Edinburgh 1647
Während einer Hinrichtung trifft John Cameron auf Mistress Madlen MacDonald. Auf mysteriöse Art ist sie mit Lord Chester Cuningham verbunden. Ihm sagt man nach, er sei mit dem Teufel im Bunde und bediene sich ihrer um mit dem Teufel in Kontakt zu treten.
Obwohl Madlen als Teufelshure verschrien ist spürt John sofort eine tiefe Zuneigung zu Madlen. Nach einer gemeinsamen Nacht plant John die gemeinsame Flucht nach Frankreich, doch Chesters Männer durchkreuzen diese Pläne. John wird des Landesverrats beschuldigt und gerät somit noch mehr in Cuninghams Fänge, der an ihm und seinen Männern eine gnadenlose Teufelei vollführt.
Schottland 2009
Die junge Lilian arbeitet als Molekularbiologin und testet einen Stoff aus Pflanzenextrakten.
Ihre Analyse ergibt, dass die Möglichkeit besteht Erinnerungen von Vorfahren mittels eines biochemischen Prozesses aus den eigenen Genen zu extrahieren und über Visionen ins Bewusstsein zu transferieren. Lilian kann der Verlockung nicht widerstehen Ayanasca an sich selbst zu testen. Dies hat teuflische Folgen.
Martina André ist es wieder einmal gelungen Mystik perfekt zu in Szene zu setzen. Neben der leidenschaftlichen Geschichte zwischen John und Madlen spinnt sie als weitere Handlung die teuflischen Machenschaften des Lord Chester Cuningham ein.
Anschaulich und teilweise gnadenlos bildhaft schafft sie eine fantastische Welt, die von Anfang an durch Spannung überzeugt.
Jede einzelne Hauptperson ist mit Liebe zum Detail beschrieben und glänzt durch ihre speziellen Charakterzüge.
John als Bild eines Mannes dargestellt, dem nur wenige Frauen widerstehen können ist hierbei der wohl sympathischste Charakter. Seinem Widersacher ist er jederzeit gewachsen und sein starker Kampfgeist ziehen sich durch die gesamte Handlung ohne jemals langweilig zu wirken. Ebenso wirken die leidenschaftlichen Szenen zwischen ihm und Madlen, und später Lilian, nie aufdringlich. Und auch die anderen Figuren wirken an keiner Stelle blass und hierbei muss ich sagen, dass mich manche noch sehr überrascht haben. Erschien mir z.B. Lilian anfangs ein bisschen naiv, so wuchs sie später regelrecht über sich hinaus.
Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen, so blätterte ich voller Erwartung auf die weiteren Geschehnisse von Seite zu Seite, nur um festzustellen, dass meine Nächte leider zu kurz sind.
Die flüssige und lebendige Sprache ist außerdem lobenswert hervorzuheben, wie das perfekt abgestimmte rote Cover.
Während andere Autoren ihr Genre häufig wechseln und es nacheinander mit historischem Roman, Thriller und mysteriösen Geschichten versuchen, gelingt Martina André genau dieser Genremix perfekt. Ich für meinen Teil kann nur sagen, dass dies ihr bestes Buch ist.
© Ricarda Ohligschläger
1 thought on “Martina André – Die Teufelshure”
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