Monat: Februar 2013

  • Interview mit Stephanie Fey

    Stephanie Fey Foto kleinWie sind Sie zur Schriftstellerei gekommen?
    Bücher und Geschichten, das ist meine Welt, aber Verlage wollten erst mal nur meine Bilder und so wurde ich Illustratorin, hauptsächlich für Kinder- und Jugendbücher, bis es mit dem ersten Roman klappte.
    Woher nehmen sie Ihre Ideen für ihre Romane? Sind das spontane Einfälle oder lange Überlegungen und Vorbereitungen?
    Alle Geschichten denke ich mir zusammen mit meinem Mann Thomas aus. Wir werfen uns, auf dem Sofa sitzend oder beim Frühstück, die Ideen zu und ich schreib sie auf. Unsere drei Kinder sind das mittlerweile gewöhnt, dass das manchmal etwas gruselig-skurrile Themen beim Essen sind.
    Was hat Sie bewogen, als Autorin das Genre Thriller zu wählen? Gibt es Autoren, die Sie inspiriert und angeregt haben?
    Als Leserin liebe ich den Krimi, Henning Mankell, Stephen King, Karin Fossum, Hakan Nesser, Stieg Larsson. So lag es nahe, dass ich mich auch in einem Krimi versuchte. Das Thrillergenre wählte ich, weil ich mal nicht nur die klassische Mördersuche beschreiben wollte, sondern auch die Opfersicht, wie es sich aus Sicht der Rechtmedizin anbietet.
    Woraus entstand ganz speziell die Idee zum Buch „Die Verstummten„? Für mich hört es sich an wie eine kleine Meldung in einer Zeitung und diese Geschichte weitergesponnen und mit Hintergrund versehen.
    Genauso war es, mein Mann hörte im Radio die Meldung: Geisterfahrer auf der Autobahn, seine Eltern ermordet im Bett vorgefunden. Er kam in mein Schreibzimmer und sagte, was-wäre-wenn er seine Eltern gar nicht ermordet hat, wenn er auf die falsche Seite der Autobahn geflohen ist, weil er auf der Flucht vor jemandem war? Was-wäre-wenn, so entstehen alle Geschichten.
    Wie lange hat dann die Entwicklung des Thrillers „Die Verstummten“ gedauert?
    Eineinhalb Jahre, von der Idee bis zur Veröffentlichung.
    Die wahre Leidenschaft Ihrer Protagonistin ist die Gesichtsrekonstruktion. Wie kamen Sie auf diese ungewöhnliche Tätigkeit und was fasziniert Sie besonders daran?
    Ich lernte eine echte Gesichtsrekonstrukteurin kennen, mittlerweile sind wir befreundet. Sie liest meine Manuskripte und berät mich bei der Fallentwicklung, außerdem besuche ich sie oft und kriege so Einblick in ungewöhnliche Schauplätze. Mich fasziniert dieses ganz existenzielle Bedürfnis aller Menschen daran, die Suche der Identität, die ja ein unbekannter Toter verloren hat. Eine Gesichtsrekonstrukteurin gibt Opfern ihr menschliches Gesicht zurück und den Angehörigen damit die Möglichkeit um ihre Verstorbenen zu trauern.
    Gibt es eine Verbindung zwischen dem Cover und dem Inhalt des Buches?
    Ja, auf mehreren Ebenen, es könnte die Hauptfigur Carina sein, die sich auf der Suche nach der Wahrheit fühlt, als würde sie unter Wasser gedrückt. Es kann aber auch Iris sein, die an einer Stelle im Roman aus dem Wasser aufsteigt, weil sie endlich begreift, dass sie nur benutzt wurde. Es kann aber auch die tote Olivia sein, die …, naja, das würde jetzt zuviel verraten.
    Wie lange haben sie an Ihrem Durchbruch gearbeitet?
    Mein erster Roman „Das Gedächtnis der Lüge“ erschien 2008 in einem Kleinverlag, ich hatte das Gefühl jedes Buch persönlich einem interessierten Leser ins Haus zu tragen. Dabei hatte ich sieben Jahre an dem Roman geschrieben, also seit 2001. Trotzdem war es ein Anfang, für den ich sehr dankbar bin. Erst mit dem Buchvertrag für „Die Gesichtslosen“ beschloss ich hauptberuflich zu schreiben, das war 2011.
    Schreiben Sie auch Bücher unter anderen Pseudonymen?
    Ja, als Rebecca Abe habe ich den historischen Kriminalroman „Im Labyrinth der Fugger“, Gmeiner Verlag, geschrieben.
    Welche Mittel und Medien benutzen Sie, um für einen neuen Roman zu recherchieren?
    Ich treffe mich mit „meiner“ Rechtsmedizinerin und erzähle ihr von meiner Idee, dann gibt sie mir Tipps. Außerdem lese ich Sachbücher zum jeweiligen Thema und befrage, wenn möglich, Zeitzeugen. So wie z. B. bei „Die Verstummten“, den Sprachprofiler Raimund Drommel.
    Durften Sie schon live bei einer Schädelkonstruktion dabei sein und haben Sie das mit zur Recherche benutzt?
    Live ist übertrieben, weil es sich ja um eine wochenlange Arbeit handelt, wie bei einer Bildhauerin, da würde auch ein Zuschauer nur stören. Aber ich habe die Arbeitsschritte live gesehen und bin auch immer wieder im Gespräch mit der Gesichtsrekonstrukteurin, wenn sie neue Schädel rekonstruktiert.
    Verarbeiten Sie u. a. auch persönliche Erfahrungen in Ihren Büchern?  
    Ja, aber nur so, dass in jeder meine Figuren auch was von mir und meiner Familie drin steckt, Szenen, Erlebnisse, übertragen auf die Geschichte erkennen das aber nur ganz enge Freunde oder meine Familie eben.
    Wie stehen Sie zu Verfilmungen von Büchern? Könnten Sie sich vorstellen, dass Ihre Bücher verfilmt werden und wenn ja, hätten Sie Du schon (deutsche) Schauspieler als Wunschbesetzung?
    Das kann ich mir gut vorstellen, meine Traumcarina wäre Nadja Uhl.
    Sie schreiben Thriller. Ist das auch Ihr bevorzugtes Genre was sie privat lesen oder darf es da dann auch gern etwas  anderes sein?
    Wie oben bereits gesagt, ist Krimi und Thriller meine Lese- und Filmleidenschaft. Ich lese aber auch sehr gerne Gegenwartsromane, historische Romane und Kinder- und Jugendbücher.
    Kann man Sie auf der „Leipziger Buchmesse“ treffen?
    Ja, ich bin am 15. und 16. März tagsüber am Heyne-Stand  anzutreffen und lese um 17 Uhr im Literaturforum, Halle 3 ‚buch aktuell‘ Stand E401 und um 19 Uhr mit meinen Kollegen Volker Klüpfel & Michael Kobr und Titus Müller u. a. KrimiClub im Landgericht Harkortstraße 9, 04107, Leipzig (Süd) und würde mich sehr freuen, Leser und Leserinnen zu treffen!
    Liebe Stephanie Fey, ich bedanke mich – auch im Namen meiner Blogleser – für dieses aufschlussreiche Interview und wünsche Ihnen für alle weiteren Projekte alles Gute!
    Das Buch aus der Verlosung geht an
    Kerstin Marquardt
    Herzlichen Glückwunsch!
    Die Interviewfragen stammen aus Einsendungen, im Rahmen der Aktion „Leser fragen – Autoren antworten”

  • Bianca Wagner – Ich geh jetzt in dein Karma rein

    Willkommen im Kuriositätenkabinett der Hoffnung suchenden Herzen!
    So hätte der Untertitel des Buches „Ich geh jetzt in den Karma rein“ auch lauten können, denn was ich bisher schlichtweg für unmöglich hielt, hat Bianca am eigenen Leib oder besser gesagt Ohr erlebt!
    Ich selbst habe mir vor Jahren ebenfalls einmal die Karten legen lassen (dafür aber nichts bezahlt) und bin heute noch erstaunt, was tatsächlich eingetreten ist.
    Aber egal, ob man esoterisch angehaucht ist oder einfach neugierig, eines stellt Bianca Wagner klar: hinter dem Telefon sitzen auch viele Scharlatane und Hobbypsychologen.
    Es schadet sicher nicht seiner Neugier einmal freien Lauf zu lassen, aber wenn die Schuldenfalle immer näher rückt, sollte spätestens(!) Schluss sein. Und mal ganz ehrlich, wer braucht schon eine Kartenleserin, um zu entscheiden welches Kleid man tragen sollte?
    Und wenn man von all dem „Humbug“ seinen Blick abwendet, findet man allerhand kuriose Begebenheiten auf die die Autorin im Laufe ihrer 5 Jahre andauernden Arbeit als Kartenlegerin zurückblicken kann. Diese sind mal humorvoll, dann wieder emotional und manche ließen mich einfach nur den Kopf schütteln.
    Gibt’s das wirklich?, fragt man sich oft. Offensichtlich, denn sonst wäre  „Ich geh jetzt in dein Karma rein“ sicher nicht entstanden und uns der Blick hinter die Kulissen der Kristallkugeln, Karten und Amulette weiterhin verwehrt geblieben.
    © Ricarda Ohligschläger

  • Carina Bartsch – Kirschroter Sommer

    Würdest du deiner ersten Liebe eine zweite Chance geben? Die erste Liebe vergisst man nicht. Niemand weiß das besser als Emely. Nach sieben Jahren trifft sie wieder auf Elyas, den Mann mit den leuchtend türkisgrünen Augen. Der Bruder ihrer besten Freundin hat ihr Leben schon einmal komplett durcheinander gebracht, und die Verletzung sitzt immer noch tief. Emely hasst ihn, aus tiefstem Herzen. Viel lieber lenkt sie ihre Aufmerksamkeit auf den anonymen E-Mail-Schreiber Luca, der mit seinen sensiblen und romantischen Nachrichten ihr Herz berührt. Aber kann man sich wirklich in einen Unbekannten verlieben?
    (Kurzbeschreibung laut www.amazon.de)
    Eigentlich könnte man den Inhalt des Buches so beschreiben, dass Emily ihre Jugendliebe Elyas nie ganz vergessen konnte und ihm nach einer gefühlten Ewigkeit wieder begegnet. Doch die Ewigkeit ist viel zu kurz, um all die Enttäuschungen von früher verblassen zu lassen und zwischen den beiden entwickelt sich wie von selbst ein „Ping Pong“ – Spiel um große Emotionen, Erwartungen und Hoffnungen.
    Man könnte es kurzum als ein Geplänkel, ja geradezu ein Rumeiern  bezeichnen, welches sich auf ganze 500 Seiten verteilt! Das grandiose, mitreißende und faszinierende daran ist aber, dass man diese 500 Seiten gar nicht bemerkt. Vielmehr spürt man Herzklopfen, innere Zerrissenheit, den Kampf gegen die eigenen Gefühle und bittersüße Glücksmomente so sanft wie einen Schmetterlingskuss.
    Dieses Buch hat wirklich alles(!) was ich mir von einem (Liebes)Roman wünsche. Ich bin beim Lesen regelrecht dahingeschmolzen vor lauter Emotionen. Und ich bin froh, dass der zweite Teil bereits griffbereit steht, denn eines winzige Kleinigkeit hat „Kirschroter Sommer“ nicht, aber was das ist verrate ich an dieser Stelle nicht, denn ihr sollt es ja selbst herausfinden.
    Mein Fazit lautet jedenfalls: unbedingte Leseempfehlung!
    Kirschroter Sommer“ ist für mich die emotionalste Eroberung eines Herzens seit es Schmetterlinge im Bauch gibt!
    © Ricarda Ohligschläger

  • Leser fragen – Autoren antworten: Bianca Wagner

    KarmaParallel zur noch laufenden Aktion mit Stephanie Fey beginnt heute bereits die neue „Leser fragen – Autoren antworten“ – Woche mit Bianca Wagner.
    Bianca Wagner wollte eigentlich nur einen Orakelkartenkurs belegen. Danach wurde sie eine professionelle Kartenlegerin auf mehreren Astro-Lines und hat unglücklich Verliebten, neurotischen Psychiatern, Prominenten, Endzeitjüngern und auch selbsternannten Hellsehern in die Karten geschaut. Womöglich kennt sie auch Ihre Zukunft. Das Buch über ihr turbulentes Leben als Kartenlegerin ist nun bei Bastei Lübbe erschienen.
    Und ihr habt die Möglichkeit ein Exemplar von „Ich geh jetzt in den Karma rein: Die wunderbare Welt der Astrohotlines“ zu erhalten.
    Was ihr dafür tun müsst? Seid neugierig! Und sendet eure Frage(n), die ihr an die Autorin habt, direkt an rici(at)herzgedanke.de
    Betreff: Bianca Wagner
    Unter allen Einsendungen verschenke ich zweimal ein Exemplar des Buches!
    Einsendeschluss: 24.02.2013
    Viel Glück!

  • Sebastian Fitzek und Michael Tsokos – Abgeschnitten

    Abgeschnitten von Sebastian Fitzek © Knaur
    Abgeschnitten von Sebastian Fitzek © Knaur

    Oh, ja! Sebastian Fitzek hat es mal wieder geschafft mir das Grauen zu lehren.
    Mittlerweile ist der in Berlin lebende Thrillerautor weit über die Grenzen Deutschlands bekannt und hat sich mit Büchern wie „Der Augensammler“ an die Spitze der Bestsellerlisten geschrieben.
    Sein Steckenpferd sind eindeutig falsche Fährten und mehrere Handlungsstränge, die er gekonnt in einem rasanten Showdown zusammenlaufen lässt. So auch in „Abgeschnitten„, welches meiner Meinung nach ein absoluter Pageturner ist. Dieses Mal hat sich Fitzek nämlich zusätzlich Verstärkung von Michael Tsokos geholt, einem Rechtsmediziner, dessen neues Buch „Die Klaviatur des Todes“ im März erscheint.
    Hauptfigur in „Abgeschnitten“ Paul Herzfeld, dessen Tochter Hannah entführt wird. Davon erfährt Herzfeld bei der Obduktion einer Leiche, in der er eine Botschaft findet. Es entwickelt sich eine  rasante Suche nach weiteren Spuren, die schlussendlich nach Helgoland führt. Dort ist die Comiczeichnerin Linda von der Außenwelt „Abgeschnitten“ und bekommt von Herzfeld per Telefon den Auftrag eine Leiche zu obduzieren.
    Diese Obduktion ist nichts für schwache Nerven, denn hier wird jedes noch so kleine Detail beschrieben und man muss schon hart gesotten sein, um das auszuhalten!
    Nicht nur Linda, sondern auch dem Leser wird hier einiges abverlangt. Doch während der Leserschaft kurze Atempausen durch perspektivische Wechsel in den einzelnen Kapiteln bleiben, wartet auf Linda schon die nächste Bedrohung…
    Fitzek und Tsokos treiben es mit ihren falschen Fährten und Cliffhangern fast schon auf die Spitze und liefern damit einen grandiosen Thriller! Wer noch nie einen Thriller von Sebastian Fitzek gelesen hat, hat spätestens nach „Abgeschnitten“ das sprichwörtliche Blut geleckt!
    © Ricarda Ohligschläger
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