Kategorie: Rezensionen Liebesromane & ChickLit

  • Juliet Ashton – Ein letzter Brief von dir

    Jede Geschichte hat zwei Seiten. Und jede Liebe ihr Geheimnis. Als Orla am Valentinstag einen Brief von ihrem Freund erhält, rechnet sie fest mit dem lang ersehnten Heiratsantrag. Doch bevor sie den Umschlag öffnen kann, kommt der schreckliche Anruf: Sim ist in London auf der Straße zusammengebrochen. Er ist tot. Orla steht unter Schock. Wie soll sie weiterleben ohne Sim? Und warum rät ihr sein bester Freund so eindringlich, die Valentinskarte nicht zu öffnen? Orla war doch Sims große Liebe. Und er ihre. Als Orla krank vor Kummer nach London reist, um mehr über Sims letzte Tage zu erfahren, wird ihr klar, wie wenig sie ihren Freund kannte. Und noch bevor sie Sims Valentinskarte öffnet und seine letzten Worte liest, ist sie selbst ein anderer Mensch geworden …(Kurzbeschreibung laut amazon)
    Ich dachte ehrlich zuerst, dass „EIN LETZTER BRIEF VON DIR“ wenig anspruchslos ist und so ein typisches Buch für „zwischendurch“ ist. Ja, die Kurzbeschreibung versprach schon ein bisschen mehr, aber ich zweifelte trotzdem noch ein bisschen.
    Glücklicherweise wurde ich mehrfach eines Besseren belehrt und ich bin schlichtweg begeistert vom Debüt der Autorin.
    Juliet Ashton interpretiert die Geschichte einer Beziehung auf ihre ganz eigene individuelle Art und überrascht dabei mit vielen unerwarteten Wendungen, die sich beim Lesen anfühlen wie der sprichwörtliche Schlag in die Magengrube.
    Ashtons Protagonisten stehen mitten im Leben und sind gerade wegen ihrer eigenen Geschichten so real, dass ich mich gar nicht entscheiden kann, wen ich als meine favorisierte Lieblingsperson benennen soll.
    Juliet Ashton hat zwar nur eine Handvoll Charaktere gezeichnet, doch die Einzigartigkeit derer ist für mich das i-Tüpfelchen des Romans gewesen.
    Eheprobleme, psychische Krankheiten, der Verlust von geliebten Menschen – all das vereint sie zu einer fesselnden, emotionsreichen und vor allen Dingen lohnenswerten Lektüre.
    EIN LETZTER BRIEF VON DIR“ ist ein Roman über die Liebe, der beweist, dass man in ihrem Namen auch Fehler macht und ein Ende auch ein Neuanfang sein kann.
    © Ricarda Ohligschläger

  • Eleanor Prescott – Alice Browns Gespür für die Liebe

    Sie sucht ihn & er sucht sie – sie müssen einander nur noch finden …
    Alice Brown hat ein besonderes Talent dafür, die richtigen Leute miteinander zu verkuppeln. Sie selbst ist die graue Maus in der Londoner Dating-Agentur „Table for Two“, von ihrer herrischen Chefin verachtet, von ihren Kolleginnen weitgehend ignoriert. Doch unbeirrt ist sie im Auftrag ihrer Klienten auf der Suche nach dem Liebesglück. Ihr jüngster Fall ist wahrlich nicht einfach: Workaholic Kate will den perfekten Mann und hat dabei sehr klare Vorstellungen. Leider fände sie sogar an George Clooney etwas auszusetzen und würde Johnny Depp einen Korb geben. Da ist von Alice ganzer Einsatz gefordert. Doch was ist eigentlich mit ihr selbst? Kann Alice vielleicht auch für sich die große Liebe finden?
    (Kurzbeschreibung laut amazon)
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    Wenn ich dieses Buch mit einem Wort beschreiben müsste, dann wäre es das Wörtchen HINREISSEND!, daher wundert es mich umso mehr, dass „Alice Browns Gespür für die Liebe“ noch keine Bewertung hat.
    Aber eventuell haben bisherige Leser(innen) des Buches einfach nicht die richtigen Worte für die „Zauberhaftigkeit“ des Buches gefunden, denn es vereint so unzählig viele schöne Dinge, dass man Angst hat etwas zu vergessen bei seiner Empfehlung.
    Da sind zum einen die vielen authentischen Charaktere, die alle auf ihre Art etwas Spezielles haben: schrullig, zickig, tollpatschig, nervig usw.
    Hervorstechen tut dabei natürlich Alice Brown, die ich als verträumtes Mauerblümchen bezeichnen würde. Und genau dieses Mauerblümchen entpuppt sich bald als wunderschöner Schmetterling, als sie nämlich auf einen Ball muss. Dort spielt ihr die garstige Sheryl Toogood böse mit, als sie Alice vor versammelter Mannschaft bloßstellt.
    Lediglich John, der Mann ihrer Chefin Audrey, ergreift Partei für sie.
    Und dann passiert etwas womit Alice niemals gerechnet hätte: sie verliebt sich in ihn! Und die Zuneigung scheint auf Gegenseitigkeit zu beruhen, denn John lädt sie zu einem Kaffee ein. Den allerdings lehnt Alice ab, da der  Ärger mit ihrer Agenturchefin quasi schon vorprogrammiert ist.
    Stattdessen stürzt sich Alice in ihre Arbeit und versucht weiterhin glückliche Partnerschaften zu engagieren. Beispielsweise die von Lou und ihrem perfekten Traum von einem Mann. Aber gibt es eigentlich den perfekten Mann? Zählt Aussehen, Macht und Geld mehr als alles andere? Oder muss Lou ihr Traumbild gewaltig umdenken?
    Diesen Fragen geht Alice nach und entdeckt dabei nicht nur IHRE große Liebe, sondern auch das wahre Gesicht ihrer Chefin Audrey.
    Der Roman wechselt kapitelweise die Sichtweisen der einzelnen Protagonisten und sorgt so für großartige spannende Unterhaltung.
    Gespickt mit ganz viel Romantik, Gefühlschaos, Rückschlägen und vielen Träumen seitens der Protagonisten garantiert Eleanor Prescott einen hinreißenden Roman, den man nie wieder vergessen wird!
    © Ricarda Ohligschläger

  • Jana Voosen – Pantoffel oder Held?

    Ich liebe Bücher in denen ich abtauchen,  mich wiedererkennen, lachen und auch ein bisschen träumen kann. Und wenn es euch genau so geht, dann möchte ich euch die Bücher der Autorin Jana Voosen ans Herz legen.
    Jana Voosens Romane überzeugend durch authentische Charaktere und sind randvoll mit Emotionen, ohne als abgedroschen oder „schon mal da“ zu wirken.
    Auch „Pantoffel oder Held“ lebt von dieser Mischung aus Romantik, zwischenmenschlichen Missverständnissen und alltäglichen Kataströphchen.
    Hauptfigur Franzi glaubt felsenfest, dass sie mit Dauerfreud Fabian die Liebe ihres Lebens gefunden hat, bis sie aus Recherchegründen für die Onlinekontaktbörse DreamTeam auf die niederschmetternde Kompatibilitätsrate von nur 36% gestoßen wird. Kurz gesagt, sie sollte sich schnellstens nach einem neuen Mann umsehen oder ihre Erwartungen bezüglich  Kinder oder Heirat nicht zu hoch schrauben!
    Selbstverständlich lässt Franzi sich nicht von diesem Ergebnis umhauen und lässt sich von ihrem Fabian sogar zu einem Fast-Quickie auf der Toilette eines Restaurant überzeugen. Von wegen fehlende sexuelle Anziehungskraft!
    Doch die bittere Erkenntnis, dass genau das ein Problem darstellt kommt mitten in der Nacht als ihr Fabian ein Geständnis macht.
    Mit dem unerwarteten Singleleben muss Franzi nun erst einmal zurechtkommen und schlittert geradewegs ebenso in die Onlinekontaktbörse. Fortan jagt ein Katastrophen-Date das nächste. Ablenkung, aber auch jede Menge Ärger bringt ihr dabei Fred – ein One Night Stand, der sich zum Dauerbrenner entwickeln droht.
    Jana Voosen  hat mich mit ihrer Hauptfigur Franzi totaaaaaaaaaaaal verzaubert, denn es gibt so viele Parallelen zwischen ihr und mir, dass ich mich gefragt habe, wann die Autorin eventuell meine Tagebücher gesichtet haben könnte. Ich habe mich bei Franzis Onlinedates nicht nur einmal wiedergefunden!
    Eine meiner Lieblingsstellen war jedoch die als Franzi auf der Geburtstagsparty stolz verkündete momentan ein Buch von Kerstin Gier zu lesen. Ich bin ebenso wie Franzi der Überzeugung, dass man Bücher aus Freude lesen sollte und „Nicht, weil es sich auf einer Party gut anhört oder weil das irgendjemand von mir erwartet.“ (Zitat Seite 294/295)
    Und Franzi verkündet nicht nur auf dieser Party ihre Meinung, sondern wächst am Schluss sogar noch ein Stückchen mehr über sich hinaus, als sie ihrer Familie mal so richtig die Meinung geigt. Sich zu verstellen – nur weil andere einen dann eventuell liebenswerter finden -, das sollte niemand tun. Ich für meinen Teil finde das eine schöne Botschaft in diesem Buch und sie macht die Handlung erst richtig „rund“.
    Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und die Dialoge haben mich oft schmunzeln lassen. Besonders Oma Annis verdrehte Sprichwörter haben mich begeistert. So eine Oma wünscht sich wohl jede(r). Insgesamt ist „Pantoffel oder Held“ genau das richtige Buch für verregnete Sonntage auf der Couch: Zum Einkuscheln, Dahinschmelzen und Davonträumen!
    © Ricarda Ohligschläger
     

  • Carina Bartsch – Kirschroter Sommer

    Würdest du deiner ersten Liebe eine zweite Chance geben? Die erste Liebe vergisst man nicht. Niemand weiß das besser als Emely. Nach sieben Jahren trifft sie wieder auf Elyas, den Mann mit den leuchtend türkisgrünen Augen. Der Bruder ihrer besten Freundin hat ihr Leben schon einmal komplett durcheinander gebracht, und die Verletzung sitzt immer noch tief. Emely hasst ihn, aus tiefstem Herzen. Viel lieber lenkt sie ihre Aufmerksamkeit auf den anonymen E-Mail-Schreiber Luca, der mit seinen sensiblen und romantischen Nachrichten ihr Herz berührt. Aber kann man sich wirklich in einen Unbekannten verlieben?
    (Kurzbeschreibung laut www.amazon.de)
    Eigentlich könnte man den Inhalt des Buches so beschreiben, dass Emily ihre Jugendliebe Elyas nie ganz vergessen konnte und ihm nach einer gefühlten Ewigkeit wieder begegnet. Doch die Ewigkeit ist viel zu kurz, um all die Enttäuschungen von früher verblassen zu lassen und zwischen den beiden entwickelt sich wie von selbst ein „Ping Pong“ – Spiel um große Emotionen, Erwartungen und Hoffnungen.
    Man könnte es kurzum als ein Geplänkel, ja geradezu ein Rumeiern  bezeichnen, welches sich auf ganze 500 Seiten verteilt! Das grandiose, mitreißende und faszinierende daran ist aber, dass man diese 500 Seiten gar nicht bemerkt. Vielmehr spürt man Herzklopfen, innere Zerrissenheit, den Kampf gegen die eigenen Gefühle und bittersüße Glücksmomente so sanft wie einen Schmetterlingskuss.
    Dieses Buch hat wirklich alles(!) was ich mir von einem (Liebes)Roman wünsche. Ich bin beim Lesen regelrecht dahingeschmolzen vor lauter Emotionen. Und ich bin froh, dass der zweite Teil bereits griffbereit steht, denn eines winzige Kleinigkeit hat „Kirschroter Sommer“ nicht, aber was das ist verrate ich an dieser Stelle nicht, denn ihr sollt es ja selbst herausfinden.
    Mein Fazit lautet jedenfalls: unbedingte Leseempfehlung!
    Kirschroter Sommer“ ist für mich die emotionalste Eroberung eines Herzens seit es Schmetterlinge im Bauch gibt!
    © Ricarda Ohligschläger

  • Tina Wolf – Kein Kind ist auch (k)eine Lösung

    Alle Freundinnen schwanger? Charly Schönberg weiß Rat!
    Charly ist Mitte 30 und völlig genervt. Eine Freundin nach der anderen wird schwanger, und alle scheinen den Verstand verloren zu haben. Während sogar die Karrierefrau Birgit ihr Leben nach dem Eisprung ausrichtet, ist sich Charly sicher: Sie will niemals zum Muttertier mutieren. Doch dann lernt sie Michael kennen, und es ist die große Liebe. Bis Michael damit herausrückt, dass er sich nichts sehnlicher wünscht als Kinder. Gibt es denn kein Entrinnen vor diesem ganzen Wahnsinn?
    (Kurzbeschreibung laut www.amazon.de)
    Tina Wolf hat mich mit „Kein Kind ist auch (k)eine Lösung“ mitten ins Herz getroffen. Endlich hat es eine Autorin geschafft ein Thema auf charmante Weise umzusetzen: kinderlos glücklich!
    Ihre Protagonistin Charlotte Schönberg ist nämlich genau DAS und will es auch bleiben. Schließlich hat sie in ihrem Freundeskreis genug Beispiele wohin das mit Leben mit Kind führt: ungewaschene Haare, Augenringe bis zu den Knien, wenig Sex und vor allem keine Zeit für Freundinnen.
    Charly möchte unabhängig bleiben – gerne auch mit Mann. Aber der ist momentan eh nicht in Sicht. Doch das ändert sich plötzlich als sie mit ihrer Mutter nach Dänemark reist und dann muss Charly auch noch völlig überraschend als Geburtshelferin einspringen!
    Ich möchte an dieser Stelle nicht mehr auf den Inhalt eingehen, um nicht zu viel vorweg zu nehmen.
    Es sei aber verraten: Tina Wolf lässt in ihrer kurzweiligen Story gleich mehrere Facetten von „Ausnahmezuständen“ einfließen. Ungewollte Schwangerschaften sind dabei genauso vertreten wie ungewollte Kinderlosigkeit und eben auch – wie bei Charly – fehlender Kinderwunsch. Alle Themen setzt die Autorin gekonnt mit viel Gefühl und Humor um, ohne sich darüber lustig zu machen. Ganz im Gegenteil, hier und da keimt sogar ein bisschen Melancholie auf und regt zum Nachdenken an.
    Ist das Leben ohne Kinder wirklich farblos? Sind Kinder ein Muss? Und was tun, wenn der Wunsch nach einem Kind sich nicht einstellen will? Diese Fragen tauchen unweigerlich beim Lesen auf. Für Charly beantworten sich diese Fragen plötzlich ganz von alleine. Aber die Antworten werde ich nicht verraten. Dafür gibt es  für alle, die eine Story mit Herz, Humor und einer charmanten Hauptfigur suchen eine uneingeschränkte Leseempfehlung von mir.
    © Ricarda Ohligschläger