Mein Mann verbannt mich irgendwann auf die Couch, weil ich sogar im Schlaf weiterschreibe.
Liebe Andrea Russo, wie sind Sie auf die Idee für den Engel Ruby gekommen? Wer oder was hat Sie dazu inspiriert?
Ruby heißt eigentlich Norbert. Er hat mal auf mich aufgepasst, als ich kurz davor war, eine Dummheit anzustellen. Ich wollte mit dem Schreiben aufhören und dafür in einer Werbeagentur arbeiten. Dafür habe ich ihm eine Hauptrolle im Buch geschenkt.
Wie kommen Sie auf die Namen ihrer Protagonisten, also wie entscheiden Sie sich da?
Manchmal höre ich einen Namen, der mir irgendwie gefällt. Letztens habe ich „Tamara“ gefunden. Fehlt nur noch die passende Rolle …
Auf dem Cover Ihres aktuellen Buches sieht man einen Mops mit Flügeln. Was denken Sie wie sich ein Hund wohl fühlen würde wenn er fliegen könnte und/oder ein Engel wäre?
Könnte ein Hund fliegen, würde er sich fühlen wie ein dicker, schwerer Vogel 🙂
Mich würde interessieren wie Sie zum Schreiben gekommen sind? War die Idee schon länger vorhanden und ein Ereignis hat den Ausschlag gegeben? Oder haben Sie sich spontan ans Werk gemacht?
Das wurde ich schon oft gefragt und es ist schwer zu beantworten. Ich habe irgendwann damit angefangen und kann seitdem nicht mehr aufhören. Es ist einfach in mir.
Warum glauben Sie, werden Ihre Bücher gelesen?
Weil sie gute Laune machen.
Auf ihrer Homepage habe ich gelesen, dass Sie romantische Heiratsanträge mögen. Leider erleben die meisten Menschen einen solchen in ihrem Leben höchstens einmal. Wie war es denn bei Ihnen selbst? Romantisch bis ins kleinste Detail oder eher bodenständig? Und wie verschaffen Sie sich den Genuss weiterer Heiratsanträge (Vielleicht als Unterstützung bei Freunden und Bekannten?)?
Alsoooo – ich hoffe ja, dass mein Mann das hier liest: Schatz, ich warte immer noch auf deinen romantischen Heiratstag!!! Wir waren damals beste Freunde – und als wir eines Morgens nackt nebeneinander aufwachten, wussten wir einfach, dass wir heiraten werden. Romantische Heiratsanträge sehe ich also immer nur im Kino – und werfe meinem Mann dabei etliche Seitenblicke zu oder knuffe ihn kräftig in die Seite. Ich warte also noch darauf 🙂
Ihre Bücher, das sind richtig schöne Frauenromane zum Träumen und Genießen, für lustige und angenehme Lesestunden. Können sie sich vorstellen auch etwas anderes zu schreiben, oder ist das genau ihr Ding?
Ich schreibe Hörspiele gegen Gewalt – für Kinder – in Zusammenarbeit mit dem Kinderschutzbund und der Kriminalpolizei. Und ich arbeite schon lange an meinem eigentlichen Projekt des Herzens mit dem Titel „Der Klang des Meeres“. Aber mehr verrate ich darüber noch nicht.
Ich finde es fantastisch, dass Sie Lehrerin an einer Förderschule für lernbehinderte Kinder sind UND Ihnen dieser Beruf immer noch Spaß macht. Jetzt würde ich aber gerne wissen ob Sie in ihren Büchern auch über sich selbst schreiben? Ist es zum Beispiel auch schon einmal angekommen, dass Sie von Eltern Ihrer Schüler auf Ihre Bücher angesprochen wurden und vielleicht sogar schon Bücher signieren sollten?
In meinen Büchern steckt immer auch ein Teil von mir – mal mehr, mal weniger. Mia ist mir ähnlich 🙂 Von den Eltern meiner Schüler wurde ich noch nie auf meine Bücher angesprochen. Ich glaube, die meisten wissen gar nicht, dass ich schreibe.
Wie regeln Sie ihren Alltag? Da sie ja neben dem Autorendasein auch noch o. g. Beruf haben, stelle ich mir das zeitlich manchmal sehr stressig vor. Haben Sie da eine bestimmte Planung?
Nein, keinen Plan! Deswegen bin ich auch immer mal wieder kurz vorm Durchdrehen. Momentan habe ich sehr viel Stress in der Schule. Dadurch kommt das Schreiben zu kurz. Das heißt, dass ich in den Ferien richtig in die Tasten hauen muss. Zurzeit schreibe ich nämlich nur Zeugnisse 🙂
Einen Roman zu schreiben ist sicher recht zeitaufwendig. Wie lange brauchen Sie, bis Sie einen Roman von der ersten Idee bis zum druckreifen Manuskript fertigstellen?
Die erste Idee spukt sehr lange (einige Monate) in meinem Kopf herum. Aber wenn dann alles im Kopf ist, geht es eigentlich sehr flott. Fürs Schreiben brauche ich dann ca 8 Wochen. Dann haue ich aber auch wirklich von morgens bis abends und nachts in die Tasten. Mein Mann verbannt mich irgendwann auf die Couch, weil ich sogar im Schlaf weiterschreibe. Ich habe dann den absoluten Tunnelblick, die Wäsche bleibt liegen, ich koche nicht – und futtere kiloweise Schokolade, seufz.
Was können Sie überhaupt nicht ausstehen, Frau Russo?
Gewalt an Kindern. Jede Woche sterben in Deutschland (!) mindestens zwei Kinder durch Misshandlungen. Sie verhungern, werden tot geprügelt oder so lange missbraucht, bis das Herz aufhört zu schlagen. Das macht mich sehr traurig – und wütend.
Nicht jedem Leser gefällt jedes Buch oder jede Geschichte. Wie gehen Sie mit Kritik um?
Ich denke mir, dass es einfach Geschmackssache ist. Mir gefällt ja auch nicht jedes Buch. Sachliche Kritik finde ich sehr gut, denn sie hilft mir weiter.
Wer bekommt Ihre Bücher zuerst zu lesen und darf seine Meinung darüber kundtun?
Meine Familie.
Wenn Sie morgen aufwachen würden und Sie wären ein Engel – was würden Sie verändern wollen?
Ganz klar: Ich würde alle Kinder beschützen!
Abschließend beenden Sie bitte diesen Satz: Schreiben ist…
ein Teil von mir.
Liebe Andrea, vielen Dank für dieses Interview. Ich freue mich schon sehr auf die Lesung in meinem Wohnzimmer.
Die Bücher aus der Verlosung gehen an
Melanie K.
Stefanie K.
Sarah F.
Sabine H.
Iris G.
Herzlichen Glückwunsch!
Die Interviewfragen stammen u. a. aus Einsendungen, im Rahmen der Aktion „Leser fragen – Autoren antworten“
Cover © „War ich gut, Schatz?“ und „Gefühlsecht“ https://www.randomhouse.de/heyne

1 thought on “Interview mit Andrea Russo

  1. Tolles Inteview und Danke für das Buch, ich freue mich sehr 🙂 Das kann Andrea ja dann gleich bei dir signieren *g*
    Liebe Grüße,
    Sarah

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