Monat: Juli 2011

  • Buchempfehlung – Gabriella Engelmann – Schluss mit lustig

    Meine Buchempfehlung für euch

    July – Sadie Wonnemeyer, kurz July genannt, ist Pessimistin aus Leidenschaft. Gute Laune und Optimismus sind ihr ein Fremdwort und mit dem Pechvogel fühlt sie sich nahezu verbrüdert.
    Da ist es eigentlich kein Wunder, dass sie bissige Kritiken für ein Kulturmagazin schreibt und immer auf das Schlimmste gefasst ist.
    Doch leider schützt sie das nicht davor Opfer eines Überfalls zu werden. Ein Schlag auf den Kopf verwandelt July urplötzlich in das komplette Gegenteil. Plötzlich mag sie zu Herzen gehende Romane mit Wölkchen – Cover und hofft auf eine Versöhnung mit ihrem Ex Sören.
    Aber leider hat ihr neues Ich auch negative Seiten: die Fans ihres Blog bezeichnen sie als „weichgespült“ und Sören zeigt sich unerwartet widerspenstig. July wünscht sich nichts sehnlicher als einen neuen Unfall. Nur wer soll ihr diesmal die Flasche über den Kopf ziehen? Kalle, CoolCat, Mix oder Tobias?

    Gabriella Engelmann und das Thema Optimusmus

    Gabriella Engelmann befasst sich in „Schluss mit lustig“ auf amüsante und lockere Weise mit den Themen Optimismus und Pessimismus.
    Ist es wirklich so schlimm, im Leben auf alles gefasst zu sein? Oder ist es naiv immer vom Positiven auszugehen? Und hat Optimismus auch seine schlechten Seiten? Diesen Fragen geht sie auf den Grund.
    Diese Mischung aus Ernsthaftigkeit gespickt mit einer turbulenten Story für junge Leser, sorgte bei mir wieder einmal für nette Lesestunden und die 230 Seiten waren im Nu durchgelesen.
    July ist eine junge Frau, die es durchaus versteht aus ihrer jeweiligen Situation das Beste zu machen und steht für ihre 19 Jahre schon erstaunlich fest im Leben. Ihre Flatterhaftigkeit in Bezug auf Freunde beschreibt Gabriella Engelmann meiner Meinung nach altersgerecht und nachvollziehbar. Wozu sich festlegen, wenn man noch so jung ist? Hauptsache man weiß selbst, was man möchte.
    Außerdem hat Gabriella Engelmann durchaus Talent ganz unauffällig als Reiseführerin zu agieren. Ihre bildhaften Beschreibungen Hamburgs machen große Lust auf einen Städtetrip.
    Pickt man sich alle Orte, die im Buch vorkommen aus hat man mit Sicherheit die schönsten, aufregendsten und interessantesten Treffpunkte Hamburgs gelistet.
    Und wer weiß, vielleicht komme ich einfach mal länger als ein paar Stunden nach Hamburg. Da bin ich ganz optimistisch! 🙂
    © Ricarda Ohligschläger

  • Lena Gold – Kein Händchen für alles

    „Kein Händchen für alles“ ließ mich mit Schmetterlingen im Bauch, Herzklopfen und  einem guten Gefühl zurück. Mission romantische Komödie erfüllt!
    „Kein Händchen für alles“ – schon der außergewöhnliche Titel und das witzige Cover haben mich direkt angesprochen, und nachdem ich schon von „Voll auf Ex-Kurs“ begeistert war, wollte ich unbedingt den zweiten Roman der Autorin Lena Gold lesen.
    Diesmal heißt ihre Hauptfigur Sophia und diese manövriert sich von einer unglücklichen Situation in die nächste. Sich beispielsweise in Bademantel und Blümchenschlüpfer aus der Wohnung auszusperren ist dabei nur die Spitze des Eisbergs.
    Auch privat läuft es nicht so, wie sie es sich eigentlich vor Jahren ausgemalt hat. Statt in einer glücklichen Beziehung steckt sie in einer heimlichen Affäre ‚ mit ihrem Chef Magnus, der ihr immer wieder beteuert sich bald von seiner Frau zu trennen.
    Nur durch Zufall erfährt Sophia, dass er daran gar nicht denkt. Statt sich nämlich von seiner Frau zu trennen, plant er mit ihr einen Liebesurlaub auf den Seychellen. Doch mit Sophias Rache rechnet Magnus nicht! Während einer Live ‚ Moderation macht sie vor laufenden Kameras Schluss mit ihm und steht ab sofort nicht nur ohne Lover, sondern auch ohne Job da.
    Allerdings hat keiner mit den Reaktionen der Zuschauer gerechnet: Körbe voller Fanpost trudeln plötzlich beim Sender ein und schon bald ist „Sophia im Glück“.
    Überraschend witzig kommt auch der zweite Roman von Lena Gold daher. Quirlige Hauptfigur trifft auf jede Menge unerwarteter Ereignisse plus einer Prise Romantik – und dabei kommt auch der Humor nicht zu kurz. So könnte man „Kein Händchen für alles“ kurz und knapp beschreiben.
    Allerdings möchte ich zusätzlich erwähnen, dass sich das Buch in einem Stück weglesen lässt, da es kurzweilig und mitreißend ist.
    Die Überraschung kommt zum Schluss, denn wer glaubt von Anfang an zu wissen, wie die Geschichte zwischen Sophia, Max, Claudio und Holger ausgeht, wird eines Besseren belehrt werden.
    Aber auf jeden Fall bekommt man so richtig Lust sich wieder einmal zu verlieben!! „Kein Händchen für alles“ lässt einen mit Schmetterlingen, Herzklopfen und einfach einem guten Gefühl zurück. Mission romantische Komödie erfüllt!
    Lena Gold hat definitiv ein Händchen für romantische Geschichten und schreibt hoffentlich schon am nächsten Roman.
    © Ricarda Ohligschläger

  • Interview mit Jana Voosen

    Jedes Mal, wenn ich einen Roman beendet habe, falle ich erstmal in ein Loch und bin plötzlich überzeugt davon, dass ich nie wieder etwas schreiben werde, dass mir nie wieder etwas auch nur halbwegs Originelles einfallen wird
    Liebe Jana Voosen, wie sieht ein typischer Tag bei Ihnen aus?
    Das kommt ganz darauf an, in welchem meiner beiden Leben ich mich gerade befinde. Wenn ich als Schauspielerin arbeite, heißt das normalerweise sehr früh aufstehen, etwa gegen fünf, um sechs abgeholt und zum Set gefahren werden, Maske, Kostüm und dann wird gedreht bis spät in den Abend hinein. Als Autorin kann ich mir meine Zeit selber einteilen und weil ich eine Langschläferin bin, stehe ich eigentlich nie vor zehn Uhr auf. Und selbst dann lasse ich mir viel Zeit, um in die Gänge zu kommen, trinke meinen ersten Milchkaffee im Bett, schreibe Tagebuch, führe Telefonate und checke E-Mails. Gegen zwölf schalte ich mein Telefon aus, denn ich lasse mich nur allzu gerne von Anrufen von der Arbeit ablenken, und schreibe in der Regel vier bis fünf Stunden lang. Abends gehe ich zum Yoga, treffe Freunde, lese oder gehe ins Kino.
    In „Prinzessin oder Erbse?“ geht es darum, dass man sich auf der Suche nach dem Partner manchmal ein bisschen in Geduld und Zurückhaltung üben soll. Sind Sie diesbezüglich eher der draufgängerische oder der zurückhaltende Typ?
    Auf jeden Fall zurückhaltend. Manche Männer behaupten ja, dass sie es toll fänden, wenn mal die Frau den ersten Schritt macht, aber ich glaube, dass tief in ihrem Inneren doch alle Männer Jäger sind. Wenn man sich aufdrängt, geht das meistens nach hinten los. Ich sage nicht, dass man ihn ewig zappeln lassen sollte, aber sich ein bisschen zu zieren erhöht mit Sicherheit den Reiz.
    Der Titel ihres Buches ist etwas „märchenhaft“ angehaucht – was haben Märchen für eine Rolle in Ihrer Kindheit gespielt? Haben Sie sich in irgendeiner Form von ihnen inspirieren lassen?
    Ich habe Märchen immer schon geliebt, auch jetzt noch. Obwohl manche ja wirklich ganz schön gruselig sind. „Prinzessin oder Erbse?“ ist ein bisschen von Cinderella inspiriert, der Roman spielt ja am Set einer Telenovela, die ja auch irgendwie immer eine Version von Aschenputtel sind. Das fand ich eine schöne Verquickung, das Märchen im Märchen sozusagen.
    War der Titel Ihre Idee?
    Ja. Der Arbeitstitel war „Der Schöne und das Biest“, weil die Protagonistin Fanny sich neben dem schönen Schauspieler David so hässlich und unscheinbar fühlt, aber das fanden wir dann doch nicht so passend und auch ein bisschen negativ. Also fiel mir schließlich dieser Titel ein und meine Lektorin und ich waren uns sofort einig.
    Wenn man so jung schon weiß, was man mal machen/werden möchte, fängt man dann auch schon in der Grundschule (oder vielleicht sogar im Kindergarten) an, um Mitschüler Geschichten zu spinnen und behält man diese Geschichten evtl. im Hinterkopf (oder im Notizbuch) um viele Jahre später wirklich etwas daraus zu machen? Sind gar die Geschichten um Annabelle, die sie im Buch mit einfließen lassen, Zeugnis Ihrer Schreibanfänge?
    Tatsächlich habe ich meine Familie ziemlich häufig mit selbst erfundenen Geschichten „beglückt“. Annabelles Geschichten stammen aber nicht aus dieser Zeit. Beim Aufräumen habe ich aber vor ein paar Jahren eine Bühnenversion von „Schneewittchen“ gefunden, die ich mit neun Jahren verfasst habe – und zwar in Reimform. Ich weiß noch, dass ich das Theaterstück unbedingt mit meiner Klasse einstudieren wollte, mit mir in der Hauptrolle, versteht sich, aber leider ist daraus nichts geworden.
    Haben Sie reale Vorbilder, wie z.B. Freunde oder Schauspieler, für Ihre Figuren, oder entstehen sie komplett aus Ihrer Phantasie heraus?
    Manchmal leihe ich mir für die ersten Schritte Eigenschaften oder Äußerlichkeiten von Menschen, die ich kenne, aber im Laufe der Geschichte entwickelt sich jede Figur zu einer eigenen Person, die so auf der Welt nicht herumläuft. Oder zumindest ist sie mir noch nicht begegnet. 🙂
    Welche drei Charaktereigenschaften beschreiben Sie am besten?
    Fantasievoll, empathisch, launisch.
    Wer ist ihr Lieblings-Autor(in)?
    Joan K. Rowling. Das ist sicher nicht besonders originell, aber ich liebe die Harry-Potter-Romane über alles und habe sie alle schon mehrfach gelesen. Aber natürlich liebe ich auch noch viele andere Autoren: Charlotte Link, Kerstin Gier, Cecelia Ahern, Wiebke Lorenz, David Safier uvm.
    Haben Sie literarische Vorbilder?
    Ich verehre sehr viele meiner Kollegen, aber ein echtes Vorbild habe ich nicht, weil ich denke, dass jeder Autor seine ganz eigene Nische hat, auch wenn man für dasselbe Genre schreibt. Allerdings bewundere ich einige Schriftsteller für ihre erstaunliche Produktivität und würde ihnen da gerne nacheifern, allen voran – Stephen King, obwohl ich für seine Bücher zu zart besaitet bin. Aber der Mann ist einfach ein Phänomen.
    Schreiben Sie immer noch für den „Marienhof“?
    Huch, wie kommen Sie denn auf die Idee? Ich habe noch nie für den „Marienhof“ geschrieben, habe aber dort von 2004 bis 2005 die Rolle der Luna-Marie Seelig gespielt.
    Was ist bei der Berufsschauspielerin und Autorin sehr schön und weniger toll?
    Schauspielerin zu sein ist der wunderschönste Beruf, wenn man eine Rolle hat – und der härteste, wenn man gerade keine hat. Es ist furchtbar, zuhause auf das Telefon zu starren und auf ein Rollenangebot zu warten, das nicht kommt. Solche Phasen hat glaube ich, bis auf ganz wenige Ausnahmen, jeder Schauspieler mal in seinem Leben, und ich habe das große Glück, diese Zeiten mit etwas auszufüllen, das ich genau so sehr liebe, nämlich dem Schreiben. 
    Hatten Sie schon mal Lampenfieber beim Dreh und was machen Sie dagegen?
     Allerdings, und nicht nur einmal. Beim Drehen ist es allerdings nicht so schlimm wie auf der Bühne. Wenn ich Theater spiele, bin ich vor der Vorstellung das reinste Nervenbündel. Beim Film ist es nicht ganz so schlimm, wenn man patzt, kann man es ja beim nächsten Take wiedergutmachen. Ich habe immer ein Fläschchen Rescue-Tropfen bei mir und rede mir zumindest ein, dass sie helfen.
    Mit welcher Person  würden Sie gerne mal einen ganzen Tag verbringen?
    Darf die Person schon tot sein? Dann Shakespeare. Ansonsten Dustin Hoffman oder Joan K. Rowling.
    Wenn Sie eine Geschichte oder einen Roman schreiben, haben Sie dann schon fast das fertige Buch im Kopf oder kommt die Geschichte Kapitel für Kapitel zusammen?
    Bei meinen ersten beiden Büchern habe ich mich einfach hingesetzt und losgeschrieben, ohne zu wissen, wo mich die Geschichte hinführen wird. Mittlerweile entwickle ich den groben Handlungsstrang aber vorher, auch, um dem Verlag einen Anhaltspunkt zu geben, was ihn und die Leser erwarten wird. Aber eine Menge passiert nach wie vor während des Schreibens, da tauchen manchmal Figuren und Szenen auf, an die ich vorher nicht im Traum gedacht habe.
    Schreiben Sie lieber Kurzgeschichten oder ganze Romane?
    Beides hat für mich seinen Reiz. Beim Romanschreiben taucht man für viele Monate in eine andere Welt ein, lernt die Figuren sehr genau kennen. Eine Kurzgeschichte ist recht schnell geschrieben, dafür kann man sich dabei aber auch weiter aus dem Fenster lehnen, der Fantasie völlig freien Lauf lassen. Ich suche mir meistens einen ungewöhnlichen Blickwinkel zum Thema und habe schon Geschichten über Diäten aus Sicht einer Himbeertorte geschrieben, oder über die unglückliche Liebe einer männlichen Schwarzen Witwe, solche Sachen halt, ein bisschen abgedreht und verrückt, das liebe ich.
    Sie haben bereits einige Bücher veröffentlicht. Haben Sie nicht bei jedem neuen Buch, das Sie gerade schreiben, den Druck, dass es unbedingt genauso gut und erfolgreich werden muss?
    Doch. Jedes Mal, wenn ich einen Roman beendet habe, falle ich erstmal in ein Loch und bin plötzlich überzeugt davon, dass ich nie wieder etwas schreiben werde, dass mir nie wieder etwas auch nur halbwegs Originelles einfallen wird. Das war nach dem ersten Buch so und leider hat sich das auch beim siebten nicht geändert. Mittlerweile weiß ich aber wenigstens aus Erfahrung, dass das nur ein vorübergehender Zustand ist. Ich warte dann ein paar Wochen und meistens kommt dann schon die nächste Idee angeflogen, wenn ich sie am wenigsten erwarte. Und dann schreibe ich wieder und hoffe, dass auch diese Geschichte meinen Lesern gefallen wird. Ob sie so erfolgreich wird wie die davor, hängt einfach auch von Faktoren ab, die nur bedingt in meiner Hand liegen, deshalb versuche ich, mich davon nicht allzu sehr stressen zu lassen. Ich gebe einfach mein Bestes und liebe meinen Beruf.
    Auf welchen Ihrer vielen Romane sind Sie besonders stolz und warum?
    Oje, das ist eine schwierige Frage. Natürlich bin ich immer stolz, wenn ich einen Roman von mir dann nach langer Arbeit tatsächlich in den Händen halte. Aber ich glaube, „Allein auf Wolke Sieben“ ist mein persönliches Lieblingsbuch, weil ich mich da an ein großes Thema gewagt habe: Was passiert mit uns nach dem Tod? Und kann man die Liebe, die man für jemanden hier auf der Erde empfindet, irgendwie mitnehmen? Ich glaube, da steckt am meisten von meinen ganz persönlichen Ängsten und Gefühlen drin.
    Gibt es schon Pläne für ein weiteres Buch oder wollen Sie sich jetzt erst mal wieder auf die Schauspielerei konzentrieren?
    Ich schreibe schon wieder am nächsten Roman, der voraussichtlich im Sommer 2012 erscheinen wird. Das heißt aber nicht, dass ich die Schauspielerei vernachlässigen will. Das Schöne an meinen beiden Berufen ist, dass sie sich wunderbar vereinbaren lassen.
    Möchten Sie mit Ihren Geschichten den Menschen etwas sagen?
    Zunächst mal möchte ich den Leser natürlich unterhalten. Aber eine Botschaft ist schon auch immer mit dabei. Es geht ja, bei allem Witz und aller Romantik, auch immer darum, dass die Hauptfigur meiner Geschichte etwas lernt, sei es loszulassen, Prioritäten zu setzen oder sich selbst zu lieben.
    Liebe Jana, ich danke Ihnen herzlichst – auch im Namen der Leser – für Ihre Teilnahme an meiner Aktion und für das interessante Interview und das wunderbare Buch „Prinzessin oder Erbse?“, welches ich jedem ans Herz legen möchte.
    Die Bücher aus der Verlosung gehen
    Diana V.
    Rebecca R.
    Sabine D.
    Herzlichen Glückwunsch!
    Die Interviewfragen stammen u. a. aus Einsendungen, im Rahmen der Aktion „Leser fragen – Autoren antworten

  • Jana Voosen – Prinzessin oder Erbse

    Jana Voosens perfekte Mischung aus Gefühl, Romantik und der kleinen versteckten Botschaft „Sei die Prinzessin, nicht die Erbse!“ lässt sich erst nach dem letzten Satz zur Seite legen und geht direkt ins Herz.
    Jana Voosen hat sich auch mit ihrem siebenten Buch mitten in mein Herz geschrieben.
    In ihrem neusten Roman „Prinzessin oder Erbse?“ erzählt sie von der wenig erfolgreichen Romanautorin Fanny, die es durch Zufall in das Pressebüro der Telenovela „Liebe á la carte“ verschlägt.
    Dort findet sie alles, was sie eigentlich gut für ihre Storys brauchen könnte: Drama, Skandale und zwischenmenschliche Verwirrungen. Als wenn das nicht schon genügt, liefert der neue Job obendrein noch den Traummann direkt ins Büro.
    Der attraktive David, der männliche Hauptdarsteller der Serie, verdreht Fanny in Nullkommanix den Kopf und sorgt nicht nur am Filmset für jede Menge Aufregung bei den Damen.
    Dabei ist er doch mit der unnahbaren und wunderschönen Kollegin Nadja liiert, oder doch nicht? Bereits nach kurzer Zeit raucht Fanny der Kopf und das Herz klopft ebenso verrückt. Sie ist auf dem besten Wege sich Hals über Kopf zu verlieben.
    Blöd nur, dass Fanny eine Verschwiegenheitsklausel unterzeichnet hat und ihrer WG-Partnerin Julia daher so gar nichts über ihren neuen Job berichtet darf. Eigentlich!
    Ob Fanny wirklich eine Chance hat David für sich zu erobern? Es wird sich zeigen, ob sie „Prinzessin oder Erbse?“ ist.
    Jana Voosen überzeugt auch in ihren neuen Roman mit absolut authentischen Figuren, die obendrein noch super sympathisch sind. Fanny schlägt sich mit denselben Problemen herum, wie so viele andere Frauen auch und gerade ihre Unsicherheit überzeugt restlos.
    Die Dialoge sind witzig, abwechslungsreich und unterhaltsam. Julia als beste Freundin und Felix als neuer Kumpel, entpuppen sich auch rasant als Sympathieträger.
    Ab und an bringt die Autorin ihre Leser gekonnt auf eine falsche Fährte und sorgt somit für zusätzliche Spannung.
    Die Kapitel lesen sich locker und leicht weg. Genau so wie es bei diesem Genre auch sein sollte. Außerdem sind sie mit Textfeldern in denen Pressemitteilungen stehen gespickt und sorgen so für Abwechslung.
    Einzig das Cover hat mich dieses Mal nicht ganz überzeugen können. War ich bisher doch eher knallige Farben gewohnt.
    Fazit: Jana Voosens perfekte Mischung aus Gefühl, Romantik und der kleinen versteckten Botschaft „Sei die Prinzessin, nicht die Erbse!“ lässt sich erst nach dem letzten Satz zur Seite legen und geht direkt ins Herz.
    © Ricarda Ohligschläger

  • Interview mit Nicole C. Vosseler

    Dass die Geschichten, die in meinem Schreiberstübchen über Monate hinweg entstehen, später in den Buchhandlungen liegen, versetzt mich immer noch in glückseliges Erstaunen.
    Liebe Frau Vosseler, ich habe gelesen, dass die Geschichte von Prinzessin Salima wirklich passiert ist. Wie sind Sie auf diese interessante Frau gestoßen und wie nah dran an der Wirklichkeit sind Sie dann geblieben?
    In meinem vorangegangenen Buch „Unter dem Safranmond“ hat ein großer Teil der Handlung das südwestliche Arabien zum Schauplatz, das im 19. Jahrhundert in eineinhalb Dutzend kleine Sultanate zersplittert war. Irgendwann in einer Arbeitspause trieb mich die Neugierde um, was sich zu dieser Zeit denn eigentlich im angrenzenden, wesentlich größeren Sultanat von Muscat und Oman abgespielt hat, und darüber kam ich auf Salimas Vater und über ihn sehr schnell auf Sansibar und auf Salima selbst. Ihre Geschichte hat mich sofort gepackt und dann auch nicht wieder losgelassen.
    Mich hat Salimas Geschichte auch deshalb so begeistert, weil sie – genau so wie sie sich zugetragen hat – alles enthält, was einen guten Roman in meinen Augen ausmacht: glückliche Zeiten und tragische Momente, die ganz große Liebe und eine Prise Abenteuer; einerseits eine fast schon märchenhaft anmutende ferne Welt und andererseits ein Stück deutscher und englischer Kolonialgeschichte. Und vor allem eine Heldin mit einem faszinierenden Charakter, durchaus mit Ecken und Kanten und Schwächen, aber vor allem mit einem solchen Mut, einer solchen Stärke, dass ich bis heute nicht anders kann, als sie dafür zu bewundern.
    Für den Roman konnte ich sehr dicht am tatsächlichen Verlauf der Geschehnisse bleiben, habe nur im zweiten Teil manche Zeiträume und Ereignisse ein wenig gestrafft, um den Spannungsbogen zu halten. Was die Fakten und auch Salimas Persönlichkeit angeht, habe ich mich eng an die historische Wirklichkeit gehalten.
    Nur die Lücken, die es in dieser Geschichte gibt, Ereignisse, über die wir kaum etwas wissen und auch nicht, wie Salima darauf reagiert hat – die habe ich auf der Basis meiner Recherchen durch eigene Überlegungen und meine Imagination zu schließen versucht. 
    Wie darf ich mir Ihre Recherche zum Buch vorstellen?
    Die meiste Zeit und Arbeit habe ich darauf verwendet, mich mit Salima / Emily vertraut zu machen, hauptsächlich über ihren schriftlichen Nachlass, aber auch über zeitgenössische Quellen und Bildmaterial. Ich habe versucht, mich so weit wie möglich in sie hineinzufühlen und mich in sie hineinzudenken, Sansibar und Hamburg und alle anderen Stationen ihres Lebens mit ihren Augen zu sehen. Aufgrund meiner eigenen Familiengeschichte hatte ich mich schon sehr lange mit Flucht und Vertreibung und ihren Auswirkungen auf die menschliche Psyche beschäftigt, und das hat mir geholfen, manches an Salimas / Emilys Empfindungen und an ihrem Verhalten besser zu verstehen. Wo es nötig war, habe ich den geschichtlichen und kulturellen Hintergrund durch andere Quellen ergänzt. 
    Gibt es Ereignisse oder Begebenheiten bezüglich Ihrer Recherchen, an die Sie sich noch lange erinnern werden?
    Ja, die gibt es – die gibt es eigentlich bei jedem Buch, auch viele Jahre später noch. Bei „Sterne über Sansibar“ waren es sicher Salimas Wege, die ich in Hamburg gegangen bin und der Moment, als ich den Grund dafür herausfand, warum sie sich ausgerechnet auf den Namen „Emily“ taufen ließ.
    Unvergesslich wird mir allerdings jener Sonntag fast genau vor zwei Jahren bleiben, als ich an ihrem Grab auf dem Hamburger Friedhof Ohlsdorf stand. Das waren solch emotionale, berührende und aufwühlende Momente für mich, die ich bis heute kaum in Worte fassen kann. Ich hätte dieses Buch nicht so schreiben können wie ich es getan habe, wäre ich nicht dort gewesen. 
    Wann und wie haben Sie gemerkt, dass Sie Talent fürs Schreiben haben?
    Ich habe schon zu meiner Kindergartenzeit eine überschäumende Phantasie gehabt und mir ständig die wildesten Geschichten ausgedacht, und in der Schule habe ich für mein Leben gern Aufsätze geschrieben. Der Umgang mit Sprache(n) hat mir eigentlich immer Spaß gemacht, so lange ich denken kann, und über die Jahre kam dann auch das entsprechende Feedback von außen und darüber das Bewusstsein, dass mir das zu liegen scheint. Bis zum ersten Roman und zum richtigen Autorendasein war’s dann natürlich noch ein weiter Weg …
    Aber ich hab’ doch auch mal meine schlechten Tage, an denen der böse Onkel Selbstzweifel sich mit an den Schreibtisch hockt und mir gebetsmühlenartig zuflüstert, dass ich’s doch nicht kann. 
    Wieso schreiben Sie so gerne historische Romane und was fasziniert Sie besonders an der Kultur in Sansibar?
    Ich bin in einem geschichtsbegeisterten Elternhaus aufgewachsen und historische Romane, Sachbücher und Biografien haben mich deshalb sehr früh fasziniert. Die Vergangenheit wieder lebendig werden zu lassen finde ich unglaublich reizvoll – und ich denke, dass sich gerade über die Vergangenheit eine neue Sichtweise auf die Gegenwart eröffnet.
    An Sansibar hat mich besonders fasziniert, wie sich dort arabische und afrikanische Kultur mischten und etwas Neues, ganz Eigenes daraus entstanden ist. Darüber hinaus hat mich fasziniert, wie nahe im 19. Jahrhundert auf Sansibar Schönheit und Grausamkeit beieinander lagen, Leben und Tod – für den Hintergrund eines Romans ein ungeheuer interessantes Spannungsfeld. 
    Wie kommt ein Mensch, der in einer so schönen Gegend wie Konstanz lebt, dazu Romane zu schreiben die so gar nichts mit der Landschaft zu tun hat in der man zuhause ist?
    Ha, das ist eine sehr gute Frage! Ich bin ja keine gebürtige Konstanzerin, sondern durch das Studium hier hängengeblieben. Meine Umzugskisten habe ich hier erst ausgepackt, als das Manuskript meines ersten Romans „Südwinde“ bereits fertig geschrieben war.
    Wenn ich so darüber nachdenke, hängt das sicher damit zusammen, dass ich mich von epischen, dramatischen Stoffen angezogen fühle, von Schauplätzen, die extreme Kontraste aufweisen, während ich Konstanz und den Bodensee mit Ruhe verbinde und mit einer wohltuenden Beschaulichkeit.
    Ich glaube, das ist so ein bisschen wie mit dem Urlaub: ganz gleich, wie schön man wohnt, ab und zu muss man einfach den Koffer packen und sich etwas anderes von der Welt anschauen.
    Aber wenn ich eines in meinem bisherigen Autorendasein gelernt habe, dann, dass man nie „nie“ sagen soll. Ich weiß, hier am See haben sich in der Vergangenheit ein paar tolle, spannende Geschichten zugetragen und ich will nicht ausschließen, dass ich eine davon irgendwann einmal erzähle. 
    Inwieweit hat das Studium der Literaturwissenschaften Ihnen beim Schreiben geholfen oder es beeinflusst?
    Es hat mir auf jeden Fall bei der Feststellung geholfen, dass ich in der Literaturwissenschaft auf Dauer nicht glücklich geworden wäre, weil ich lieber selbst schreibe als über bereits Geschriebenes. Und es war mir auch dabei eine Hilfe, meinen eigenen Weg innerhalb der Literaturlandschaft zu finden. Ich will in allererster Linie meine Leser mit meinen Romanen unterhalten, ich will sie mit den Charakteren meiner Bücher mitfiebern, mitfühlen, mitleiden und mitlachen lassen. Das und nichts anderes. Punkt.
    Aus dem Studium habe ich viele Gedanken zu einzelnen Autoren und Werken mitgenommen, die mir bis heute Inspiration sind. Das Wichtigste, was ich in meiner Studienzeit gelernt habe, dürfte jedoch die Fähigkeit sein, bei aller frei fließenden Kreativität trotzdem einen kritischen und analytischen Blick auf meine eigenen Texte zu haben, was Aufbau, Erzählweise und Sprache angeht. 
    Wie war das Gefühl für Sie, als Sie zum ersten Mal ein veröffentlichtes Buchexemplar in Händen halten konnten, Frau Vosseler?
    Das war großartig und überwältigend und aufregend! Das erste Buch ist natürlich etwas ganz Besonderes, aber auch heute – einige Bücher später – ist es kaum weniger großartig, überwältigend, aufregend. Dass die Geschichten, die in meinem Schreiberstübchen über Monate hinweg entstehen, später in den Buchhandlungen liegen, versetzt mich immer noch in glückseliges Erstaunen. 
    Informieren Sie sich im Internet, wie Ihre Bücher beim Leser ankommen? Und wie gehen Sie mit negativer Kritik um?
    Aber ja! Ich liebe es zu erfahren, wie es den Lesern mit den Geschichten und den Charakteren ergeht, was sie dabei beschäftigt und bewegt.
    Grundsätzlich vertrete ich den Standpunkt, dass nicht jeder Leser meine Bücher mögen kann und auch nicht muss und ich nehme es deshalb niemandem übel, der ein Buch von mir in die Ecke pfeffert. Schade find ich’s allerdings schon – aber ich denke, das ist nur natürlich; ich fände es selbst befremdlich, wenn mir das rein gar nichts ausmachen würde. Wenn die Kritik sich darauf bezieht, dass ein Leser meinen Stil oder die Charaktere nicht mag, dann muss und kann ich das so stehen lassen. Gerade was die Charaktere betrifft, ist das ein bisschen wie im richtigen Leben: man kann nicht mit jedem gleich gut und zu manchen Menschen bekommt man einfach keinen Draht.
    Wenn die Kritik die Geschichte selbst betrifft, wie ich sie aufgebaut und erzählt oder was ich eben nicht erzählt habe, dann denke ich da sehr lange und gründlich darüber nach. Am geschriebenen und veröffentlichten Buch kann ich groß nichts mehr ändern, aber gar nicht selten bekomme ich über negative Kritik sehr wertvolle Hinweise, was ich beim nächsten Buch – auch wenn das ja jedes Mal eine ganz andere, eigene Geschichte ist – vielleicht besser machen kann oder worauf ich mehr achten muss. 
    Was ist schwieriger: Der erste oder der letzte Satz eines Buches?
    Auf jeden Fall der erste! Nur sehr selten ist der erste Satz sofort in meinem Kopf; meistens dauert es seine Zeit, bis ich weiß, wie er lauten muss. Der letzte Satz hingegen entwickelt sich während des Schreibens ganz von selbst. 
    Können Sie schon etwas über Ihr nächstes Buch erzählen?
    Mein nächstes Buch spielt teils in England, teils im Norden und Osten Afrikas und schildert die Schicksale von neun jungen, lebenslustigen Menschen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Eine Geschichte vom Leben und vom Krieg ist es geworden – und eine darüber, was Menschen für die Liebe ihres Lebens zu tun bereit sind … 
    Zum Abschluss bitte ich Sie diesen Satz zu vollenden: Schreiben ist…
    … meine große Lebensleidenschaft.
    Liebe Nicole, ich danke Ihnen – auch im Namen der Leser – für Ihre Teilnahme an meiner Aktion.
    Die Bücher aus der Verlosung gehen
    Thomas E.
    Nadine F.
    Die Interviewfragen stammen u. a. aus Einsendungen, im Rahmen der Aktion „Leser fragen – Autoren antworten