Meiner Meinung nach ist es genau die richtige Würze für einen abwechslungsreichen historischen Roman
Köln 1248
Als Dombaumeister hat Gerhard von Rile soeben seinen Dienst angetreten, als ein verheerender Brand den alten Dom vorzeitig vernichtet.
Außerdem wird sein Neffe Gerwich Zeuge eines Mordes, der leider kein Einzelfall bleibt. Mehrere junge Männer – alle aus verfeindeten Ständen der Händler und Handwerker – sterben. Doch entscheidet kein Richter über Schuld oder Unschuld, sondern ein Stein, der magische Kräfte haben soll: die sogenannte Blutsäule.
Können die Geistlichen Albertus Magnus und Thomas von Aquin zusammen mit Gerwich die Morde aufklären?
 Iris Kammerer hat mich mit „Die Blutsäule“ von der ersten Seite an begeistert. Sie hat mir nicht nur Thomas von Aquin und Gerhard von Rile näher gebracht, sondern mich auch sehr bildhaft durch Köln spazieren lassen. Während die Seiten nur so dahinflogen ging vom Dom zu Sankt Gereon und zwischendurch durch die Hohe Straße. So anschaulich über eine Stadt zu lesen ist ein Lesegenuss, den man nur weiter empfehlen kann!
Ich hatte manchmal das Gefühl meine Schuhe abstreifen zu müssen vom Dreck der Gassen.
Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen und das liegt sicher auch an der schönen aber verständlichen Sprache.
Man erfährt viel über die damalige Zeit, Dombau und das Leben der Geistlichen. Auch historische Personen bekommen ein Gesicht. Man erkennt die Liebe zum Detail der Autorin und eine ausführliche Recherchearbeit.
Sehr interessant finde ich den Aberglauben der Menschen in dieser Zeit und ihre – für die heutige Zeit – nicht mehr nachvollziehbaren Ängste.
„Die Blutsäule“ galt als Reliquie und fand bei der Erbauung von Sankt Gereon Verwendung. Man sagte ihr nach, dass sie Sündern erkennt und bestraft.
Soll eine Säule wirklich über Recht oder Unrecht, über Strafe oder Freiheit entscheiden können? Oder versuchen nur einige Mächtige ihren Willen zu erreichen in dem sie in den Köpfen der Menschen Ängste wecken? Das sind die Fragen, die bei mir während des Lesens auftauchten.
Natürlich kommen auch Intrigen und zwielichtige Personen nicht zu kurz in der Handlung. Allerdings wird hierbei sehr viel Wert auf Glaubwürdigkeit gelegt. Die Krimielemente sorgen für Spannung, auch wenn es sich hierbei nicht um einen historischen Kriminalroman handelt.
Meiner Meinung nach ist es genau die richtige Würze für einen abwechslungsreichen historischen Roman. Perfekt!, kann ich da nur sagen und empfehle „Die Blutsäule“ uneingeschränkt weiter.
© Ricarda Ohligschläger