Eigentlich hat Molly Marx alles was eine Frau braucht: humorvolle Freundinnen, eine schlanke Figur, eine zuckersüßes Töchterchen und einen gut verdienenden Schönheitschirurg, als Ehemann an ihrer Seite. Doch leider behandelt dieser die Brüste seiner Patientinnen auch nach Feierabend. Wohl aus Trotz hat Molly obendrein noch einen Liebhaber – und sie ist tot!!
Gestorben in Folge eines Fahrradunfalls. Oder war es gar kein Unfall?
Diese Frage stellt Molly sich immer wieder, während sie ihre Familie bei ihrer eigenen Beerdigung beobachtet.
Molly beschließt solange zu bleiben, bis sich ihr Tod aufgeklärt hat und ihre neuen Fähigkeiten als Geist könnten ihr dabei sehr hilfreich sein.
Die Idee des Buches ist nicht neu. Eine junge Frau stirbt und möchte aus irgendeinem Grund noch etwas auf die Ewigkeit warten. Sei es um dem geliebten Menschen noch etwas mitzugeben oder, wie in diesem Falle, um zu erfahren warum man nun wirklich ab sofort auf Wolken sitzt.
Mit Molly Marx hat Sally Koslow aber eine eher unperfekte Hauptprotagonistin geschaffen: eine die fremd geht. Und das gibt der Handlung noch mehr Spekulationsstoff, wer denn nun warum an Mollys Tod die Schuld trägt.
Ist es die verhasste Schwiegermutter Kitty, die ihrem Sohn Berry und dessen Geliebter den Weg frei machen wollte, da sie in Stephanie eine ebenso ehrgeizige Frau sah, wie sie selbst eine ist?
Hat Berry selbst Mollys Tod zu verantworten, da er erfahren hat, dass Luke nicht nur ein Kollege sondern auch ein Kavalier für Molly war?
Oder hat sogar Luke etwas mit der ganzen Sache zu tun?
Gott sei Dank taucht in dem ganzen Wirrwarr Inspektor Hiawatha Hick auf und obwohl er den Fall nach und nach auflöst, verstrickt er sich selbst in einen ganz neuen „Fall“.
Sally Koslows Schreibstil ist zwar nicht ganz so locker und spritzig, wie ich ihn für ein „Wölkchenbuch“ erwartet habe, aber trotz allem ist ihr eine emotionale, spannende Story gelungen.
Besonders berührt hat mich, dass Molly ihre kleine Annabell zurück lassen musste.
Fazit: Für einen entspannten Nachmittag auf der Couch (fast) perfekt.
© Ricarda Ohligschläger