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Rezensionen/ Rezensionen Belletristik

Devan Sipher – Jeden Tag ein Happy End

Gavin ist Hochzeitskolumnist bei einer großen New Yorker Zeitung und berichtet tagein, tagaus über das Fest der Liebe. Er selbst hat seine Braut aber noch nicht gefunden. Nach einem katastrophalen Silvesterabend schleppt ihn seine beste Freundin Hope zu einer Neujahrsparty. Schließlich müssen die verpassten Chancen der vergangenen Nacht nachgeholt werden! Verzweiflung liegt in der Luft und Gavin fragt sich, was er hier eigentlich soll. Da entdeckt er SIE. Sie heißt Melinda, ist klug und schön und hat Humor. Und im nächsten Augenblick ist sie – weg! Als er die Suche nach ihr endgültig aufgeben will, bekommt er eine zweite Chance: Er soll über Melindas Hochzeitsfeier berichten!
(Kurzbeschreibung laut www.amazon.de)
Devan Sipher hat 5 Jahre lang eine Hochzeitskolumne geschrieben. Mit “Jeden Tag ein Happy End” hat er seinen ersten Roman veröffentlicht.
Als ich die Kurzbeschreibung des Romans in der Vorschau des DTV sah, wusste ich, dass dies ein Buch für mich sein wird und ich es unbedingt haben möchte. Die ersten Seiten habe ich demzufolge auch regelrecht verschlungen….aber dann.
Sipher kann schreiben, dass muss man ihm lassen! Er schreibt über Familie, Brautpaare und über die Arbeit. Wie viel davon nun Fiktion und Realität ist, kann ich nicht abschätzen, aber er schreibt bildreich, nachvollziehbar und lebhaft.
Teilweise sogar zu sehr, denn es geht in großen Teilen darum, was er mit Brautpaaren erlebt, die für er für seine Kolumne interviewt und über Umstrukturierungen im Job. Die eigentliche Geschichte wird kaum thematisiert, dabei hatte ich mir so einiges versprochen. Vor allen Dingen Emotionen.
Die bleiben jedoch fast komplett auf der Strecke. Und gerade von einem Hochzeitskolumnisten hätte ich da ein wahres Feuerwerk erwartet!!
So bleibt  mir nichts anderes übrig, als dieses Buch “am Thema vorbei” zu bewerten. Vorbei an der Kurzbeschreibung, vorbei an allem was ich erwartet hatte…
Denn Melinda bekommt nur wenige Szenen in Siphers Roman und die sind meiner Beurteilung nach unausgereift und oberflächlich. Spielte da Zeitdruck eine Rolle?
Schade! Hier bleibt das Happy End auf der Strecke.
© Ricarda Ohligschläger

Rezensionen/ Rezensionen Jugendbuch

Rebecca Martin – Frühling und so

Raquel genießt den Frühling in Berlin, nachdem ihr Freund Noa sie verlassen hat. Es gibt ja schließlich noch andere tolle Typen. Doch das Großstadtabenteuer mit all seinen Verlockungen prallt mit voller Wucht auf ihre romantischen Fantasien….
Nach den eher gegenteiligen Meinungen der Rezensionen, die ich über dieses Buch schon gelesen hatte, musste ich es einfach auch haben, um mir selbst eine Meinung zu bilden.
Eine junge Frau auf der Suche nach der großen Liebe, laut Klappentext ganz interessant.
Aber schon nach den ersten Seiten wurde es öde und langweilig. Für mich ist es wohl eher eine Anreihung sexueller Kontakte, fein aufgelistet und dann vermarktet als die romantischen Ansichten einer Frau auf dem Weg ins Leben.
Laut Titelbild ist die Protagonistin eher eine kindliche Träumerin – laut Roman aber eine Schlampe die ohne Zögern zu Männern, Alkohol und Drogen greift.
Ich fand es nur noch abstoßend wie ohne jegliches Gefühl oder gar Erotik wild herumgef… wird. Und dieses Wort wird dem Leser genau wie viele andere obszöne Worte in großer Vielfalt regelrecht „hinterher geschmissen“. Wenn dieser Roman das Spiegelbild der heutigen Jugend ist, na dann Prost.
Ob biographisch oder nicht sei jetzt mal dahingestellt.
Meine Meinung dazu: eine erfundene Person beschreibt das Leben der Autorin. Wenn das wirklich so ist, dann hat sich Rebecca Martin mit dem Roman keinen Gefallen getan.
Das Talent zum Schreiben ist jedenfalls vorhanden, auch wenn man davon leider nicht allzu viel merkt aber der „Liebesbrief“ lässt genau dies erahnen.
In einem Punkt stimmt der Klappentext dann wieder mit dem Geschriebenen überein: Es ist eine sexuelle Odyssee, aber die hat wenig mit “Frühling und so” zu tun.
Hätte ich dieses Buch nicht zum Zeitvertreib im Krankenhauswartezimmer sondern zu Hause auf der Couch gelesen – ich hätte es ganz schnell wieder weg gestellt.
© Ricarda Ohligschläger