Sehr geehrter Herr Fitzek,                                 
ich hoffe meine Nachricht erreicht Sie in Ihrem Verlies und die Stimmen in ihrem Kopf sind heute zu zügeln.
Sie sind verrückt – das wissen Sie sicher selbst von der Schwester oder den Ärzten. Aber obendrein sind Sie auch noch wahnsinnig und verstehen es mit Worten zu fesseln. Und das meine ich genau so wie ich es sage.
Eigentlich müsste ich Sie wegen Anleitung zur Selbstverstümmelung anzeigen, da ich mir bei der Lektüre Ihrer Bücher regelmäßig die Nägel abnage. Ich vergesse zu schlafen, zu essen und zu trinken und bin gefangen von ihren spannenden  Storys. Wie einen SPLITTER, den man nicht mehr los wird.
DIE THERAPIE im Grunewald hat mir nichts gebracht, da ich einfach zu sehr an DAS KIND denken musste welches DER AUGENSAMMLER in seiner Gewalt hat.
45 Stunden hatte ich Zeit es zu finden und dann sandten Sie mir auch noch diese blinde Physiotherapeutin, die behauptete, rein durch Körperberührungen in die Vergangenheit ihrer Patienten sehen zu können, und gestern hätte sie womöglich den Augensammler behandelt.
Dass damit ein Wettlauf gegen die Zeit begann konnte ich noch nicht ahnen und kaum dachte ich, einen Schritt weiter zu sein nahm die Handlung eine überraschende Wendung.
Ja, Sie spielen ein spannendes Amokspiel mit ihren Lesern. Wer einmal einen Sebastian Fitzek gelesen hat, wird nicht mehr davon loskommen. Bleibt die Frage ob sie ein verkannter SEELENBRECHER sind oder einfach nur der beste Thrillerautor Deutschlands?
Lassen Sie mich raten? Sie wissen es selbst nicht – aber genial sind Sie trotzdem.
© Ricarda Ohligschläger