Zum Träumen, Mitleiden und für wundervolle Lesestunden ist dieses Buch bestens geeignet. Chapeau!

Nachdem „Das Lied der Sonnenfänger“ im vergangenen Jahr mein Buch des Jahres geworden war, habe ich mit großen Erwartungen „Im Land des Feuerfalken“ gelesen.
Es ist der zweite Roman von Julie Peters rund um die Familie O´Brien, die von Irland nach Neuseeland ausgewandert sind.
Neuseeland, 1907: Es geht ein tiefer Riss durch die irische Auswandererfamilie der O’Briens, die im fernen Neuseeland mit ihrer Schafzucht ihr Glück gemacht hat. Josie wächst bei ihrer Mutter Siobhan im Wald auf, ihre Schwester Sarah auf dem Stammsitz der O’Briens, in Kilkenny. Die beiden Schwestern könnten unterschiedlicher nicht sein: Sarah ist pflichtbewusst, Josie ein Wildfang, und sie beneiden sich gegenseitig um das, was sie vermissen. Aber dann bricht der Erste Weltkrieg in Europa aus, und er wirft seinen dunklen Schatten bis zum anderen Ende der Welt. Sarah heiratet einen ungeliebten Mann, ihre Schwester wendet sich von der Familie ab. Bald müssen sie erkennen, dass ein Leben ohne Wurzeln nicht wert ist, gelebt zu werden. Und die beiden Frauen kämpfen um ihr Glück … Der zweite, in sich abgeschlossene Teil von Julie Peters’ farbenprächtiger Neuseelandsaga (Kurzbeschreibung laut www.amazon.de)
Die Schwestern Sarah und Josie sind mittlerweile zu jungen Frauen herangewachsen, denen die Sehnsucht des Lebens entgegen schlägt. Sarah wünscht sich nichts sehnlicher als eine Ehe mit ihrer großen Liebe Jamie, und Josie flüchtet sich in die Arme eines Gönners.
Doch nach dem Krieg ist nichts mehr so wie es war, denn Jamie – mittlerweile ein gebrochener Mann -, löst die Verlobung mit Sarah. Für sie beginnen nun Jahre voller Sehnsucht nach Jamie. Trotzdem bemüht sie sich einem anderen Mann eine gute Ehefrau zu sein.
Julie Peters greift auch in diesem Teil der Neuseelandsaga die Thematik der unglücklichen Ehe auf. Nun könnte man denken, dass es fade und langweilig wird, wenn sich die Geschehnisse so gleichen, doch die Autorin überrascht mit vielerlei Emotionen.
Im ersten Teil hat mich Siobhan grenzenlos beeindruckt. Dieses Mal tritt Jamie in diese Fußstapfen. Zwar lässt er einiges an Kampfgeist zu wünschen übrig und gibt seine Liebe viel zu schnell auf, doch es wäre nicht Jamie, wenn er nicht irgendwann zur Vernunft kommen würde.
Näher möchte ich gar nicht auf die einzelnen Figuren eingehen. Ich möchte lediglich meine uneingeschränkte Leseempfehlung für das Buch aussprechen. Ich habe es genau wie den ersten Teil an einem Tag ausgelesen und hatte trotzdem das Gefühl nicht genug bekommen zu können. Die Autorin besticht mit der Vielfalt ihrer Figuren, mit facettenreichen Charakteren und einem Handlungsort, den man sich nicht so einfach entziehen kann.
Zum Träumen, Mitleiden und für wundervolle Lesestunden ist dieses Buch bestens geeignet.
Chapeau!
© Ricarda Ohligschläger