Es ist im Keller. Und bald kommt es herauf. Die eigenen vier Wände auf dem Land: für Kristin und Tom geht ein Traum in Erfüllung. Doch die junge Mutter beschleicht von Anfang an ein ungutes Gefühl. Das alte Haus ist ihr unheimlich. Als Tom kurz nach dem Einzug überraschend stirbt, werden Kristins Ängste von Tag zu Tag schlimmer. Sie hört Stimmen, und nachts träumt sie von einer Gestalt, über die man im Dorf spricht: von einem Scherenschleifer, der hier vor langer Zeit eine Frau getötet haben soll. Kristin glaubt, langsam verrückt zu werden. Die Dorfbewohner raten ihr, das neue Heim so schnell wie möglich zu verlassen. Sie entschließt sich, zu bleiben …
(Kurzbeschreibung laut amazon)
„Der Gesang des Blutes“ ist eine Neuauflage des 2007 erschienenen „Der Gesang des Scherenschleifers“. Da ich dieses nicht kannte, konnte ich mich vollends in ein weiteres spannendes Leseabenteuer stürzen – dachte ich.
Denn es ist das erste Buch von Andreas Winkelmann was mich eben nicht total begeistert. Es hat zwar etliche Gänsehautmomente, aber irgendwie verlor ich beim Lesen immer wieder den roten Faden und fragte mich worum es nun eigentlich geht, denn die zwei Handlungsstränge waren für mich überhaupt nicht nachvollziehbar.
Eine junge Familie zieht in ein Haus, in dem vor Jahren etwas Schreckliches geschah. Hierbei spielt Winkelmann gekonnt mit Urängsten und beweist, dass er fesselnde Thriller schreiben kann! Und ich hatte mehrmals eine fette Gänsehaut.
Aber auf der anderen Seite geht es sehr brutal zu, denn es wird ein Banküberfall belichtet, der eine tragische Rolle spielen wird.
Schlussendlich fließt auch alles irgendwann zusammen, aber für mich überhaupt nicht nachvollziehbar. Wie kann ich beschreiben was ich empfinde? Das Buch ist nicht schlecht – keinesfalls! Aber es sind zu viele Elemente drin, die mich schlichtweg verwirrt haben.
Fazit: Ein bisschen zu viel Fantasie, Verwirrspiel und ein Finale was wie erzwungen wirkt.
© Ricarda Ohligschläger
Schlagwort: Rowohlt
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Andreas Winkelmann – Der Gesang des Blutes
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Lilli Beck – Sie haben sich aber gut gehalten!
DAS LEBEN IST KEIN SCHONWASCHGANG. Es sollte die entspannteste Zeit ihres Lebens werden: Rosy geht auf die 50 zu, und nie hat sie sich besser gefühlt. Die Scheidung ist durch, und die Kinder sind ausgezogen. Jetzt steht der Wellnessurlaub mit der besten Freundin kurz bevor. Alles rosa also. Doch Rosy hat nicht mit ihrer Blutsaugerfamilie gerechnet. Nach und nach belagern Kinder und Ex-mann wieder das «Hotel Mama». Selbst ihre nervige Schwiegermutter steht plötzlich vor der Tür – mit einem Koffer voller Probleme im Gepäck. Rosy kann allerdings so schnell nichts umhauen. Bis John auftaucht, ihre große Liebe aus Jugendzeiten …(Kurzbeschreibung laut Amazon)
Lilli Beck – dieser Name steht für kurzweilige Unterhaltung, entspannte Lesestunden und realitätsnahe Figuren.
Mich würde es nicht wundern, wenn Rosy & Co. Irgendwo in der Nachbarschaft wohnen würden, denn die Probleme mit denen sich Rosy beschäftigen muss sind ein Mosaik aus Alltagssorgen und Lebensphasen gepaart mit mehr oder minder schweren Katastrophen: Schwiegermutterbesuch, Scheidung, Hausverkauf, eine werdende Elternschaft und das ganze wird gekrönt durch die eigenen Gefühle, die derzeit Achterbahn fahren.
Lilli Beck hat dieses Alltagsdrama so humorvoll in Szene gesetzt, dass ich die knapp 270 Seiten mit großer Freude gelesen habe.
Einzig bei der Auswahl des Titels bin ich etwas zwiegespalten. Einerseits passt er meiner Meinung nach gar nicht zum Buch, andererseits hält sich Rosy sehr gut zwischen all den turbulenten Ereignissen.
© Ricarda Ohligschläger -
Katelyn Faith – Gefährliche Verlockung
Reich, unverschämt und unverschämt gut aussehend – dieser Mann ist Gift. Emmas Herz bleibt beinahe stehen, als sie auf einer Auktion das lange verschollene Halsband ihrer Urgroßmutter sieht. Sie muss es haben! Doch frecherweise wird sie von jemandem überboten, dem Geld völlig egal zu sein scheint. Und wer hat ihr das Andenken vor der Nase weggeschnappt? Ausgerechnet Jason Hall, ihr ehemaliger Highschool-Schwarm. Leider sieht Jason noch immer so gut aus wie damals, und zu Emmas Entsetzen macht er ihr ein unmoralisches Angebot, wie sie das Schmuckstück zurückerobern kann. Emma weiß: Wenn sie bei Verstand bleiben will, sollte sie sich besser von Jason fernhalten. Aber kann sie etwas gegen seine Anziehungskraft ausrichten? Sexy, quirlig, unwiderstehlich: der berauschende E-Book-Erfolg von Katelyn Faith.
(Kurzbeschreibung laut amazon)
Nach dem ich jetzt mehrere Bücher aus dem erotischen Genre gelesen habe, würde ich ja immer noch felsenfest behaupten, dass mich SO WAS völlig kalt lässt und ich damit so gaaaaaaaaar nichts anfangen kann. 😉
Wie aber ist es zu erklären, dass ich „Gefährliche Verlockung“ an nur einem Tag gelesen habe? Pure Langeweile war es ganz sicher nicht!
Eher eine wahrlich aufregende und vor allem spannende Story, die mir Herzklopfen beim Eintauchen bereitete. Katelyn Faith schafft es mit einer bildhaften Sprache und authentischen Personen Erotik so zu transportieren, dass sie weder plump und farblos noch zu dick aufträgt.
Und währenddessen steuert die Handlung noch auf eine unerwartete Wendung zu, die dem Prädikat spannende Unterhaltung noch ein Krönchen obendrauf setzt.
© Ricarda Ohligschläger -
Jojo Moyes – Ein ganzes halbes Jahr
Das Leben hat es nicht immer gut mit Louisa Clark gemeint. Als sie ihren Job in dem kleinen Café verliert, plagen ihre Familie noch größere Geldsorgen als zuvor. Da beschließt Lou, die ihr angebotene Pflegestelle anzunehmen. Seit einem schweren Unfall vor zwei Jahren sitzt Will Traynor im Rollstuhl; seine Beine kann er nicht mehr bewegen, seine Hände und Arme nur noch eingeschränkt. Will ist verbittert und abweisend; die neue Betreuerin Lou traktiert er mit Abweisung und zynischen Bemerkungen. Aber urplötzlich passiert etwas in ihnen und mit ihnen …
(Quelle: www.rowohlt.de)
Ein ganzes halbes Jahr wird dieses Buch mindestens nachwirken, denn so sensibel wie Jojo Moyes über das Thema Behinderung schreibt ist es mir noch nie untergekommen. Es zeigt schonungslos und facettenreich die Probleme mit denen sich Tetraplegiker täglich auseinandersetzen müssen. Sei es die Hilfe, die sie bei der täglichen Körperhygiene benötigen oder schlammige Wege, die zu einem echten Hindernis werden können. Ich bin ganz ehrlich und habe mir über viele Dinge noch nie Gedanken gemacht. Beispielsweise dachte ich bisher immer, dass im gelähmten Bereich des Körpers keine Schmerzen spürbar sind und die Problematik mit der Regelung der Körpertemperatur war mir ebenfalls neu.
Während sich jedoch viele andere Meinungen vorzugsweise auf die Liebesgeschichte zwischen Lou und Will fokussiert haben, lag mein Augenmerkt eher auf ganz anderen Dingen. Wahrscheinlich ist das auch der Grund warum ich keine Taschentücher auf den letzten Seiten benötigte. Das bedeutet natürlich nicht, dass mir die Lovestory nicht gefallen hat – ganz im Gegenteil! – aber dieses Buch hat neben der Liebesgeschichte zwischen Will und Lou viele andere tolle Gründe es zu lesen.
Mich hat nämlich am meisten Lou fasziniert. Lou, die sich von einer unsicheren jungen Frau in ein selbstbewusstes und nahezu kämpferisches Wesen verwandelte, der keine Hürde zu groß ist. Lou, die ihre Meinung sagt, die weiß was sie will und sich dafür auch einsetzt. Stellt euch nach dem Lesen doch mal die Frage, ob ihr am Anfang je daran geglaubt hättet, dass sie Wills Mutter je Widerworte geben würde?
„Ein ganzes halbes Jahr“ beschäftigt sich aber noch mit einem anderen wichtigen Thema, auf das ich hier nicht näher eingehen möchte, da es zu viel vorweg nehmen würde. Nur sei verraten, dass ich Wills Weg nachvollziehen kann, denn sein Leben ist und bleibt ein täglicher Kampf gegen einen Körper in dem er gefangen ist und ich habe mich beim Lesen mehrmals gefragt was ich wohl in der Situation machen würde. Würde ich stärker sein als Will oder ist es gerade Wills Entscheidung, die Stärke beweist?
© Ricarda Ohligschläger