Schlagwort: Goldmann

  • Mika Bechtheim – Im Zeichen der Angst

    Clara Steinfeld hat den Alptraum jeder Mutter erlebt. Ihre sechsjährige Tochter Johanna wird entführt und erstickt im Versteck des Entführers.
    Doch der Alptraum geht weiter, denn aufgrund einiger Unregelmäßigkeiten in den Ermittlungen kommt sie später ins Gefängnis: als Mörderin des vermeintlichen Entführers.
    Jahre später erhält sie die Nachricht, dass ihre vor 20 Jahren verschollene Mutter gefunden wurde. Ermordet.
    Clara gerät erneut in den Kreis der Verdächtigen und sie kämpft nicht nur gegen die erneuten Verdächtigungen, sondern auch gegen die Bedrohungen, die ihre zweite Tochter Josey heimsuchen.
    Selten habe ich so einen verwirrenden Roman wie „Im Zeichen der Angst“ gelesen. Gleichzeitig brilliert er durch atemberaubende Spannung und rasante Wendungen, und fordert somit die vollste Konzentration des Lesers, nicht nur wegen der vielen Handlungsstränge.
    Mika Bechtheim schreibt aus der Sicht von Clara, was zusätzlich für Dramatik sorgt. Viel näher am Geschehen kann ein Leser nicht sein und so fand ich mich schon nach wenigen Kapiteln „Im Zeichen der Angst“ wieder.
    Das eigentlich perfide an dem Roman ist, dass man nicht weiß, ob es sich nun um eine Art Biographie oder um eine fiktive Story handelt. Parallelen zur Biographie der Autorin und eine Anmerkung im Epilog schüren diese Zweifel.
    In jedem Fall sorgt die Story für den perfekten Nervenkitzel und ist an Aktion kaum zu überbieten.  Lediglich die schon erwähnten vielen Handlungsstränge unterbrachen ab und an den Spannungsfaden.
    Fazit: Furchteinflößend glaubwürdig sorgt Mika Bechtheim mit „Im Zeichen der Angst“ für den perfekten Nervenkitzel.
    © Ricarda Ohligschläger
    4 Sterne von 5

  • Andreas Winkelmann – Blinder Instinkt

    Für mich sticht „Blinder Instinkt“ von Andreas Winkelmann aus der Reihe der deutschen Thriller uneingeschränkt heraus
    Im Oktober las ich begeistert „Tief im Wald und unter der Erde“ von Andreas Winkelmann und schnell war klar für mich, dass ich UNBEDINGT noch mehr von diesem überzeugenden Autor lesen muss. Meine Entscheidung fiel auf „Blinder Instinkt“ und ich wurde dahingehend belehrt, dass es noch besser als besser geht.
    An einem heißen Sommertag sitzt ein Mädchen auf einer Schaukel. Ihr weißes Kleid weht im Wind und ihre roten Haare leuchten in der Sonne. Doch das alles kann Sina nicht sehen, denn sie ist blind. Trotzdem spürt sie, dass sie nicht alleine ist und sich ihr jemand nähert, der etwas im Schilde führt. Und das ist ganz und gar nichts Gutes!
    Jahre später verschwindet wieder ein blindes Mädchen. Dieses Mal jedoch aus einem Wohnheim für Kinder. Kommissarin Franziska Gottlob zieht schnell Parallelen zu einem ähnlichen Fall und nimmt Kontakt zu Boxchampion Max Ungemach auf. Er ist der Bruder der kleinen Sina und hat Rache an dem Mann geschworen, der seine kleine Schwester entführt hat.
    Kommissarin und Boxer rechnen allerdings nicht mit dem, was sie erwartet: ein perfider Psychopath, der genau so pervers wie intelligent ist.
    Ungewöhnliche Thriller brauchen ungewöhnliche Ermittler. In diesem Falle stellt Winkelmann seiner Kommissarin den Boxer Max an die Seite. Der ist von dem Fall in ähnlicher Art persönlich betroffen und ermittelt auf seine ganz persönliche Art und Weise. Kurzerhand freunden sich Franziska und Max an, was wiederum für neue Wendungen sorgt. Beide sind sehr sympathisch gezeichnet und Winkelmann schafft es den weichen Kern des Boxers teilweise so anrührend zu beschreiben, dass mir beim Lesen sogar die Tränen gekommen sind. Die ungebrochene Liebe zu seiner kleinen Schwester und die Last seiner Schuld hat mich so sehr ergriffen!
    Natürlich steht die Suche nach dem Entführer des Heimkindes im Vordergrund und Max hofft auf die Antwort all seiner Fragen. Wie bedeutungsvoll die Jagd nach dem Entführer für ihn werden wird, ahnt er zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Auch für den Leser gibt es kaum eine Atempause und so verwundert es nicht, dass mich beim Lesen eine Gänsehaut nach der anderen heimgesucht hat.
    Andreas Winkelmann hat mich erneut mit einer unvorhersehbaren Story überzeugt. Sein Talent überzeugende Personen und beängstigende Atmosphäre zu zeichnen sorgt bei mir sogar bei strahlendem Sonnenschein für Gänsehaut!
    Beklemmend, berührend und raffiniert – unbedingt lesen!
    © Ricarda Ohligschläger
    [youtube=https://www.youtube.com/watch?v=XpIv4ZXZOXU]
    [youtube=https://www.youtube.com/watch?v=f5-EPcrt1NU]

  • Andreas Winkelmann – Tief im Wald und unter der Erde

    Andreas Winkelmann hat sich mit diesem Buch einen Platz in der Liga meiner besten Bücher des Jahres 2011 erkämpft und liegt dabei ganz weit vorne!
    Es dunkle Nacht an einer einsam im Wald gelegenen Bahnschranke. Für vier Freunde ist dies das letzte Ziel!
    In Panik versetzt fahren sie auf die Schienen und müssen dort in einem kreischenden Inferno ihr Leben lassen.
    Doch was hat die jungen Leute so verängstigt?
    Melanie ängstigt sich ebenso vor dem Bahnübergang im tiefen Wald. Ein Kreuz am rechten Fahrbahnrand erinnert sie an ihre vier Freunde. Eigentlich hätte sie damals auch in dem Auto gesessen‘
    Ihre Gedanken werden je unterbrochen, als sie eine dunkle Gestalt aus dem Dunklen auf sich zukommen sieht. Schemenhaft nur, aber furchterregend genug, um das Mädchen in Todesangst zu versetzen.
    Als sie ihren Eltern von der Gestalt berichtet, schenken die ihr nur wenig Glauben.
    Bis die junge Jasmin Dreyer verschwindet und nur noch ihr Fahrrad an der Bahnschranke zu finden ist.
    Eigentlich wollte ich Andreas Winkelmann schon lange lesen und eigentlich wollte ich in dieses Buch „nur kurz mal reinschnuppern“, als dann plötzlich die ersten 150 Seiten gelesen waren.
    Winkelmanns Schreibstil hat mich an dieses Buch nicht nur gefesselt, sondern mich kurzum willenlos gemacht! Es ist eigentlich verwunderlich, dass ich noch am Leben bin, denn ich habe pausenlos das Atmen vergessen. Herzklopfen und Gänsehaut hatte ich dagegen im Überfluss!!
    Was Winkelmann in seinem Thriller an menschlichen Abgründen einfließen lässt, ist schwer zu beschreiben und grenzt ans Unerträgliche. Er verlässt sich dabei allerdings zu großen Teilen auf das Kopfkino seiner Leser, womit er bei mir direkt ins Schwarze getroffen hat. Die ganze Szenerie erscheint düster, macht dem Titel alle Ehre und wirkte bei mir noch einige Tage nach.
    Der Leser wird in die Rolle des Beobachters gedrängt und bekommt somit einen Überblick über die Ermittlungen, wechselt aber rasch in die Rolle des Opfers. Diese immer wiederkehrenden Wechsel sorgen für atemlose Spannung und Faszination bis zum Finale.
    Andreas Winkelmann hat sich mit diesem Buch einen Platz in der Liga meiner besten Bücher des Jahres 2011 erkämpft und liegt dabei ganz weit vorne!
    © Ricarda Ohligschläger
    [youtube=https://www.youtube.com/watch?v=tJKRQdiNJxQ]

  • Mark Childress – Haben Sie das von Georgia gehört?

    In Six Points, einer Kleinstadt in Alabama, kennt jeder Georgia Bottoms. Ganz besonders gut kennen sie die Herren, denn Georgia ist der
    Inbegriff einer hübschen, temperamentvollen Südstaatenschönheit!
    Nur leider ist von dem einstigen Vermögen der Familie nichts mehr übrig und daher kümmert sich Georgia etwas mehr um den ein oder anderen
    vernachlässigten Ehemann.
    An sechs Tagen in der Woche, von Dienstag bis Sonntag, empfängt, verwöhnt, krault und befriedigt sie Richter, Sheriff, Prediger und
    andere angesehene Herren – insgesamt sechs. Jeden einzelnen an einem anderen Tag. Womit Georgia nicht rechnet ist die Pfarrersgattin…
    Mark Childress präsentiert seinen Lesern mit „Haben Sie das von Georgia gehört?“ eine Geschichte über Familie, Liebe, Sünde und
    Heuchelei.
    Anrührend erzählt er wie Georgia sich um die demente „Little Mama“ und ihren „Brother“ kümmert. Aufrichtig, liebevoll und ohne Klagen!
    Mit derselben Hingabe, die sie ihrer Familie zukommen lässt, sorgt sie für deren Einkommen und damit für ein bisschen Aufregung in ihrem, und im Leben der gelangweilten Ehemänner von Six Point.
    Doch das größte Geheimnis ihres Lebens trägt sie ganz tief in ihrem Herzen!
    Beim Lesen hatte ich zunehmend das Gefühl Georgia verdient einen Orden für ihr Organisationstalent, statt sie mit Vorwürfen zu überschütten
    und zu verurteilen. Childress beschreibt sie nicht als offensive Verführerin, sondern eher als hintergründige Sexbombe, die mit kleinen Gesten große Feuer entfacht. Er hat mit ihr eine Figur erschaffen, die es sicherlich vielfach gibt: eine Frau, die für ihre Familie Opfer bringt und sich notfalls gegen eine ganze Gemeinde stellt.
    Für mich stellt Georgia eine starke Frau dar, die letzten Endes dazu kommt ihren eigenen Traum zu erfüllen. Bis dahin muss sie allerdings
    eine große Hürde umschiffen, und mit dieser hat Childress eine großartige Überraschung geschaffen.
    Solche Wendungen sind für mich ein Hochgenuss beim Lesen und ich habe sie sehr genossen!
    „Haben Sie das von Georgia gehört?“ überzeugt nicht nur mit scharfer Beobachtungsgabe des Autors Mark Childress, sondern zeichnet das Bild einer Kleinstadt auf ganz besondere Art: humorvoll, kleinkariert und nicht immer mit der nötigen Wahrheit behaftet.
    Aber haben wir nicht alle unsere kleinen „Notlügen“? Denkt mal drüber nach und danach urteilt über Georgia!
    © Ricarda Ohligschläger

  • Daniel Glattauer – Gut gegen Nordwind

    Daniel Glattauer – Gut gegen Nordwind

    „Gut gegen Nordwind“ ist für mich der Beweis, dass ein Liebesroman so viel mehr kann als zarte Küsse und Sex. Ein Blick in die Leseprobe wird euch überzeugen.

    Gut gegen Nordwind von Daniel Glattauer© Goldmann

    Haben Sie schon einmal eine E – Mail falsch geleitet und wenn ja, bekamen Sie eine Antwort? Nein? Schade.
    Emmi Rothner dagegen erhält Antwort auf solch eine E – Mail und daraus entwickelt sich ein zauberhafter Reigen aus Neckereien, Eifersucht, Liebe und ganz tiefen Gefühlen.
    Ich habe „Gut gegen Nordwind“ in einem Stück gelesen. Daniel Glattauer hat mir damit einen wundervollen, zärtlichen Nachmittag beschert und nun bin ich voll – gefühlvoll! Bis zum Anschlag, denn dies ist kein typischer Liebesschnulzenroman. Sondern ein „E – Mail – Verkehr – Roman“ so zart wie ein Schmetterlingskuss.
    Es wird sich weder geküsst, noch haben die Protagonisten Sex miteinander und genau deshalb versank ich regelrecht in den Zeilen, da es nicht einmal kitschig oder schnulzig wird.
    Die kurzen Absätze die durch die E – Mail – Korrespondenz entstehen lesen sich flüssig und sehr kurzweilig.
    Am liebsten würde ich Emmi und Leo persönlich zusammen führen, damit meine am Ende vergossenen Tränen nicht umsonst waren, damit es endlich weitergeht!!!
    Ich bin immer noch wahnsinnig überrascht, dass dieses Buch von einem Mann geschrieben wurde, aber ich bin sehr dankbar, dass es geschrieben wurde!!!
    © Ricarda Ohligschläger

    #werbung

    Mit Sternchen (*) gekennzeichneten Links sowie die Amazon-Produktboxen sind Werbelinks. Wenn du auf so einen Link oder Box klickst und etwas bestellst, bekomme ich von diesem Einkauf eine Provision. Für dich ändert sich der Preis nicht und ich kann auch nicht sehen, wer was bestellt hat. Es hilft mir lediglich meinen Traum zu leben und diese Seite zu finanzieren. Vielen Dank!