Eigentlich ist Frau Bengtsson gestorben. Bloß war ihr Tod so banal, dass Gott sich in letzter Sekunde ihrer erbarmte. Dank des göttlichen Eingreifens könnte sie ihr Vorstadtdasein als kinderlose, perfekte Ehefrau fortführen – wäre da nicht der Teufel, der sich als fürsorgliche Nachbarin der gläubigen Hausfrau annimmt. Und so seinem ewigen Erzfeind ein Schnippchen schlagen will … Der neue Bestseller aus Schweden!
(Kurzbeschreibung laut www.droemer-knaur.de)
Ein Buch über Gott, den Teufel und die 10 Todsünden? Zugegeben ich war sehr skeptisch als ich das Buch zur Hand nahm, obwohl die Kurzbeschreibung mich bereits überzeugt hatte. Sonst hätte ich das Buch nicht bestellt.
Die ersten Seiten charakterisieren eine schwedische Hausfrau, deren kleiner Luxus darin besteht täglich ausgiebig die Post zu lesen, Kaffeekränzchen mit ihren Freundinnen zu halten oder an Abendkursen teilzunehmen: Frau Bengtsson.
Und ihr passiert ein Missgeschick bzw. Gott geschieht es! Denn eigentlich hätte er Frau Bengtsson in der Badewanne ertrinken lassen können, aber spontan wie Gott nun mal ist, entscheidet er sich nach genau 38 Sekunden sie doch nicht sterben zu lassen.
Das bekommt der Teufel mit. Und nun wird’s lustig, chaotisch und aufregend.
Frau Bengtsson wartet nämlich auf weitere göttliche Zeichen, doch die bleiben aus und währenddessen schlüpft der Teufel in die gottesfürchtige Rakel, zukünftige Pastorin und Frau Bengtssons Nachbarin.
Jensens Schreibstil ist sehr, sehr kurzweilig und göttlich amüsant. Ich liebe es, wenn Dinge mit Umschreibungen treffender ausgedrückt werden, als mit dem eigentlichen Begriff. Und es ist auch äußerst spannend mitzuerleben wie Frau B. ihren Plan alle Todsünden zu begehen verfolgt.
Die knapp 240 Seiten habe ich in einem Rutsch durchgelesen. Ich empfehle „Frau Bengtsson geht zum Teufel“ allen, die einen unterhaltsamen Roman suchen, der sich mit der Frage beschäftigt wie viel Sünde eine Frau (v)ertragen kann.
© Ricarda Ohligschläger