Kategorie: Rezensionen Liebesromane & ChickLit

  • Buchempfehlung – Luisa Valentin – Ich liebe dich… und dich

    Meine Buchempfehlung für euch

    Dieses Buch habe ich mir nach einer Empfehlung meiner Freundin gekauft und muss sagen, dass es mich ein bisschen überrumpelt hat.
    Einerseits bin ich sehr angetan von der Geschichte über eine Dreiecksbeziehung, die trotz ihres ausgefallenen Plots sehr realistisch und nachvollziehbar beschrieben ist. Andererseits fehlte mir letzten Endes doch die Tiefe.
    Melanie ist seit ca. zwei Jahren mit Jonas zusammen und es wird schnell klar, dass die zwei gerne und oft miteinander schlafen. Ihre Lust aufeinander wird im Gegensatz zu anderen Pärchen nicht weniger. Auch nach der schon längst vergangenen Kennenlernphase wird das Thema Sex bei den beiden immer noch ausgiebig zelebriert. Jonas Wunsch auf einen Dreier behält Melanie im Hinterkopf und überrascht ihn mit ihrem Einverständnis sich auf einen Abend im Swingerclub einzulassen.
    Dann begegnet Melanie Tom und plötzlich fragt sich nicht nur sie, ob man mehr als eine Person lieben kann….

    „Ich liebe dich… und dich“ ist für mich ein gutes Buch über eine Dreiecksbeziehung

    …..aber es hätte ein SEHR gutes Buch werden können. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass man als Leser von einem Akt zum nächsten geschleudert wird. Der Alltag und die Konflikte einer Dreiecksbeziehung wurden dagegen viel zu schnell abgehandelt.
    Es wird zwar immer wieder kurz angesprochen, dass Melanie beispielsweise auf der Arbeit nichts über ihre wahren Gefühle zu Tom sagen darf. Doch meiner Meinung nach ist diese Heimlichtuerei im Job nur ein Bruchteil von dem, was wirklich auf einen zukommt, wenn man in so einer Beziehung lebt.

    Mehr Konflikte bitte!

    Mir hätte es irgendwie besser gefallen, wenn diese Konflikte und auch negative Kritik von außen mehr zum Vorschein gekommen wären. Wie erklärt Melanie beispielsweise ihrer Schwester, die als Nonne im Kloster lebt, ihre Beziehung!? Das hätte meiner Meinung nach viel mehr Potenzial gehabt als die Frage nach der gemeinsamen Haushaltskasse.
    Vom Schreibstil her hat mir das Buch jedoch sehr gefallen. Es war flüssig zu lesen und die kurzen Kapitel inklusive der Rückblenden sorgten für den nötigen Spannungsbogen. Den gewissen Kick an Erotik beinhaltete es ebenfalls und zwar ohne um den heißen Brei zu reden. Ich bin ganz ehrlich, dass mir so etwas mehr gefällt als blumige Umschreibungen.
    Eine Leseempfehlung gebe ich trotz meiner Kritik aber gerne!
    © Ricarda Ohligschläger

  • Kerstin Hohlfeld – Ich heirate einen Arsch

    Für alle Frauen, die schon mal einen Kerl auf den Mond schießen wollten…
    Luisa ist jung und ehrgeizig, und sie hat einen hinreißenden Arsch, denkt Björn. Björn ist Chefredakteur, Luisas Boss, und ein echter Arsch, denkt Luisa. Zwei wie sie können gar nicht zusammenkommen – tun sie aber doch, und damit ist das Chaos vorprogrammiert, denn Luisa ist nicht das willige Weibchen, das sonst Björns Beuteschema ist. Und Björn, der geübte Womanizer, merkt auf einmal, dass er von Luisa mehr will als nur ihren Hintern … (Kurzbeschreibung laut Amazon)
    So doppeldeutig wie der Titel des Buches klingt, so „zweigleisig“ wird in „Ich heirate einen Arsch“ die aufwühlende und emotionsgeladene Liebesgeschichte zwischen Luisa und Björn erzählt. Im ersten Moment dachte ich noch, dass es das doch schon xMal gibt: junge dynamische Frau verliebt sich in viel älteren erfolgreichen Chef. Klar gibt es das auch. Aber eben nicht so!
    Denn „Ich heirate einen Arsch“ wird aus zwei sich abwechselnden Perspektiven erzählt, in denen der Leser so manches Missverständnis hautnah miterleben kann. Es gibt etliche Momente in denen ich die zwei gerne selbst an die Hand genommen hätte um die zwei Turteltäubchen zusammenzubringen! Und dann gab es auch wieder Situationen wo ich dachte: „Luisa, lass die Finger von dem. Das ist eben ein Arsch!“
    Es ist wie so manches Mal im Leben, man liebt, streitet und versöhnt sich. Doch was dieser Roman am Ende für eine Überraschung bereithält, damit hätte ich NIEMALS gerechnet. Persönlich fand ich das Ende so doof (sorry!), dass ich das Buch mit einem großen Fragezeichen im Kopf zuklappte. Und jetzt?, dachte ich. Und das denke ich immer noch.
    Jetzt muss dringend eine Fortsetzung her, die MICH versöhnt und die mir noch einmal so aufregende Leseaugenblicke beschert. Schließlich möchte ich gerne noch einmal so mit fiebern, dass ich mich fast schon selbst in Björn verliebe, auch wenn er ein Arsch ist. 😉
    © Ricarda Ohligschläger
     

  • Antje Szillat – Nimm das Glück in beide Hände!

    „Kinder, Chaos und verwirrte Männer
    Clara ist genervt: Ihre beiden Töchter Lilli und Luzie befinden sich in der Trotzphase oder mischen den Kindergarten auf. Ihre beste Freundin ist frisch verliebt und völlig unzurechnungsfähig, Labradorhündin Maya macht sowieso, was sie will, und Claras Ehemann Paul ist mal wieder dauerabwesend. Höchste Zeit, sich ihr Leben wieder zurückzuerobern, findet Clara. Doch das ist leichter geplant als getan, vor allem, wenn sich plötzlich auch noch die exzentrische Schwiegermutter ankündigt und man auf einmal Heißhunger auf saure Gurken und Schokolade bekommt
    Ein turbulenter Ausflug in den Alltag einer Großfamilie, voller Witz, Wärme und Herz – für alle, die wissen möchten, wo das Chaos aufhört und das Glück anfängt.“ Kurzbeschreibung laut Amazon
    Dieses ist mein erstes Buch von Antje Szillat und jetzt kann ich endlich mitreden. Mitreden bei den begeisterten Stimmen, die die Autorin hochleben lassen. Ich habe nämlich schon des Öfteren Sätze wie „Oh! Du hast noch kein Buch von ihr gelesen?“ oder „Du musst unbedingt ein Buch von ihr lesen!“ gehört. Umso schöner für mich war es, dass mir der Zufall „Nimm das Glück in beide Hände!“ brachte. Ja, ich würde mal sagen das Buch hat mich gesucht und gefunden.
    Und wie war es? Kurz und knapp: TOLL! Es war authentisch, weil Clara praktisch meine Nachbarin sein könnte, ich einige ihrer Sorgen kenne, sie mir in vielen Dingen sogar ähnlich ist und weil sie „aus dem Leben gegriffen“ ist! Ich habe mir ihr mit gefiebert, ihre dumme Schwiegermutter zum Mond gejagt und sie in Gedanken ab und an in den Arm genommen.
    Ich kann die Begeisterung der Leser(innen) von Antje Szillats Büchern verstehen und ich kann es gar nicht glauben, dass das ihr erster Frauenroman ist. Ich hoffe auf jeden Fall auf Nachschub und in der Zeit werde ich wohl endlich einmal eines ihrer Jugendbücher lesen!
    Bis ich das gelesen habe, empfehle ich euch „Nehmt das Buch in beide Hände!“ und dann genießt eine schöne Tasse Tee dazu. Ihr werdet ihn nicht lange alleine trinken…
    © Ricarda Ohligschläger

  • Gabriella Engelmann – Sommerwind

    „Geliebter Zugvogel, ich schreibe dir, wie ich es immer mache, sobald du die Insel verlassen hast“ – so beginnt einer jener geheimnisvollen Liebesbriefe, unterzeichnet nur mit dem Initial A., die die Hamburgerin Felicitas auf dem Dachboden findet. Alle Briefe wurden auf Föhr geschrieben, wohin Felicitas nur wenig später aus beruflichen Gründen reisen muss. Die Sehnsucht, die in jeder Zeile der Briefe steckt, berührt sie tief, obwohl sie nach einer großen Enttäuschung in Sachen Liebe ein gebranntes Kind ist. Als sie auf der wunderschönen Nordseeinsel die Brüder Niklas und Frederick kennenlernt, bekommt die Frage, ob sie selbst je wieder lieben kann, eine neue Dringlichkeit. (Kurzbeschreibung laut amazon)

    Felicitas führt ein eher unkonventionelles Leben. Mit ihrem schwulen Freund lebt sie in einer Wohngemeinschaft, ist beruflich als Regieassistentin viel unterwegs und von einer festen Beziehung ist sie nach einer großen Enttäuschung weit entfernt.

    Als es sie beruflich nach Föhr verschlägt, hat sie etwas ganz besonderes im Gepäck: Briefe, die sie in Hamburg auf dem Dachboden gefunden hat. Und diese Briefe sprechen von großer Sehnsucht und berühren Felicitas zutiefst. Daher möchte sie auch unbedingt herausfinden wer dahinter steckt.

    Auf Föhr angekommen lenkt sie allerdings erst einmal der Job von ihren Nachforschungen ab. Doch nicht nur ihr nerviger Chef und der „SOMMERWIND“ wirbeln Felicitas Herz mächtig durcheinander.

    Zugegeben der Klappentext könnte(!) bei dem ein oder anderen interessierten Leser andere Erwartungen wecken, daher möchte ich gerne erwähne, dass es eben nicht vorrangig um die Briefe geht, sondern eher um das „Sich-Selbst-Finden“ und die Frage, ob man nach einer großen Enttäuschung noch vertrauen kann. So interpretiere ich jedenfalls die Geschichte, die Gabriella Engelmann mit so viel Liebe zur Insel Föhr gefüllt hat, dass man das Gefühl hat beim Lesen in warmen Nordseesand zu versinken.

    Ich wäre normalerweise zum Zeitpunkt der Lektüre ebenfalls an der Nordsee gewesen, was ich aber aus persönlichen Gründen nicht umsetzen konnte. Daher war „Sommerwind“ in vielerlei Hinsicht die perfekte Trost-Lektüre für mich.

    Gabriella Engelmann hat das Flair der Nordsee und ganz besonders der Insel Föhr auf so vielfältige Weise in ihrem Roman eingefangen, dass ich nichts vermisst habe.

    Ihr Roman ist wunderbar angereichert mit abwechslungsreichen Charakteren, die fest im Leben stehen und mir während der Lektüre schnell ans Herz gewachsen sind. Sie spiegeln im wahrsten Sinne des Wortes wider was die Nordsee bedeutet: Leichtigkeit (Leevke), stürmische Böen (Frederick) und ganz viel Sonne im Herzen (Felicitas).

    Eine sehr zu empfehlende (Urlaubs)Lektüre. Nicht nur für diejenigen, die ihr Herz bereits an die Nordsee verloren haben!
    © Ricarda Ohligschläger

     

  • Tina Wolf – Mit zwei Pampelmusen auf den Himalaya

    Kinderkriegen ist nicht schwer. Schwanger werden dagegen sehr!
    So empfindet es jedenfalls die manchmal planlose Fotografin Lisa. Mit ihrer großen Liebe Bob versucht sie in Tina Wolfs Roman „MIT ZWEI PAMPELMUSEN AUF DEN HIMALAYA“ ihren Traum vom Baby zu erfüllen, doch leider stellt sich das eigentlich leicht erscheinende Unterfangen als große Hürde heraus, denn es will und will nicht klappen mit dem kleinen Wunder.

    Lisa wird von Monat zu Monat trauriger und verzweifelter. Und auch der Besuch einer Kinderwunschpraxis stellt Lisa und Bob vor neue nervenaufreibende Ereignisse.

    „Lisa ist ein Glückspilz. Die leicht chaotische Fotografin hat ein florierendes Studio in Hamburg, zwei tolle beste Freundinnen, und sie ist mit ihrer großen Liebe Bob verheiratet. Fehlt nur noch eins zum großen Glück: ein Baby. Aber das klappt einfach nicht. Lisa klemmt sich hinter das Projekt – der Himalaya ist ja auch bezwungen worden! Doch irgendwann verliert sie dabei Bob aus den Augen, und als er ihr eines Tages wegläuft, muss sie einsehen, dass im Leben nicht immer alles glattläuft …“ Kurzbeschreibung laut amazon

    Die sehr emotionale Geschichte eines großen Traumes – so könnte man den aktuellen Roman von Tina Wolf beschreiben!
    Was auf den ersten Blick wie ein typischer Chick-Lit-Roman erscheint, entpuppt sich schon nach wenigen Kapiteln als tiefgründige und sehr gefühlvolle Geschichte über zwei Menschen, denen ihr großer Traum von einem Kind offensichtlich versagt bleibt.
    Und ich hoffe, dass der erste Eindruck noch viele Leser „täuschen“ wird, da die Story durchweg lesens- und empfehlenswert ist.

    Selbstverständlich kommt auch die Unterhaltung nicht zu kurz, denn die Hamburger Autorin versteht es durchaus auch humorvolle Szenen einzubinden. Aber vordergründig steht die emotionsgeladene Gefühlsachterbahn eines Ehepaares für das „Sex nach Terminkalender“ auf dem Plan steht.

    Als ich das Buch las, tauchten zwei Fragen immer wieder in meinem Kopf auf:
    1. Wie weit würdest du für ein Kind gehen?
    2. Wann bleibt die Liebe dabei auf der Strecke?

    Bei Bob und Lisa zehrt die Enttäuschung über das ausbleibende Babyglück auch an den Nerven, was absolut verständlich ist! Aber werden sich die zwei plus ihren Wunsch nach einem Baby etwa aufgeben?

    Fazit: Ein großartiger Roman über ein kleines bisschen mehr Glück, welches manchmal seinen ganz eigenen Weg findet. 😉
    © Ricarda Ohligschläger