Wenn alles doof ist, hilft nur noch Schokolade?

Von wegen!

Ertappen Sie sich selbst dabei, wie Sie unter Stress Süßkram, Fastfood und Knabberzeug in sich hineinfuttern, ohne überhaupt Hunger zu haben? Das Essen aus Frust, als Trost oder Belohnung führt immer zu einem schlechten Gewissen, oft zu Übergewicht und nicht selten zu unkontrollierbaren Fressattacken, aus denen sich ernsthafte Essstörungen entwickeln können.

Die Ökotrophologin Dr. Isabelle Huot und die Psychologin Dr. Catherine Senécal befassen sich mit dem Zusammenhang von Essen und Emotionen: Negative Gefühle, selbst auferlegte Zwänge und ein schlechtes Körperbild sind Auslöser für ein Essverhalten, das nicht der Sättigung, sondern der Bewältigung von Ängsten dient.

Lernen Sie einfache Strategien und Übungen kennen, um (wieder) ein natürliches, positives Verhältnis zum eigenen Körper und zur Ernährung aufzubauen. So durchbrechen Sie den Kreislauf aus Heißhunger und Fressattacken und gewinnen Genuss wie Freude beim Essen zurück!

– Wenn die Seele hungrig ist: Emotionen und Essverhalten
– Frieden mit dem Essen schließen: Essgewohnheiten umstellen, „Gefährder“ meistern
– Den eigenen Körper lieben lernen: Denkansätze für eine neue, positive Einstellung
– Intuitive und achtsame Ernährung: Hilfreiche Tipps und Anregungen (z. B. 3-3-3-Regel)
(Kurzbeschreibung laut Amazon)

Ständig Essen zu wollen / müssen, ohne wirklich Hunger zu spüren kann der Beginn einer schwerwiegenden (im wahrsten Sinne des Wortes!) Essstörung sein. In diesem Falle sollte man sich dringend Hilfe holen. Aber natürlich ist nicht jede Heißhungerattacke eine Essstörung.

Wie aber damit umgehen, wenn man spürt, dass diese Heißhungerattacken ständig kommen und sich nicht immer kontrollieren lassen?

Dr. Hout / Dr. Senégal schlüsseln das Problem auf, zeigen solche Situationen und beleuchten Lösungen. Ganz ohne erhobenen Zeigefinger!

Sie erläutern wie man Heißhungerattacken verhindern kann, sie zukünftig umgehen kann und wie man sich vor allen Dingen mit ihnen arrangiert. Denn nicht jede Attacke ist gleichzusetzen mit Versagen oder Kontrollverlust.

Das Buch zeigt an vielen Beispielen wie man stressige Situationen oder anstrengende Tage eben nicht mit Schokolade kompensiert, sondern wie man die Beziehung zu gewissen Nahrungsmitteln strategisch ändern kann, ohne dabei das Gefühl zu haben auf etwas zu verzichten.

Negative Gefühle werden umgewandelt, alternative Gedanken formuliert und das Denken nach und nach verändern. Die Beispiele lassen sich ganz einfach in den Alltag integrieren und nach und nach ein Umdenken passieren. Und vor allen Dingen wird beleuchtet, warum eine Diät nicht das Mittel aller Dinge ist.

Besonders effektiv finde ich hier bei die Zusammenfassungen am Ende der jeweiligen Kapitel, die man sich kopieren und als kleine Kärtchen durchaus ausdrucken sollte. So verliert man das Ziel nicht aus den Augen, den Heißhungerattacken den Kampf anzusagen.

Beim Lesen dieses Buches erhielt ich viele persönlich Erkenntnisse, reflektierte einmal mehr meinen Alltag, stressige Situationen und auch emotionale Momente, in denen ich dazu neige voreilig zu Schokolade und Co zu greifen.
Dieses Buch ist kein Diät-Buch aber eine Hilfe auf dem Weg zu einem besseren Körperbewusstsein. Demnächst heißt es also erst einmal „in sich gehen“ und einmal tief Ein- und Ausatmen, bevor der spontane Griff zur Schokolade wieder in schlechten Gefühlen endet.

„Wenn alles doof ist, hilft nur noch Schokolade?“ – ist eine praxisnahe Hilfe, die Heißhungerattacken von vielen Seiten beleuchtet. Sehr zu empfehlen!
©Ricarda Ohligschläger

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