Ines Thorn schreibt wie gewohnt mit einer Leichtigkeit, die von Anbeginn fesselt
Ausgerechnet während der Raunächte, der Zeit der Toten und der Geister, wird Pater Fürchtegott zum Exorzisten berufen. Im Knüllwald sollen Nachzehrer ihr Unwesen treiben. Unterwegs schließt das kluge Mädchen Karla sich ihm an. Sie hat ihren kleinen Weiler verlassen, auf der Flucht vor einer Heirat wider Willen. In Alwerode trifft das ungleiche Gespann auf eine eingeschworene Dorfgemeinschaft, die mit dem Finger auf die Michelsmühle zeigt: Dort soll das Böse hausen; die Müller hätten die Ernte verhext, trieben Unzucht mit dem Teufel. Dann sterben immer mehr Mitglieder der Familie einen plötzlichen und unerklärlichen Tod, geschüttelt von Krämpfen, wie vom Satan besessen. Karla und Fürchtegott wissen nicht mehr, was sie glauben sollen. Wandeln die Michelsmüller wirklich nachts als Nachzehrer über den Friedhof, oder hat der Hass der Dorfbewohner Gründe, die schlimmer sind als der Teufel? (Kurzbeschreibung laut www.amazon.de)
Pater Fürchtegott und Karla stoßen schon bald auf Leichenschänder, die den alten toten Michelsmüller nachts ausgraben. Angesichts der aufgeblähten Leiche wird der Aberglaube um den Nachzehrer weiter geschürt. Tote, die ihren Hinterbliebenen die Lebenskraft aussaugen. Karla jedoch spürt, dass noch etwas anderes im Dorf umgeht: Angst und Misstrauen, und aus diesem Grund gibt sie keine Ruhe. Auch wenn sie dafür ihre Angst überwinden muss.
Leseprobe zu Ines Thorn – Teufelsmond
Historische Romane der Autorin Ines Thorn sind mitreißend, anschaulich und packend! Daher freute es mich umso mehr mit „Teufelsmond“ erneut in die damalige Zeit eintauchen zu können. Denn auch das gelingt der Autorin wie nur wenigen anderen: ihren Lesern das Gefühl zu geben mittendrin im Geschehen zu sein. Nicht nur die Gedanken und Lebensbedingungen der damaligen Zeit, sondern auch der Aberglaube werden glaubwürdig dargestellt. Es ist kaum zu glauben in welchem Ausmaß die Menschen damals an den Teufel glaubten.
Ihren Figuren haucht Ines Thorn ebenso wie ihrer Handlung einen ganz besonderen Zauber ein. So war mir die junge Karla sofort sympathisch. Ihre selbstbewusste und kämpferische Art sich nicht unterkriegen zu lassen, war mit Sicherheit für diese Zeit eher die Ausnahme. Gerade bei ihr beschreibt Ines Thorn beeindruckend das Leben der Frauen.
Von der Familie gegen den Willen verheiratet zu werden war genau so normal, wie die Frauen als dumm darzustellen. Pater Fürchtegott ist hierfür ein glänzendes Beispiel. Seine Gedanken über Karla und auch die Gespräche zwischen den beiden deuten an, wie minderwertig Frauen begriffen wurden. Frauen wurden nur als Eheweib, Mutter und Hausfrau angesehen. Dass sie aber eigene Gedanken und zum Teil klügere Ansichten hatten, war verpönt und für die Männer beängstigend.
Und auch sonst lässt Ines Thorn keine ihrer Figuren farblos und blass erscheinen. Jeder einzelnen gibt sie Ausdrucksstärke, einen interessanten Charakter und Glaubwürdigkeit mit. Doch darf man sich nicht täuschen lassen, denn wer auf den ersten Blick als böse erscheint, muss nicht auch so denken und handeln.
Bei allem möchte ich natürlich nicht vergessen zu erwähnen, dass „Teufelsmond“ auch viele spannende Momente enthält. Ich für meinen Teil kann nur sagen, dass meine Neugier arg geschürt wurde, wer denn hinter all den undurchsichtigen Vorkommnissen im Dorf steckte. War es wirklich eine teuflische Fügung oder Menschenhand, die Angst und Schrecken verbreitete? Das jedoch möchte ich nicht verraten, denn dann würde dem ein oder anderen ein beeindruckender historischer Roman entgehen.
Fazit: Ines Thorn schreibt wie gewohnt mit einer Leichtigkeit, die von Anbeginn fesselt. Eine spannende Handlung, glaubwürdige Charaktere und viele Eindrücke in das damalige Leben zeichnen ihren Schreibstil aus und sorgen erneut für wundervolle Lesestunden. „Teufelsmond“ empfehle ich all denen, die gerne in bildgewaltige Romane abtauchen.
© Ricarda Ohligschläger
Cover © www.rowohlt.de
Monat: März 2012
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Ines Thorn – Teufelsmond
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Ich bin Buch-Schenker am Welttag des Buches 2012
Heute Morgen traue ich zuerst meinen Augen nicht, als ich in meine Mailbox sah. Schließlich war gerade erst halb sechs. Da kann man sich schnell täuschen. Doch auch als ich das zweite Mal hinsah, standen dort folgende Zeilen:
„Sehr geehrte Frau Ohligschläger, vielen Dank für Ihre Registrierung als Buch-Schenker zum Welttag des Buches 2012. Wir freuen uns über jeden einzelnen „Lesefreund“, der seine Freude an Büchern und seine Liebe zum Lesen weitergeben möchte. Hiermit bestätigen wir Ihnen gern Ihre Teilnahme und möchten Ihnen mitteilen, dass Sie 30 Exemplare des Titels „Schneewittchen muss sterben“ zum Verschenken zur Verfügung gestellt bekommen….“
Wow!! Ist das nicht großartig? Ich bin eine von 33.333 Buchschenkern, die am 23.04.2012 Bücher in die Welt verschenken dürfen. Ich freue mich wahnsinnig darauf. Selbstverständlich werde ich darüber berichten und euch mit Hilfe einiger Fotos an meinem ganz persönlichen Buchtag teilhaben lassen. -
Silke Schütze – Erdbeerkönigin
„Erdbeerkönigin“ regt zum Nachdenken an. Über das eigene Leben, verpasste Chancen und längst vergessene Sehnsüchte.
Vor 20 Jahren wurde Eva in ihrem Heimatdorf zur Erdbeerkönigin gekürt und traf in Hamburg für ein paar Stunden den attraktiven Daniel. Sie hat ihn nie vergessen – und erfährt nun, dass er gestorben ist und sie zu seiner Grabrednerin bestimmt hat. Aber warum? Für Eva beginnt eine Spurensuche voller unerwarteter Entdeckungen …
(Kurzbeschreibung laut www.amazon.de)
Schon viel zu lange stehen die Bücher von Silke Schütze ungelesen in meinem Buchregal. Pünktlich zum Erscheinungstermin der „Erdbeerkönigin“ war meine Neugier jedoch nicht mehr zu bändigen.
Erzählt wird die Geschichte von Eva Brandt. Einer Frau Mitte 40, die sich nicht nur gefühlsmäßig in einer Tretmühle wiederfindet. Ihre Ehe steckt in der Krise, ihr Sohn in der Pubertät und sie selbst fragt sich, ob sie in einer Zeitschleife gefangen ist.
Neben ihrer guten Laune vermisst Eva ihre Mutter, die vor drei Monaten starb, und ihre beste Freundin Alissa. Trotzdem fehlt ihr der Elan sie anzurufen. Eva fragt sich einmal mehr wo eigentlich ihr Problem liegt.
An einem Morgen, der chaotischer nicht hätte sein können, ereilt die frustrierte Ehefrau ein Einschreiben. Der verstorbene Galerist Daniel Eisenthuer hat in seinem letzten Testament den Wunsch ausgesprochen, dass sie – Eva – seine Grabrede hält.
Eva überlegt kurz. Und plötzlich ist er wieder da: Daniel. Direkt vor ihren Augen! Der Daniel, der die junge Eva an einem Sommertag an die Hand nahm und ihr zurief: „Lass uns abhauen.“
Silke Schütze hat mit „Erdbeerkönigin“ nicht nur einen wundervoll unterhaltsamen Roman geschrieben, sondern gleichzeitig eine Aufforderung das Leben zu genießen und seine Chancen zu nutzen.
Ihre Hauptfigur Eva kehrt nämlich durch Daniel nicht nur an die Orte ihrer Jugend zurück. Nein, sie entdeckt ihre Träume und Sehnsüchte wieder. Mit viel Tiefgang lässt sie Eva längst vergessene Talente neu entfachen. Eva beginnt aufs Neue mit dem Joggen, macht Zukunftspläne, stellt sich ihren Ängsten und findet zurück zu ihrer besten Freundin Alissa.
Jedes einzelne Kapitel beginnt mit einer Frage aus dem Spiel „Gesprächsstoff: Original“
Beispielsweise: „Wovon bräuchte die Welt mehr und wovon weniger?“
Die Welt braucht auf alle Fälle mehr Autorinnen wie Silke Schütze, die mich auf zauberhafte Weise nach Hamburg entführt hat. Ihr Schreibstil wechselte dabei von melancholisch, über humorvoll und gefühlvoll.
Buchtrailer
„Erdbeerkönigin“ regt zum Nachdenken an. Über das eigene Leben, verpasste Chancen und längst vergessene Sehnsüchte. Es schreit regelrecht: „Macht was draus!“ Das macht dieses Buch zu einem kostbaren Schatz, den ich gerne weiter empfehle!
© Ricarda Ohligschläger
Cover © www.droemer-knaur.de -
Andrea Russo – Gefühlsecht
Träumen wirklich alle Frauen um die dreißig davon, einen Heiratsantrag zu bekommen? Barbara zumindest hätte sich die alles entscheidende Frage unter liebevolleren Umständen vorgestellt als während der ganz unromantischen morgendlichen Bettgymnastik mit ihrem Jürgen. Außerdem hat sie sich verhört und nur aus Versehen Ja gesagt. Nun hat sie dreißig Tage Zeit, sich zu entscheiden: Will sie oder will sie nicht, liebt sie oder liebt sie nicht, gefühlsecht oder nur Gewohnheit?
(Kurzbeschreibung laut www.amazon.de)
Heiratsanträge sind grundsätzlich romantisch? Trennungen gehen niemals schnell über die Bühne und sind außerdem ganz und gar nicht lustig?
Pah, weit gefehlt! Bei Barbara Braun (kurzzeitig Frau Stankowicz in Spe) läuft das ein klitzekleines bisschen anders ab: Ihren Heiratsantrag bekommt sie während eines morgendlichen Blowjobs und nur kurze Zeit später ist sie wieder Single. In der Zwischenzeit hat sie allerhand zu erledigen. Einen Dildo kaufen beispielsweise und einen wildfremden Mann küssen.
Leseprobe Andrea Russo – Gefühlsecht
Die leicht verständliche, flüssige Sprache sorgt für ein hohes Lesetempo und ich hatte den Roman innerhalb weniger Stunden gelesen. Eigentlich schade, denn die Situationskomik hat mich so gut unterhalten, dass ich gerne mehr mit Barbara gelitten, gelacht und erlebt hätte.
Sie steht im Mittelpunkt des Geschehens. Aber auch ihre Freundin Maja und ihre Schwestern kommen im Handlungsverlauf nicht zu kurz. So entdeckt ihre Schwester Marie zwischendurch ganz neue Seiten an sich. Obendrein eröffnet Barbaras Mutter Geheimnisse, die sie besser für sich behalten hätte.
Neben dem Humor muss ich die zahlreichen Pointen hervorheben, die für etliche Lacher bei mir sorgten. Selten habe ich so Spaß gehabt an einer Trennungsgeschichte!
Andrea Russo schafft es spielend leicht zu unterhalten. Mit Wortwitz, viel Humor und einer unterhaltsamen Hauptfigur sorgt sie durchaus „Gefühlsecht“ für vergnügliche Lesestunden.
© Ricarda Ohligschläger
Cover © https://www.randomhouse.de/heyne/ -
Bücher suchen ein neues Zuhause
Bitte hinterlasst bein Interesse ein Kommentar. Diese werden dann der Reihe nach „abgearbeitet“.
Gerne können wir auch tauschen!!! Bietet mir einfach etwas an. 🙂
Hardcover
Charlotte Lyne – Glencoe – 7 Euro
Birgit Jäckel – Die Druidin – 2 Euro
Ulf Schiewe – Die Comtessa – 5 Euro
Titus Müller – Die Jesuitin von Lissabon – 5 Euro
Taschenbuch
Astrid Fritz – Die Tochter der Hexe je 2 Euro
Philippa Gregory – Die Königin der weißen Rose – 2 Euro
Kai Meyer – Die Geisterseher – 2,00 Euro
Oliver Pötzsch – Die Henkerstochter, Die Henkerstochter und der schwarze Mönch, je 3,00 Euro
Andreas Föhr – Schafkopf – PB – 3 Euro
Richard Thiess – Mordkommision – 3,00 Euro Paperback
Isolde Sammer – Die Stille nach dem Schrei – 3,00 Euro Taschenbuch
Der Märchenerzähler 8,00 Euro
Eva Baronsky – Mozart wacht auf – Hardcover – 4 Euro
Karla Schmidt – Das Kind auf der Treppe 3,00 Euro
Valentina Berger – Der Augenschneider 3,00 Euro
Valentina Berger – Das Liliengrab 3,00 Euro
Vincent Kliesch – Die Reinheit des Todes 3,00 Euro
Lindsay Sands – Verliebt in einen Vampir 3,00 Euro
Gemma Halliday – Spionin in High Heels 3,00 Euro