Brasilien finde ich als Schauplatz sehr reizvoll…
Liebe Laila El Omari, wie würden Sie sich selbst beschreiben?
Passionierte Kaffeetrinkerin, Literaturliebhaberin, Herbst- und Wintermensch.
Wie ist ihre Beziehung zum palästinensischen Volk? Hat die Abstammung väterlicherseits Sie hier geprägt und steckt hier vielleicht auch der Grund Ihres Studiums der Politikwissenschaft?
Schwierige Frage, ich denke, Abstammung prägt immer, bewusst oder unbewusst. Ein Grund für mein Politikstudium war das allerdings nicht, sondern das war einfach ganz profan die Tatsache, dass ich ein zweites Nebenfach brauchte. Orientalistik und Germanistik waren ja bereits sehr arbeitsintensiv, und im Politikstudium brauchte man nicht so viele Scheine. Diesen Studiengang habe ich eigentlich eher am Rande mitgenommen.
Fällt es ihnen leichter sich in die Handlung rein zu finden, da sie ja die Landschaft und die Menschen bzw. die Mentalität kennen über die sie in ihren Romanen schreiben?
Ja, auf jeden Fall. Meine Romane spielen ja meist aus Sicht der Europäer, die sich mit einer fremden Kultur zurechtfinden müssen, oder die – im Fall vom Purpurhimmel – in einem Land unter völlig ungewohnten Lebensumständen leben. Diese Perspektive ist für mich die Reizvollste, weil sich so das Land und die Mentalität der Menschen um einen herum durch die Augen Fremder darstellen lassen.
Woher holen Sie die Ideen für Ihre Romane?
Das ist ganz unterschiedlich. Mal ist es eine Epoche, die mich reizt und aus der heraus ich eine Geschichte entwickle, mal sind es einzelne Bilder, die sozusagen eine Geschichte in mir anstoßen. Es kommt auch vor, dass ich während der Recherchen zu einem Buch auf einmal an einem Thema festhänge, das einen wunderbaren Stoff für einen weiteren Roman abgeben würde. Meist sind es Länder und Epochen, die mich interessieren und aus denen sich langsam Bilder und Geschichten formen.
In welche Länder können Sie sich vorstellen Ihre Leser zukünftig noch zu entführen?
Brasilien finde ich als Schauplatz sehr reizvoll, und ich kann mir in künftigen Romanen auch Abstecher nach Ägypten oder Westafrika vorstellen. Das Thema „europäische Kolonien“ werde ich sicher auch künftig immer wieder mal aufgreifen, wobei ich mich nicht auf England als Kolonialmacht beschränken möchte.
Bei welchem historischen Ereignis wären Sie gerne Zeuge gewesen?
Da gibt es so einige, z.B. die erste Weltausstellung 1851 in London im Kristallpalast.
Wie alt ist Ihre Tochter und wie bekommt man das Thema Kindererziehung und Schreiben unter einen Hut?
Meine Tochter ist drei Jahre alt und geht in den Kindergarten, daher klappt die Zeiteinteilung „Schreiben und Kind“ sehr gut.
Was hat Sie dazu bewegt so viel zu studieren? Wie haben Sie Zeit gefunden?
Als ich studiert habe, musste ein Magister-Studiengang mit einem Hauptfach und zwei Nebenfächern studiert werden, und da ich ohnehin sozusagen hauptberuflich Studentin war, ließ sich das zeitlich natürlich gut hinbekommen und auch einigermaßen rasch durchziehen.
Haben Sie Schreibrituale? Wann schreiben Sie am liebsten?
Früher habe ich vor allem abends bis in die späten Nachtstunden geschrieben. Dadurch, dass ich jetzt ein kleines Kind habe, hat sich die Schreibzeit verlagert. Inzwischen schreibe ich, während meine Tochter im Kindergarten ist und am späten Nachmittag, sobald sie heimkommt, gehört meine Zeit ihr. Wenn ein Abgabetermin so richtig drängt, schreibe ich abends, wenn sie im Bett ist, weiter, manchmal auch bis in die Nacht hinein.
Was tun Sie, wenn Sie gerade nicht schreiben?
Zeit mit meiner Familie verbringen, Lesen, Freunde treffen usw. Allerdings bleibt die Freizeit durch den engen Zeitplan mit Schreiben und Kind meist auf der Strecke.
Was wären alternative Berufe für Sie – und warum?
Ich hätte gerne Medizin studiert, aber das war einfach nicht meins. Eine Zeitlang habe ich in der Empirie gearbeitet, und ich fände grundsätzlich Berufe im Bereich Entwicklungshilfe interessant.
Haben Sie schon ein neues Projekt im Angriff und dürfen Sie darüber schon etwas verraten?
Derzeit schreibe ich an einem Roman, der im 16. Jahrhundert spielt, zur Blütezeit Lissabons und der portugiesischen Kolonialreiche.
Liebe Laila, ich wünsche Ihnen für ihre Zukunft alles Gute.
Die Bücher aus der Verlosung gehen an
Iris W.
Iris G.
Rebecca K.
Herzlichen Glückwunsch!
Die Interviewfragen stammen u. a. aus Einsendungen, im Rahmen der Aktion „Leser fragen – Autoren antworten“
Monat: Dezember 2011
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Interview mit Laila El Omari
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Petra Schier – Ein Weihnachtshund für alle Fälle
Rundum ist „Ein Weihnachtshund für alle Fälle“ die ideale Lektüre, um sich auf ein kuscheliges und romantisches Weihnachtsfest einzustimmen.
Petra Schier ist mir bisher nur durch ihre zahlreichen historischen Romane bekannt. Daher war es für mich so etwas wie „Neuland“ eine ihrer Weihnachtsgeschichten zu lesen.
„Ein Weihnachtshund für alle Fälle“ erzählt die Geschichte der taffen Irina, die so gar nicht an die große Liebe glaubt. Zu tief ist sie einst von ihrer großen Liebe Lars verletzt worden.
Als Lars in der Firma ihres Vaters beruflich Fuß fasst, ist es jedoch unmöglich sich aus dem Weg zu gehen. Viel zu schnell spürt Irina jedoch das alte Herzklopfen und auch ihrer Familie entgeht nicht, dass zwischen den beiden die Funken nur so sprühen.
Daher beschließen sie den beiden einen Schubs in Richtung Liebe zu geben, doch der geht mächtig nach hinten los.
Gut, dass Weihnachtshund Nick guten Kontakt zu den Weihnachtselfen pflegt und mit deren Hilfe Irina und Lars doch noch zu ihrem Glück verhilft.
„Ein Weihnachtshund für alle Fälle“ besticht durch viel Liebe, Romantik und witzige Dialoge. Frei nach dem Motto „was sich liebt, das neckt sich!“ sind die gespickt mit liebevollen Sticheleien.
Besonders neckisch geht dabei Lars vor, der sich von der widerspenstigen Irina regelrecht zu noch mehr romantischen Aktionen hinreißen lässt. Ein selbstgebastelter Adventskalender ist dabei nur eine Variante seine Zuneigung zu zeigen.
Auch Nick, der Weihnachtshund, sorgt durch sein Täuschungsmanöver für einige Lacher. So vorwitzig wie er auf dem Cover dreinschaut, beeinflusst er die Handlung auf seine Art.
Rundum ist „Ein Weihnachtshund für alle Fälle“ die ideale Lektüre, um sich auf ein kuscheliges und romantisches Weihnachtsfest einzustimmen.
Zum Verschenken ist das im Weihnachtslook gestaltete Büchlein fast zu schade!
© Ricarda Ohligschläger -
Kim Schneyder – Hilfe, ich hab den Prinzen verzaubert
„Hilfe, ich hab den Prinzen verzaubert“ ist ein Wohlfühllachsalvengarantiebuch!
»Hallo, ich bin Heidi Martens. Also, dieser Abstecher nach Monaco damals war schon ziemlich verrückt, rückblickend jedoch das einzig Richtige, nachdem Robert mich mit dieser blöden Kuh betrogen hat. Aber schätzungsweise mache ich nicht als Erste die Erfahrung, dass man die besten Typen nie für sich alleine hat. Was wir da alles erlebt haben, könnte locker die Jahresausgabe eines Klatschmagazins füllen, und dass Albert dann ausgerechnet wegen mir um die Hand seiner Charlene angehalten hat, will mir bis heute niemand glauben, obwohl es sogar Zeugen dafür gibt. Aber am besten erzähle ich die Geschichte noch einmal ganz von vorn …« (Kurzbeschreibung laut www.amazon.de)
Von Kim Schneyder bin ich mittlerweile einiges gewohnt. Schließlich ist sie meine Chick – Lit – Entdeckung des Jahres 2010.
Mit „Hilfe, ich hab den Prinzen verzaubert!“ überzeugt sie nun erneut auf ganzer Linie.
Vorab sei gesagt, dass die Verzauberung des Prinzen nicht gleichzeitig die Haupthandlung ist. Viel eher ist das die Krönung eines kurzentschlossenen Urlaubs dreier Freundinnen (Heidi, Sepia und Sonja), der für die Mädels zu einem Trip durch das „Kuriositätenkabinett Monaco“ wird.
Wer sich darauf einlässt, wird Kim Schneyders Humor lieben lernen!
Vor allen ist die Grundidee toll durchdacht und hebt sich von der typischen „Lovestory“ ab. Die drei Freundinnen sind auf Anhieb sympathisch und bilden ein eingespieltes Team. Trotzdem hängen sie nicht den ganzen Tag wie Kletten aufeinander. Das sorgt natürlich für Abwechslung, besonders für Heidi!
Diese nutzt den Urlaub, um sich in der Welt der Reichen zu aalen – vorzugsweise auf der Yacht von Bodo, den sie auf eher untypische Art kennenlernt. Sie ist nämlich schuld daran, dass Bodo vor ihren Augen ins Wasser fällt. Dass Bodo Filmproduzent ist und trotz seines Reichtums sehr bodenständig, macht die Sache für Heidi natürlich noch interessanter.
Kurzum „Hilfe, ich hab den Prinzen verzaubert“ ist ein Wohlfühllachsalvengarantiebuch! Knackiger Humor, ein klitzekleines bisschen Romantik und viele Lachtränen machen es zu einem abwechslungsreichen Lesespaß erster Güte.
© Ricarda Ohligschläger