Nachdem ich „Oktoberfest“ nach ca. 250 Seiten abgebrochen habe, versuchte ich es noch einmal mit dem Hörbuch. Aber leider kam ich hier auch nicht weiter. Ich kam trotz ernsthaften Bemühungen einfach nicht in die Handlung rein. Die ständigen Szenenwechsel machten es mir unmöglich. Kein Wunder, schließlich spielt der Roman, wie auch das Hörbuch an mehr als zehn(!) Schauplätzen. Vielleicht ist mir aber auch einfach das Genre nicht gelegen. Zum Inhalt kann ich daher auch nicht viel sagen, außer, dass eine Truppe russischer Militärterroristen die Besucher des „Oktoberfest“ als Geiseln nimmt, um die höchste bisherige Lösegeldsumme zu erpressen… Die Grundidee mag okay sein und hat, wenn ich die anderen Rezensionen zum Buch bzw. Hörbuch verfolge auch ganz gute Kritiken bekommen, aber leider kann ich mich dem nicht anschließen.
© Ricarda Ohligschläger
Kategorie: Rezensionen Krimis/Thriller
-
Christoph Scholder – Oktoberfest (Hörbuch)
-
Inge Löhnig – Der Sünde Sold
Man nehme ein beschauliches Örtchen, konzipiere ein spannendes, ausgeklügeltes Romangerüst drum herum, spicke es mit menschlichen Abgründen, unerwarteten Wendungen und führe den Leser so auf eine falsche Spur.
Normalerweise bin ich ja nicht so der Krimifan und daher braucht es bei mir auch immer ein bisschen mit der Auswahl der Bücher. Da ich aber von diesem Debütroman schon sehr viele positive Stimmen vernommen hatte, kam ich gar nicht dran vorbei.
Die 35jährige Agnes Gaudera ist die weibliche Hauptfigur dieses spannenden Kriminalromans der Autorin Inge Löhnig. Nach einem Schicksalsschlag wagt die sportliche Grafikerin einen Neuanfang. Ihr neues Zuhause ist eine dreigiebelige Jugendstilvilla direkt am Kirchsee. Doch direkt am ersten Abend wird die Idylle jäh gestört.
In Mariaseeon wird ein Kind vermisst. Der 5jährige Jakob ist spurlos verschwunden und wird vorerst, auch nach ausgiebiger Suche, nicht gefunden. Die Eltern sind verzweifelt, das Dorf in Aufruhr.
Als Agnes den nackten, verstörten Jungen durch Zufall beim Joggen auf einem Reisighaufen entdeckt, beginnt die akribische Suche nach dem Entführer.
Bevor Kommissar Dühnfort, der auf den Fall angesetzt wurde, jedoch die ersten brauchbaren Spuren verfolgen kann, geschieht ein bestialischer Mord.
Man vermutet religiöse Wahnvorstellungen…
Doch nicht nur die Tatsache, dass in dem kleinen Ort ein skrupelloser Mörder frei herum läuft, sondern auch ihre eigene Vergangenheit und böse Überraschungen, lassen Agnes nicht zur Ruhe finden.
Man nehme ein beschauliches Örtchen, konzipiere ein spannendes, ausgeklügeltes Romangerüst drum herum, spicke es mit menschlichen Abgründen, unerwarteten Wendungen und führe den Leser so auf eine falsche Spur.
Wenn so der Plan der Autorin für ihren Debütroman aussah, dann hat sie diesen meisterlich umgesetzt.
Nicht nur, dass sie es mit ihrem Roman für gute Unterhaltung sorgt, nein sie spielt auch mit ihrer Leserschaft, denn immer wieder führt sie diese, mit ausgefeilter Taktik, auf eine falsche Fährte und sorgt dadurch dafür, dass man einfach gefesselt weiterlesen muss.
Schließlich möchte man den Täter entlarven, oder etwa nicht? Die Tatsache, dass Dühnfort zwar als ermittelnder Kommissar in das Klischee des „einsamen Wolfes“ passt, aber dennoch nicht bis zum bis zum Äußersten damit ausstaffiert wurde ist ebenso lobenswert zu erwähnen. Dadurch war er mir gleich noch ein bisschen sympathischer.
Man darf also gespannt sein, wie es weitergeht mit Dühnfort. Ich bin es jedenfalls.
Fazit: Ein großartiges, spannungsvolles Romandebüt, welches durch seine Raffinesse und überzeugt.
© Ricarda Ohligschläger -
Simon Beckett – Die Chemie des Todes
David Hunter, in begnadeter forensischer Anthropologe, arbeitet nach dem Tod seiner Frau und Tochter im stillen Örtchen Manham als Landarzt. Doch schneller als ihm lieb ist werden seine Fähigkeiten als Anthropologe gebraucht.
Dies ist der beste Thriller den ich seit langem lesen durfte. Wer Serien wie „CSI“ etc. mag wird beim Lesen sehr viel Freude haben aber auch alle anderen, die einen anspruchsvollen Thriller schätzen. Spannung von der ersten bis zur letzten Seite. Und dann ein furioses Finale.
Ich hatte ab Seite 104 schon einen Verdächtigen im Gefühl aber das Blatt wendete sich so unvorhergesehen, dass es Herzklopfen verursachte. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. So ist es also keine Frage, dass der Nachfolgeband schon im Regal steht.
Blutige Szenen lassen sich in solch einem Buch natürlich nicht vermeiden aber sie wurden nicht gnadenlos ausgeschmückt und sind meiner Meinung nach „verträglich“.
Fesselnd, spannend und nicht zuletzt durch die ICH – Erzählform ist „Die Chemie des Todes“ ein sehr empfehlenswerter Thriller!!
© Ricarda Ohligschläger
David Hunters zweiter Fall: „Kalte Asche“
David Hunters dritter Fall: „Leichenblässe„