Nach sieben Jahren kehrt der reiche Geschäftsmann Philipp Petersen, der als verschollen galt, zu seiner Ehefrau Sarah zurück. Sieben Jahre hat sie auf ein Lebenszeichen ihres Mannes gehofft und den gemeinsamen Sohn allein großgezogen.
Die Medien sind natürlich interessiert an dem Entführungsopfer und bei seiner Ankunft ist ein Großaufgebot von Presse mit am Start.
Doch der Mann, der aus dem Flugzeug steigt ist nicht Philipp – aber er weiß alles über Sarah und bedroht sie!
Melanie Raabe legt nach “Die Falle” mit diesem Thriller die Messlatte wieder ein Stückchen höher. Perspektivwechsel, viele offene Fragen und bedrohliche Szenarien machen es unmöglich dieses Buch aus der Hand zu legen.
Welche Schuld hat Sarah auf sich geladen von der der Fremde weiß? Diese Frage kommt einem beim Lesen immer wieder in den Sinn und man gibt nicht auf die Antwort darauf zu erfahren.
So fliegt man durch die knapp 450 Seiten und wird mit einer ausgetüftelten Story belohnt, die dramatisch, bedrohlich und rätselhaft daherkommt.
Raabe versteht es außerdem durch ihren poetischen und bildhaften Schreibstil zu fesseln. Sie ist eine von den Autoren, die es verstehen die Nerven ihrer Leser wie Drahtseile zu spannen.
Chapeau für “Die Wahrheit“!
© Ricarda Ohligschläger
Ich bin durch die Empfehlung einer Autorin, die Thriller schreibt auf dieses Buch aufmerksam geworden und muss gestehen, dass ich das unscheinbar erscheinende Buch NIEMALS ohne diese Empfehlung gelesen hätte.
Die Handlung ist schnell zusammengefasst: Linda Conrads hat ihre Schwester Anna durch einen brutalen Mord verloren. 7 Messerstiche haben die junge Frau vor 11 Jahren dahingemetzelt und Linda sah den Mörder fliehen. Seitdem hat sie ihr Haus nicht mehr verlassen. Sie arbeitet als Autorin mit Assistentin und viel Personal, und beschreibt sich selbst als wohlhabend. Linda hat sich mit ihrem Leben arrangiert und macht auf den ersten Seiten – trotz der Umstände – einen zufriedenen Eindruck.
Doch schnell wird klar, dass der ungesühnte Mord ihrer Schwester ihr keine Ruhe lässt. So grenzt es schon an Schicksal, dass Annas Mörder eines Tages eher durch Zufall über Linda Fernsehbildschirm flimmert. Linda ist elektrisiert und setzt nun alle Hebel in Bewegung den Täter ausfindig zu machen. Ihr kommt dabei zu Gute, dass Lenzen als Journalist arbeitet und sie stellt sich für eines ihrer seltenen Interviews zur Verfügung.
Lenzen tappt kurz darauf in die Falle, aber ob sie zuschnappt?
Melanie Raabe hat mit “Die Falle” einen Plot entwickelt, den ich kurz gesagt als grandios bezeichnen möchte! Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und Raabe kommt ohne viele Worte immer genau auf den Punkt. Ob sie mit wenigen Worten die Atmosphäre beschreiben oder Emotionen transportieren möchte, es gelingt ihr ausgezeichnet und trotzdem detailliert.
Der Roman beinhaltet eigentlich zwei Romane, da Linda Conrads ihre Erlebnisse in einem neuen Manuskript niederschreibt. Da die Perspektive aus “realem Erleben” und “Fiktion” ständig wechselt, schaukelt sich die Spannung wie von selbst immer höher. Hinzu kommen Wendepunkte, die intelligent gesetzt sind und dem Plot noch einmal Aufschwung geben.
Melanie Raabes Debütroman liest sich vielversprechend, denn ich bin mir sicher, dass wir von dieser Autorin noch viel erwarten dürfen. “Die Falle” ist eine einfallsreiche strukturierte Story, die Spannung auf hohem Niveau erzeugt!
© Ricarda Ohligschläger