„Der schwarze Tod kehrt zurück …
Trier 1652: Auch vier Jahre nach dem Dreißigjährigen Krieg kommen die Menschen in Kurtrier nicht zur Ruhe. Ein geheimnisvoller Reiter verbreitet Angst und Schrecken, angeblich bringt er die Pest zurück. Der junge Schweizer Urs versucht deshalb verzweifelt, ein Heilmittel gegen die Krankheit zu finden. Währenddessen hofft seine Freundin Susanna, die aus ihrer Heimat im Saarland flüchten musste, mit seiner Hilfe die Schrecken ihrer Vergangenheit hinter sich lassen zu können. Doch dann scheint Urs plötzlich nichts mehr von ihr wissen zu wollen …“ (Kurzbeschreibung laut amazon)
„Der Pestreiter“ ist die Fortsetzung zu „Das Pestzeichen“. Allerdings kann man beide Bände auch unabhängig voneinander lesen. Man muss den Vorgängerroman nicht zwangsweise kennen.
Deana Zinßmeister entführt ihre Leser nach Trier, wo die Pest erneut um sich greift. Urs und Bendicht eröffnen abseits der Stadt ein Pesthaus und hoffen so die Seuche eindämmen zu können. Allerdings sind beide gleichzeitig daran interessiert ein Heilmittel gegen den schwarzen Tod zu finden. Doch leider ist die Forschung zur damaligen Zeit durch die Kirche eingeschränkt. Wer diese Gebote übertritt, den erwartet das Fegefeuer…
Wisst ihr liebe Blogleser, es gibt Bücher in die taucht man direkt auf den ersten Seiten ein wie in einen See, sie umspülen dich mit ihren Charakteren, wiegen dich auf ihren Spannungswellen und tauchen dich mit Hilfe von Intrigen oder überraschenden Wendungen unter. Manchmal hat man große Atemnot beim Lesen solcher Bücher, blättert quasi mit stockendem oder angehaltenem Atem eine um die andere Seite weiter, dann wieder hechelt man vor Aufregung oder bekommt rote Wangen – gerade so als wenn du schwimmst in diesem See, in den du gezehrt wurdest!
So ein Buch ist „Der Pestreiter“ von Deana Zinßmeister. Nicht viele Autorinnen haben die Gabe mir mit einem Buch all das zu geben, was ich mit einem Wort als „Leseleidenschaft“ bezeichnen würde. Laut Wikipedia ist Leidenschaft „völlig ergreifende Emotion“ und da bin ich schon beim Punkt. Wenn ich ein Buch lese, möchte ich mitfiebern, schimpfen, zittern, leiden, lachen und seufzen. DAS alles möglichst noch nacheinander, durcheinander und mit einem Mal.
Ich möchte, dass die Seiten nur so fliegen, weil ich es nicht mehr aushalte zu erfahren was als nächstes passiert. Ich möchte Mord, Totschlag und Liebe erleben und die Schauplätze vor meinem inneren Auge sehen. Ja, und manchmal möchte ich das Gefühl haben, dass dieses eine Buch nur für mich geschrieben wurde, um mich gut zu unterhalten.
Und jawohl zum Teufel Deana Zinßmeister rührt mich genau an diesem Punkt. Ihre Bücher entführen mich nicht nur an wunderbare, bildgewaltige historische Schauplätze, sondern sie besitzt die Fähigkeit mir ihre Figuren liebevoll, aber mit einer Hingabe aufzudrücken, dass ich Seite für Seite mehr glaube nicht mehr ohne sie leben zu können.
Um es kurz zu machen: ich finde leider nicht genug Worte, um diesen Roman so zu beschreiben wie er es verdient hätte. Daher glaubt mir, wenn ich euch mit meinen Zeilen meine uneingeschränkte Leseempfehlung mit auf den Weg gebe. Ich habe mich ausgezeichnet unterhalten gefühlt und habe spannende Lesestunden verbringen dürfen.
© Ricarda Ohligschläger
Monat: Dezember 2014
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Deana Zinßmeister – Der Pestreiter
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Aktion Lieblingsbuch – Der "Praxistest"
Vor einigen Tagen habe ich euch bereits über die Aktion Lieblingsbuch berichtet, die bei Facebook mittlerweile über 800 Fans hat und bei der u.a. Tatjana Kruse, Daniel Glattauer oder eben auch Bettina Hennig mitmachen.
Ob Hagen, Chemnitz oder Mönchengladbach – viele Buchhandlungen unterstützen die Aktion und auch ich finde diese Idee – wie schon erwähnt – ganz großartig.
Ich selbst habe mir nämlich ein signiertes Buch von Bettina Hennig bestellt, denn ich wollte „Ich bin dann mal vegan“ schon lange lesen. Und wenn man die Autorin kennt, macht die Aktion doppelt Spaß, da mein Buch sogar mit persönlicher Widmung versehen wurde.
Mein „Selbsttest“ startet am 02.12.2014, da telefonierte ich mit der sehr netten Frau Frank aus Hamburg, von der Buchhandlung „Frank und Steinwarder“. Meine Bitte mir das Buch mit innenliegender Rechnung zu senden wurde prompt akzeptiert, was ich sehr nett fand! Heute morgen kam mein Buch an und es ist eine Art Weihnachtsgeschenk an mich selbst. Ich freue mich wahnsinnig auf Lesen und zeige euch außerdem gerne die Widmung.
Wer jetzt denkt: „Was so lange hat das gedauert?“, sollte wissen, dass Bettina Hennig abwechselnd in Berlin und Hamburg lebt.
Normalerweise zeige ich persönliche Widmungen nicht bzw. eher selten, aber in diesem Falle mache ich gerne eine Ausnahme!
Wie ihr seht, lohnt sich also das Mitmachen und ich würde mich freuen zu erfahren, ob ihr auch schon bei der Aktion mitgemacht habt.
© Ricarda Ohligschläger
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Mir reicht´s!
Ich würde mich ja durchaus als herzensguter Mensch bezeichnen, der gerne etwas gibt und meistens ist es sogar mehr als ich zurückbekomme! Allerdings wird mir solche Güte und auch die Freude daran von Dingen vermiest, die ich an dieser Stelle einfach mal als Faulheit und Gedankenlosigkeit bezeichnen möchte.
Meine Aktion „Leser fragen – Autoren antworten“ läuft nun schon etliche Jahre und ich habe bisher immer wieder die Erfahrung machen müssen, dass es einige der ausgelosten Gewinner noch nicht einmal für nötig halten, sich für den Erhalt eines Buches zu bedanken.
Vielleicht ist ihnen gar nicht bewusst, dass ich diese Bücher auf eigene Rechnung verschicke. Das heißt, dass ich die Umschläge und Portokosten aus eigener Tasche bezahle!
Umso mehr ärgert mich, wenn sich dann jemand nicht einmal mehr die Mühe macht den Namen der aktuellen Autorin in eine offensichtlich kopierte Mail oder schon bestehende Interviewfrage aus dem Blog einzufügen, oder mehr oder weniger seit Monaten fast immer dieselbe Frage einsendet. Und genau aus diesem Grunde werde ich mir ab sofort erlauben Mails vorher auszusortieren! Das erspart mir Einiges an negativer Energie.
Und nun darf gerne darüber diskutiert werden, ob ich das zu eng sehe oder zu viel erwarte. Versteht mich nicht falsch! Ich LIEBE diese Aktion, aber für manche Menschen ist sie wohl nur eine Chance kostenlos Bücher abzugreifen. DAS sollte jedoch nicht im Vordergrund stehen, sondern hauptsächlich sollte es um die Autoren gehen, die viel Mühe und Arbeit in ihre Bücher gesteckt haben!
© Ricarda Ohligschläger
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Gastrezension von Hermien: Schweinerei – Peter M. Hetzel
Gleich vorweg: Den Autor Peter M. Hetzel habe ich als Journalist stets geschätzt und sein plötzliches Tod hat mich sehr berührt. Doch wenn man spannende Buchreportagen macht, heißt das noch lange nicht, dass man selber gute Bücher schreiben kann …
Die Ärztin Albertine von Krakow, ihre Haushälterin Clementine sowie Albertine Freund und Nachbar Hubertus leben in Klein-Büchsen. Albertines Vater wartet auf einen Platz im Alterheim und terrorisiert in der Zwischenzeit sein gesamtes Umfeld.
Ob er den Platz dort nach den ganzen Querelen auch bekommt, kann ich leider nicht verraten. Denn es ging mir in etwa wie Albertine:
„Sie vertrieb sich die Zeit mit dem neuen Roman von Donna Tartt. Tausendvierundzwanzig Seiten war der „Distelfink“ dick, und sie schaffte davon gerade mal zweihundertdrei.“
Mich trug diese Lektüre bereits bei Seite 35 aus der Kurve.
Nicht nur, dass viele Namen zum Schenkelklopfen lustig und hintersinnig sind – der Leiter des Altenheims auf den Namen Freudenhaus und der arme Egon Erwin Kisch steht Pate für den Reporter Egon-Erwin Wutke – auch die Protagonisten sind derart überzogen gezeichnet, dass es nur noch ermüdend wirkt. Ein witziger Einfall prügelt den nächsten ins Grab.
Querverweise, unnötige Ausführungen und viele, an den Haaren herbei gezogenen Zitate bremsen den Lesefluss, wo nur möglich. Ganz zu schweigen vom Stil an sich:
„Dann sah sie, wie Clementine dicke Krokodilstränen verdrückte … Clementine nestelte ein handgestricktes Taschentuch hervor. Sie schnaubte hinein, wie ein unglückliches Elefantenbaby und schüttelte das Ungemach ab wie lästige Läuse.“ Willkommen im Zoo.
Wäre das Ergebnis in sich stimmig und witzig gewesen, hätte man das Buch als Parodie abspeichern können. Doch auch dafür reicht es nicht.
Daher 1 Anstandsstern von 5.
© Hermien Stellmacher
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Leser fragen – Autoren antworten: Kerstin Hohlfeld
Zum letzten Mal in diesem Jahr möchte ich euch in dieser Woche die Möglichkeit geben, einer Autorin Löcher in den Bauch zu fragen. In dieser Woche stellt sich Kerstin Hohlfeld euren Fragen.
Kerstin Hohlfeld, geboren 1965 in Magdeburg, studierte von 1985 bis 1991 Theologie in Naumburg und Berlin. Danach bekam sie erst einmal drei Kinder und sah lieber davon ab, für die Kirche zu arbeiten. Sie verlegte sich aufs
Schreiben und veröffentlichte bereits mehrere Romane.
„Wenn das Glück anklopft“ ist ihr aktueller Roman, der am 05. Dezember 2014 bei Ullstein erschienen ist.
Und nun habt ihr die Chance auf etwas „Glück“. Bis Sonntag, dem 14.12.2014 habt ihr die Möglichkeit eure Fragen an Kerstin Hohlfeld unter rici@herzgedanke.de Betreff: Kerstin Hohlfeld einzusenden.
Unter allen Frageeinsendern verschenke ich mit der Unterstützung der Ullsteinbuchverlage drei Exemplare von „Wenn das Glück anklopft“
© Ricarda Ohligschläger
© Autorenfoto: www.rossigraphie.de