Tiefgreifend und gefühlvoll
„Rette mich.“
Mehr steht nicht in dem Brief, den Susanna von Matthis erhalten hat. Matthis, den sie nie ganz vergessen konnte und für den sie jetzt alles stehen und liegen lässt.
Genauso wie die drei anderen Damen, die dasselbe Ziel haben und dies erst im Laufe ihrer Reise von einander erfahren.
Kate, die abenteuerlustige Sex – Expertin, mit ihren Speckrollen und ihrer viel zu offenen Art
Judith, die Sauberfrau, die sich eingestehen muss nicht zu wissen wer der Vater ihres Sohnes Fabian ist und trotzdem mit der Ungewissheit lebt, weil sie mehr zerstören könnte als die Wahrheit
Agnes, die begnadete Köchin, die Undurchschaubare
Während sie alle ihrem Ziel immer näher kommen, erfahren sie mehr über sich selbst, als ihnen lieb ist und ihre Reise wird zu einem Erkennen – einem Erkennen ihrer eigenen Stärken und Schwächen.
Lia Norden ist das Pseudonym vierer Autorinnen, die jeder Protagonistin ihre ganz persönliche Stimme gegeben haben.
Das macht „Vier Wahrheiten und ein Todesfall“ zu einem abwechslungsreichen und spannungsvollem Leseerlebnis, das tiefgreifend und gefühlvoll geschrieben ist, aber auch unauffällig dazu auffordert über die eigene Vergangenheit und Zukunftsträume nachzudenken.
In abwechselnder Erzählweise erfährt man mehr von Kate, Agnes, Judith und Susanna.
Mit jedem Abschnitt bröckelt die Fassade jeder Einzelnen. Es kommen Sehnsüchte zu Tage, die sie selbst lange vor sich verborgen hielten und in Gedanken gehen sie immer wieder zurück zu ihrer eigenen Zeit mit Matthis. Während sich jede der vier öffnet und Antworten gibt, tauchen gleichzeitig neue Fragen auf.
Ist er wirklich der perfekte Mann und werden die Knie erneut zittern bei seinem Anblick? Was sollte sein Brief und warum möchte er alle vier Frauen um sich herum haben? Und welche Rolle spielt Agnes in dem Ganzen?
Fazit: Ein großartiges, tiefgründiges Debüt über die verzweifelte Sehnsucht nach der ganz großen Liebe und dem Erkennen des eigenen Ichs.
© Ricarda Ohligschläger