„Die Sternseherin“ ist der zweite Teil der „Licht und Schatten“ – Serie der Autorin Jeanine Krock, aber auch ohne die Vorkenntnisse des ersten Bandes findet man sich sehr schnell in der Handlung zurecht, da die Hauptpersonen noch einmal beschrieben sind.
Die Feentochter Estelle, wird immer stärker von Visionen geplagt. Diese Fähigkeit bleibt der Öffentlichkeit nicht ganz verborgen und daher verlässt sie ihre Heimat.
Außerdem entgeht sie somit dem Begleiter ihrer Schwester Nuriya, den sie eh nicht sonderlich mag.
In Paris schließt sie schnell Freundschaft mit Manon, ihrer Zimmergenossin. Und mehr und mehr fühlt sie sich wohl in ihrer neuen Heimat. Doch auch hier bringt sie die Fähigkeit, die Gedanken ihrer Mitmenschen zu lesen, mehr als einmal in Erklärungsnot.
Dann trifft sie auf Julen. Ihn kann sie mit ihren Gedanken nicht erfühlen, doch fühlt sie sich durch geheimnisvolle Weise mit ihm verbunden. Welches Geheimnis hat Julen?
Aber auch Vampir Asher fesselt ihre Aufmerksamkeit und auch wenn bei ihm alles vereint ist, was sie eher abschreckt, hegt sie Gefühle für ihn – und wehrt sich dagegen.
Asher hingegen verstrickt die Fee immer mehr in die Suche nach einem geheimnisvollen Buch und wirbelt nebenbei ihre Gefühlswelt völlig durcheinander und bald muss sich Estelle fragen: Asher oder Julen?
Jeanine Krock hat mit Asher und Julen zwei Figuren geschaffen, die im Wesen nicht unterschiedlicher nicht können. Julen, der Draufgänger und nach den Beschreibungen der Autorin eher modern eingestellt und Asher, den bibliophilen Modemuffel.
Beide Männer hegen starke Gefühle für Estelle und reißen sie damit in ein Gefühlschaos.
Estelle wird als sehr klug, schön und stark gefühlsbetont beschrieben. Die Verwirrung der Gefühle und die Leidenschaft sind anschaulich, passend und nachvollziehbar beschrieben.
Dadurch kommt die Erotik in „Die Sternseherin“ natürlich nicht zu kurz und bildet eine perfekte Abwechslung im Handlungsverlauf.
Die Handlung wird aber auch durch die Gesamtheit der Charaktere bereichert, die mit einfließen. Dunkelelfen, Dämonen, Vampire, Elfen und Menschen – alle finden sie ihren Platz und keiner erscheint unpassend oder gar deplaziert.
Der Schreibstil ist wie immer flüssig und die Autorin versteht es ausgezeichnet Worte in Bilder zu verwandeln. Kein Wunder also, dass man ihre Bücher nahezu verschlingt.
Daher erwarte ich sehnsüchtig weitere Bücher der Autorin wie z. B. „Flügelschlag“, welches im August erscheint.
Zum Schluss noch ein Wort zum Cover. Es passt perfekt in die „Licht und Schatten“ – Serie und erscheint auch wie „Der Venuspakt“ in neuer Auflage beim Lyx – Verlag.
Fazit: Ein modernes Märchen gespickt mit viel Erotik und Magie.
© Ricarda Ohligschläger