Ich liebe Bücher in denen ich abtauchen,  mich wiedererkennen, lachen und auch ein bisschen träumen kann. Und wenn es euch genau so geht, dann möchte ich euch die Bücher der Autorin Jana Voosen ans Herz legen.
Jana Voosens Romane überzeugend durch authentische Charaktere und sind randvoll mit Emotionen, ohne als abgedroschen oder „schon mal da“ zu wirken.
Auch „Pantoffel oder Held“ lebt von dieser Mischung aus Romantik, zwischenmenschlichen Missverständnissen und alltäglichen Kataströphchen.
Hauptfigur Franzi glaubt felsenfest, dass sie mit Dauerfreud Fabian die Liebe ihres Lebens gefunden hat, bis sie aus Recherchegründen für die Onlinekontaktbörse DreamTeam auf die niederschmetternde Kompatibilitätsrate von nur 36% gestoßen wird. Kurz gesagt, sie sollte sich schnellstens nach einem neuen Mann umsehen oder ihre Erwartungen bezüglich  Kinder oder Heirat nicht zu hoch schrauben!
Selbstverständlich lässt Franzi sich nicht von diesem Ergebnis umhauen und lässt sich von ihrem Fabian sogar zu einem Fast-Quickie auf der Toilette eines Restaurant überzeugen. Von wegen fehlende sexuelle Anziehungskraft!
Doch die bittere Erkenntnis, dass genau das ein Problem darstellt kommt mitten in der Nacht als ihr Fabian ein Geständnis macht.
Mit dem unerwarteten Singleleben muss Franzi nun erst einmal zurechtkommen und schlittert geradewegs ebenso in die Onlinekontaktbörse. Fortan jagt ein Katastrophen-Date das nächste. Ablenkung, aber auch jede Menge Ärger bringt ihr dabei Fred – ein One Night Stand, der sich zum Dauerbrenner entwickeln droht.
Jana Voosen  hat mich mit ihrer Hauptfigur Franzi totaaaaaaaaaaaal verzaubert, denn es gibt so viele Parallelen zwischen ihr und mir, dass ich mich gefragt habe, wann die Autorin eventuell meine Tagebücher gesichtet haben könnte. Ich habe mich bei Franzis Onlinedates nicht nur einmal wiedergefunden!
Eine meiner Lieblingsstellen war jedoch die als Franzi auf der Geburtstagsparty stolz verkündete momentan ein Buch von Kerstin Gier zu lesen. Ich bin ebenso wie Franzi der Überzeugung, dass man Bücher aus Freude lesen sollte und „Nicht, weil es sich auf einer Party gut anhört oder weil das irgendjemand von mir erwartet.“ (Zitat Seite 294/295)
Und Franzi verkündet nicht nur auf dieser Party ihre Meinung, sondern wächst am Schluss sogar noch ein Stückchen mehr über sich hinaus, als sie ihrer Familie mal so richtig die Meinung geigt. Sich zu verstellen – nur weil andere einen dann eventuell liebenswerter finden -, das sollte niemand tun. Ich für meinen Teil finde das eine schöne Botschaft in diesem Buch und sie macht die Handlung erst richtig „rund“.
Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und die Dialoge haben mich oft schmunzeln lassen. Besonders Oma Annis verdrehte Sprichwörter haben mich begeistert. So eine Oma wünscht sich wohl jede(r). Insgesamt ist „Pantoffel oder Held“ genau das richtige Buch für verregnete Sonntage auf der Couch: Zum Einkuscheln, Dahinschmelzen und Davonträumen!
© Ricarda Ohligschläger