Monat: Dezember 2015

  • Alexander Markowetz – Digitaler Burnout

    Zusammen mit seinem Team hat Professor Markowetz eine App entwickelt, die das Verhalten der Smartphone-Nutzer dokumentiert. Er kommt zu einem erschreckenden Ergebnis: Drei Stunden täglich befassen wir uns im Schnitt mit unserem Smartphone, 55 Mal am Tag nehmen wir es zur Hand. Ständig sind wir abgelenkt, unkonzentriert, gestört. Welche dramatischen Folgen die digitale Permanenz für unsere Gesundheit, unser Leben und unsere Gesellschaft hat und was wir dagegen tun können – diesen Fragen geht Alexander Markowetz in seinem brisanten Buch auf den Grund. (Kurzbeschreibung laut Amazon)
    Wir sind vernetzt. Total!
    Wir nutzen unser Smartphone als Wecker und ebnen damit direkt den Weg  kurz nach dem  Aufwachen Mails, Facebook oder Whats App zu checken. Beim Frühstück tragen wir die Menge unserer gegessenen Lebensmittel in digitale Ernährungspläne ein und frühstücken erst dann, wenn das extra dafür schmackhaft angerichtete Müsli auf Instagram hochgeladen wurde. Spätestens nach dem fünften Bissen schauen wir nach, ob bereits Likes, Herzchen oder Kommentare zu unseren Fotos vorhanden sind.
    Erkennt sich jemand wieder? Dann empfehle ich „Digitaler Burnout“ als erste Lektüre im neuen Jahr. Nicht nur, um den guten Vorsatz zu fassen weniger Zeit mit dem Smartphone zu verbringen, sondern sich selbstkritisch mit der Thematik auseinanderzusetzen.
    Markowetz kann dabei sehr hilfreich sein. Er erhebt  aber nicht den Zeigefinger, der uns zum absoluten Entzug verdonnert, sondern zeigt Wege auf dem Smartphone nicht mehr Aufmerksamkeit zu geben als nötig. Mails checken während des Frühstücks? Muss nicht sein, wenn man nicht irgendwann mit nervösem Magen enden will.
    Ich würde mich als Smartphonejunkie bezeichnen und genau deshalb konnten die bisherigen Rezensionen im Netz meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen, da ich mich schon oft genug gefragt habe, ob das eigentlich noch normal ist.  Markowetz spricht das Thema deutlich an: wir machen uns selbst zum Sklaven unseres Handys. Spielsucht, Aufmerksamkeitsdefizite, Schlafstörungen und sogar Depressionen – all das können Folgen einer übermäßigen Handynutzung sein.
    Das Schlimme daran ist, dass er eines ganz deutlich beleuchtet: der technische Fortschritt macht uns nicht produktiver, sondern eher müder, gestresster und sorgt für ständige Reizüberflutung. Vieles was Markowetz beschreibt ist für mich erschreckend und einleuchtend zugleich. Oder hättet ihr gedacht, dass wir im Durchschnitt alle 18 Minuten auf unser Handy schauen? Wenn wir auf der anderen Seite einmal näher betrachten, dass man während der Arbeit (Schreiben, Lesen etc.) erst nach ca. 15 Minuten in einen Flow kommt, wundert mich nicht mehr, dass man am Ende des Tages wenig effektiv gearbeitet hat.
    Wer sich also jemals gefragt hat, ob er zum Smartphonejunkie neigt oder sich ständig gestresst und müde fühlt, sollte sich einmal mehr mit „Digitaler Burnout“ befassen, denn eventuell steckt er schon mittendrin.
    © Ricarda Ohligschläger
     

  • Liebes 2015,

    2015so langsam gehst du zur Neige und ich muss mich dann wohl damit anfreunden, dass ich im neuen Jahr 40 werde. Doch bevor es soweit ist, möchte ich dir ganz herzlich danken für all die Momente, die du mir beschert hast.
    Ich durfte in Hamburg, Köln, Düsseldorf und „Zuhause“ in Berlin an großartigen Lesungen teilnehmen, im März die letzte von mir organisierte Lesung präsentieren, einen Artikel für die Autorenzeitschrift „Federwelt“ schreiben und in einem Interview Rede und Antwort stehen. Außerdem hatte ich die große Ehre in „Cottage mit Kater“ (m)eine Rolle zu spielen und ich fand meinen Namen ganz überraschend in mehreren Danksagungen hochgeschätzter Autorinnen. Besondere Freude bereitete mir die Homestory mit Regina Gärtner.
    Zum Geburtstag schenkte ich mir ein grandioses Herbert Grönemeyer – Konzert und verlebte im September schöne entspannte Tage an der Ostsee.
    Dort hatte ich die überraschendste Begegnung des Jahres. Ebenso überraschend war für mich, dass ich im Oktober mit über 39 Jahren in den Besitz eines Führerscheins kam.
    Kennengelernt habe ich neben Steffi, meine Facebookfreunde Martina P., Franzi und Tina Wolff. Es ist immer wieder schön, wenn man endlich eine Stimme zum Gesicht hat. 😉
    Ich habe in 2015 gelacht, geflucht, gehofft, geliebt und geweint. Ich bin manchmal über mich selbst hinaus gewachsen und habe genau so viele Nerven gelassen wie Käsekuchen vernascht. Ich wurde gelobt, getadelt, verurteilt, aber auch wertgeschätzt. Und viele dieser Momente habe ich festgehalten, ob mit der Kamera oder im Herzen.
    Ich war wandern, habe mich bei der DKMS registrieren lassen, habe Gutes getan und bin eigentlich ganz zufrieden mit diesem Jahr.
    Zeit zum Lesen blieb in diesem Jahr nicht viel, aber ich habe trotzdem viele tolle Bücher lesen können und neue Autor/innen für mich entdecken können. Ganz besonders sind mir folgende Bücher in Erinnerung geblieben:
    Anna McPartlin – Die letzten Tage von Rabbit Hayes und Cynthia Swanson – Als ich erwachte
    Privat ging es auf und ab. Ab mit dem Gewicht, wenn auch nicht im erwünschten Maße. Aber immerhin abwärts. Und Auf ging es mit der Einsicht, dass man nicht unbedingt an alten Freundschaften festhalten sollte. Diesbezüglich hilft manchmal ein bisschen Abstand und ein völlig neuer Blickwinkel. Allerdings sind mir im Laufe des Jahres zwei Menschen wichtig geworden, die ich hier namentlich nicht nennen muss, weil sie mich definitiv ohne Worte verstehen, bei allem Spaß auch ernste Themen mit mir ausdiskutieren und mich wenn nötig erden!
    Freundschaften entstehen ganz unverhofft. In diesem Sinne wünsche ich euch allen heute bereits ein friedliches Weihnachtsfest und haltet eure Herzen offen!
    © Ricarda Ohligschläger
     

  • Rowan Coleman – Zwanzig Zeilen Liebe

    Copyright www.piper.de
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    – Werbung –
    Sorg dafür, dass dein Vater sich wieder verliebt. Iss jeden Tag Gemüse. Trau keinem Mann mit übermäßigem Bartwuchs. Tanz auf meiner Beerdigung zu Dean Martin. Nacht für Nacht bringt Stella diese und andere Zeilen zu Papier. Doch es sind nicht ihre eigenen Gedanken und Wünsche. Die Hospizschwester schreibt Abschiedsbriefe im Auftrag ihrer schwer kranken Patienten und überreicht deren Nachrichten, nachdem sie verstorben sind. Bis sie einen Brief verfasst, bei dem sie keine Zeit verlieren darf. Denn manchmal lohnt es sich zu kämpfen: Für die Liebe. Für das Glück. Für den einen Moment im Leben, in dem die Sterne am Himmel ein wenig heller leuchten …(Kurzbeschreibung laut Amazon)
    Dieses Buch macht nachdenklich, traurig und schlussendlich wahnsinnig glücklich, obwohl es überwiegend von Abschieden handelt.
    Stella ist Schwester in einem Hospiz und schreibt im Auftrag ihrer Gäste Abschiedsbriefe für deren Angehörige. Diese Briefe sind meistens sehr kurz und doch so voller Emotionen, dass man durch ganz wenige Zeilen das Gefühl hat alles über diesen Menschen zu erfahren, der da im Sterben liegt.
    Es ist kein leichtes Thema, aber Rowan Coleman gibt der Geschichte, in der die Briefe eigentlich eher eine „Gastrolle“ spielen so viel Hoffnung, dass man schlussendlich bereichert das Buch zuschlägt. Zwischen den Zeilen nimmt man nämlich eines mit: Gib nicht auf und halte an deinen Träumen fest. Zumindest habe ich die Botschaft so für mich interpretiert, oder wie sonst ist es zu verstehen, wenn eine schwerkranke junge Frau plötzlich über sich hinauswächst, Familien nach jahrelanger Pause wieder zusammenwachsen und eine große Liebe wieder neue entfacht?
    Zwanzig Zeilen Liebe“ ist definitiv etwas fürs Herz, aber auch zum Nachdenken über das eigene Leben. Es fordert auf Dinge, die unausgesprochen sind nicht allzu lang vor sich herzuschieben.
    © Ricarda Ohligschläger
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  • Giulia Enders – Darm mit Charme (Hörbuch)

    Unser Darm ist ein fabelhaftes Wesen voller Sensibilität, Verantwortung und Leistungsbereitschaft. Wenn man ihn gut behandelt, bedankt er sich dafür. Das tut jedem gut: Der Darm trainiert zwei Drittel unseres Immunsystems. Aus Brötchen oder Tofu-Wurst beschafft er unserem Körper die Energie zum Leben. Und er hat das größte Nervensystem nach dem Gehirn. Allergien, unser Gewicht und eben auch unsere Gefühlswelt sind eng mit unserm Bauch verknüpft. In diesem Buch erklärt die junge Wissenschaftlerin Giulia Enders in charmantem Ton, was die medizinische Forschung Neues bietet und wie wir mit diesem Wissen unseren Alltag besser machen können. (Klappentext)
    Zugegeben bin ich Ewigkeiten um dieses Buch herumgeschlichen, um es mir dann doch letzten Endes als Hörbuch zu kaufen. Und ich habe es nicht bereut!
    Giulia Enders hat mir auf charmante Art und Weise das beigebracht, was mir meine Lehrer in vielen Jahren nicht nahe bringen konnten. Nämlich, dass Biologie auch wahnsinnig Spaß machen kann.
    Witzig, anschaulich und voller Leidenschaft erklärt sie warum wir öfter auf unser Bauchgefühl hören sollten, wie wir richtig auf „dem Pott“ sitzen sollten und das Bakterien hochinteressant sein können. Durchweg nimmt sie dem „peinlichen Thema“ sein Schmuddelimage und gibt dem Thema Verdauung & Co. eine ganz neue Perspektive.
    Liebe Lehrer, schneidet euch bitte, bitte eine dicke Scheibe von Fräulein Enders ab und ihr werdet bald kleine Biologiegenies vor euch sitzen haben!!
    Das Hörbuch war äußerst kurzweilig und sehr sympathisch von der Autorin selbst besprochen.
    Mehr Informationen zum Buch (Leseproben,  Interviews) findet ihr unter www.darm-mit-charme.de
    © Ricarda Ohligschläger
     

  • Michael Tsokos – Dem Tod auf der Spur

    Michael Tsokos, Deutschlands bekanntester Rechtmediziner, schildert in seinem Buch dreizehn spektakuläre Fälle, die alle von im selbst untersucht wurden.
    Für jeden verständlich beschreibt Tsokos die Arbeit der Rechtsmedizin, räumt auf mit Vorurteilen und erläutert wie letzten Endes Todesursachen geklärt oder Tathergänge rekonstruiert werden. Besonders interessant fand ich hierbei die teils  sprichwörtliche Suche nach der“Nadel im Heuhaufen“.
    Manch Leben wurde durch puren Zufall ausgelöscht und fand so – auf Grund seiner Einzigartigkeit – einen Weg in diese Sammlung. Andere jedoch kamen durch pure Böswilligkeit zu Tode…
    Der wohl aufwühlendste Fall in dem Buch ist der Tod der kleinen Jessica, der mich erneut tagelang beschäftigt hat. Thrillerfans sollten hierbei nicht vergessen, dass es sich um die grausame Realität handelt.
    Für jeden der einen Blick hinter die Kulissen wagen möchte ist das Buch auf jeden Fall sehr interessant und so manch einer wird ganz nebenbei noch erfahren, dass die meisten Krimiserien nur so vor Klischees triefen. Als Laie fühlte ich mich trotz des Themas gut unterhalten. Die Fälle waren anschaulich und verständlich beschrieben, daher gibt es von mir eine klare Leseempfehlung!
    © Ricarda Ohligschläger