In den frühen Morgenstunden des 14. August 2016 ist der Schriftsteller
Hermann Kant im Krankenhaus verstorben. Hermann Kant wurde neunzig Jahre
alt. Er gilt als einer der führenden Vertreter der Literatur der DDR und
konnte mit seinen Romanen auch international große Erfolge feiern.
Der Kulturmaschinen Verlag trauert mit seiner Familie und seinen
Freunden.
Vor zwei Jahren erschien im Kulturmaschinen Verlag das letzte Buch
Hermann Kants. „Ein strenges Spiel“ ist eine Novelle, die sich mit
Krankheit und Tod beschäftigt. Bibliophil von seinem Freund Lothar Reher
gestaltet und mit fünf Grafiken von Joachim John ausgestattet, wurde das
Büchlein ein Erfolg bei der Leserschaft des Schriftstellers. Den Anstoß
zu dem Buch hatte Linde Salber gegeben, deren Buch „Nicht ohne Utopie“
zeitgleich im Verlag erschien. Salbers Biographie über Hermann Kant
zählt zu den Standardwerken über ihn.
Hermann Kant wurde am 14. Juni 1926 in Hamburg als Sohn eines Gärtners
geboren. Er studierte an der Humboldt Universität zu Berlin. Von 1967
bis 1982 gehörte er dem Präsidium des PEN Zentrums der DDR an. Von 1978
bis 1990 war er Präsident des DDR Schriftstellerverbandes. Er war
Abgeordneter der Volkskammer und gehörte von 1986 bis 1989 dem ZK der
SED an.
Seine größten literarischen Erfolge waren „Die Aula“ (1965) und „Der
Aufenthalt“ (1977). Heiner Müller wertet den Erzählband „Bronzezeit“ als
scharfe Satire auf die DDR.
Die hohe Qualität seiner Literatur, aber auch die
Widersprüchlichkeiten in seinem Wesen und seiner politischen Betätigung
rückten Hermann Kant immer wieder in den Fokus der Öffentlichkeit.
Zu seinem neunzigsten Geburtstag am 14. Juni 2016 wurde dem Jubilar im
Theater Neustrelitz ein Großer Abend gewidmet. Hermann Kant starb zwei
Monate später.
14. August 2016, Ochsenfurt
Kulturmaschinen e.K.
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