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Ines Thorn

Rezensionen/ Rezensionen Belletristik

Ines Thorn – Die Buchhändlerin

Ines Thorn - Die Buchhändlerin

Die Geschichte einer starken Frau, Liebe und Literatur in den 1940er Jahren.
Frankfurt, kurz nach dem 2. Weltkrieg: Christa bricht enttäuscht ihr Germanistikstudium ab, weil sie als Frau an der Universität nicht für voll genommen wird. Zunächst aus Verlegenheit fängt sie an, in der Buchhandlung ihres Onkels auszuhelfen, die dieser nach der Enteignung durch die Nationalsozialisten nun wieder aufbaut. Bald schon wird das Bücherverkaufen für Christa zur Passion – und die Buchhandlung zu einem Ort, an dem sich Gleichgesinnte treffen, an dem Freundschaften entstehen und sogar Liebe. Doch noch sind die Wunden der Kriegszeit nicht verheilt, und Christa muss all ihre Klugheit und Tatkraft einsetzen, um die Buchhandlung und ihr eigenes Glück zu bewahren….(Kurzbeschreibung laut Amazon)

Ines Thorn - Die Buchhändlerin

Ines Thorn – Die Buchhändlerin

Ines Thorn wurde 1964 in Leipzig geboren. Nach einer Lehre als Buchhändlerin studierte sie Germanistik, Slawistik und Kulturphilosophie. Sie lebt und arbeitet in Frankfurt am Main und schreibt seit langem erfolgreich historische Romane. (Quelle: Rowohlt.de)

Ines Thorn hat mich bisher mit historischen Romanen verzaubert. Schon da begeisterte sie mich mit facettenreichen Figuren und glaubwürdigen Szenerien.

Dieser Roman spielt kurz nach dem Ende des zweiten Weltkrieges und erzählt die Geschichte von Christa, die nichts mehr möchte als ihre eigenen Entscheidungen treffen zu dürfen. Germanistik studieren – das ist ihr Traum, doch schnell wird dieser zu einem Desaster, denn Frauen sind kurz nach dem Krieg an der Universität weder gerne gesehen noch akzeptabel. Und so wird aus dem großen Plan zu studieren schnell eine Katastrophe, denn die Professoren übergehen Frauen nicht nur, sondern missachten sie regelrecht.

Doch Christa lässt sich nicht unterkriegen und kämpft weiterhin für ihren Traum. Jedoch hält das Schicksal noch einige Überraschungen für sie bereit. So muss sie sich bald zwischen eigenen Wünschen und einer sicheren Zukunft für Heinz, dem Findelkind entscheiden. Glücklicherweise stehen ihr Freunde mit Rat und Tat zur Seite und Christa spürt bald, dass manchmal Dinge zwar anders laufen als erhofft, aber dafür nicht schlecht sein müssen!

Christa ist eine unfassbar starke Persönlichkeit und Ines Thorn hat in “Die Buchhändlerin“ viele gesellschaftliche Konflikte der damaligen Zeit einfließen lassen. Nicht nur, dass es Frauen kurz nach dem Krieg noch schwer gemacht wurde zu studieren, sondern auch Homosexualität und ungewollte Schwangerschaften sind ein Thema. Wie froh können wir doch sein im Heute und Jetzt zu leben!

Das gesellschaftliche Bild zeichnet Thorn besonders gut in den Figuren der Frau Klein, die sich offenbar als Gutmensch betrachtet, jedoch zu NS-zeiten kein gutes Haar an ihren Nachbarn ließ. Und auch Christas Mutter Helene ist ein Abbild der damaligen Zeit: Ihre Regeln sehen vor, dass die Tochter auf die Bräuteschule geht und sonst nichts! Mich hat das sehr fasziniert und ich konnte mich intensiv in die Gedankenwelt Christas Mutter einfühlen. zwar engstirnig aber für die Nachkriegszeit sehr, sehr glaubwürdig dargestellt.

In allem hat mir das Buch so gut gefallen, dass ich es direkt in einem durch gelesen habe. Ines Thorn überzeugt durch bezaubernde, vielfältige Figuren, eine spannende, mitreißende Geschichte mit einigen Überraschungen und einem glaubwürdigen Bild der damaligen Zeit.
©Ricarda Ohligschläger

Rezensionen/ Rezensionen Historische Romane

Ines Thorn – Teufelsmond

Ines Thorn schreibt wie gewohnt mit einer Leichtigkeit, die von Anbeginn fesselt
Ausgerechnet während der Raunächte, der Zeit der Toten und der Geister, wird Pater Fürchtegott zum Exorzisten berufen. Im Knüllwald sollen Nachzehrer ihr Unwesen treiben. Unterwegs schließt das kluge Mädchen Karla sich ihm an. Sie hat ihren kleinen Weiler verlassen, auf der Flucht vor einer Heirat wider Willen. In Alwerode trifft das ungleiche Gespann auf eine eingeschworene Dorfgemeinschaft, die mit dem Finger auf die Michelsmühle zeigt: Dort soll das Böse hausen; die Müller hätten die Ernte verhext, trieben Unzucht mit dem Teufel. Dann sterben immer mehr Mitglieder der Familie einen plötzlichen und unerklärlichen Tod, geschüttelt von Krämpfen, wie vom Satan besessen. Karla und Fürchtegott wissen nicht mehr, was sie glauben sollen. Wandeln die Michelsmüller wirklich nachts als Nachzehrer über den Friedhof, oder hat der Hass der Dorfbewohner Gründe, die schlimmer sind als der Teufel? (Kurzbeschreibung laut www.amazon.de)
Pater Fürchtegott und Karla stoßen schon bald auf Leichenschänder, die den alten toten Michelsmüller nachts ausgraben. Angesichts der aufgeblähten Leiche wird der Aberglaube um den Nachzehrer weiter geschürt. Tote, die ihren Hinterbliebenen die Lebenskraft aussaugen. Karla jedoch spürt, dass noch etwas anderes im Dorf umgeht: Angst und Misstrauen, und aus diesem Grund gibt sie keine Ruhe. Auch wenn sie dafür ihre Angst überwinden muss.
Leseprobe zu Ines Thorn – Teufelsmond

Historische Romane der Autorin Ines Thorn sind mitreißend, anschaulich und packend! Daher freute es mich umso mehr mit “Teufelsmond” erneut in die damalige Zeit eintauchen zu können. Denn auch das gelingt der Autorin wie nur wenigen anderen: ihren Lesern das Gefühl zu geben mittendrin im Geschehen zu sein. Nicht nur die Gedanken und Lebensbedingungen der damaligen Zeit, sondern auch der Aberglaube werden glaubwürdig dargestellt. Es ist kaum zu glauben in welchem Ausmaß die Menschen damals an den Teufel glaubten.
Ihren Figuren haucht Ines Thorn ebenso wie ihrer Handlung einen ganz besonderen Zauber ein. So war mir die junge Karla sofort sympathisch. Ihre selbstbewusste und kämpferische Art sich nicht unterkriegen zu lassen, war mit Sicherheit für diese Zeit eher die Ausnahme. Gerade bei ihr beschreibt Ines Thorn beeindruckend das Leben der Frauen.
Von der Familie gegen den Willen verheiratet zu werden war genau so normal, wie die Frauen als dumm darzustellen. Pater Fürchtegott ist hierfür ein glänzendes Beispiel. Seine Gedanken über Karla und auch die Gespräche zwischen den beiden deuten an, wie minderwertig Frauen begriffen wurden. Frauen wurden nur als Eheweib, Mutter und Hausfrau angesehen. Dass sie aber eigene Gedanken und zum Teil klügere Ansichten hatten, war verpönt und für die Männer beängstigend.
Und auch sonst lässt Ines Thorn keine ihrer Figuren farblos und blass erscheinen. Jeder einzelnen gibt sie Ausdrucksstärke, einen interessanten Charakter und Glaubwürdigkeit mit. Doch darf man sich nicht täuschen lassen, denn wer auf den ersten Blick als böse erscheint, muss nicht auch so denken und handeln.
Bei allem möchte ich natürlich nicht vergessen zu erwähnen, dass “Teufelsmond” auch viele spannende Momente enthält. Ich für meinen Teil kann nur sagen, dass meine Neugier arg geschürt wurde, wer denn hinter all den undurchsichtigen Vorkommnissen im Dorf steckte. War es wirklich eine teuflische Fügung oder Menschenhand, die Angst und Schrecken verbreitete? Das jedoch möchte ich nicht verraten, denn dann würde dem ein oder anderen ein beeindruckender historischer Roman entgehen.
Fazit: Ines Thorn schreibt wie gewohnt mit einer Leichtigkeit, die von Anbeginn fesselt. Eine spannende Handlung, glaubwürdige Charaktere und viele Eindrücke in das damalige Leben zeichnen ihren Schreibstil aus und sorgen erneut für wundervolle Lesestunden. “Teufelsmond” empfehle ich all denen, die gerne in bildgewaltige Romane abtauchen.
© Ricarda Ohligschläger
Cover © www.rowohlt.de

Interviews mit Autoren

Interview mit Ines Thorn

Das Wissen, dass bestimmte Bücher sich an einer bestimmten Stelle in meinem Bücherregal befinden, beruhigt mich sehr

 

Sie schreiben historische Romane und ich kann mir vorstellen, dass die Recherche viel Zeit in Anspruch nimmt. Haben Sie jemals daran gedacht zum Beispiel einen Thriller zu schreiben, etwas Genrefremdes?
Oh ja, das habe ich natürlich. Ich lese sehr gern Thriller und Kriminalromane und es reizt mich sehr, mal selbst ein solches Manuskript zu verfassen. Allerdings habe ich keine Ahnung, ob ich das überhaupt kann. Die Dramaturgie ist eine ganz andere. Und obendrein bleibt die Frage: Wollen die Leser meiner Bücher einen Krimi?
Welchen Tipp würden sie einer Hobbyautorin mit entsprechenden Vorkenntnissen geben, die einen historischen Roman schreiben möchte?
Schreiben ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Jeder Autor hat seine ureigene Vorgehensweise. Jedoch würde ich allen neuen Autoren raten, sich unbedingt einen Agenten zu suchen, da unverlangt eingesandte Manuskripte es in den Verlagen nicht immer bis auf den Schreibtisch eines Lektors schaffen. Ein Agent dagegen weiß sehr genau, welcher Verlag welches Programm hat und ist auch ein Garant dafür, dass die Qualität des Manuskriptes den Anforderungen entspricht.
Alle Bücher, die ich bisher von Ihnen gelesen (und gehört) habe, zeichnen sich durch eine ganz besondere, sehr schöne Sprache aus. Haben Sie unter all ihren Romanen einen ganz besonderen Liebling, von dem Sie der Meinung sind, dass Liebhaber historischer Romane und natürlich Ihre Fans ihn unbedingt gelesen haben sollten?
Mir sind die Bücher, die zuletzt erschienen sind, immer besonders nahe. Aber das geht wohl allen Autoren so. Trotzdem habe ich tatsächlich ein Lieblingsbuch unter all meinen Lieblingen. „Der Maler Gottes“, ein Roman über Matthias Grünewald, den Schöpfer des Isenheimer Altars.
Wie lange schreiben sie an einem Roman und wie muss man sich diese Recherche Arbeiten vorstellen?
Auch bei den Vorbereitungen zu einem Roman hat wohl jeder Autor seine eigenen Gepflogenheiten. Ich lege mir stets Ordner an, notiere auf Zettel, was in einem Kapitel grob vor sich geht und recherchiere dann. Wenn also im 1. Kapitel steht: Gustelies besucht eine Seifensiederin, dann recherchiere ich zunächst die Arbeit einer solchen. Die entsprechenden Notizen werden im Hefter abgelegt usw. Am Ende der Vorbereitungen habe ich einen dicken Ordner, aus dem ich sozusagen „nur noch abschreiben“ muss. Die eigentliche Schreibarbeit geht dann relativ schnell; sie dauert ungefähr vier Monate.
Ich wüsste gern, wie man bei der Recherche für einen historischen Roman vorgeht und wie lange solche Recherchearbeiten dauern.
Die Dauer der Recherche hängt natürlich vom Vorwissen ab. Im ausgehenden Mittelalter kenne ich mich inzwischen recht gut aus, so dass bestimmte Rechercheschritte nicht mehr notwendig sind. Meine Vorgehensweise habe ich oben schon beschrieben, dazu lese ich natürlich sehr viele Bücher über die behandelte Zeit, schaue die entsprechenden Filme und höre die Musik dazu.
Woher kommen die Ideen und was ist bei Ihnen zuerst da: die Geschichte für einen Roman, oder das historische Thema das Sie interessiert?
Ich habe keine Ahnung, wie die Ideen in meinen Kopf kommen. Die sind irgendwie auf einmal da. Anregungen findet man ja überall. Da ist ein fremdes Gespräch in der U-Bahn, ein Zeitungsartikel, die Erzählung eines Freundes, manchmal sogar ein Traum. Meist ist bei mir zuerst die Geschichte da, dann kommt der historische Rahmen. Die Geschichte wird dann natürlich von den gesellschaftlichen Bedingungen beeinflusst und ändert sich mitunter auch.
Wie sieht so ein Schreibprozess aus? Haben Sie schon Ideen für ein neues Projekt geschmiedet, wenn ja – worauf darf man gespannt sein?
Ich habe gerade einen Roman beendet, der jetzt noch durch das Lektorat gehen wird. Es handelt sich dabei um eine Geschichte aus Nordhessen, die Anfang des 16. Jahrhunderts spielt. Die Hauptfiguren sind der Exorzist des Erzbischofs von Mainz und seine junge Gehilfin, das Mädchen Karla.
Wie entspannen Sie am liebsten, wenn die Luft raus ist – und der Kopf am brodeln ist?
Ehrlich gesagt, ich weiß gar nicht so genau, was Entspannung ist. Der Kopf denkt doch eigentlich immerzu. Ich bin sehr gern auf dem Land, gehe dort stundenlang mit meinem Hund spazieren. Sehr gern treffe ich mich auch mit Freunden auf einen Kaffee oder ein Glas Wein.
Wie wichtig sind Ihnen die Meinungen der Leser?
 Die Meinungen der Leser sind wahrscheinlich für jeden Schriftsteller von enormer Bedeutung; schließlich schreiben wir die Bücher ja für die Leser und nicht für uns selbst. Ich arbeite jeden Freitagnachmittag in einer Frankfurter Buchhandlung, damit ich mitbekomme, was die Leute derzeit gern lesen, was ihnen gefällt, was ihnen nicht so gut gefällt. Zu den eigenen Büchern bekommt man ja meist Lob. Aber in den Rezensionen stecken manchmal die Kritiken. Und die gilt es dann besonders aufmerksam zu lesen.
In ihrer Biographie schreiben Sie darüber, dass Sie sich durch ihre Lieblingsautoren inspirieren lassen haben, um am eigenen Stil zu feilen. Ich hätte gerne gewusst, welche Autoren Sie besonders mögen.
Ich bin ein großer Fan von John Updike, Philippe Claudel, Siri Hustvedt und Nicole Krauss. Aber ich lese auch sehr gern die Bücher von Judith Lennox oder Kate Morton. Lernen kann man von jedem Autor. Dramaturgische Probleme löse ich meist mit Hilfe von amerikanischen Fernsehserien. Desperate Housewives zum Beispiel. Die Dramaturgie dieser Serie habe ich schon oft verwendet. Auch die Serie „Six feet under“ hat mir schon sehr geholfen.
Gibt es nebst dem Schreiben noch eine andere Leidenschaft?
Nicht so richtig. Wenn ich nicht schreibe, dann lese ich. Aber eigentlich geht es in meinem Kopf immer nur um das Schreiben. Ach ja, ich verreise sehr gern. Zählt das auch? Allerdings denke ich in den fremden Ländern auch schon wieder darüber nach, wie man daraus am besten einen Roman machen könnte.
Schreiben Sie nur noch historische Romane, oder kommt vielleicht nochmal so etwas wie “Die Spiegeltänzerin” von Ihnen?
Das weiß ich nicht, hoffe es aber. Im Augenblick stehen keine zeitgenössischen Projekte an.
Schreiben Ihre Kinder auch?
Meine Tochter arbeitet als Redakteurin bei einer Zeitung. In diesem Sinne schreibt sie also auch. Aber Romane sind nicht so ihr Ding, denn die erinnern sie immer an die Hausarbeiten während des Studiums. Außerdem findet sie das Bücherschreiben eher langweilig. Schließlich arbeite man ja dabei die meiste Zeit allein vor sich hin.
Lesen Sie selbst in ihrer Freizeit auch nur historische Romane?
Nein, gar nicht. Ein Zahnarzt bohrt ja abends nach der Tagesschau auch nicht seiner Familie schnell noch ein paar Plomben auf. Ich lese sehr gern englische und amerikanische Autoren, möchte zu gern wissen, wie die Autoren anderer Länder schreiben.
Was ist das für ein Gefühl, zu den erfolgreichsten Autoren historischer Romane zu gehören. Ist es ein anderes, als wie zu Zeiten weniger Bekanntheit? Angenehmer? Wie geht man damit um?
Schriftsteller wie ich sind eigentlich nicht bekannt. Ich lebe und arbeite wie die meisten anderen Menschen auch, gehe einkaufen, ärgere mich, wenn mir jemand dabei seinen Einkaufswagen in die Hacken rammt, schimpfe über das Fernsehprogramm, würde gern Kuchen backen können, lerne es aber nie, besuche die Eltern, gehe wählen, bezahle Steuern und frage mich, warum der Kaffee derzeit so unverschämt teuer ist. Ich habe seit Jahren dieselben Freunde, denselben Mann und dieselbe Friseurin und nicht vor, daran etwas zu ändern.
Wollten Sie schon immer Schriftsteller werden?
Meine Mutter behauptet, ich wollte schon als Kind Schriftstellerin werden. Ich kann mich daran nicht mehr so genau erinnern, aber ich denke oft, dass auch viele andere Lebensformen befriedigend gewesen wären. Sehr gut könnte ich mir ein Leben als Wissenschaftlerin vorstellen, manchmal wäre ich auch gern eine Ökobäuerin, dann wieder Schauspielerin, Kaffeehausbesitzerin, Schneiderin. Derzeit ist mein Lieblingsberufswunsch für das nächste Leben: Sprachprofilerin bei der Kriminalpolizei.
Gibt es Dinge, ohne die Sie verloren wären, Frau Thorn?
Jede Menge. Ich fühle mich sehr unbehaglich, wenn ich auf Reisen meine Zahnbürste vergessen habe.
Ich benötige zu meinem Glück eine ganz bestimmte Decke, ohne die ich nicht einschlafen kann. Das Wissen, dass bestimmte Bücher sich an einer bestimmten Stelle in meinem Bücherregal befinden, beruhigt mich sehr.
Wirklich verloren aber wäre ich ohne meinen Mann.
Wenn Sie drei Wünsche frei hätten, wie sähen diese aus?
1.  Mühelos fremde Sprachen lernen können.
2.  Sehr gut Klarinette spielen können.
3.  Ich würde zu gern einmal den Maler Matthias Grünewald treffen.
Liebe Ines, ich danke Ihnen – auch im Namen der Leser – für diesen interessanten Einblick in Ihren Autorenalltag und freue mich auf weitere Buchneuerscheinungen von Ihnen!
Die Bücher aus der Verlosung gingen bereits an
Tanja J.
Sabine N.
Mandy T.
Die Interviewfragen stammen u. a. aus Einsendungen, im Rahmen der Aktion „Leser fragen – Autoren antworten“
Autorenfoto (c) Jochen Schneider

Rezensionen/ Rezensionen Historische Romane

Ines Thorn – Totenreich

Totenreich von Ines Torn © Rowohlt
Totenreich von Ines Torn © Rowohlt

Totenreich von Ines Torn © Rowohlt

Frankfurt im Jahre 1533
Pater Nau ist geschockt. Nach einer Beichte findet er im Beichtstuhl den Skalp einer Frau. Zuvor war ihm ein höchst seltsamer Sünder begegnet. Statt zu beichten, hatte dieser aus dem Alten Testament zitiert und war dann schweren Schrittes aus der Kirche gegangen.
Der Pater schweigt über den Vorfall. Bis im Mainufer die Leiche einer schwangeren Frau gefunden wird – ausgeweidet und ihres ungeborenen Kindes beraubt. Und das ist nicht die einzige Schwangere, die vermisst wird.
Als plötzlich Pater Nau unter Verdacht steht glauben nur Richterswitwe Gustelies und ihre Tochter an seine Unschuld. Sie beschließen selbst zu ermitteln und begeben sich so in höchste Gefahr, denn Hella erwartet selbst ein Kind.
Eigentlich könnte ich das Buch in einem Satz beurteilen: Ich bin begeistert! Aber das würde bei Weitem nicht ausreichen der Autorin Ines Thorn gerecht zu werden.

Sie führt uns mit “Totenreich” nach Frankfurt im Jahre 1533, das sie bildstark vor dem inneren Auge zum Leben erweckt.
Mittelpunkt der Geschichte sind die Ermittlungen rund um das Verschwinden mehrerer schwangerer Frauen, darunter auch die Schwiegertochter der Seifensiederin. Pater Nau wird indes verdächtigt etwas mit den Morden zu tun zu haben. Schließlich wurde er vom Nachtwächter gesehen als er einen Weidenkorb mit den Kopfschwarten auf dem Liebfrauenberg abstellte. Doch der Pater schweigt darüber zu allen Vorwürfen.
Gustelies und Hella ermitteln nun auf eigene Faust und lassen sich dabei durch nicht zurück schrecken. Durch Zufall werden sie dabei auf Missstände im Findelhaus aufmerksam.
Ihre und die Charaktere der anderen Figuren hat die Autorin mit viel Liebe zum Detail gezeichnet. Trotz der Vielzahl der Personen verliert man dadurch nicht den Überblick und ist jederzeit fest ins Geschehen eingebunden. Ihr Handeln ist zudem glaubhaft und nachvollziehbar.
Im Laufe der Handlung wachsen alle Personen dichter zusammen. So wird Hella als sie in Gefahr kommt erst recht bewusst, was sie an ihren Lieben hat.
Fasziniert hat mich zum anderen der Schreibstil der Autorin. Flüssig zu lesen und der damaligen Zeit angepasst. Die kurzen Kapitel erhöhen das Lesetempo noch zusätzlich.
Ines Thorn sorgt damit nicht nur für eine spannungsvolle Lektüre, sondern auch für ein durchaus ansprechendes und kurzweiliges Lesevergnügen. Verstärkt wird das Ganze durch ihre Beschreibungen des mittelalterlichen Lebens. Man kommt gar nicht umhin sich wie eine Bürgersfrau zu fühlen, die durch den Schlamm der Stadt läuft.
Ich bin regelrecht versunken in das Buch und habe es in einem durchgelesen.
Fazit: Eine bildhafte Sprache von Spannung getragen und dazu noch mit liebenswerten Charakteren durchflochten – wer historische Lektüre mag, wird von “Totenreich” begeistert sein!
© Ricarda Ohligschläger

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