Monat: Juni 2012

  • Britta Sabbag – Pinguinwetter

     

    Charlotte wird auf dem Höhepunkt ihrer Karriere gefeuert. Außerdem erhält sie von ihrer Mutter äußerst fragwürdige SMS aus der U-Haft in Grönland. Dann entscheidet sich ihr Immer-mal-wieder-Mann Marc auch noch, endlich in den Hafen der Ehe einzuschiffen – allerdings nicht mit ihr. Und nun? Rein in die rosa Babyelefantenhose und rauf aufs Sofa! Um Charlotte auf andere Gedanken zu bringen, drückt Freundin Trine ihr Sohnemann Finn aufs Auge. Als es bei einem Zoobesuch zu einem Beinahe-Unfall kommt, steht Charlotte der alleinerziehende Eric als Retter in der Not zur Seite. Weil der jedoch glaubt, Charlotte sei Finns Mutter, geht der Schlamassel erst richtig los …
    (Kurzbeschreibung laut www.amazon.de)
    Pink, Pinker – „Pinguinwetter“. So heißt der Debütroman der Wahlbonnerin Britta Sabbag, die ihrer chaotischen Hauptfigur wohl heimlich ihre Biografie untergejubelt hat. Die sympathische Autorin selbst sagt über sich „sie sei die beste Romanvorlage, weil niemand erfinden kann, was ihr täglich passiert“.
    Wohl nur so ist zu erklären, dass Charlotte Sander von einem Fettnäpfchen ins nächste tritt, oder sollte man eher sagen taucht?
    Denn das, was Charlotte daraus macht, grenzt bereits an Selbstaufgabe. Fettige Haare, Fressorgien und komplette Hilflosigkeit der Anfangdreißigerin machen sie auf Dauer leider weniger sympathisch als zu Anfang. Lediglich zum Ende hin bekommt Charlotte ihren (mittlerweile dickeren) Hintern endlich hoch und kann so bei mir punkten.  
    Bis dahin überzeugt der humorvolle Schreibstil der Autorin auf ganzer Linie und entschädigt somit für die Story, die mich leider nicht ganz überzeugen konnte. Ich hätte mir Charlotte etwas mutiger, nicht ganz so wehleidig und etwas mehr tatendurstiger gewünscht. Statt ihrer überrascht ihre Zoobekanntschaft mit einem unerwarteten Geständnis mit dem ich niemals gerechnet hätte. 
    Rundum perfekt ist „Pinguinwetter“ nicht. Dennoch überzeugt der Blick der Autorin für Situationskomik und ihr humorvoller Schreibstil auf ganzer Linie. Und wem das noch nicht reicht, der wird schlussendlich mit dem im Buch integrierten Daumenkino richtig viel Spaß haben!
    Britta Sabbag sollte man sich auf jeden Fall merken!
    © Ricarda Ohligschläger

  • Rachel Joyce – Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry

    Wer sich auf die Reise mit Harold begibt, sollte auf jeden Fall festes Schuhwerk tragen
    Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry“ gehört für mich zu den Büchern, die einen nicht mehr so schnell loslassen und ab sofort wird es für immer einen Platz in meinem Herzen haben.
    Ich weiß eigentlich gar nicht so recht, wo ich anfangen soll dieses Buch zu beschreiben. Bei Harold selbst, der mit Krawatte um den Hals und Segelschuhen einer inneren Eingebung folgt, und damit versucht seiner alten Bekannten das Leben zu retten und sich damit schlussendlich selbst rettet?
    Bei Maureen, die plötzlich erkennt, dass sie nicht nur Harold vermisst, sondern auch ihre Lebensfreude?
    Oder bei Queenie, die kleine unscheinbare Person, die ein so großes Kämpferherz besitzt?
    Wer von den dreien die für mich herausragendste Persönlichkeit ist, ist schwer zu sagen. Sie haben mich alle auf ganz besondere Weise berührt.
    So viele Emotionen habe ich selten bei einem Buch gespürt. Ich war traurig, amüsiert, hoffnungsvoll und erschüttert. Und zwischen all dem fand ich noch jede Menge Begeisterung für die wundervollen Zeilen, die mich zutiefst berührten. Man möchte die ganze Zeit ein kleines Notizbuch neben dem Buch liegen haben, um sich seine ganz persönliche „Harold Fry“ – Zitatesammlung zu schaffen. Manche Textstellen muss man einfach mehrfach lesen, um sie richtig in sich aufzusaugen und  auf der Zunge zergehen zu lassen.
    Kleiner Tipp: Wer sich das Notizbuch bereitlegt, sollte ebenso an Taschentücher denken, denn die sind auch nötig bei einem Buch mit so viel Tiefgang.
    Abschließend noch ein kleiner Hinweis. Wer sich auf die Reise mit Harold begibt, sollte auf jeden Fall festes Schuhwerk tragen, denn ich habe während meiner Zeit mit ihm viele Male ein starkes Zucken in den Beinen gespürt.
    Diesem Drang einfach fortzugehen und alles Negative hinter sich zu lassen, sollte man eventuell sogar folgen.
    Vielleicht ist das die heimliche Botschaft des Buches?! Unbekannte Wege zu gehen und sich selbst neu dabei zu entdecken kann eigentlich nur positiv enden. Man kann ja nie wissen, ob man Harold nicht irgendwo dabei begegnet.
    © Ricarda Ohligschläger

  • Judith Merchant – Loreley singt nicht mehr

    In den frühen Morgenstunden treibt eine bizarr leuchtende Leiche im Rhein. Ein zitternder Angler gesteht Kommissar Jan Seidel, dass er den toten Mann am Haken hatte. Die beiden kannten sich. Nur ein grausamer Zufall? Und während Kommissar Jan Seidel aus Königswinter den Täter sucht, ist seine Großmutter Edith Herzberger, die rheinische Miss Marple, ihrem Enkel bereits  einen entscheidenden Schritt voraus …(Kurzbeschreibung laut www.amazon.de
    Vorweg muss ich eines loswerden: Dieser Kriminalroman enthält den lebendigsten Prolog bzw. Epilog, den ich je in einem Krimi las.
    Den Rhein in dieser Form darzustellen und ihm somit ein Gesicht zu geben – auf die Idee muss erst einmal einer kommen. 
    Damit ist es natürlich nicht genug, denn zwischen Prolog und Epilog liegt immer noch ein Roman. Und zwar einer, der die Beschreibung düster uneingeschränkt verdient hat. Der Schreibstil ist nüchtern und schnörkellos, und konzentriert sich lediglich auf Fakten, die dem Leser Spannung und die für einen Kriminalroman nicht unwesentliche Verwirrung liefern. Schon nach kurzer Zeit fährt das Gedankenkarussell mit der Frage seine Runden, wer dann nun und warum. Drumherum konstruiert Judith Merchant ein Gerüst aus dunkler Vergangenheit, Panikattacken und heimlicher Affäre.
    Ihren Figuren gibt die Autorin mehr als ein Gesicht. So neigt die überfürsorgliche Mutter zu Zwängen, die krampfhaft die heile Welt aufrecht erhalten sollen.
    Allesamt sind die Charaktere gut ausgefeilt und stimmig. Amüsiert habe ich mich derweil über die Oma des Ermittlers, die mit ihrem Spürsinn im wahrsten Sinne des Wortes offene Türen einrannte.
    Fazit: Ihr Schreibtalent kann Judith Merchant nicht verleugnen. Die Story ist authentisch, nachvollziehbar und bis zum Ende hin spannend. Wer einen düsteren und undurchsichtigen Kriminalroman sucht, ist mit „Loreley singt nicht mehr“ bestens bedient.
    © Ricarda Ohligschläger
    © Cover www.droemer-knaur.de

  • Neuerscheinungen 2013

    Interessante Neuerscheinungen des Jahres 2013. Von mir ausgesucht und für gut befunden. Viel Spaß beim Stöbern!
    Januar
    Elisabeth Kabatek – Laugenweckle zum Frühstück / Knaur
    Rebecca Martin – Die verlorene Geschichte / Diana
    Emma Flint – Kopfsprung ins Leben / Heyne
    Mikko Rimminen – Der Tag der roten Nasen / DTV
    Lola Jaye – Was fehlt, bist du / Wunderlich
    Katrin Jäger – Luderplatz / Blanvalet
    Februar
    Devan Sipher – Jeden Tag ein Happy End / DTV
    Marina Lewycka – Die Werte der modernen Welt unter Berücksichtigung diverser Kleintiere / DTV
    Liz Balfour – Emmas Geheimnis / Heyne
    Nebe + Pingel – Träum weiter, Mann / Aufbau
    Katarina Fischer – Im Zweifel südwärts / Heyne
    Lucy Dillon – Der Prinz in meinem Herzen / Goldmann
    Andreas Winkelmann – Höllental / Goldmann

    März

    Andreas Franz – Tödlicher Absturz / Knaur
    Martina André – Flamme von Jamaika / Rowohlt
    Lucy Diamond – Der Sommer mit meiner Schwester / Rowohlt
    Andrea Russo – Im Himmel mit Ben / Heyne
    April
    Dora Heldt – Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen! /DTV
    Anja Jonuleit – Die fremde Tochter / DTV
    Goosen u.a. – Die schlimme Zeit zwischen Aufstehen und Hinlegen / Rowohlt
    Jason F. Wright – Die Hochzeitsbriefe / Heyne
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  • Interview mit Judith Merchant

    Ich selber habe eigentlich meistens einen Krimi in der Hand und ein Notizbuch in der anderen…
    Wann haben sie angefangen zu schreiben?

    Angefangen habe ich als Kind – aber dann habe ich mit 14 Jahren wieder aufgehört. Ich war eine entsetzlich kritische Leserin geworden und fand alles, was ich produzierte, total peinlich. Erst in der Schreibkrise meiner Doktorarbeit – da war ich 30 – hatte ich plötzlich wieder Lust und Mut, etwas Fiktionales zu schreiben. Ich schrieb dann meine erste Kurzgeschichte. Seitdem habe ich keinen Tag mehr ohne Schreiben verbracht!
    Wann stand für Sie fest, dass Sie Autorin werden wollen? Bei wie vielen Verlagen haben Sie Ihr Manuskript eingereicht, bevor der Knaur Verlag es verlegt hat? 
    Der Wunsch, Autorin zu werden – so „richtig“ und hauptberuflich – entstand während der Arbeit an meinem ersten Roman „Nibelungenmord“. Jeden Tag versank ich für mehrere Stunden komplett in der Geschichte, die ich mir ausgedacht hatte, und plötzlich wollte ich, dass meine Tage auch in Zukunft genau so aussehen.
    Mein Manuskript hatte ich zuerst an Agenturen geschickt – und meine Agentin, Kerstin von Dobschütz, ist dann an die Verlage herangetreten.
    Ist es schwer nach dem Erfolg des ersten Buches nun das zweite auf den Markt zu bringen? Denn man hofft ja bestimmt, dass dieses genauso ein Erfolg wird.
    An „Erfolg“ denke ich gar nicht, viel problematischer ist der Gedanke an das, was die Leser mögen. Ich versuche zwar, beim Schreiben nicht an die Lesererwartungen zu denken, aber natürlich gelingt mir das nicht immer. Als ich mit „Loreley singt nicht mehr“ begonnen habe, hatte ich gerade viele Lesungen mit „Nibelungenmord“, und die Leser haben ziemlich klar artikuliert, was ihnen gefiel und wovon sie in Zukunft mehr lesen wollten (leider waren sich die Leser dabei nicht einig ….). Ich war mir beim Schreiben also permanent bewusst, was die Leser davon vermutlich halten würden. Das hat mich teilweise blockiert. Aber jetzt ist „Loreley“ draußen und ich hoffe einfach nur, dass sie vielen Leuten gefällt! Wirklich viel Sorgen kann ich mir gerade auch gar nicht machen, denn ich schreibe ja schon am dritten Roman …
    Wer darf Ihre geschriebenen Bücher zuerst lesen, bevor diese dann zum Verlag gehen?
    Ich habe eine Erstleserin, meine Freundin Kerstin. Und meine Agentin natürlich.
    In welchen Situationen fallen Ihnen die besten Geschichten ein?
    Bei Spaziergängen! Manchmal sind es auch ganz alltägliche Situationen, denen etwas Krimimäßiges anhaftet – der Kellner bringt ein Getränk, das niemand bestellt hat, ich bekomme eine Mail, die nicht für mich bestimmt war. Da überlege ich dann immer: Was könnte daraus entstehen? Was wäre, wenn ich jemand anders wäre, eine Mörderin etwa – wie würde ich reagieren? Manchmal geht dann gleich ein ganzes Kopfkino los, manchmal passiert gar nichts.
    Wenn Sie an einem Buch schreiben, sind Sie dann gedanklich nur bei diesem einen Buch oder kommen Ihnen dann auch schon Ideen für neue Bücher? 
    Meine Ideen gehen leider wüst durcheinander – mir kommen immer Ideen zu dem, was ich gerade nicht gebrauchen kann. Ich schreib dann alles auf irgendwelche Zettel und hoffe, dass ich sie wiederfinde, wenn ich sie mal suche.
    Brauchen Sie beim Schreiben absolute Abgeschiedenheit oder reicht es, eine Tür zu schließen (beispielsweise Arbeitszimmer)? 
    Ich brauche das Gefühl, dass mich niemand stört. Am besten geht das, wenn ich allein zu Hause bin oder spät am Abend. Im Café kann ich auch gut arbeiten, das Gemurmel um mich herum finde ich sehr anregend. Als mein Sohn noch kleiner war, konnte ich auch gut neben ihm schreiben. Inzwischen fragt er mich Löcher in den Bauch, das lenkt dann doch zu sehr ab …
    Sie scheinen sich ja für ein bestimmtes Genre entschieden zu haben. Warum gerade Kriminalromane?
    In Kriminalromanen befinden sich alle Leute in Extremsituationen. Ganz gleich, ob Täter, Angehörige, Zeugen oder Verdächtige, für alle stellt der Mord eine besondere Situation dar. Das interessiert mich, weil ich der Meinung bin, dass die Leute erst in Extremsituationen ihr wahres Gesicht zeigen.
    Nach welchen Kriterien wählen Sie die Handlungsorte aus? Muss man sich das Ganze so vorstellen, dass Sie heimlich auf Erkundungstour durch die Orte gehen und in ihrem Kopf die Geschichten dazu entstehen oder kennen Sie die Gegend bereits so gut, dass dies nicht mehr notwendig ist?
    Ich wähle die Orte gar nicht bewusst aus, obwohl ich die Gegend hier natürlich gut kenne. Ich warte darauf, bis ich eine starke Idee, oft eine sehr visuelle Szene, vor Augen habe. Dann weiß ich, dass ich mit dem Schreiben anfangen kann.
    Neben den tollen Covers finde ich vor allem Ihre Buchtitel sehr ansprechend. Beide Male geht es um alte deutsche Mythen. Sind die Titel alleine von Ihnen oder sind sie ein Gemeinschaftswerk mit dem Verlag?
    Mir gefallen die Titel auch sehr gut! 😉 Diese deutschen Sagenthemen sind etwas, was mir sehr wichtig ist und ich fand die Idee gut, diese Themen auch im Titel anklingen zu lassen. Ich habe dann für den Verlag eine Liste mit möglichen Titeln erstellt. Die letzte Auswahl lag aber beim Verlag.
    Waren Sie schon immer von Sagengestalten fasziniert oder wie kam es zu dieser Verknüpfung „Geschichte, Sage & Krimi“?

    Das Interesse war immer da. Die Idee zur Verknüpfung von Sage und Krimi entstand aber dadurch, dass ich seit einigen Jahren in Königswinter wohne und hier die ganze Siegfried-Sage touristisch sehr ausgeschlachtet wird. So hatte ich die Idee, das Regionale mit dem Sagenhaften zu verbinden.
    Hat die Krimihandlung denn wirklich mit den Nibelungen und der Loreley zu tun oder handelt es sich vor allem um Handlungsorte der Romane? 
    Ich habe die Sagen als Inspiration verwendet. Im „Nibelungenmord“ habe ich die Figurenkonstellation (zwei Frauen kämpfen um Siegfried) erzählt, außerdem befasst sich eine Künstlerin mit dem Siegfried-Stoff. Dann geht es noch um die Heldenfigur und die Frage, wie sich eigentlich der Held dabei fühlt, wenn er immer Held sein muss! Insgesamt geht es also sehr viel um die Nibelungen. Bei „Loreley“ ist es etwas weniger – hier geht es natürlich um die Sage und ansonsten um die schöne Frau als Sündenbock, die angeblich die Männer bezirzt. Überhaupt geht es viel um moderne Frauenthemen – die symbolischen Klippen im Leben, an denen man scheitert. Und natürlich spielen die Orte eine Rolle, der Rhein und der Drachenfels.
    Mich würde interessieren, wie Sie die Gedanken zum Buch notieren. Machen Sie das per Hand mit Block und Stift oder eher am PC? 
    Ich mache alles per Hand! Ohne Tinte, Kuli und Papier kann ich gar nicht denken. Den Text tippe ich dann irgendwann in den PC.
    Haben Ihre Figuren Ähnlichkeit mit Ihnen? 
    Nein, ich finde nicht. Vielleicht hate jede ein, zwei Züge. Wenn es mehr wäre, würde ich das aber ändern!
    Was bringen Sie ihren Schülern in der Universität bei?

    Die Studenten lernen bei mir einiges zum Thema Spannung, Figurenaufbau, Dialoge … Wie in anderen Schreibkursen auch. Natürlich haben wir auch krimispezifische Termine – etwa Mordwaffen. Insgesamt machen wir viele praktische Schreibübungen.
    Wie ich gelesen habe sind Sie zur Schriftstellerei dadurch gekommen, dass Sie eine Schreibblockade während der Verfassung Ihrer Doktorarbeit hatten. Welches Thema hatte diese Doktorarbeit und wie sind Sie darauf gekommen, durch Schreiben an einem anderen Thema die Schreibblockade zu überwinden?
    Thema war: „Hysterie und Bildstatus bei Goethes Wahlverwandtschaften und Fontanes Cecile“. Ich kam gar nicht mehr weiter und hatte das dringende Bedürfnis, mal etwas ganz anders zu schreiben – etwas Kurzes. So schrieb ich die erste Kurzgeschichte. Dass es gleich zwei Leichen gab, war nicht geplant.
    Wird Ihre Doktorarbeit irgendwann beendet werden, oder ist der Titel nicht mehr wichtig? 
    Ich habe einfach keine Zeit mehr dafür. Ich würde mindestens zwei Jahre brauchen, das bedeutet, ich müsste zwei Jahre auf das Krimischreiben verzichten – und das ist gerade undenkbar!
    Ich selbst bin in einem Haushalt aufgewachsen, in dem man keine Bücher las, oder nur selten. Dennoch habe ich schon immer gerne und viel gelesen. Bei uns liest die ganze Familie gerne, mein Mann und ich und unsere Kinder. Wie ist das bei Ihnen? Stammen Sie aus einem eher belesenen Haushalt und wie ist das Leseverhalten bei Ihnen zuhause? 
    Bei uns zu Hause wurde immer viel gelesen. Meine Eltern hatten ständig ein Buch oder eine Zeitung in der Hand, ob morgens beim Frühstück, in der Mittagspause oder abends. Insofern war Dauerlesen für mich ganz normal. Jetzt ist es etwas anders – mein Mann liest nicht so viel. Mein Sohn lernt gerade noch lesen, ich bin mal gespannt, wie sich das bei ihm entwickelt! Ich selber habe eigentlich meistens einen Krimi in der Hand und ein Notizbuch in der anderen.
    Welche Frage hätten Sie gern in diesem Interview beantwortet, wurde Ihnen aber nicht gestellt? 
    Oh, ich habe nichts vermisst – vielleicht die Frage nach dem Lieblingsbuch? Das gibt es aber nicht, dafür sind es zu viele. Gerade lese ich das Neue von Tana French – „Schattenstill“.
    Liebe Judith, ich bedanke mich ganz herzlich – auch im Namen meiner Blogleser – für dieses ausführliche Interview und die tolle Lesung am Mittwoch.
    Die Bücher aus der Verlosung gehen an
    Petra B.
    Claudia E.
    Mechthild H.
    Heidrun B.
    Herzlichen Glückwunsch!
    Die Interviewfragen stammen aus Einsendungen, im Rahmen der Aktion „Leser fragen – Autoren antworten”
    (Copyright der Fotos © Ricarda Ohligschläger)