Fast zwei Monate ist es her, dass Ferdinands Sohn mit Frau und Kindern ausgezogen ist. Seitdem lebt Ferdinand mit seinem Kater allein auf dem großen Bauernhof. An manchen Tagen fragt er sich, wie er dieses einschneidende Erlebnis ohne das Tier verkraftet hätte. Marceline lebt seit vielen Jahren in dem Ort, wo Ferdinand seinen Bauernhof hat. Ein tragisches Ereignis hat sie dazu veranlasst, ihren Beruf als Cellistin an den Nagel zu hängen und ihre Heimat Polen zu verlassen. Doch nun droht ihr im wörtlichen Sinne die Decke auf den Kopf zu fallen, und sie muss noch einmal von vorne beginnen. Und wenn Ferdinand und Marceline sich einfach zusammentäten? Eine WG gründeten, um der Einsamkeit zu trotzen? Es ist ein Experiment, und es glückt. Nach und nach kommen immer mehr Bewohner dazu. Alle haben ihr Päckchen zu tragen, aber alle wollen auch die schönen Seiten des Lebens genießen und finden heraus: Zusammen wohnt man besser als allein.
(Kurzbeschreibung laut amazon)
Ich liebe Bücher, die mit ihrer Art überraschen und es wundert mich nicht, dass “Und dann kam Paulette” in Frankreich wochenlang auf Platz 1 war.
Kurz gefasst geht es um einen bunten Haufen Menschen, unterschiedlicherer Charaktere, die alle auf wundersame Weise zusammenfinden. Jeder von ihnen hat seine Macken, seine Sorgen und seine Vergangenheit. Trotzdem ergänzen sie sich fantastisch auf die eine oder andere Art und im Vordergrund steht demnach Nächstenliebe, gegenseitiger Respekt und die Möglichkeit IMMER etwas ändern zu können.
Natürlich spielt auch der Zufall eine entscheidende Rolle in diesem “Projekt”, aber trotzdem wirkt die Geschichte nicht konstruiert. Wechselnde Erzählperspektiven geben dem Gesamten noch ein bisschen mehr Schwung und Abwechslung. Gekonnt verknüpft Barbara Constantine hierbei Melancholie, Trauer, Leidenschaft und Liebe zu einem poetischen und warmherzigen Roman.
Und es erwartet den Leser noch eine große Überraschung!
Das Buch bietet durch seinen reduzierten Schreibstil Platz für eigene Interpretationen und sorgt auf seine ganz spezielle Art für Lacher und ebenso nachdenkliche Augenblicke!
© Ricarda Ohligschläger
Im norditalienischen Dorf Treviso geht es ruhig zu. Zu ruhig sogar!, sagt sich der ortsansässige Pfarrer Don Antonio.
Der Nachbarort Castello della Libertá hatte es jedoch zu zweifelhaften Ruhm geschafft und zog seitdem die Touristen wie Mücken an.
Kurzerhand riskiert der Pfarrer den direkten Weg in die Hölle und präpariert eine Madonnenstatue.
Das Wunder von Treviso geschieht: während einer Trauungszeremonie beginnt die Figur rote Tränen zu weinen!
Die Presse lässt nicht lange auf sich warten und auch die ersten Pilgerströme überrennen den kleinen Ort.
Jeder Händler profitiert von der Tat des Pfarrers, der sich für seine Schäfchen freut und gleichzeitig ein schlechtes Gewissen hat. Denn die Madonna soll untersucht werden. Zu diesem Zwecke schickt der Vatikan einen Gesandten, doch Don Antonio ignoriert die Briefe, die ihm bereits im Vorfeld diesen Besuch ankündigen.
Bis der Gesandte plötzlich im Dorf eintrifft!
Susanne Falk hat mit “Das Wunder von Treviso” eine unterhaltsame Lektüre geschaffen, die von italienischem Flair erfüllt ist und direkt Sehnsucht nach Oliven, Wein und Pasta weckt. Ihre Figuren umgibt ein Zauber, der wohl nur den Italienern vorenthalten ist: ein Mix aus Raffinesse und Gemütlichkeit.
Etliche kurze Kapitel tragen regelrecht durch sie lockere Handlung und das Buch eignet sich dadurch hervorragend für einen entspannten Lese – Nachmittag auf der Couch.
Fazit: Um sich den Sommer noch einmal ins Wohnzimmer zu holen, eignet sich das Buch hervorragend. Die unterhaltsame Lektüre überzeugt durch italienisches Flair und die bezaubernden Hauptfiguren.
© Ricarda Ohligschläger