Mit manchen Büchern verhält es sich eigenartig: Sie stehen geduldig in meinem Buchregal, Woche für Woche, manchmal monatelang, werden dann binnen weniger Tage verschlungen und hinterher frage ich mich warum die Geschichte so lange auf mich warten musste. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Bücher in meinem Buchregal erst dann zu mir kommen, wenn SIE wollen – wenn alles passt!
Das mag jetzt total kitschig klingen, aber wieso griff ich sonst erst jetzt zu „Unter dem Südseemond“ wo das Wetter draußen trist und nasskalt ist? Nun ja. es ist wie es ist. Ich habe das Buch gelesen und ich bin der festen Überzeugung einmal von innen heraus durchgewärmt worden zu sein. Klingt schon wieder kitschig, ist aber so. Nicht nur wegen der warmherzigen Charaktere, die die Autorin mit vielen Facetten ausgestattet hat, nicht nur wegen der schönen Landschaft und dem heißen Südseewind, der mir gefühlte hundert Male beim Lesen durch die kurzen Haare wehte – nein, das ganze Buch hat eine besondere Atmosphäre, die einen einmal gepackt nicht mehr loslässt.
Es ist das Jahr 1899. Die junge Alma Hinrichs wird gegen ihren Willen mit einem fremden Mann verheiratet. Bis vor Kurzem glaubte sie noch Hannes heiraten zu können, doch durch einen bösen Betrug aus den eigenen Reihen wendet sich ihr Schicksal drastisch. Almas Ehemann zieht es nach Samoa, wo Hermann mit viel Fleiß Karriere machen möchte.
Schnell gelingt es den beiden auf der Insel Fuß zu fassen. Sie sind gern gesehene Gäste und ebenso großartige Gastgeber. Alma freundet sich zudem mit der Ladenbesitzerin Heather an. Und diese hütet Almas großes Geheimnis!
Verwicklungen, große Gefühle, Intrigen und Leidenschaft – dieser Roman hat alles was es für gemütliche Lesestunden vor dem Kamin benötigt. Regina Gärtner hat mich von der ersten Seite an mit ihren Hauptfiguren gefesselt und ich freue mich jetzt schon auf die bald erscheinende Fortsetzung: „Der Glanz von Südseemuscheln“.
Die überraschenden Wendungen sorgen von Anfang bis zum Ende für eine ordentliche Prise Spannung und man spürt gar nicht wie die ca. 580 Seiten an einem vorbeifliegen. Bitte mehr davon!
© Ricarda Ohligschläger

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