Die Luft ist raus. Bei Marie und Paul. Aber eindeutig nicht bei Anette Göttlicher.
Ich bin stinksauer. Soll es das jetzt etwa wirklich gewesen sein? Ist ja toll, dass Marie ihr Glück endlich gefunden hat und schon zum zweiten Mal schwanger ist, aber wie soll ich jetzt ohne Marie und Paul auskommen? Die Serie noch ein drittes Mal lesen?
Wenigstens mit Marie muss es doch weitergehen. Sie könnte doch im sechsten Band beispielsweise einen süßen kleinen Sohn bekommen und ihre Fotojobs immer mehr ausbauen. Oder wieder in die Berge fahren…
Anette Göttlicher hat mich mit “Mensch, Paul!” glücklich und unglücklich zugleich gemacht. Marie hat endlich ihren festen Platz neben Jan gefunden. Paul spielt zwar immer noch eine Rolle in ihrem Leben, aber er hat nicht mehr die Kraft ihr richtig gefährlich zu werden.
Maries Tochter Franzi sorgt jetzt für Wirbel! Der kleine blonde Sonnenschein lässt Marie Gefühle entdecken, die sie so vorher noch gar nicht kannte.
Da zieht Paul auf der anderen Straßenseite ein und Marie freundet sich gewissermaßen unbeabsichtigt mit seiner Freundin Natalie an. Nun sorgt Franzi nicht alleine für Aufregung….
Die Luft ist raus. Bei Marie und Paul. Aber eindeutig nicht bei Anette Göttlicher. Lockerflockig und lebensecht, wie eh und je, schreibt sie auch im fünften Band über Maries Gefühlswelt, als wäre es die eigene. Die Autorin nimmt weiterhin kein Blatt vor den Mund und lässt Liebe und Lust nicht durch kryptische Umschreibungen aufleben.
Die negativen Stimmen á la langweilig und Marie nervt etc. kann ich absolut nicht nachvollziehen.
Was soll auch groß passieren außer dem Leben, welches die Autorin hier realistisch und lebendig beschreibt. SO ist es. Manche Menschen beschäftigen uns nun einmal über Jahre, obwohl sie es nicht verdient haben.
Ich weiß, wovon ich rede. Vielleicht mag ich genau daher Marie so sehr, weil ich so einiges mit ihr gemeinsam habe.
Und auch die Autorin hat so etliches mit Marie gemeinsam. Es war für mich nicht verwunderlich, dass die kleine Tochter blond und blauäugig ist und Marie gerne fotografiert. 🙂 (Ich wage auch mal zu behaupten, dass sie es selbst ist, die auf dem Cover posiert.)
Das alles macht diesen Band noch etwas “göttlicher” für mich und ich möchte mich auf diesem Wege bei der Autorin für viele, nette Lesestunden bedanken.
Danke für Paul. Für Marie. Für die vielen Momente an dem ich das Lachen nicht mehr unterdrücken konnte und komische Blicke im Bus erntete. Danke für die Augenblicke, in denen ich mich wiederfand.
Fazit: Maries Tagebuch hinterlässt garantiert ein warmes Gefühl im Bauch. Vom Schmachten, Seufzen und vor allen Dingen wegen seiner Charaktere, die direkt ins Herz gehen.
© Ricarda Ohligschläger
Anette Göttlicher findet auch im vierten Band die passenden Worte, um eine alte Liebe aufleben zu lassen
“Paul darf das!” heißt der vierte Teil von Maries Tagebuch, in dem sie von ihrer großen Liebe Paul schreibt, über ihn schimpft und ihn vermisst.
Obwohl sie mittlerweile seit einem Jahr glücklich mit Jan ist und beide sogar immer häufiger von einem Kind sprechen. Eigentlich könnte alles so einfach sein, wären da nicht die Momente einer ungestillten Sehnsucht nach Paul.
Und plötzlich taucht er wieder in ihrem Leben auf und wirbelt alles erneut durcheinander.
Die Zeit heilt Maries Wunden nicht und daher ist sie direkt wieder Feuer und Flamme, als Paul unverhofft vor ihr steht.
Anette Göttlicher findet auch im vierten Band die passenden Worte, um eine alte Liebe aufleben zu lassen. Ohne sich zu wiederholen. Maries Gewissensbisse, ihre Zerrissenheit und ihren Wunsch einfach nur glücklich zu sein, sind so real beschrieben, dass man sich ständig fragt, wie viel Anette in Marie steckt bzw. umgekehrt.
Die Reihe um Marie und Paul ist so gekonnt aus dem Leben gegriffen, dass man das Buch partout nicht aus der Hand legen kann. Manchmal darf Paul zwar ein bisschen viel und man möchte Marie gerne ein bisschen wach rütteln, doch letzten Endes findet sie ihren Weg.
Ich wiederhole mich ungern, aber in diesem Band hat mich die Autorin mit ihrem Schreibstil erneut begeistert und mittlerweile hat sie einen sicheren Platz unter meinen Lieblingsautorinnen!
Ich bin bekennender Marie und Paul – Junkie. 🙂
© Ricarda Ohligschläger
Anette Göttlicher – Maries Tagebuch ("Wer ist eigentlich Paul?", "Sind sie nicht alle ein bisschen Paul?" und "Aus die Maus")
Der unnachahmliche Schreibstil von Anette Göttlicher macht dieses Buch zu einem “must-have” und beweist, dass nicht nur Kondome das Prädikat “gefühlsecht” verdient haben.
Irgendwann habe ich schon einmal Maries Tagebücher gelesen. Damals noch einzeln und da vor einigen Tagen der mittlerweile fünfte Band erschienen ist, wollte ich noch einmal Maries Liebesleben aufleben lassen.
“Wer ist eigentlich Paul?”, “Sind sie nicht alle ein bisschen Paul?” und “Aus die Maus”, ein Marie und Paul – Marathon lag also vor mir und ich befürchtete noch ein klitzekleines bisschen, dass es mir schnell zu viel werden könnte. Aber nun ist das eingetreten, wovor ich
mich noch viel mehr gefürchtet habe. Ich habe mittlerweile sogar Band vier (“Paul darf das!”) gelesen und Band fünf (“Mensch, Paul!”) lässt immer noch auf sich warten!
Dabei würde ich doch so gerne weiter von Marie und Paul lesen. Worum geht es dabei eigentlich?
Es geht um die Liebe. Die Liebe zwischen Paul und Marie. Wobei die Liebe von Marie zu Paul eindeutig stärker zu sein scheint, als die von Paul zu Marie.
Er ist der einsame Wolf, der sich nicht binden mag. Blond, sexy, sehr attraktiv und mit den süßesten Lachfältchen, die Marie je gesehen
hat. Marie hingegen ist das, was man durchaus eine gestandene junge Frau nennen darf. Sie hat eine lange Beziehung mit Max hinter sich, der
jetzt genauso zu ihrem Freundeskreis gehört wie Vroni, Beate und Co.
Eigentlich ist alles ganz normal, bis sie sich Hals über Kopf in Paul verliebt und von da an fahren ihre Gefühle Achterbahn, denn Paul hält Verabredungen nicht ein, meldet sich wochenlang nicht und raubt ihr ansonsten den Verstand. Denn eines ist definitiv gut an Paul: der Sex mit ihm ist toll und lässt Marie ganz unanständig werden. Marie fühlt sich begehrt, leidenschaftlich und sexy. Aber eben nur mit Paul, doch wie schon erwähnt, der lässt sie ziemlich oft allein.
Theoretisch könnte man jeder 14jährigen wortlos dieses Buch in die Hand drücken und hätte ihr mehr über die Liebe erklärt, als es ein
ganzer Abend, voll mit lauter Erklärungen über das Leben und die Liebe an sich, je vermag.
Das Teeniemädel wüsste nach der Lektüre alles über die dazugehörigen Schmetterlinge, erste Küsse, erste Dates, Tränen, unerfüllte Wünsche, Sehnsüchte, heiße Nächte, wilden Sex, unbändige Leidenschaft und große Enttäuschungen.
Praktisch gesehen würde ich damit besser noch warten bis das Mädel 16 ist, denn Anette Göttlicher nennt die Dinge beim Namen und das
manchmal sehr direkt. Jedoch nicht zu direkt und das macht eben die Mischung aus, die ich in diesem Zusammenhang als perfekt beschreiben würde.
Einmal vergräbt Paul seinen Kopf unter Maries Rock, ein anderes Mal sehnt sich Marie sehr danach ihre Zunge …
Und wieder ein anderes Mal wir es sehr lustig, als sie probehalber ohne etwas drunter ihren Mantel ausführt oder sie sich in der
Dusche eines Lovers einsperrt.
Und manchmal möchte man Marie auch schütteln und ihr sagen “He, lass das doch nicht mit dir machen!” und fragt sich gleichzeitig
wie oft man selbst diesen “kleinen Schüttler” hätte gebrauchen können. Hatte man nicht selbst schon diese Phasen, in denen man alles getan
hätte, um diesen einen Typen zu bekommen?
Ganz ehrlich sind mir bei der Lektüre dieses Buches so einige verflossene Liebeleien wieder in den Sinn gekommen und ich kann damit
nur den Klappentext bestätigen, dass jede Frau ein kleines bisschen Marie in sich entdecken wird.
Ich möchte Anette Göttlicher ein großes Kompliment aussprechen. Sie hat wirklich alle Eventualitäten der Liebe in “Maries Tagebuch”
vereint und es war an keiner Stelle langweilig. Obwohl mir die Story ja bereits bekannt war, habe ich mich noch einmal sehr wohl gefühlt in Maries Welt. Ich habe mit ihr gelitten, gelacht und ihr auf der Suche nach der großen Liebe die Daumen gedrückt, habe geweint und mit ihr gehofft.
Fazit: Der unnachahmliche Schreibstil von Anette Göttlicher macht dieses Buch zu einem “must-have” und beweist, dass nicht nur Kondome
das Prädikat “gefühlsecht” verdient haben.
© Ricarda Ohligschläger
Hallo Frau Göttlicher, wie ist Ihnen die Idee zu Ihrem Roman “Die Melonenschmugglerin“ gekommen? Kam das durch ihre eigene Schwangerschaft?
Nicht direkt. Ich wollte zwar gerne einen Roman schreiben, der genau in der Zeit einer Schwangerschaft spielt, weil das eine ganz besondere Phase ist, aber zum Glück habe ich das, was Charlotte da erlebt, selbst nicht durchmachen müssen …
Wie viel von Anette steckt in Ihren Büchern?
Viel. Sehr viel. Aber es sind nicht die Geschichten, sondern vielmehr die Charaktere meiner „Heldinnen“. Und ich versuche, etwas von meiner Sicht aufs Leben in die Bücher einzubringen, meine Erfahrungen, „Weisheiten“ und Philosophien, aber auch meine Ängste, Zweifel und Probleme.
Gibt es Menschen im wahren Leben, die für die Personen in den Romanen “Modell gestanden” haben?
Ja und nein. Ich mische immer Charakterzüge, Aussehen, Verhaltensweisen und Aussprüche von echten Menschen und kombiniere sie mit Fantasie, damit kein echter Mensch 1:1 in einem Roman vorkommt. Es gibt aber immer wieder ganz besondere Menschen, die mich zu bestimmten Figuren inspirieren.
Wie sind Sie zum Schreiben gekommen und von wem haben sie Anregungen bekommen?
Ich schreibe eigentlich, seit ich es kann und kann mich nicht erinnern, einmal nicht geschrieben zu haben. Anregungen bekomme ich durch Tausende von Büchern, die ich gelesen habe und lese. Als Journalistin habe ich dann auch beruflich geschrieben, und schließlich kam durch ein Blog, das vom Verlag entdeckt wurde, der erste Buchvertrag.
Was inspiriert Sie beim Schreiben? Ein bestimmter Ort, eine schöne Atmosphäre? Oder kommen die Ideen spontan im Alltag?
Inspiration ist überall. Wenn sie will. In der Trambahn auf dem Weg ins Büro, auf dem Gipfel eines Berges, am Meer, unter der Dusche, am Telefon. Aber man kann sie nicht zwingen. Wenn ich sie trotzdem dringend brauche, versuche ich, aktiv zu werden, einfach irgendwas zu machen, sei es ein Gespräch mit einer Freundin, ein Spaziergang oder ein Besuch im Café. Manchmal hilft aber auch Käse kaufen auf dem Markt!
Mich würde interessieren wie die Vorbereitung bei Ihnen auf ein neues Buch abläuft, bzw. ob erst die Idee für ein Thema vorhanden ist oder der grobe Handlungsstrang steht und die Feinheiten ausgearbeitet werden. Jeder hat ja so seine eigene Vorgehensweise.
Ich bespreche vorab mit meinem Verlag den Inhalt des Buches und erstelle ein grobes Exposé, an das ich mich dann ungefähr halte. Bei den Paul-Büchern wird die Storyline nicht näher ausgearbeitet, weil sie meist beim Schreiben entsteht, diese Bücher leben auch davon, was in meinem Leben geschieht, während ich sie schreibe. Bei den anderen Romanen arbeite ich die Handlung detaillierter aus.
Warum schreiben Sie nicht mehr Bücher bzw. in kürzerem Abstand. Alle ein- bis eineinhalb Jahre ein neues Buch, das finde ich ein bisschen wenig! Man muss immer so lange warten.;-)
Danke ;-). Ich habe einfach noch so viel anderes zu tun. Mein Job besteht nicht nur aus Schreiben, das ginge auch gar nicht, dazu liebe ich die Arbeit im Onlinebereich zu sehr. Außerdem habe ich auch noch ein kleines Kind, das gerne viel Zeit mit mir verbrint :-).
Wie sehen Ihre weiteren Pläne aus? Wird es neben Paul auch noch Paula – Romane geben?
Paula? Eher weniger. Aber ich spiele mit dem Gedanken an eine Fortsetzung der Melonenschmugglerin, weil ich selbst gerne wüsste, wie es mit Charlotte weitergeht. Zudem habe ich noch zwei konkrete und viele etwas kryptische Ideen für Romane auf meiner Festplatte liegen.
Können Sie sich vorstellen beim Schreiben das Genre völlig zu wechseln?
Ja. Das ist sogar konkret geplant. So ähnlich wie ein Musiker muss man sich als Schriftsteller weiterentwickeln und sich auch mal was anderes trauen, finde ich – auf die Gefahr hin, auch mal ausgebuht zu werden. Aber Stillstand ist gefährlich – irgendwann haben die Leser sich sattgelesen …
Wie schwer ist es für Sie in einer Zeit, in der fast jede Idee schon irgendwie verarbeitet wurde, originell zu bleiben?
Solange ich meinen eigenen Stil habe, bin ich ja auf gewisse Weise originell. Ich muss also nur mir selbst treu bleiben, was natürlich nicht immer einfach ist. Was die Ideen und Themen angeht, muss man das Rad aber auch nicht jedes Mal neu erfinden. Man kann auch dieselbe uralte Geschichte von der Liebe und dem Schmerz auf seine persönliche Weise erzählen und dadurch originell bleiben.
Zu welcher Zeit haben sie die besten Ideen für ihre Romane?
Nachts, im Dialog mit interessanten Menschen und unter leichtem Alkoholeinfluss.
Was für Genre von Büchern lesen Sie selbst am liebsten?
Psycho-Thriller, Krimis, Psycho-Dramen, Biographien, Autobiographien, Weltliteratur (selten).
Frau Göttlicher ich finde ihre Fotos wunderschön. Ich würde gerne wissen, welche fotografische Ausbildung sie gemacht haben, welche Kurse etc. und ob Sie mir welche empfehlen können? Außerdem wüsste ich gerne, welche Kamera und Ausrüstung Sie benutzen und mit welchem Computerprogramm sie die Bilder nachbearbeiten.
Danke! Ich habe keine Ausbildung gemacht außer ein paar Workshops und früher viel journalistische Arbeit mit Fotografen. Kurse werde ich erst noch belegen, z.B. einen in Studio- und Lichttechnik. Ich fotografiere mit einer Nikon D90 mit einem 18-200er und einem 105er Makro-Objektiv. Meine Fotos bearbeite ich mit Photoshop und Picnik.
Warum gerade schreiben UND fotografieren? Gibt es da eine Verbindung, oder einfach nur zwei leidenschaftliche Hobbies?
Na ja, das Schreiben ist ja mehr als ein Hobby, das ist mein Beruf ;-). Das Fotografieren hat sich so ergeben, es war immer schon mein Hobby, seit mein Vater mir die erste Kamera schenkte, als ich 6 war. Ich liebe schöne Anblicke, Dinge und Menschen und den Blick durch die Linse – „life through a lens“ eröffnet viele interessante Perspektiven. Die Verbindung ist vielleicht das Erzählen von Geschichten. Ich versuche, mit Worten Bilder zu schaffen und mit Bildern Worte, weil ein gutes Bild ja auch immer eine kleine Story erzählt.
Welches “Hobby” ist Ihnen wichtiger – das Schreiben oder das Fotografieren?
Schreiben ist mein Beruf, Fotografieren mein Hobby. Schreiben strengt mich an, so schön es manchmal ist, Fotografieren entspannt mich.
Wie schafft man es Familie, das Schreiben und dann auch noch das Fotografieren unter einen Hut zu bringen? Denn jedes für sich ist ja schon sehr arbeitsintensiv.
Gute Frage. So wirklich bekomme ich es ja auch nicht unter einen Hut. Auf irgendeiner Seite quillt immer etwas raus, und wenn es das ungeputzte Badezimmer ist! Wie ich es einigermaßen schaffe? Wenig Schlaf (5-6 Stunden), lange Abende vor dem Computer, früh aufstehen und wenig bis gar keine Zeit für mich selbst. Wenn ich mal alleine (!) eine Stunde mit dem Auto oder Zug irgendwo hinfahren darf, ist das für mich wie ein Kurzurlaub ;-).
Was hat sie dazu inspiriert im Jahr 2007 die Frauen-Community beQueen zu gründen?
Gar nichts ;-). Ich habe beQueen ja nicht gegründet, ich war nur Chefredakteurin. Die Idee hatte der Verlag, ich habe sie nur anfänglich umgesetzt.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen, gleich vier Websites ins Leben zu rufen? Und woher nehmen Sie die Kraft und den Mut, sich mit einem so kleinen Kind selbstständig zu machen?
Das frage ich mich auch. Die Websites haben sich so ergeben und hängen mir jetzt quengelnd am Rockzipfel, aber ich kann sie ja nicht zur Adoption freigeben. Die Selbständigkeit war auch nicht ganz freiwillig – aber leider gibt es einfach keine qualifizierten Teilzeitjobs für Mütter. In der Führungsebene sieht es da ganz düster aus. Vollzeitjobs werden mir oft genug angeboten, aber ich möchte mein Kind nicht den ganzen Tag in Fremdbetreuung geben. Also bleibt nur die Selbständigkeit.
Bei Cosmopolitan zu arbeiten ist ja für viele Frauen ein Traumberuf. Wie hat Ihnen die Arbeit dort gefallen? Gibt es etwas, das Sie nicht so gerne mochten bei der Arbeit?
Es war ein schöner Job, in dem ich viel gelernt habe. Toll fand ich damals natürlich den Glamour, die Presseeinladungen, die Reisen und den Beauty-Bazar, auf dem man für einen guten Zweck Chanel-Lippenstifte und Shiseido-Foundation für ein paar Euro kaufen konnte. Das Entwickeln von Themen und das Schreiben mochte ich auch. Weniger gut gefiel mir, dass ich nicht alle Themen umsetzen konnte, die ich gerne behandelt hätte – manche passten einfach nicht ins Heftkonzept, das hat mich damals als junge, eigensinnige Journalistin oft geärgert.
Zum Abschluss noch eine Frage: Sind wir nicht alle ein bisschen Paul?Vielleicht sollte es eher heißen: Haben wir nicht alle einen Paul? Ich denke schon. Leider und zum Glück.
Liebe Anette, ich danke Ihnen von Herzen für dieses Interview, für deine Zeit und für deinen Einblick in deine (Foto)Welt. Für deine weitere Arbeit wünsche ich dir viel Erfolg und unzählige zauberhafte, fotografische Augenblicke.
Die Gewinner der Bücher gebe ich ausnahmsweise erst in den nächsten Tagen bekannt.
© Ricarda Ohligschläger
Eva ist 32 und glücklich mit Matthias verheiratet. Doch plötzlich hat Matthias diesen einen großen, sehnsuchtsvollen Wunsch: ein Kind! Ist Eva schon bereit dafür? Sie muss sich doch vorbereiten und hat noch so viele Träume. Da kommt ihr Matthias´Babydeal gerade recht, denn der bringt ihr neun Monate Zeit bis zur Babyentscheidung.
Dies ist mein erstes Buch von Anette Göttlicher und es hat bei mir eingeschlagen wie eine Bombe. Mit erfrischendem Wortwitz, blühendem Humor und trotzdem einer Prise Ernsthaftigkeit geht sie an ein – meiner Meinung nach – sehr sensibles Thema heran. Wann ist die richtige Zeit für Kinder? Wann ist man bereit dafür? Und wann kommt der Wunsch danach?
Und dann ist ja doch auch noch ein anderer Mann…
Die Gefühle, die Eva erlebt sind durhaus nah an der Realität und absolut nachvollziehbar!! Mit fiel Einfühlungsvermögen und dem ganzen speziellen Blick durch die nicht immer rosarote Brille eines Paares beschreibt Anette Göttlicher den Weg eines Ehepaares zum vielleicht bald Elternpaar. Wie sich nämlich die Geschichte von Eva und Matthias entwickelt sollten die LeserInnen schon selbst heraus finden. Ich kann es nur empfehlen – kurzum ein GÖTTLICHER Lesespaß!!!
P.S. Sollten Sie von Haus aus wenig lachen ist dieses Buch leider nichts für Sie, es kann nämlich zwischen den etwas zum Denken anregenden Zeilen zu wahren Lachsalven führen.