© Rebecca Kiwitz
© Rebecca Kiwitz
Ich bin durch die Empfehlung einer Autorin, die Thriller schreibt auf dieses Buch aufmerksam geworden und muss gestehen, dass ich das unscheinbar erscheinende Buch NIEMALS ohne diese Empfehlung gelesen hätte.
Die Handlung ist schnell zusammengefasst: Linda Conrads hat ihre Schwester Anna durch einen brutalen Mord verloren. 7 Messerstiche haben die junge Frau vor 11 Jahren dahingemetzelt und Linda sah den Mörder fliehen. Seitdem hat sie ihr Haus nicht mehr verlassen. Sie arbeitet als Autorin mit Assistentin und viel Personal, und beschreibt sich selbst als wohlhabend. Linda hat sich mit ihrem Leben arrangiert und macht auf den ersten Seiten – trotz der Umstände – einen zufriedenen Eindruck.
Doch schnell wird klar, dass der ungesühnte Mord ihrer Schwester ihr keine Ruhe lässt. So grenzt es schon an Schicksal, dass Annas Mörder eines Tages eher durch Zufall über Linda Fernsehbildschirm flimmert. Linda ist elektrisiert und setzt nun alle Hebel in Bewegung den Täter ausfindig zu machen. Ihr kommt dabei zu Gute, dass Lenzen als Journalist arbeitet und sie stellt sich für eines ihrer seltenen Interviews zur Verfügung.
Lenzen tappt kurz darauf in die Falle, aber ob sie zuschnappt?
Melanie Raabe hat mit “Die Falle” einen Plot entwickelt, den ich kurz gesagt als grandios bezeichnen möchte! Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und Raabe kommt ohne viele Worte immer genau auf den Punkt. Ob sie mit wenigen Worten die Atmosphäre beschreiben oder Emotionen transportieren möchte, es gelingt ihr ausgezeichnet und trotzdem detailliert.
Der Roman beinhaltet eigentlich zwei Romane, da Linda Conrads ihre Erlebnisse in einem neuen Manuskript niederschreibt. Da die Perspektive aus “realem Erleben” und “Fiktion” ständig wechselt, schaukelt sich die Spannung wie von selbst immer höher. Hinzu kommen Wendepunkte, die intelligent gesetzt sind und dem Plot noch einmal Aufschwung geben.
Melanie Raabes Debütroman liest sich vielversprechend, denn ich bin mir sicher, dass wir von dieser Autorin noch viel erwarten dürfen. “Die Falle” ist eine einfallsreiche strukturierte Story, die Spannung auf hohem Niveau erzeugt!
© Ricarda Ohligschläger
An einem Tag im November von Petra Hammesfahr © Diana
“An einem Nachmittag im November”verschwindet die fünfjährige Emilie Brenner. Spurlos, denn obwohl die Nachbarn sie noch mit ihrem neuen Fahrrad sahen, scheint sie wenig später wie vom Erdboden verschluckt. Ein Albtraum für die Eltern, die eine Vermisstenanzeige allerdings viel zu spät aufgeben, und auch für Kommissar Klinkhammer, der aus bitterer Erfahrung weiß, dass bei verschwundenen Kindern jede Minute zählt. Noch ahnt er nicht, dass seit Monaten in der Nachbarschaft Dinge geschehen, die an jenem Tag im November unweigerlich zur Katastrophe führen.
Die Meisterin der psychologischen Spannung erzählt von den seelischen Abgründen, die in jedem von uns unvermittelt aufbrechen können. (Kurzbeschreibung laut www.randomhouse.de)
“An einem Tag im November“* verschwindet die fünfjährige Emelie aus ihrem Elternhaus. Die hochschwangere Mutter war zu diesem Zeitpunkt eingeschlafen und kann sich den Vorfall nicht erklären. Nach einer erfolglosen Suche informieren die Eltern die Polizei – zu spät nach Kommissar Klinkhammers Meinung. Schnell gerät die Mutter selbst in Verdacht…
Drei weibliche Schülerinnen, einen verschüchterten Nachbarsjungen, einen jähzornigen Lehrer, eine hochschwangere überforderte Mutter – Petra Hammesfahr versteht es gekonnt diese Figuren in einer düsteren Atmosphäre zu verspinnen. Auf den ersten Blick erscheint der Alltag in der Gartensiedlung friedvoll und normal, doch hinter jeder Tür lauert ihre eigene Geschichte, und dem Leser wird schnell klar, dass eine akkurate Häuserfassade trügerisch sein kann.
So gelang es Petra Hammesfahr mich rasend schnell in eine Geschichte hinein zu katapultieren, die bis zum Ende von großer Spannung getragen wurde. Sie offenbart Hilflosigkeit, Überforderung und die grausame Natur des Menschen in einer Sprache, die ihren ganz eigenen Sog entwickelt. Das Buch aus der Hand legen? – fast undenkbar. Und erst am Ende wird einem bewusst, dass die vielen Nebenhandlungen nur dazu dienten falsche Fährten zu legen und mit den Leser an der Nase herum zu führen. Wer GUT und wer BÖSE ist, das bleibt bis zum Schluss unklar!
Das Erschreckende daran ist, dass diese Geschichte so wie sie erzählt wird absolut realitätsnah ist und durchaus als Tatsachenbericht durchgehen könnte.
© Ricarda Ohligschläger
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Schönen Männern und gutem Essen kann Restaurant-Kritikerin Mari nicht widerstehen. Deshalb nascht sie bei jeder Gelegenheit – solange, bis ihr Bauch verrückt spielt: Sie wird schwanger und weiß nicht, von wem. Der attraktive Ben entwickelt sich vom unkomplizierten One Night-Stand zur ernsthaften Konkurrenz im Büro. Und was der wortkarge Simon im Schilde führt, durchschaut keiner so genau. Mari muss viel kosten, abschmecken und ausprobieren, bevor sie die Zutaten für ihr Glück-Menü beisammen hat. (Kurzbeschreibung laut amazon)
Mari hält nichts von festen Beziehungen. Seit Jahren gestaltet sie ihr Liebesleben ausschließlich durch One Night – Stands. Bisher ist sie damit auch ganz happy. Allerdings hätte sie den letzten One Night – Stand wohl besser ausgelassen, denn Ben entpuppt sich kurzerhand als ihr neuer Kollege im Verlag. Zu allem Übel ist er auch noch der Patensohn ihres Chefs und obendrein ernsthafte Konkurrenz, denn kein geringerer als er soll die Stelle als Ressortleiter übernehmen. Doch genau auf diese Beförderung wartet Mari schon seit einer kleinen Ewigkeit.
Die ganze Aufregung schlägt Mari bei einem Spargelessen dermaßen auf den Magen, sodass sie sich kurzerhand übergeben muss. Allerdings stellt sich der Grund für ihre Übelkeit nur wenig später als handfeste Schwangerschaft heraus und damit beginnen Mari Probleme erst richtig, denn Ben war binnen weniger Tage nicht der einzige One Night – Stand.
Mit ihrem Kollegen Simon hatte Mari ebenfalls ein paar nette Stunden. Nun weiß Mari nicht wie sie die zwei potentiellen Väter und ihre Karriere unter einen Hut bringen soll.
Zum Gedankenkarussell kommt gesellt sich ebenfalls noch die Frage, ob sie das Kind überhaupt behalten soll und ist sie überhaupt einer festen Beziehung gewachsen?
Auf den ersten Blick erscheint “Bauchgefühle” wie ein typischer Frauenroman, der mit einer lockeren Geschichte über eine etwas zu chaotisch geratene Hauptfigur daherkommt. Jedoch entpuppt er sich relativ schnell – und vor allen kurzweilig – als durchaus erwachsen und modern. Die Figuren sind reifer, durchdachter und vor allen Dingen mit diversen Lebenserfahrungen gezeichnet als zunächst angenommen.
Die facettenreichen Charaktere bringen die Handlung überraschend sympathisch in Schwung und neben einer ungewollten Schwangerschaft spielen Bindungsängste und Verluste in der Vergangenheit eine große Rolle.
Hier beweist Lena Hooge großes Fingerspitzengefühl, denn sie trifft den Nagel auf den Kopf ohne in kitschige Klischees abzudriften. “Bauchgefühle” ist ein Roman der bewegt, zum Schmunzeln anregt und doch mit vielen leisen nachdenklichen Untertönen daherkommt. Dieses verleiht dem Roman Tiefe und Emotionalität. Außerdem finden sich einige poetische Zwischentöne in den Zeilen, die durchaus poetisch anmuten:
“Wärme, die dich umschließt, bevor du merkst, dass du mittendrin bist”,…Nähe, die dir so selbstverständlich vorkommt, als sei sie schon immer dagewesen. Berührungen, die sich vom ersten Moment an vertraut anfühlen.”
oder
“In der Liebe gibt es keine Hintertüren, die man sich offen lässt, keine Wahrheiten, die man sich nach Bedarf zurechtbiegen kann – da geht es um die bedingungslose Annahme dessen, was ist…”
Auf der anderen Seite gibt es sehr humorvolle Dialoge, die mich schmunzeln ließen: “Nein, Greta, es ist keine gute Idee, dem Spanferkel Marmelade in die Augenhöhlen zu schmieren”,…”Nimm den Blütenhonig, dann sieht´s aus wie Eiter”…
Ein kleiner Tipp noch am Rande: Kulinarisch geht es hoch her in “Bauchgefühle”. Mari durchlebt aus beruflichen Gründen diverse Testessen, die beim Lesen gnadenlos den Gaumen kitzeln, was den anschaulichen Beschreibungen der Autorin zu Grunde geht und selbstverständlich lobenswert werden muss. Das Telefon für den Pizzabringdienst oder diverse Knabbereien nebst Antipasti sind daher besser griffbereit neben dem Leseplatz zu platzieren! 😉
Fazit: Die Liebe und das Familienleben haben viele Facetten. Lena Hooge gelingt es mit viel Authentizität diese aufzuzeigen und so ihren Figuren Tiefe und eine gewisse Reife mit auf den Weg zu geben. “Bauchgefühle” hinterlässt dadurch einen bleibenden Eindruck und überrascht obendrein mit einer kurzweiligen Handlung, die sehr liebevoll durchdacht wurde.
© Ricarda Ohligschläger
Sich bei Regenwetter den Sommer ins Haus holen? Das funktioniert wunderbar mit dem “Home Made Sommer” – Kochbuch aus dem Verlagshaus DUMONT.
Zuhause bleiben und sich und / oder die Familie kulinarisch verwöhnen. Egal, ob als Kochevent oder mit kleinen Leckereien – hier ist für jeden was dabei!
Dieses Kochbuch ist mittlerweile zu einem meiner Lieblingskochbücher geworden, weil es so vielfältig und ausgefallen ist. Aufgeteilt ist es in mehrere “Kapitel”:
Frühstück, Brunch und kleine Mahlzeiten
Kuchen
Drinks
Snacks und Vorspeisen
Hauptgerichte
Desserts
und diese verteilen sich auf 256 Seiten. Zahlreiche Abbildungen machen Lust auf Küchenexperimente und abenteuerliche Gaumenfreuden. Eines meiner Lieblingsrezepte ist die “Möhrentarte mit Apfel und Ziegenkäse” geworden. Warum? Wenn jemals eine Tarte das Urteil “Geschmacksexplosion” verdient hat, dann dieses. Die Zusammensetzung aus der süße der Möhre, dem Apfel und dem herben Ziegenkäse ist ein Gaumenschmaus auf den ich nie wieder verzichten möchte!!
Ebenfalls super lecker und mittlerweile bei jeder Party gern gesehen ist das Petersilienbrot. Ja ich weiß, das ist nicht original im Buch. Dort ist es ein Rucolakuchen mit Pinienkernen (klingt schon lecker, oder?). Alternativ wird Spinat oder aber eben Petersilie statt Rucola empfohlen. Leider gab es zum Zeitpunkt meines Testkochens bei uns keine Pinienkerne, daher habe ich mich für Sonnenblumenkerne entschieden. Nichts desto trotz ist der Teig super fluffig und lecker!!!! Siehe Bild.
Und darauf kommt es doch hauptsächlich an. Ebenfalls sehr zu empfehlen ist der “Feta-Olivenkuchen”.
Pluspunkte bekommt das Buch ebenfalls für seine Ausstattung. Lesebändchen, Hardcover und reichlich(!) bebildert ist es das ideale Geschenk für alle (Hobby)Köche. Aber auch Kochanfänger werden ihre wahre Freude an der Rezeptauswahl haben, denn alles ist sehr detailliert erklärt und die Zutaten finden sich problemlos in jedem gutsortierten Lebensmittelmarkt (Real / Metro).
Ich persönlich hasse nämlich nichts mehr, als mir wegen einer ganz ausgefallenen Zutat “die Hacken abzulaufen”, dann nur eine Messerspitze voll davon zu benötigen, und den Rest nie wieder zu gebrauchen!
Und wer jetzt noch keine Lust auf dieses Buch bekommen hat, dem zeige ich noch ein Bild von den megaaaaaaaaaaaaleckeren “Zuckerplätzchen mit Walnüssen”, die ich nicht nur im Sommer gerne esse!
© Ricarda Ohligschläger