Als „Soldatenglück“ bezeichnet man es wohl, dass Sedlatzek – Müller bei einem Einsatz in Afghanistan eine Raketenexplosion überlebt hat, bei der einige seiner Kameraden tödlich verwundet wurden.
Wie man es jedoch bezeichnet, wenn ein Soldat danach unter posttraumatischer Belastungsstörung leidet und er von Seiten der Bundeswehr und vielen anderen Behörden gnadenlos im Stich gelassen wird, kann ich nicht benennen.
Sedlatzek – Müller beschreibt seinen Werdegang in der Bundeswehr und seinen Ehrgeiz Elitesoldat zu werden spannend und informativ, dabei bevorzugt er eine leicht verständliche Sprache, die auch für Leser zugänglich ist die bisher keine Berührung mit dem Thema hatten.
Er beschreibt ohne zu Jammern oder in Selbstmitleid abzudriften wie er nach seinem Einsatz 2002 in Afghanistan von den Behörden allein gelassen wurde und dadurch immer mehr zu „einer tickenden Zeitbombe“ wurde.
Dieses Buch empfehle ich sehr gerne weiter. Vom Schreibstil ist es um Längen besser als die Bücher von Heike Groos, es ist mitreißend, hat mich sehr berührt und es ging mir sehr unter die Haut.
Es würde mich wahnsinnig freuen, wenn „Soldatenglück“ mehr Leser finden würde, da das hier beschriebene Thema uns alle angeht. Wir sollten denen, die unser Land – auch am Neujahrstag – verteidigen mehr Dank entgegenbringen und sei es nur dadurch etwas Zeit für ein Buch zu investieren.