Für mich sticht „Blinder Instinkt“ von Andreas Winkelmann aus der Reihe der deutschen Thriller uneingeschränkt heraus
Im Oktober las ich begeistert „Tief im Wald und unter der Erde“ von Andreas Winkelmann und schnell war klar für mich, dass ich UNBEDINGT noch mehr von diesem überzeugenden Autor lesen muss. Meine Entscheidung fiel auf „Blinder Instinkt“ und ich wurde dahingehend belehrt, dass es noch besser als besser geht.
An einem heißen Sommertag sitzt ein Mädchen auf einer Schaukel. Ihr weißes Kleid weht im Wind und ihre roten Haare leuchten in der Sonne. Doch das alles kann Sina nicht sehen, denn sie ist blind. Trotzdem spürt sie, dass sie nicht alleine ist und sich ihr jemand nähert, der etwas im Schilde führt. Und das ist ganz und gar nichts Gutes!
Jahre später verschwindet wieder ein blindes Mädchen. Dieses Mal jedoch aus einem Wohnheim für Kinder. Kommissarin Franziska Gottlob zieht schnell Parallelen zu einem ähnlichen Fall und nimmt Kontakt zu Boxchampion Max Ungemach auf. Er ist der Bruder der kleinen Sina und hat Rache an dem Mann geschworen, der seine kleine Schwester entführt hat.
Kommissarin und Boxer rechnen allerdings nicht mit dem, was sie erwartet: ein perfider Psychopath, der genau so pervers wie intelligent ist.
Ungewöhnliche Thriller brauchen ungewöhnliche Ermittler. In diesem Falle stellt Winkelmann seiner Kommissarin den Boxer Max an die Seite. Der ist von dem Fall in ähnlicher Art persönlich betroffen und ermittelt auf seine ganz persönliche Art und Weise. Kurzerhand freunden sich Franziska und Max an, was wiederum für neue Wendungen sorgt. Beide sind sehr sympathisch gezeichnet und Winkelmann schafft es den weichen Kern des Boxers teilweise so anrührend zu beschreiben, dass mir beim Lesen sogar die Tränen gekommen sind. Die ungebrochene Liebe zu seiner kleinen Schwester und die Last seiner Schuld hat mich so sehr ergriffen!
Natürlich steht die Suche nach dem Entführer des Heimkindes im Vordergrund und Max hofft auf die Antwort all seiner Fragen. Wie bedeutungsvoll die Jagd nach dem Entführer für ihn werden wird, ahnt er zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Auch für den Leser gibt es kaum eine Atempause und so verwundert es nicht, dass mich beim Lesen eine Gänsehaut nach der anderen heimgesucht hat.
Andreas Winkelmann hat mich erneut mit einer unvorhersehbaren Story überzeugt. Sein Talent überzeugende Personen und beängstigende Atmosphäre zu zeichnen sorgt bei mir sogar bei strahlendem Sonnenschein für Gänsehaut!
Beklemmend, berührend und raffiniert – unbedingt lesen!
© Ricarda Ohligschläger
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