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Freundschaft

Rezensionen/ Rezensionen Historische Romane

Andreas Izquierdo – Schatten der Welt - Werbung -

Schatten der elt von Andreas Izquierdo ©Dumont

Schatten der Welt – Direkt zur Leseprobe

Schatten der elt von Andreas Izquierdo ©Dumont

Schatten der elt von Andreas Izquierdo ©Dumont

Thorn in Westpreußen, 1910. Der schüchterne Carl, der draufgängerische Artur und die freche Isi sind frohen Mutes, dass der Ernst des Lebens noch ein wenig auf sich warten lässt. Nicht einmal die Nachricht, dass ein Komet namens »Halley« die Menschheit zu vernichten droht, kann die drei Jugendlichen schockieren. Im Gegenteil – ungerührt verkaufen sie Pillen gegen den Weltuntergang, während Halley still vorbeizieht.
Doch das Erwachsenwerden lässt sich nicht aufhalten: Carl beginnt eine Ausbildung zum Fotografen, Artur und Isi werden ein Paar. Als 1914 die große Weltpolitik über sie hineinbricht, reißt es die Freunde auseinander. Artur und Carl werden eingezogen, fernab der Heimat werden die beiden Teil eines Kriegs, der jede Vorstellungskraft sprengt. Derweil hat Isi zuhause in Thorn ganz andere Kämpfe auszufechten.
1918 ist der Krieg endlich vorbei. Nichts ist geblieben, wie es einmal war – und doch scheint ein Neuanfang möglich …
Mitreißend und mit viel Gefühl für seine Figuren erzählt Andreas Izquierdo die Geschichte dreier Jugendlicher, die in den Wirren des frühen 20. Jahrhunderts ihren Weg suchen. ›Schatten der Welt‹ ist Abenteuerroman, Coming-of-Age-Geschichte und spannender historischer Roman zugleich. (Kurzbeschreibung von Dumont)

“Schatten der Welt” ist ein großartiges Buch und verdient unbedingt gelesen zu werden

Dies sei vorab schon mal gesagt. Ich habe dieses Buch innerhalb von zwei Tagen verschlungen, weil ich einfach nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Es ist so unfassbar schön, bewegend und hat mich nicht eine Minute losgelassen!

Carl Friedländer ist ein schüchterner Junge, der seinem Vater in der kleinen Schneiderei so gut es geht zur Hand geht. Rituale machen das Leben der beiden aus und eine große Vater-Sohn-Liebe. Die Aufträge kommen sporadisch und sind manchmal etwas Außergewöhnlich. So spielen Carl und sein Vater an einem ganz besonderen Abend Geige für die etwas höhere Gesellschaft der Familie Bossen und werden direkt Augenzeuge von Klassenunterschieden und  Ungerechtigkeit!

“Zu den wenigen Vergnügungen in jener Zeit gehörte für mich das abendliche Musizieren mit meinem Vater, soweit uns keine dringenden Aufträge zur Arbeit zwangen. ” (Seite 48)

Doch Carl lässt sich nicht beirren weiterhin von einer besseren Zukunft zu träumen. Er möchte Fotograf werden! Auch sein bester Freund Artur hat große Pläne. Mit viel Witz, Mut und Einfallsreichtum zieht er den Leuten das Geld aus der Tasche. Aber wie die Geschichte zeigt, ist er nicht der Einzige, der das Talent dazu hat.

“Isi schubste mich auffordernd, dann trat auch sie mit Masken vor und pries die neueste Erfindung der Berliner Charité an” (Seite 106)

Isi ist die Tochter eines Lehrers und leidet sehr unter ihrem strengen Elternhaus. Immer wieder widersetzt sie sich den Verboten und muss bald schon die Folgen ihres Handelns tragen.
Die drei Freunde könnten unterschiedlicher nicht seinund doch ist es genau das, was dieses Buch so unfassbar schön macht. Zwischen den dreien ist eine starke Verbundenheit zu spüren und jeder würde jederzeit für den anderen einstehen. Ihre bewegte Kindheit, der Trotz auf die gesellschaftlichen Normen und die Naivität, die sich langsam aber sicher in ein erwachsenen Denken ändert, das alles zeichnet diese Freundschaft aus. Selbst als die Welt mit Einzug des Krieges zu zerbrechen droht und jeder sein Leben selbst in die Hand nehmen muss, spürt man eine enge Verbindung der drei Freunde. Sie teilen ihre Sorgen und Nöte, Ängste und Zweifel und vor allen die vielen kleinen glücklichen Momente.

Vieles davon liest man zwischen den Zeilen, die Andreas Izquierdo in “Schatten der Welt” schreibt. Ihm ist damit ein fantastisches Buch gelungen, dass fesselt, beseelt und noch lange nachwirkt. Es sind ganz besonders die Charaktere, die es ausmachen. Viele davon begleiten die drei Freunde ihr ganzes Leben auf positive und negative Art und Weise und dies erklärt dann wohl auch den Sog, den dieses Buch auslöst.

“Schatten der Welt” ist ein wahrhaftig passender Titel für dieses Buch, denn wo Dunkelheit ist, da ist auch Licht und Artur, Isi und Carl sind sich gegenseitig eines in einer Zeit in der vieles im Dunkeln liegt.

Eine absolute Leseempfehlung für ein unfassbar schönes und berührendes Buch!
©Ricarda Ohligschläger

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Rezensionen/ Rezensionen Belletristik

Teresa Simon – Die Oleanderfrauen

Die Oleanderfrauen von Teresa Simon © Heyne Verlag

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Die Oleanderfrauen von Teresa Simon © Heyne Verlag

Die Oleanderfrauen von Teresa Simon

Für mich gibt es nichts Schöneres als in ein Buch vollkommen abtauchen und mich auf der Stelle in die Hauptfiguren zu verlieben zu können. Doch was trägt eigentlich dazu bei in eine Geschichte gnadenlos in eine Geschichte zu versinken? Eine großartige Story alleine reicht wohl nicht. Viel eher ist es die Kraft der Worte, das Facettenreichtum der Figuren und ein mitreißender Schreibstil. Wie der von Teresa Simon.
Ihre Bücher eignen sich hervorragend für Leser, die bisher noch keine historischen Romane gelesen habe, da sie Vergangenheit und Gegenwart auf wundervolle Weise sehr kurzweilig vereint. Und auch alle anderen Leser begeistert sie damit erneut.
In “Die Oleanderfrauen” erzählt Teresa Simon von der nicht standesgemäßen Liebe zwischen der verwöhnten Tochter des einflussreichen Kaffeebarons Terhoven und dem Sohn der Köchin Hannes Kröger.
Sophie Terhoven ahnt zu Beginn dieser Liebelei noch nichts von den Folgen für ihr ganzes Leben und erst recht nichts davon welche Geheimnisse dafür sorgen, dass diese Liebe niemals sein darf. Sie muss viel Durchhaltevermögen aufwenden, um ihr Leben in Freud und Leid zu meistern.
Immer an ihrer Seite ihr Freund Malte, dem seine Liebe zu Männern in dieser Zeit so manche Grausamkeit beschert!
Doch auch der Erzählstrang der Gegenwart beinhaltet viel Liebe, eine starke junge Frau und diverse Überraschungen. Beim Lesen bekommt man regelrecht Kaffeeduft in die Nase, da Jule ein kleines Kaffee hat und die Beschreibungen ihrer Arbeit sehr bildhaft beschrieben sind. Ich sah vor meinem inneren Auge die Kuchen und Törtchen aufgereiht stehen und fühlte mich sehr wohl in dieser heimeligen Atmosphäre.
Freundschaft wird in diesem Roman sehr groß geschrieben. Teresa Simon zeigt auf wozu man in der Lage ist, wenn man jemanden an der Seite hat, der ohne Nachzudenken für andere einsteht und sich selbst hinten anstellt. Nicht nur der Krieg wurde dadurch für Sophie Terhoven erträglicher, sondern auch viele andere Ereignisse, die ihr das Schicksal beschert hat.
Die Autorin zeigt jedoch ebenfalls, dass Freundschaft zwischen den Generationen genau so möglich ist. Jule profitiert nämlich in der Gegenwart durchaus von der Lebenserfahrung ihrer Freundin Johanna, die mir übrigens einer der Lieblingscharaktere war. Ihre ruhige Ausstrahlung und ihre unbändige Lust kreativ zu sein hat mich sehr begeistert.
Dieser Roman ist uneingeschränkt zu empfehlen, eine Mahnung daran andere Lebensweisen zu akzeptieren und ein großes Geschenk an alle, die gerne kurzweilig unterhalten werden.
Ich freue mich jetzt schon auf das nächste Buch von Teresa Simon und hoffe, dass die Wartezeit nicht allzu lang ist.
©Ricarda Ohligschläger

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Gastrezension

Gastrezension von Rebecca: Heike Abidi – Dancing Girls (Bd. 1

Charlotte kann es nicht erwarten bis der Tanzworkshop an ihrer Schule beginnt. Denn sie liebt es zu tanzen und gerade der Stepptanz hat es ihr angetan.
Nachdem sie die anderen Mädchen des Kurses kennenlernt, die alle einen anderen Stil zu tanzen bevorzugen, wissen sie nicht was sie nun machen sollen.
Doch schnell entsteht die Idee wie sie es machen können um etwas Tolles beim Schulfest vorführen zu können.
Für mich ist es das erste Mal, dass ich ein Kinderbuch von der Autorin Heike Abidi gelesen habe. Eigentlich kenne ich von ihr nur ihre Jugendbücher die mir immer sehr gut gefallen haben. Dieses Buch hier ist für junge Damen ab 8 Jahren geeignet, aber da es um den Wechsel auf die weiterführende Schule geht würde ich es eher ab 9 Jahren empfehlen.
Der Erzählstil ist dem Alter der Leserschaft entsprechen einfach gehalten, was aber auch für einen Erwachsenen schön ist zu lesen. Denn die Autorin hat die Geschichte mit so viel Liebe erzählt das es auch für mich richtig schön war das Buch zu lesen.
Frau Abidi erzählt eine Geschichte über Freundschaft und ja auch über Kompromisse die z.B. die Tanzgruppe treffen muss oder aber Charlotte mit ihrer Freundin Fiona denn auch hier passiert einiges.
Was aber auch wirklich toll war, sind die Zeichnungen die die Geschichte begleiten, sie sind mit viel Liebe zum Detail gemacht worden und hauchen dem Buch noch mehr Leben ein. Die Figuren waren alle auch so detailliert beschrieben, so dass sie auch ohne die schönen Zeichnungen ein Gesicht bekommen haben.
Alles in allem ein wunderschönes Kinderbuch das Lust auf mehr macht und die jungen Damen schöne Lesestunden mit dem Buch verbringen können und deshalb vergebe ich auch gerne die volle Punktzahl.
© Rebecca Kiwitz
Rezensionen/ Rezensionen Belletristik

Kathrin Aehnlich – Alle sterben, auch die Löffelstöre

Paul und Scarlet kennen sich seit Kindertagen. Sie sind so verschieden wie Feuer und Wasser und gleichzeitig verbunden wie Pech und Schwefel. Doch nun ist Paul tot und Scarlet soll auf seinen Wunsch hin, die Grabrede halten…

Sterben ist nie schön, aber in diesem Roman ist Sterben nicht nur traurig, sondern traurig schön. Mit einem leichten Hauch Ostalgie, Humor und mit sehr viel Feingefühl erzählt uns Kathrin Aehnlich von der wunderbaren Freundschaft zwischen Paul und Scarlet. Sie reflektiert ihre Kindergartenzeit, bis hin zu Pauls viel zu frühen Tod mit gerade einmal 40 Jahren. Locker und leicht zu lesen lernen wir in kleinen Rückblenden die zwei Protagonisten immer besser kennen und fühlen uns ebenso freundschaftlich umarmt. Der Titel ist etwas außergewöhnlich, aber er passt, denn diese Geschichte ist es ebenso. “Alle sterben, auch die Löffelstöre” – Eine Geschichte, die bleibt!
© Ricarda Ohligschläger