Träumen wirklich alle Frauen um die dreißig davon, einen Heiratsantrag zu bekommen? Barbara zumindest hätte sich die alles entscheidende Frage unter liebevolleren Umständen vorgestellt als während der ganz unromantischen morgendlichen Bettgymnastik mit ihrem Jürgen. Außerdem hat sie sich verhört und nur aus Versehen Ja gesagt. Nun hat sie dreißig Tage Zeit, sich zu entscheiden: Will sie oder will sie nicht, liebt sie oder liebt sie nicht, gefühlsecht oder nur Gewohnheit?
(Kurzbeschreibung laut www.amazon.de)
Heiratsanträge sind grundsätzlich romantisch? Trennungen gehen niemals schnell über die Bühne und sind außerdem ganz und gar nicht lustig?
Pah, weit gefehlt! Bei Barbara Braun (kurzzeitig Frau Stankowicz in Spe) läuft das ein klitzekleines bisschen anders ab: Ihren Heiratsantrag bekommt sie während eines morgendlichen Blowjobs und nur kurze Zeit später ist sie wieder Single. In der Zwischenzeit hat sie allerhand zu erledigen. Einen Dildo kaufen beispielsweise und einen wildfremden Mann küssen.
Leseprobe Andrea Russo – Gefühlsecht
Die leicht verständliche, flüssige Sprache sorgt für ein hohes Lesetempo und ich hatte den Roman innerhalb weniger Stunden gelesen. Eigentlich schade, denn die Situationskomik hat mich so gut unterhalten, dass ich gerne mehr mit Barbara gelitten, gelacht und erlebt hätte.
Sie steht im Mittelpunkt des Geschehens. Aber auch ihre Freundin Maja und ihre Schwestern kommen im Handlungsverlauf nicht zu kurz. So entdeckt ihre Schwester Marie zwischendurch ganz neue Seiten an sich. Obendrein eröffnet Barbaras Mutter Geheimnisse, die sie besser für sich behalten hätte.
Neben dem Humor muss ich die zahlreichen Pointen hervorheben, die für etliche Lacher bei mir sorgten. Selten habe ich so Spaß gehabt an einer Trennungsgeschichte!
Andrea Russo schafft es spielend leicht zu unterhalten. Mit Wortwitz, viel Humor und einer unterhaltsamen Hauptfigur sorgt sie durchaus „Gefühlsecht“ für vergnügliche Lesestunden.
© Ricarda Ohligschläger
Cover © https://www.randomhouse.de/heyne/