Jeder Tango beginnt mit einem Rückwärtsschritt: Neuseeland 1916. In einer abgelegenen Höhle an der Küste verstecken sich die junge Louise und der Klavierstimmer Schmidt vor den Wirren des Ersten Weltkriegs. Zum Zeitvertreib tanzen sie Tango auf dem Felsboden, die Begleitmusik singen sie selbst. Allmählich kommen sie sich näher, aber schon bald holt die Wirklichkeit sie ein, und Schmidt verlässt das Land ohne Louise. Erst Jahre später begegnen sie sich in Buenos Aires ein zweites Mal. Aber die Vorzeichen haben sich geändert, und so bleiben ihnen wieder nur ein wenig Zeit auf dem Tanzboden und die wunderbaren Melodien Carlos Gardels.
Ein Schritt nach vorn: Zwei Generationen später trifft die elegante Rosa, Schmidts Enkelin, auf den Studenten Lionel, der in ihrem argentinischen Restaurant in Wellington Teller wäscht. Auf den Spuren ihres Großvaters führt sie ihn, den Jungen vom Land, in die Welt des Tangos ein, und während sie den Zauber der Vergangenheit heraufbeschwört, nimmt eine weitere Affäre ihren Lauf.
(Kurzbeschreibung laut amazon)
Lionel arbeitet in einem argentinischen Restaurant als Tellerwäscher. Abends, wenn die Bedienungen auf die Straße eilen, um ihren Feierabend zu begrüßen geschieht in diesem Restaurant etwas Sonderbares: Seine Chefin Rosa legt Musik auf und tanzt leidenschaftlichen Tango – allein.
Bis sie – ganz die mondäne Dame – ihm eines Abends zu verstehen gibt, dass sie mit ihm zu „Mi Noche Triste“ tanzen möchte. Und zu seiner Überraschung funktioniert es. Es packt den nervösen jungen Mann sogar so sehr, dass er Tanzstunden nimmt, um seine hölzernen Bewegungen loszuwerden …
Und auch Rosa packt ihn – mit Leidenschaft. Doch mit der Liebe ist es manchmal wie mit der Musik; irgendwann klingt sie aus und lässt dich in der Stille allein zurück.
Lloyd Jones verknüpft in seinem leidenschaftlichen Roman nicht nur die Liebe zweier Menschen während verschiedener Generationen, sondern er lässt sie gekonnt im wahrsten Sinne des Wortes durch seine Zeilen tanzen.
HIER, AM ENDE DER WELT LERNEN WIR TANZEN“ ist durch und durch Tango. Das spürt man schon nach wenigen Seiten. Nicht nur weil der Autor zu den im Roman stattfindenden Tänzen auch die passende musikalische Untermalung anbietet, sondern weil seine Protagonisten vielfältige Emotionen verkörpern, die bei einem solch leidenschaftlichen Tanz nicht wegzudenken sind. Das verleiht dem Roman Tiefe, Poesie und eine sinnliche Atmosphäre.

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