelungen, und wer gerne wissen möchte, wie die „Jungfrau zum Kinde” kommt, erfährt es hier auf unnachahmlich humorvolle Weise.
© Jörg Häusler

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Fanny Wagner und Carolin Birk – Überwiegend fabelhaft

Nina kann endlich ein bisschen aufatmen: Ihr Modecollection “Zwiebellook” läuft gut bei der Kundschaft an, ihre Tochter und sie sind in Wiestal richtig heimisch geworden und ihr Liebster Christian macht ihr immer noch weiche Knie. Doch ein bisschen wächst Nina die Arbeit bei all dem Erfolg über den Kopf und so muss dringend ein Assistent her! Zum Glück hat Freundin Jeanette zufällig eine Lösung parat und nur wenige Tage später stellt Nina Patrick Schmitt ein. Der junge Mann stellt sich als wahrer Glückssegen heraus, denn er bringt nicht nur Ninas Internetpräsent in Form, sondern kann auch gut zuhören.
Zum Beispiel als sich herausstellt, dass “Zwiebellook” kopiert wird und Nina eine Kundin nach der anderen abspringt. Und davon sollen die “Schnepfen” nichts erfahren.
Nach “Garantiert wechselhaft” hat das Autorenduo Wagner & Birk nun erneut zugeschlagen. Mit fränkischem Dialekt und einem Schreibstil, der von amüsant bis zügig zu lesen alles beinhaltet, was man sich für einen netten Lesenachmittag wünscht.
Die einzelnen Kapitel sind passend zum Titel wie beim Vorgängerbuch mit einer Vorhersage – Überschrift versehen.
Ich bin mir sicher, dass man “Überwiegend fabelhaft” aber auch ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes lesen kann. Das Autorenduo hätte es meiner Meinung nach aber verdient, wenn sich viele Leser für beide Bände finden würden, denn beim Lesen des fränkischen Dialekts bleibt kein Auge trocken. Die Idee mitunter Dialoge in Mundart zu schreiben ist halt “Überwiegend fabelhaft“!
© Ricarda Ohligschläger
 
 

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Caroline L. Jensen – Frau Bengtsson geht zum Teufel

Eigentlich ist Frau Bengtsson gestorben. Bloß war ihr Tod so banal, dass Gott sich in letzter Sekunde ihrer erbarmte. Dank des göttlichen Eingreifens könnte sie ihr Vorstadtdasein als kinderlose, perfekte Ehefrau fortführen – wäre da nicht der Teufel, der sich als fürsorgliche Nachbarin der gläubigen Hausfrau annimmt. Und so seinem ewigen Erzfeind ein Schnippchen schlagen will … Der neue Bestseller aus Schweden!
(Kurzbeschreibung laut www.droemer-knaur.de)
Ein Buch über Gott, den Teufel und die 10 Todsünden? Zugegeben ich war sehr skeptisch als ich das Buch zur Hand nahm, obwohl die Kurzbeschreibung mich bereits überzeugt hatte. Sonst hätte ich das Buch nicht bestellt.
Die ersten Seiten charakterisieren eine schwedische Hausfrau, deren kleiner Luxus darin besteht täglich ausgiebig die Post zu lesen, Kaffeekränzchen mit ihren Freundinnen zu halten oder an Abendkursen teilzunehmen: Frau Bengtsson.
Und ihr passiert ein Missgeschick bzw. Gott geschieht es! Denn eigentlich hätte er Frau Bengtsson in der Badewanne ertrinken lassen können, aber spontan wie Gott nun mal ist, entscheidet er sich nach genau 38 Sekunden sie doch nicht sterben zu lassen.
Das bekommt der Teufel mit. Und nun wird’s lustig, chaotisch und aufregend.
Frau Bengtsson wartet nämlich auf weitere göttliche Zeichen, doch die bleiben aus und währenddessen schlüpft der Teufel in die gottesfürchtige Rakel, zukünftige Pastorin und Frau Bengtssons Nachbarin.
Jensens Schreibstil ist sehr, sehr kurzweilig und göttlich amüsant. Ich liebe es, wenn Dinge mit Umschreibungen treffender ausgedrückt werden, als mit dem eigentlichen Begriff. Und es ist auch äußerst spannend mitzuerleben wie Frau B. ihren Plan alle Todsünden zu begehen verfolgt.
Die knapp 240 Seiten habe ich in einem Rutsch durchgelesen. Ich empfehle “Frau Bengtsson geht zum Teufel” allen, die einen unterhaltsamen Roman suchen, der sich mit der Frage beschäftigt wie viel Sünde eine Frau (v)ertragen kann.
© Ricarda Ohligschläger

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Hans Rath – Und Gott sprach: Wir müssen reden!

«Vor Ihnen sitzt der liebe Gott höchstpersönlich», erklärt mein Gegenüber und wischt sich die Lachtränen aus dem Gesicht. Wir schweigen. «Witzig», sage ich nach einer Weile und gebe mich unbeeindruckt. «Ich hab Sie mir immer anders vorgestellt.» Baumann hebt den Zeigefinger und sagt mit gespielter Strenge: «Das ist verboten. Man darf sich kein Bild von mir machen.» «Na, immerhin scheint Gott Humor zu haben», sage ich. Baumann nickt. «Es bleibt Gott nichts anderes übrig, als die Dinge mit Humor zu nehmen.» Sein Lächeln verwandelt sich in einen Anflug von Melancholie. Nachdenklich schaut er zu Boden. «Es ist die Wahrheit, Dr. Jakobi. Ich bin es wirklich.» Er beugt sich vor und sieht mir nun direkt in die Augen. «Ich bin Gott. Und ich bin, unter uns gesagt, ziemlich im Arsch. Es wäre also schön, wenn Sie mir helfen könnten, Doktor.»
(Kurzbeschreibung laut www.amazon.de)
Hans Rath ist bekannt durch seine humorvollen Romane  um Paul Schuberth (z. B. “Da muss man durch“). Mit seinen überzogenen  und skurrilen  Charakteren hat er sich bisher in die Herzen seiner Fans geschrieben.
Nun zeigt Rath, dass er auch anders kann.
Und Gott sprach: Wir müssen reden!” ist ernster, erwachsener und auch ein bisschen spirituell. Vor allen Dingen aber regt er zum Nachdenken an. Über das Leben, verpasste Chancen und über Dinge, die sehr unwahrscheinlich scheinen, es aber nicht immer sind.
Rath lässt seine Leser teilhaben am chaotischen Leben des Psychotherapeuten Jakobi und auf dessen Reise mit Gott – zu sich selbst.
Der Schreibstil ist wunderbar leicht und mit Zeilen gespickt, die man mehrmals lesen muss, weil sie ins Herz gehen.
Natürlich darf man nicht allzu viel erwarten.  Es geht nur um einen Spinner, der sich für Gott hält. Oder steckt etwa doch mehr dahinter?
Am Ende des Buches wird sich jeder diese Frage stellen. Da bin ich mir sehr sicher!
© Ricarda Ohligschläger