Rezepte und Tipps zur veganen Lebensweise für die ganze Familie – so steht es auf dem Buchtitel und da ich mich in letzter Zeit immer öfter mit veganer Lebensweise auseinandersetze, dachte ich mir, dass mich das Buch inspirieren und motivieren könnte mehr vegane Mahlzeiten in unseren Alltag einzubauen.
Wer meine bisherigen Kochbuchrezensionen bereits kennt, weiß, dass ich sehr großen Wert darauf lege Lebensmittel ohne großen Zeitaufwand einzukaufen. Aber bei fast jedem Rezept in diesem Buch kam zwangsweise die Frage auf: „Wo bekomme ich das denn her?“ Dass das auch anders geht beweist Franzi Schädel mit ihrem Buch „Der vegane Adventskalender„. Die in ihrem Buch verwendeten Lebensmittel finde ich garantiert im gutsortierten (Bio)Supermarkt. (Meine Rezension zu diesem Buch folgt – spätestens im Dezember)
Da finde ich es schon fast anmaßend einen Flyer im Buch vorzufinden mit der im Buch verwendeten Lebensmittel und dem dazugehörigen Online – Portal zum Bestellen von Algen, Backzutaten und Co. Die einen mögen es als wertvolle Hilfe ansehen. Ich finde es eher negativ behaftet, weil es direkt den Eindruck unterstreicht, dass man die Lebensmittel ja eh nicht auf „einfache Weise“ beschaffen kann.
Beim weiteren Blättern durch das Buch fallen mir immer wieder die fehlenden Bilder zum Rezept auf. Dabei isst das Auge doch bekanntlich mit! Und ich lasse mich nur sehr gerne von ansprechenden Rezeptbildern verführen. Hier kommt meine nächste Kritik. Die Fotos wirken zum Großteil unscharf, verrauscht und wenig ansprechend. Ich benötige in einem Kochbuch auch keine Fotos des Autors vor seinem Haus oder seiner Familie.
Viel lieber wäre mir zur Zitronen – Guacamole ein ansprechendes Foto gewesen. Nicht, dass ich nicht weiß wie Guacamole aussieht, aber lediglich Avocados dazu abzubilden reicht mir nicht! Dieses „Problem“ zieht sic durch das ganze Buch.
Kakao – Avocado – Tort mit Minze (kein Bild)
Chia – Limetten – Torte (kein Bild)
Vegane Kürbis – Torte (kein Bild)
Erdbeer – Kakao – Käsekuchen mit Minze (Großes Bild von Erdbeeren und kleines Bild der fast fertigen Torte)
Pfirsich – Blaubeer – Torte (kein Bild)
Das war jetzt nur das Beispiel aus dem Kapitel „Torten und Süßes“.
Weiter sind beispielsweise auf Seite 46/47 Familienbilder zu sehen. Jedoch werden die auf diesen beiden Seiten beschriebenen Smoothies nicht präsentiert. Auf Seite 78/79 sind ebenfalls eine bunte Mischung von Bildern aufgereiht, wo man als Leser raten darf welches denn nun zum Walnuss – Parmesan (Seite 78) und Paranuss – Streich (Seite 79) gehört.
Zu guter Letzt oder eher zum „schlechten Schluss“ bin ich mehrmals im sehr ausführlichen Begleittext des Buches auf eine – ja sagen wir mal – derart belehrende Sprache gestoßen, dass ich gar keine Lust mehr habe die wenigen positiven Dinge im Buch (ausführliche Beschreibung der Rezepte, hochwertiges Hardcover, Hintergrundinformationen) näher zu betrachten.
Fast schon lachen musste ich über den Satz: „Eine pflanzliche Ernährung hilft Ihnen automatisch dabei, Ihr Gewicht zu kontrollieren….“ (Seite 152)
Darf ich hier anmerken, dass ich viele Veganer kenne die adipös sind?
Ich bin ehrlich, dass ich so ein schlechtes Kochbuch zur veganen Lebensweise bisher nicht kannte. Und wer jetzt die Bilder von den nachgekochten Gerichten vermisst, die ich sonst immer zu meinen Kochbuchrezensionen liefere, dem sei gesagt, dass ich dann doch lieber wieder auf andere Kochbücher (ob vegan oder nicht) zurückgreife!
© Ricarda Ohligschläger
 
 

1 thought on “Rich Roll und Julie Piatt – Das Plantpower Kochbuch

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