Ich liebe spontane Aktionen und ich freue mich, wenn ich andere Menschen mit einen Ideen anstecken kann. So geschehen mit Autorin Andrea Russo, die ich im Januar blitzschnell für eine meiner Wohnzimmerlesungen begeistern konnte.
Gestern Abend war es dann soweit! In gemütlicher Runde las Andrea Russo aus ihrem aktuellen Buch “Irren ist himmlisch” und damit begann der “himmlische Abend” erst. 🙂
Mit ihrer sympathischen und ruhigen Art hat sie nicht nur sofort die komplette Aufmerksamkeit des Publikums für sich gewonnen, sondern sämtliche Lacher auf ihrer Seite gehabt.
Videoausschnitt bei Youtube
Zwischendurch erzählte sie kleine Anekdoten, beispielsweise darüber wie Figuren entstehen und persönliche Dinge in ihre Bücher einfließen. Allerdings betonte sie auch, dass ihre Bücher natürlich nicht rein autobiographisch sind. Ich glaube ihr Leben wäre sonst ganz schön chaotisch. 🙂
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Anschließend gab es noch eine Kostprobe aus ihrem bisher unveröffentlichten Buch und auch dieses sorgte für viel Gekicher in der Runde der Zuhörer.
Im Anschluss an die Lesung gab es reichlich leckere Snacks, noch mehr Sekt und tolle Gespräche. Andrea signierte eifrig Bücher und nicht wenige Gäste verließen später die Runde mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen und einem oder mehreren Büchern in der Hand.
Ich darf mit Sicherheit behaupten, dass es ein rundum gelungener Abend für alle Beteiligten war der nach Wiederholung schreit. Andrea hat mir jedenfalls versprochen, mich einmal wieder zu besuchen. Ob als Zuhörerin, als vorlesende Autorin oder einfach nur so – sie ist mir jederzeit willkommen!
Ich möchte mich an dieser Stelle bedanken
* bei Britta Sabbag, Annika Steinkamp und Iris Gasper, die das Büfett um einige großartige Köstlichkeiten erweitert haben!
* bei Salvatore Russo für die tollen Fotos.
* bei allen anwesenden Gästen. Ihr macht solche Abende erst komplett. Danke, dass ihr das Abenteuer Wohnzimmerlesung wieder einmal mit mir eingegangen seid.
Noch mehr Fotos zur Lesung gibt es hier zu sehen
Die nächste Wohnzimmerlesung ist bereits in Planung. Informationen dazu wird es rechtzeitig auf meiner Facebookseite und selbstverständlich hier im Blog geben, wo sich Interessenten dann anmelden können.
© Ricarda Ohligschläger
Mein Mann verbannt mich irgendwann auf die Couch, weil ich sogar im Schlaf weiterschreibe.
Liebe Andrea Russo, wie sind Sie auf die Idee für den Engel Ruby gekommen? Wer oder was hat Sie dazu inspiriert?
Ruby heißt eigentlich Norbert. Er hat mal auf mich aufgepasst, als ich kurz davor war, eine Dummheit anzustellen. Ich wollte mit dem Schreiben aufhören und dafür in einer Werbeagentur arbeiten. Dafür habe ich ihm eine Hauptrolle im Buch geschenkt.
Wie kommen Sie auf die Namen ihrer Protagonisten, also wie entscheiden Sie sich da?
Manchmal höre ich einen Namen, der mir irgendwie gefällt. Letztens habe ich “Tamara” gefunden. Fehlt nur noch die passende Rolle …
Auf dem Cover Ihres aktuellen Buches sieht man einen Mops mit Flügeln. Was denken Sie wie sich ein Hund wohl fühlen würde wenn er fliegen könnte und/oder ein Engel wäre?
Könnte ein Hund fliegen, würde er sich fühlen wie ein dicker, schwerer Vogel 🙂
Mich würde interessieren wie Sie zum Schreiben gekommen sind? War die Idee schon länger vorhanden und ein Ereignis hat den Ausschlag gegeben? Oder haben Sie sich spontan ans Werk gemacht?
Das wurde ich schon oft gefragt und es ist schwer zu beantworten. Ich habe irgendwann damit angefangen und kann seitdem nicht mehr aufhören. Es ist einfach in mir.
Warum glauben Sie, werden Ihre Bücher gelesen?
Weil sie gute Laune machen.
Auf ihrer Homepage habe ich gelesen, dass Sie romantische Heiratsanträge mögen. Leider erleben die meisten Menschen einen solchen in ihrem Leben höchstens einmal. Wie war es denn bei Ihnen selbst? Romantisch bis ins kleinste Detail oder eher bodenständig? Und wie verschaffen Sie sich den Genuss weiterer Heiratsanträge (Vielleicht als Unterstützung bei Freunden und Bekannten?)?
Alsoooo – ich hoffe ja, dass mein Mann das hier liest: Schatz, ich warte immer noch auf deinen romantischen Heiratstag!!! Wir waren damals beste Freunde – und als wir eines Morgens nackt nebeneinander aufwachten, wussten wir einfach, dass wir heiraten werden. Romantische Heiratsanträge sehe ich also immer nur im Kino – und werfe meinem Mann dabei etliche Seitenblicke zu oder knuffe ihn kräftig in die Seite. Ich warte also noch darauf 🙂
Ihre Bücher, das sind richtig schöne Frauenromane zum Träumen und Genießen, für lustige und angenehme Lesestunden. Können sie sich vorstellen auch etwas anderes zu schreiben, oder ist das genau ihr Ding?
Ich schreibe Hörspiele gegen Gewalt – für Kinder – in Zusammenarbeit mit dem Kinderschutzbund und der Kriminalpolizei. Und ich arbeite schon lange an meinem eigentlichen Projekt des Herzens mit dem Titel “Der Klang des Meeres”. Aber mehr verrate ich darüber noch nicht.
Ich finde es fantastisch, dass Sie Lehrerin an einer Förderschule für lernbehinderte Kinder sind UND Ihnen dieser Beruf immer noch Spaß macht. Jetzt würde ich aber gerne wissen ob Sie in ihren Büchern auch über sich selbst schreiben? Ist es zum Beispiel auch schon einmal angekommen, dass Sie von Eltern Ihrer Schüler auf Ihre Bücher angesprochen wurden und vielleicht sogar schon Bücher signieren sollten?
In meinen Büchern steckt immer auch ein Teil von mir – mal mehr, mal weniger. Mia ist mir ähnlich 🙂 Von den Eltern meiner Schüler wurde ich noch nie auf meine Bücher angesprochen. Ich glaube, die meisten wissen gar nicht, dass ich schreibe.
Wie regeln Sie ihren Alltag? Da sie ja neben dem Autorendasein auch noch o. g. Beruf haben, stelle ich mir das zeitlich manchmal sehr stressig vor. Haben Sie da eine bestimmte Planung?
Nein, keinen Plan! Deswegen bin ich auch immer mal wieder kurz vorm Durchdrehen. Momentan habe ich sehr viel Stress in der Schule. Dadurch kommt das Schreiben zu kurz. Das heißt, dass ich in den Ferien richtig in die Tasten hauen muss. Zurzeit schreibe ich nämlich nur Zeugnisse 🙂
Einen Roman zu schreiben ist sicher recht zeitaufwendig. Wie lange brauchen Sie, bis Sie einen Roman von der ersten Idee bis zum druckreifen Manuskript fertigstellen?
Die erste Idee spukt sehr lange (einige Monate) in meinem Kopf herum. Aber wenn dann alles im Kopf ist, geht es eigentlich sehr flott. Fürs Schreiben brauche ich dann ca 8 Wochen. Dann haue ich aber auch wirklich von morgens bis abends und nachts in die Tasten. Mein Mann verbannt mich irgendwann auf die Couch, weil ich sogar im Schlaf weiterschreibe. Ich habe dann den absoluten Tunnelblick, die Wäsche bleibt liegen, ich koche nicht – und futtere kiloweise Schokolade, seufz.
Was können Sie überhaupt nicht ausstehen, Frau Russo?
Gewalt an Kindern. Jede Woche sterben in Deutschland (!) mindestens zwei Kinder durch Misshandlungen. Sie verhungern, werden tot geprügelt oder so lange missbraucht, bis das Herz aufhört zu schlagen. Das macht mich sehr traurig – und wütend.
Nicht jedem Leser gefällt jedes Buch oder jede Geschichte. Wie gehen Sie mit Kritik um?
Ich denke mir, dass es einfach Geschmackssache ist. Mir gefällt ja auch nicht jedes Buch. Sachliche Kritik finde ich sehr gut, denn sie hilft mir weiter.
Wer bekommt Ihre Bücher zuerst zu lesen und darf seine Meinung darüber kundtun?
Meine Familie.
Wenn Sie morgen aufwachen würden und Sie wären ein Engel – was würden Sie verändern wollen?
Ganz klar: Ich würde alle Kinder beschützen!
Abschließend beenden Sie bitte diesen Satz: Schreiben ist…
ein Teil von mir.
Liebe Andrea, vielen Dank für dieses Interview. Ich freue mich schon sehr auf die Lesung in meinem Wohnzimmer.
Die Bücher aus der Verlosung gehen an
Melanie K.
Stefanie K.
Sarah F.
Sabine H.
Iris G.
Herzlichen Glückwunsch!
Die Interviewfragen stammen u. a. aus Einsendungen, im Rahmen der Aktion „Leser fragen – Autoren antworten“
Cover © “War ich gut, Schatz?” und “Gefühlsecht” https://www.randomhouse.de/heyne
Insgesamt geht “Irren ist himmlisch” direkt ins Herz und sorgt somit für reichlich Emotionen
Auch Engel machen Fehler
Auch im Himmel gehen Dinge schief. Deswegen kommt allein Mias Geist »oben« an, nachdem sie ein Bus überfährt. Dass Mia gar nicht tot ist und ihr Körper nur im Koma liegt, übersieht Begleitengel Ruby dummerweise. Wie gut, dass sie erst vor kurzem einen Organspendeausweis ausgefüllt hat und ein anderes Leben retten kann. So viel Selbstlosigkeit beeindruckt den Himmelsboss. Mias Seele darf noch einmal auf die Erde. Aber nicht nur irren ist himmlisch, die Liebe ist es auch …
(Kurzbeschreibung laut www.amazon.de)
Andrea Russo ist eine der Autorinnen, die ich unbedingt noch für mich entdecken wollte. Die vielen positiven Rezensionen konnten einfach nicht lügen. Da passte es gut, dass erst vor wenigen Tagen ihr neues Buch “Irren ist himmlisch” erschienen ist.
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Was auf den ersten Blick auffällt ist das Cover mit dem niedlichen Mops, der in gewisser Weise eine Rolle spielt.
Erzählt wird die Story aus Mias Sicht, die nach einem Unfall im Zwischenhimmel landet und noch einmal zurück auf die Erde darf. Ganz neu ist diese Grundidee nicht! Aber Andrea Russo hat sie so zauberhaft verpackt, dass ich nicht aufhören konnte zu lesen und immer ein kleines Stückchen Angst hatte vor dem Zeitpunkt, in dem sich Mia nun endgültig verabschieden muss. Ich habe Mia sehr schnell in mein Herz geschlossen und mehr als einmal einen dicken Kloß im Hals gehabt. Schließlich hat die junge Frau noch ihr ganzes Leben vor sich. Traummann, Kinder und Erfüllung im Job – sollte ihr das etwa alles verwehrt bleiben?
Bei solchen Fragen bleibt die Spannung natürlich nicht aus und rundet das Buch perfekt ab.
Zu erwähnen ist allerdings auch Ruby, Mias Begleitengel, der verblüffende Ähnlichkeit mit Dirk Bach hat. Er ist ebenso liebenswert gezeichnet wie Mia und seine Schusseligkeit macht ihn umso realistischer. Ein Engel ohne Fehler wäre zwar perfekt, aber nicht unbedingt glaubwürdig. Die beiden passen daher wunderbar zusammen.
Andrea Russo hat ihre Idee vom Himmel wunderbar umgesetzt. Ihr Schreibstil ist geradlinig und temporeich. Sie bindet romantische Momente gekonnt mit ein und lässt Mias Traurigkeit über ihren bevorstehenden Tod dabei nicht zu kurz kommen.
Insgesamt geht “Irren ist himmlisch” direkt ins Herz und sorgt somit für reichlich Emotionen.
Mich hat es jedenfalls dazu angeregt manche Dinge mit anderen Augen zu sehen, die im Alltag oft vergessen werden. Schließlich bekommt man nicht immer eine zweite Chance.
Fazit: Eine himmlische Story, die ihren ganz eigenen Zauber versprüht.
© Ricarda Ohligschläger
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