Wenn ich gerade nicht schreibe, räume ich das Zimmer meiner Kinder auf, oder treibe mich auf Spielplätzen herum, oder recherchiere für journalistische Beiträge, oder stehe im Supermarkt an der Schlange, oder entspanne mich (ja! wirklich!) beim Yoga…
Hallo Frau Hagedorn, als ich gelesen habe, dass sie auch Kinderbücher schrieben, stellte ich mich mir die Frage:
Wie schafft man es ein Buch wie „Mantramänner“ zu schreiben, wenn man Kinderbücher scheibt? Ich stelle mir das wahnsinnig schwer vor, erst in einer „Sprache“ für Kinder zu erzählen und dennoch Bücher für Erwachsene zu schreiben.
So schwer ist das gar nicht – wir alle ändern ja auch im Alltag unsere Sprache permanent, je nachdem, mit wem wir es zu tun haben. So wie ich mit meinen eigenen Kindern anders spreche als mit meinem Mann, schreibe ich anders, wenn ich für 8jährige Geschichten erfinde, als wenn ich 30jährigen etwas erzähle. Es hilft oft, eine imaginäre Leserin vor Augen zu haben, um sich auf eine bestimmte Ebene einzustellen. Im übrigen finde ich es oft deutlich schwieriger, für Kinder zu schreiben, weil man deutlich mehr erklären muss und weniger voraussetzen kann, dabei aber keinen belehrenden Ton anschlagen möchte.
Für so unterschiedliches Lesepublikum braucht man sicher auch ein besonderes Einfühlungsvermögen. Müssen Sie für das eine oder andere in einer besonderen Stimmung sein oder können sie sich leicht in die unterschiedlichen Altersgruppen hineinversetzen?
Ich kann mich relativ leicht in die verschiedenen Altersgruppen hineinversetzen – und sei es, dass ich in mir selbst nachspüre, wie ich in dem jeweiligen Alter war. Auch „Mantramänner“ hat ja etwas von einem Zwiegespräch mit einem jüngeren Ich, die Figur hat durchaus Parallelen zu mir und meinem Lebensgefühl mit Ende 20, nur, dass diese Zeit bei mir schon ein bisschen zurückliegt ;-). Was die richtige Stimmung angeht, die kommt eher beim Schreiben selbst. Gerade im letzten Jahr habe ich an vier Buchprojekten gearbeitet, da kann man es sich nicht leisten, auf Stimmungen und Inspiration zu warten, wenn man Abgabetermine einzuhalten hat und nebenbei noch die ein oder andere Waschmaschine befüllen und Kindergartenbrote schmieren muss.
Gibt es in „Mantramänner“ Personen, die Ihnen selbst nahe sind oder denen Sie Charakterzüge von Bekannten oder Freunden aus Ihrem nahen Umfeld verpasst haben? Bauen Sie in Ihre Bücher bewusst oder unbewusst Personen ein, die Sie kennen, Frau Hagedorn?
Es ist ein bisschen wie beim Bleigießen: Ich benutze meine Lebenswirklichkeit – also Schauplätze, Milieus, und natürlich auch reale Personen -, aber dazu schmelze ich die realen Formen zuerst ein, um aus dem Material dann neue zu schaffen. Es gibt also höchst selten Dialoge, Interieurs oder auch Personen, die eins zu eins der Realität nachempfunden sind, sie sind eher Mischwesen. Selbst wenn ich das ein oder andere Mal jemanden konkreten im Sinn habe, der reales Vorbild für eine Figur ist – in dem Moment, in dem die Figur ein Eigenleben bekommt, wird sie immer mehr zur eigenständigen Person und hat dann irgendwann gar nichts mehr mit dem Vorbild gemein. Einzige Ausnahme ist der depressive Wäschereimops, den gibt es wirklich, ich sehe ihn jeden Morgen auf dem Weg zum Kindergarten :-).
Was inspiriert Sie zu Ihren Buchideen und wie sind Sie überhaupt zum Schreiben gekommen?
Das Schreiben war schon immer da – ich habe als Kind schon gerne Geschichten erfunden, später über Jahre intensiv Tagebuch geführt und mit Anfang, Mitte 20 eine journalistische Ausbildung gemacht. Das literarische Schreiben kam dann später, eher mit Ende 20. Ich habe mich damals häufig auf Poetry Slams im 5-Minuten-Modus versucht, das war ein tolles Sprungbrett, hat mir aber irgendwann nicht mehr gereicht. Was mich inspiriert? Schwer zu sagen, das Leben selbst, vor allem aber Momente, in denen ich interessante Verbindungen zwischen Dingen entdecke, oder mich etwas interessiert, das mit unserer Zeit, unserer Gegenwart, unserem Leben im heute und hier zu tun hat. Aber natürlich funktioniert das nur, wenn ich dabei auch Figuren erfinden kann, die mich über einen langen Zeitraum interessieren.
Manchmal muss ich auch an einen Ausspruch denken, den ich in einem amerikanischen Creative-Writing-Buch gefunden haben: „Writers are readers who have spilled over“, also: Schriftsteller sind Leser, die übergeflossen sind. Was ich meine: Auch das eigene Lesen ist sehr inspirierend für das eigene Schreiben.
Wie intensiv recherchieren Sie, bevor sie anfangen zu schreiben? Reicht Ihnen, eine ungefähre Idee von der Zeit und den Verhältnissen zu haben, oder möchten Sie es ganz genau wissen?
Ich würde nicht über etwas schreiben, von dem ich überhaupt keine Ahnung habe. Ich muss die Milieus wenigstens ein bisschen kennen, wissen, wie Menschen in einem bestimmten Lebens- und Arbeitszusammenhang ticken, wie sie reden. Deshalb würden für mich z.B. historische Stoffe von vorne herein ausfallen, sondern ich suche mir bewusst Settings, mit denen ich einigermaßen vertraut bin. In dem Fall die Yogaszene, aber auch Büroalltag, Frauencliquen etc. Dann recherchiere ich eher Details dazu oder lasse mich weiter inspirieren, im Fall der Mantramänner vor allem, in dem ich verschiedene Formen ausprobiert und mal zu einem Yogawochenende in einen „echten“ Ashram gefahren bin.
Ich würde gern wissen, ob einem als Autorin die Namen für verschiedene Charaktertypen immer sofort einfallen. Ist es so, dass man eine Person „kreiert“ und sofort weiß, dass das ein oder eine XY sein muss? Oder wie besetzt man seine Figuren sonst mit Namen?
Tolle Frage! Tatsächlich gibt es manche Namen, die sind einfach sofort da – Evke, weil ich mal ein Kind mit diesem Namen kannte und dachte, das ist der perfekte Name für eine Frau, die gleichzeitig weiblich und burschikos ist und vielleicht ein bisschen naiv, und das Nordische passt auch zu meiner Romanfigur. Andere werden immer und immer wieder umbenannt. Zum Beispiel hieß Nadine über lange Zeit Sandra, aber etwas an diesem Namen war mir zu behäbig, zu wenig passend zu der Sexbombe mit dem großen Männerverschleiß. Gut, dass es die Suche/Ersetze-Funktion im Word gibt….
Haben Sie all die fernöstlichen Yoga-Techniken, die in „Mantramänner“ vorkommen, auch selbst ausprobiert? Welche ist Ihr Favorit?
Alles bis auf Luna Yoga, davon hat mir meine Nachbarin an einem sehr lustigen Abend erzählt, aber diese Richtung kommt auch nur auf einer halben Seite vor. Grundsätzlich mag ich eher Hatha Yoga, und gerade in letzter Zeit habe ich Jivamukti-Yoga für mich entdeckt, das ein bisschen sportlicher und dynamischer daherkommt, aber auf den klassischen Hatha-Yoga-Positionen beruht.
Hatten Sie bei der Covergestaltung Mitspracherecht?
Ich finde das Cover sehr schön, so wie es der Verlag mir gezeigt hat, hatte aber erst meine Zweifel, ob man mit diesem Cover gleich die richtige Assoziation verbindet („unterhaltsamer Frauenroman mit Yoga-Thema“). Nachdem aber alle Verlagsmitarbeiter so begeistert davon waren, habe ich mich der Mehrheitsmeinung angeschlossen und glaube, das war auch ganz gut so.
Unter ihrem Pseudonym Janna Hagedorn haben Sie nun den Roman „Mantramänner“ veröffentlicht. Zuvor haben Sie unter Ihrem richtigen Namen veröffentlicht. Wie ist es zu diesem Pseudonym gekommen? Haben Sie geplant, dass Sie unter verschiedenen Pseudonymen schreiben wollen oder ist diese Idee nach und nach entstanden?
Ach, das ist gleichzeitig einfach und kompliziert. Geboren bin ich unter dem Namen Verena Carl, wobei Janna mein zweiter Vorname ist. Nachdem ich vor einigen Jahren geheiratet habe, heiße ich nun eigentlich Verena Hagedorn, habe aber weiterhin unter Verena Carl geschrieben, weil es problematisch ist, als Autorin seinen Namen einfach so zu ändern – das versteht ja niemand, dass es sich um die gleiche Person handelt. Im Fall der „Mantramänner“ hatte sich Eichborn (mein „Hauptverlag“) ein Pseudonym gewünscht, damit ich mir nicht selbst Konkurrenz mache, wenn demnächst dort ein neuer Roman unter Verena Carl erscheint. Also habe ich einfach meinen zweiten Vornamen und meinen echten, neuen Nachnamen benutzt – fertig war Autorenname Nummer zwei.
Was tun Sie, wenn Sie grade nicht schreiben? Haben Sie bestimmte Schreibrituale?
Wenn ich gerade nicht schreibe, räume ich das Zimmer meiner Kinder auf, oder treibe mich auf Spielplätzen herum, oder recherchiere für journalistische Beiträge, oder stehe im Supermarkt an der Schlange, oder entspanne mich (ja! wirklich!) beim Yoga, oder nehme mir vor, meine einzige weiße Bluse zu bügeln, oder versuche, irgendwo in Hamburg-Ottensen in Ruhe einen Kaffee zu trinken, was selten gelingt. Ich verstehe genau, was Sie mit Schreibritualen meinen, aber die Wirklichkeit ist bei mir ziemlich prosaisch: Wenn es gut läuft, komme ich nach dem Kindergartenbringdienst morgens an den Schreibtisch und werde auch nicht um elf wieder angerufen, weil ein Kind Bauchweh hat. Dann schaffe ich fünf Seiten Rohfassung, bis ich um drei wieder los muss. Ein ritueller Milchkaffee dann und wann tut dabei allerdings ziemlich gut….
Was ist Ihr Lieblingsbuch und warum? Gibt es ein Genre das Sie bevorzugen?
Viele, aber vielleicht doch eines besonders: Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins, von Milan Kundera. Weil der Autor es schafft, Philosophie und erzählte Geschichte, lebendige Menschen und das Handwerk des Schreibens gleichzeitig zum Thema zu machen, und weil es wenig Bücher gibt, die Weiseres zum Thema Männer und Frauen mitzuteilen haben. Weil ich es immer wieder lesen kann und weil es mir in jedem Lebensalter etwas vollkommen neues über die Welt erzählt. Was die Genres angeht: Ich mag am liebsten Bücher, die sprachlichen Anspruch und elegante Handlung miteinander verknüpfen – und davon gibt es leider nicht allzu viele.
Welches Buch sollte Ihrer Meinung nach auf der Bestsellerliste stehen?
Dort stehen ja immer die Titel aus den aktuellen Programmen – und für das beste Buch, das ich in den letzten Wochen und Monaten gelesen habe, muss ich mir den Bestsellerplatz gar nicht wünschen, das hat ihn schon. Arno Geigers „Der alte König in seinem Exil“, ein ungemein berührendes erzählendes Sachbuch zum Thema Alzheimer, aber auch zu den viel größeren Fragen nach dem Wert des Lebens und dem Zusammenhalt menschlicher Beziehungen.
Haben Sie literarische Vorbilder? Wenn ja welche?
Bei dieser Frage lande ich immer wieder bei amerikanischen Autoren – etwa Paul Auster, der es schafft, erzählte Geschichten und philosophische Fragestellungen meisterhaft zu verknüpfen. Wiederum: ein Vorbild wäre er für mich ja nur dann, wenn ich versuchen würde, ihm nachzueifern – und das ist nicht der Fall. Vielleicht könnte man es so sagen: Es sind eher einzelne Aspekte des Schreibens, die mich an anderen Autoren interessieren und denen ich ein wenig nacheifere, ohne deshalb meinen eigenen Stil verleugnen zu wollen. Etwa Judith Hermann für die Treffsicherheit, mit der sie sprechende Details auswählt, oder Jonathan Franzen für seine perfekte Verbindung von Familien- und Weltgeschichte. Aber genauso habe ich großen Respekt für Autoren, die genau den richtigen Ton zur richtigen Zeit treffen – etwa Unterhaltungs-Klassikern wie Eva Heller mit „Beim nächsten Mann wird alles anders.“
Arbeiten Sie schon an neuen Buchprojekten?
Ich bin in der letzten Überarbeitungsphase meines neuen Romans, der Ende des Jahres bei Eichborn erscheinen wird. Danach geht es weiter mit einem neuen Projekt für Diana – wieder ein unterhaltsamer Frauentitel, über den ich schon ziemlich viel weiß, von dem ich aber noch keine Zeile geschrieben habe.
Liebe Frau Hagedorn, ich danke Ihnen im Namen der Leser/innen für dieses ausführliche Interview und wünsche Ihnen für alle weiteren Buchprojekte alles Gute!
Die Bücher aus der Verlosung gingen bereits an
Anastasia T
Rebecca R.
Verena S.
Die Interviewfragen stammen u. a. aus Einsendungen, im Rahmen der Aktion „Leser fragen – Autoren antworten“
Autorenfoto (c) Miriam Breig
Monat: März 2011
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Interview mit Janna Hagedorn
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Michaela Möller – Einzelstücke
Für Kurzweil sorgen die vielen zwischenmenschlichen Probleme und Problemchen, die sich bei Anna und ihren Freunden abspielen und wer denkt, das Ende bereits vorauszuahnen, wird prompt eines Besseren belehrt
Die Freundin hat eine Affäre, der Ex hat geheiratet, der Nachbar ist nur im Notfall für Sex verfügbar und ihr Chef will mehr als nur eine gute Mitarbeiterin.
Anna jedoch lässt sich nicht unter kriegen. Getreu dem Motto: Wo Männer sind, ist Hoffnung!
Da wäre zum Beispiel Alex, der in seiner neuen Wohnung statt Musikzimmer ein Kinderzimmer einplant und dem Singleleben ein endgültiges Ende setzen möchte.
Oder Tim, Nachbar und persönliches Sexhäppchen zur Krisenbereinigung, der obendrein noch super küssen kann.
Wenig Hoffnung macht sich Anna allerdings bei Moritz, dem Fotografen, der ihr schon von Anfang an im neuen Job Steine in den Weg zu legen scheint.
Unsympathisch und arrogant sind nur zwei seiner negativen Eigenschaften. Dieser Typ nimmt sich einfach zu wichtig!
Zum Glück gibt es Notfallpläne und die hat Anna reichlich. Braucht sie auch, denn nicht in nur in ihrem Herzen, sondern auch in ihrem Freundeskreis geht es bald beziehungstechnisch drunter und drüber. Freundin Lena vergleicht Fußball mit Fremdgehen und die bereits verlobte Astrid sagt ihre Hochzeit ab.
Zwischen all dem Gefühlschaos zieht Moritz nach und nach zuerst Annas Aufmerksamkeit und dann sie selbst an sich. Aber ist er der Richtige für Sie? Wenn ja, warum will er sie nicht heiraten?
Michaela Möller schreibt von der Liebe, so wie sie ist: facettenreich, gefühlvoll, manchmal stürmisch und dann wieder mit Unmengen voller romantischer Momente. Natürlich vergisst sie dabei nicht, dass die Liebe manchmal ihren eigenen Weg sucht und dabei auch für Überraschungen nicht halt macht, oder kurzen Umwegen.
Mit Anna hat die Autorin eine quirlige Heldin erschaffen, die man sofort ins Herz schließen muss. Aber auch ihre Freundinnen und Freunde haben es in sich. Im Großen und Ganzen ist es ein verrückter Haufen, in dem man sich mit Sicherheit wohl fühlen würde.
Für Kurzweil sorgen die vielen zwischenmenschlichen Probleme und Problemchen, die sich bei Anna und ihren Freunden abspielen und wer denkt, das Ende bereits vorauszuahnen, wird prompt eines Besseren belehrt. Meiner Meinung nach ist die Überraschung zum Schluss nicht nur perfekt, sondern gigantisch gelungen.
Chapeau! Eine romantische Geschichte, die mit vielen Irrungen und noch mehr sympathischen Figuren für die perfekte „Frühlingsgefühle“ – Lektüre sorgt.
„Einzelstücke“ wird garantiert kein Einzelstück von Michaela Möller in meinem Buchregal bleiben!
© Ricarda Ohligschläger -
Anna Frohmader – Love in the City – Sophie Hirsch und der 30. Geburtstag. Das Tagebuch
Wer da nicht ebenso wie die Hauptfigur fühlt, denkt und leidet war entweder noch nie richtig verliebt oder besitzt kein Herz
Anna Frohmader schrieb für Bild.de das geheime Tagebuch der Sophie Hirsch und dabei ging es turbulent zu. Von der Verlobung bis zur geplatzten Traumhochzeit war alles dabei. Aber konnte man Sophie damit „entlassen“? Nein! Ganz sicher nicht.
So beschloss Anna Sophie in Liebesdingen noch einmal eine Chance zu geben. Daraus entstand ihr Buch „Love in the City ‚ Sophie Hirsch und der 30. Geburtstag. Das Tagebuch“
In genau 150 Tagen wird Sophie 30. Höchste Zeit, um endlich DEN Mann fürs Leben zu finden. Bleibt die Frage woher nehmen, wenn nicht stehlen? Außerdem muss sich Sophie zusätzlich noch mit ganz anderen Problemen rumschlagen, denn seit geraumer Zeit gibt es da diese nervige Kollegin und ihre eigene Wohnung mutiert immer mehr zur WG.
Trotzdem beschließt sie den Kopf nicht in den Sand zu stecken. Ab sofort beendet sie ihre Tagebucheinträge nur noch mit positiven Gedanken.
Das fällt ihr auch zunehmend leichter, denn bei einem Essen ihrer Freundin Sonja lernt Sophie Zahnarzt Alex kennen ‚ und verliebt sich in ihn!
Leider scheinen die trüben Tage nicht auf Dauer gezählt zu sein, denn Sophie entdeckt immer mehr Kleinigkeiten an Alex, die sie so nicht glücklich machen.
Sie entdeckt außerdem, dass Weißweinschorle nicht immer der ultimative Problemlöser ist. Aber sie bemerkt auch, was für tolle Freundinnen sie hat und wie sehr sie sich auf ihre Familie verlassen kann und manchmal kommt der richtige halt ganz unverhofft. Eventuell!
Romane in Tagebuch ‚ Form zu schreiben ist schwer, definitiv. Dabei mit kurzen Informationen Personen zu charakterisieren, Spannung aufzubauen und auch noch für Abwechslung zu sorgen ist eine Kunst, die nicht jeder Autor beherrscht. Dementsprechend überrascht war ich als mich Sophies Geschichte immer mehr fesselte. Ich habe schon lange kein Buch gelesen, in dem die Hauptperson so nachvollziehbar beschrieben war, wie in „Love in the City“.
150 Tage mit Sophie, und ich lernte neben ihrem Freundeskreis, ihre Familie, ihren Job und ihre ganz persönlichen Gedanken kennen. Dabei reflektierte ich nicht nur meinen eigenen, allerletzten Liebeskummer, sondern auch das Kribbeln im Bauch, welches man beim ersten Date bzw. beim ersten Kuss hat. Eigentlich war ich in jeder Situation ein Teil von Sophie, oder war sie irgendwann in meinem Leben ein Teil von mir? Ich dachte ständig „Oh, das kenne ich!“
Anna Frohmader hat Sophies Geschichte so geschrieben, dass man sich wirklich, wirklich, wirklich wiedererkennt! Wer da nicht ebenso wie die Hauptfigur fühlt, denkt und leidet war entweder noch nie richtig verliebt oder besitzt kein Herz.
Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe es an einem Nachmittag durchgelesen. Das erleichterten aber auch die vielen kurzen Abschnitte ‚ eben wie in einem Tagebuch, wobei sich die einzelnen Tage durchaus auch in mehrere Absätze aufteilen.
Dieses Buch ist für alle, die glücklich verliebt, unglücklich getrennt sind oder ihre große Liebe bereits lange an ihrer Seite haben. Mit Sicherheit wird sich jede(r) irgendwo, irgendwann in dem Buch wiederfinden und sei es bei Sophies Frage „Was ziehe ich an?“ 🙂
Und ja, ein klein bisschen vorhersehbar ist Sophies Geschichte, aber Annas Schreibstil und ihre wunderbare Hauptfigur ließen mich gerne darüber hinweg sehen.
Bleibt für mich die Frage wie viel von Anna in Sophie steckt und wann die Fortsetzung endlich fertig ist.
Fazit: Ein Geschichte über die Liebe: Abwechslungsreich, gefühlvoll und mit ganz viel Herzklopfen ‚ genau so beschrieben, wie es im wahren Leben ist!
© Ricarda Ohligschläger -
Janna Hagedorn – Mantramänner
Das Cover ist mindestens so abwechslungsreich und bunt wie der Inhalt des Buches
Evke Frank hatte einen ONS. Mit Chris, dem gutaussehendem Kollegen. Leider ruft Chris danach nicht mehr an. So muss sich die 28jährige wohl oder übel vom bereits fest eingeplanten Vater ihrer Kinder und dem Traum von der Hochzeit in Weiß verabschieden.
So einfach ist die Sache nur leider nicht. So beschließt Evke nach Ablenkung zu suchen und da sich ihre Freundinnen im Moment, auf einer Welle grünen Tees, von einem Mantra zum nächsten atmen, liegt die Lösung relativ nah: Yoga!
Schneller als sie ahnt beschreitet Evke den spirituellen Pfad der inneren Gelassenheit. Ob das in Liebesdingen zum Erfolg führt? Und ist es wahr das Yogafans statt Sex zu haben lieber Atmen? Evke will der Sache auf den Grund gehen und hofft im kreuzbeinigen Sitz auf Erleuchtung.
Während Evke sich durch Kundalini-, Luna-, und Hathayoga in Einklang mit sich und ihren Mitmenschen bringt, spricht einer ganz direkt ihr Herzchakra an und dann berührt er auch noch ihr Bauchchakra. Yogalehrer Sivananda. Das ist zu viel für die junge Frau und plötzlich verliert sie ganz schnell ihre neugewonnene Bodenhaftung und muss sich mächtig Mühe geben ruhig zu Atmen.
Bisher hatte ich mit Yoga nichts am Hut und wenn ich mich nicht irre, wird das auch so bleiben. Macht aber nix! Janna Hagedorn hat es nämlich geschafft mir alles, was man dazu wissen muss mit auf den Weg zu geben. Auf humorvolle und lockere Art. Jedes Kapitel in ihrem Buch beginnt mit der Erklärung einer Yogastellung und ist passend auf den Inhalt des betreffenden Abschnitts abgestimmt.
Während sich ihre Hauptfigur, die chaotische Evke Frank, von einer Yogamatte zur nächsten verbiegt bekommt man einen guten Eindruck in ihre Gefühlswelt, lernt ihre Freunde kennen und lernt dabei noch wissenswertes über die philosophische Lehre. Ich wusste bis dato beispielsweise nicht, dass es mehrere Formen des Yoga gibt. Auf Karmayoga könnte ich allerdings verzichten. 🙂
Evke entdeckt sich auf ihrem spirituellen Weg selbst und ich finde die kleine Botschaft, dass man sich nicht für andere verbiegen sollte ganz wichtig. Es ist definitiv nicht der richtige Weg jedem alles recht zu machen!
Janna Hagedorn sorgt mit „Mantramänner“ für Kurzweil und versteht es gekonnt Herzschmerz, Humor, Romantik und Spannung zu einem gelungenem Lesevergnügen zu verpacken. Das Cover ist mindestens so abwechslungsreich und bunt wie der Inhalt des Buches. Das Ende war für mich das I – Tüpfelchen, welches das Buch rundum perfekt gemacht hat.
Fazit: Ich bin sehr positiv überrascht vom Schreibstil der Autorin und freue mich schon auf eventuellen Nachschub!
© Ricarda Ohligschläger -
»House of Night Berlin«: Eröffnung der ersten deutschen Vampyr – Schule
Am 30. April 2011 wird in Berlin die erste deutsche Vampyr-Schule der gleichnamigen Buchserie von P.C. und Kristin Cast »House of Night« eröffnet. Auserwählte Jungvampyre haben die Möglichkeit für einen Tag einen Platz im Internat zu ergattern und die Ausbildung zum Vampyr anzutreten. Heute startet die Bewerbungsphase: Wer sich bis zum 15. April unter www.houseofnight.de/bewerbung_berlin als Jungvampyr registriert und den Test besteht, wird auserwählt und zur Eröffnungszeremonie der deutschen Dependance des »House of Night« in Berlin eingeladen.
Vor Ort erwartet die Schüler ein echter »House of Night«-Schultag. Neben dem Besuch von Unterrichtsfächern wie beispielsweise Vampyr-Soziologie, Kräuterkunde oder Kampfsport und einem gemeinsamen Essen, endet der Abend mit einem feierlichen Ritual und der Beschwörung der fünf Elemente. Höhepunkt des Abends ist ein Livestream zu den beiden Autorinnen, die Fragen beantworten und exklusiv aus dem 6. Band »Versucht« (erscheint am 12. Mai 2011) lesen. Fans, die nicht selbst vor Ort die Ausbildung zum Jungvampyr durchlaufen, können über www.houseofnight.de an der Unterrichtsnacht und dem Ritual per Livestream teilnehmen.
Eine Veranstaltung von Fischer FJB in Kooperation mit Thalia.