Schlagwort: Familiengeheimnis

  • Gilly Macmillan  – Die Nanny

    Gilly Macmillan – Die Nanny

    Gilly Macmillan – Die Nanny

    Die Nanny von Gilly Macmillan ©Blanvalet
    Die Nanny von Gilly Macmillan ©Blanvalet

    Die siebenjährige Jo wächst im Luxus auf, doch Wärme und Zuneigung erfährt sie nur von ihrer geliebten Nanny Hannah. Als die eines Nachts ohne jede Erklärung verschwindet, bricht für das Mädchen eine Welt zusammen. Dreißig Jahre später kehrt Jo nach England in das Anwesen ihrer Kindheit am See zurück. Die Beziehung zu ihrer Mutter ist noch immer geprägt von Vorwürfen und Ablehnung, und so ist Jo überglücklich, als eine ältere Dame auftaucht und sich als Hannah, Jos ehemalige Nanny, vorstellt. Doch Jos Mutter ist misstrauisch. Denn sie weiß – Hannah ist tot, seit der Nacht vor über dreißig Jahren. Wem soll Jo glauben? Ihrer Mutter oder der Frau, die damals das einzig Guten in ihrem Leben war? Und will Jo die Wahrheit überhaupt wissen? Denn die tut manchmal so weh, dass man lieber mit einer Lüge leben würde …? (Quelle: randomhouse)

    Wow, dieses Buch hat wirklich die versprochene Sogwirkung und lässt einen nicht mehr los.

    Ein fantastisches Ambiente, undurchsichtige und vielschichtige Charaktere und unterschiedliche Handlungsstränge lassen „Gilly Macmillan – Die Nanny“ zu einem hervorragenden Thriller werden, den man nicht so schnell aus der Hand legt.

    Durch Rückblicke erfährt der Leser von der Vergangenheit der Nanny, die nach etlichen Jahren völlig unverhofft wieder bei den Holts auftaucht. Doch ist sie es wirklich? Schließlich ist sich zumindest Lady Holt sicher, dass Hannah in einer schicksalhaften Nacht getötet wurde. Doch wer ist hier Täter und wer Opfer? Ist die Nanny wirklich das was sie vorgibt?

    Jo steht völlig zwischen den Stühlen und kann die Abneigung gegen ihre Mutter einfach nicht ablegen. Lügt sie, um Hannah bei ihr schlecht zu machen? Fragen über Fragen tauchen während des Lesens von Gilly Macmillan – Die Nanny auf und irgendwann weiß man nicht mehr wer Gut und Böse spielt. Eine weitere Sichtweise eröffnet Detektive Andy Wilton, der dem Auftauchen eines Schädels im See der Holts nachgeht. Es wird immer spannender und mitreißender.

    Ich habe lange schon nicht so ein spannendes und gut konstruiertes Buch gelesen und habe die Charaktere geliebt. Viele von ihnen erscheinen lange Zeit undurchsichtig und gerade das macht die Wirkung dieser Story aus. Der Schreibstil ist zudem sehr flüssig und man ist schnell in der Szenerie des Landadels gefangen.

    Von mir eine klare Leseempfehlung für alle, die falsche Fährten und atmosphärische Spannung lieben!

    ©Ricarda Ohligschläger

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  • Sina Beerwald – Die Strandvilla

    Sina Beerwald – Die Strandvilla

    Die Strandvilla von Sina Beerwald ©Knaur
    Die Strandvilla von Sina Beerwald ©Knaur

    Ein Roman wie ein Sommer-Urlaub auf Sylt, voller nostalgischem Insel-Charme

    Sylt 1913: Für die junge Seefahrer-Witwe Moiken Jacobsen scheint ein Traum in Erfüllung zu gehen, als der Hotelier Theodor von Lengenfeldt um ihre Hand anhält. Vom beschaulichen Keitum bringt er sie ins mondäne Westerland und ermöglicht es ihr, sich in der »Strandvilla«, dem besten Hotel auf der Insel, eine eigene Konditorei einzurichten. Heimlich träumt Moiken davon, eines Tages das verlassene Strand-Café im Dünenpavillon wiederzueröffnen und steckt all ihre Kraft und Leidenschaft in süße Köstlichkeiten, die sie bis spät in die Nacht kreiert.
    Bald muss sie allerdings feststellen, dass Theodor sie vor allem geheiratet hat, damit sie ihm einen Stammhalter schenkt. Von ihren beruflichen Plänen ist er wenig begeistert.
    Als Moiken dann auch noch dem erfolgreichen Strand-Fotografen Boy Lassen begegnet, geraten ihre Lebenspläne ins Wanken. Denn kein anderer als Boy hat ihr einst mit sandigen Lippen den ersten unschuldigen Kuss geraubt …

    Urlaubs-Lektüre, historischer Roman, romantische Liebesgeschichte: Sina Beerwald hat mit »Die Strandvilla« einen zauberhaften Roman über Sylt geschrieben, der nicht nur Nordsee-Urlauber begeistern wird.

    (Kurzbeschreibung laut www.droemer-knaur.de)

    Schlagt ihr auch manchmal ein Buch zu und denkt: „Ach, was ein schönes Buch!“? So erging es mir mit vorliegendem Titel, den ich euch heute gerne näher bringen möchte.

    Moiken Jacobsen ist eine resolute Seefahrer-Witwe, deren Talent darin besteht süße Köstlichkeiten zu zaubern. Nicht ohne Grund träumt sie also davon das verlassene Café am Meer irgendwann wiederzueröffnen. Dabei spielt ihr das Schicksal den Hotelier Theodor von Langenfeld in die Arme, denn dieser ist vom ersten Augenblick an fasziniert von Moiken und lässt sich die Chance nicht entgehen schnellstmöglich um ihre Hand anzuhalten.

    Unterhaltsam beschreibt Beerwald den Weg Moikens von der Witwe bis zur Cafébetreiberin, jedoch möchte ich anmerken, dass ich minimale Längen bemerkt habe. Diese jedoch sind immer dann schnell vergessen gewesen, wenn ihre Jugendliebe Boy Lassen ins Spiel kam.

    Am meisten gefallen hat mir an diesem Roman, dass er so realistisch war. Ich habe das mondäne Westerland und Theodors Hotel regelrecht vor Augen gesehen. Die Handlung könnte genau so durchaus stattgefunden haben und, dass sie gar nicht so weit hergeholt ist, lest ihr im Nachwort, welches sehr spannend ist und für einige Aha-Momente sorgt.

    Den Schreibstil von Sina Beerwald kenne ich bereits durch andere Bücher von ihr und empfand  ihn als wunderbar leicht. Man erfährt viel über das Leben von Moiken. Sie ist Mutter einer Tochter, Witwe und schneller als sie denkt mittellos. Außerdem macht ihr ihre Schwiegermutter das Leben schwer. Besonders gefallen hat mir, dass sie sich nicht einschüchtern lässt und trotz vieler Rückschläge ihren Weg geht.

    „Die Strandvilla“ bringt seine Leser direkt nach Westerland zu einer mutigen Frau, die sich nicht unterkriegen lässt. Ein schöner Schmöker von Sina Beerwald

    Und wie sich dieser gestaltet, lest am Besten selbst!
    ©Ricarda Ohligschläger

    Wer Interesse an dem Buch hat, darf mir gerne einen Kommentar hier im Blog hinterlassen. Die Aktion endet am 15.04.2020
    Für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars bedanke ich mich herzlich beim Knaur Verlag.

    https://www.instagram.com/herzgedankeblog/
    https://www.instagram.com/herzgedankeblog/

     

     

  • Katharina Fuchs – Zwei Handvoll Leben

    Katharina Fuchs – Zwei Handvoll Leben

    Zwei Handvoll Leben von Katharina Fuchs ©Droemer
    Zwei Handvoll Leben von Katharina Fuchs ©Droemer

    Zwei starke Frauen – zwei deutsche Schicksale
    Und die Geschichte des Berliner Kaufhauses KaDeWe in einem anrührend authentischen historischen Roman

    Deutschland 1914: Charlotte wächst auf dem archaischen Landgut ihres mächtigen Vaters in Sachsen auf. Die Welt scheint ihr zu Füßen zu liegen, als sie von ihrer Tante und deren jüdischem Ehemann in die Leipziger Ballsaison eingeführt werden soll. Sie begegnet ihrer ersten Liebe. Doch der Beginn des ersten Weltkriegs zerstört ihre Pläne. Und ihr Leben verändert sich für immer.

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    Gleichzeitig gelingt es Anna, zwischen den Wasserstraßen des Spreewalds, wo Verzicht und harte Arbeit erfinderisch machen, dem Schicksal immer wieder ein Schnippchen zu schlagen. Doch sie verkennt die tiefe Liebe ihres besten Freundes, bevor er an die Westfront zieht. An einem eiskalten Tag im Februar 1919 steigt die neunzehnjährige Schneiderin alleine in den Zug nach Berlin. In den engen Hinterhöfen des Wedding prallen Hunger und Armut auf den ungezügelten Lebensdurst der beginnenden zwanziger Jahre. Und im Konsumtempel KaDeWe sucht man Verkäuferinnen …

    Anna und Charlotte werden sich erst 1953 in Berlin begegnen. Hinter ihnen liegen zwei Weltkriege und ihr deutsches Schicksal. Es ist die Ehe ihrer Kinder, die die beiden ungleichen Frauen zusammenführt, und eine tiefe Verbundenheit durch denselben Schmerz, den sie noch nie zuvor einem anderen Menschen anvertraut haben.

    »Es ist das vergessene Leben der Frauen, in dieser ganz besonderen Zeit, die bis heute nachwirkt, das ich zu Papier bringen wollte. Es wurde so lange totgeschwiegen. ›Zwei Handvoll Leben‹ lässt es uns spüren.«
    Katharina Fuchs

    Katharina Fuchs erzählt in ihrem historischen Roman nicht nur ein Stück deutsche Geschichte aus der Perspektive der Frauen – es ist die Geschichte ihrer eigenen Großmütter.
    (Kurzbeschreibung laut Amazon)

    Katharina Fuchs erzählt in ihrem Roman die bewegende Geschichte von Anna und Charlotte – zwei jungen Frauen, deren Leben nicht unterschiedlicher sein kann.

    Anna die kämpferische Schneiderin aus ärmlichen Verhältnissen, die während der Revolutionsunruhen nach Berlin reist, um dort ihr Glück zu suchen. Direkt bei ihrer Ankunft spürt sie im Gewimmel der Straßen, dass hier vieles anders läuft. Und auch in der Wohnung ihrer Tante Adelheid – einer Kriegerwitwe – findet sie leider nicht die Geborgenheit, die sie dringend braucht. Günther, der sehr unbequeme Mitbewohner ihrer Tante lässt Anna nicht zur Ruhe kommen und von Tag zu Tag verstärkt sich ihre Abscheu dem ungepflegten Scheusal gegenüber – bis die Situation eskaliert.

    Doch Anna gibt nicht auf! Mit einem Trick und ihrem unermüdlichen Kampfgeist erwirbt sie im Februar 1919 eine Anstellung im KaDeWe und wird schon bald eine angesehene Näherin.

    Auf der anderen Seite lernen wir Charlotte kennen, deren Sturkopf es manchmal schwer hat gegen die Wutausbrüche ihres Vaters anzukommen. Ihre Sorgen kreisen sich um die Pferde des Guts, ihre Hunde und darum, ob ihre Cousine Edith sich ihren Schwarm Leo schnappt.

    Die Wirren dieser Zeit hat Fuchs so nah und mit viel Liebe zum Detail beschrieben, dass man spürt ganz tief drinnen wie wichtig ihr die Geschichte ihrer Großmütter ist. Ihre Erlebnisse und die daraus resultierenden Lebenserfahrungen nehmen einen großen Platz in diesem Roman ein und ich habe sie mit viel Interesse und großer Begeisterung gelesen.

    „Zwei Handvoll Leben” setzt sich aus unterschiedlichen Erzählsträngen zusammen: abwechselnd wird jeweils von Anna und Charlotte erzählt und somit ein gekonnter Spannungsbogen aufrecht erhalten. Ich habe mich nicht ein einziges Mal gelangweilt, während dieser Lektüre und es hat mich tief im Inneren berührt.

    Besonders beeindruckend fand ich mit welchem Kampfgeist Anna ihren Weg geht. Man darf dabei nicht vergessen, dass ihr Leben von Armut, Trostlosigkeit und Verzweiflung geprägt war. In einer Zeit in der viele aufgegeben hätten, hat sie ihren Fähigkeiten vertraut und egal was ihr passiert ist, sie hat ihren Mut niemals verloren. Eine großartige Frau, die mich fasziniert hat.

    “Zwei Handvoll Leben” ist ein großartiger und unterhaltsamer Roman. Er ist gefüllt mit Melancholie, Trauer, Wut, Verzweiflung und Angst – aber auch mit unfassbarer Stärke, Mut, Hoffnung und vor allen Dingen Liebe.
    ©Ricarda Ohligschläger

    Hier geht es direkt zur Leseprobe: Katharina Fuchs – Zwei Handvoll Leben

     

     

  • Beate Maxian – Die Tränen von Triest

    Beate Maxian – Die Tränen von Triest

     

    Die Tränen von Triest von Beate Maxian ©Heyne
    Die Tränen von Triest von Beate Maxian ©Heyne

    Wien: Die 33-jährige Johanna Silcredi wird ans Krankenbett ihres Großvaters Bernhard gerufen. Er bittet sie, nach Triest in die Villa Costa zu reisen, und er fügt hinzu: »Finde heraus, wer mein Vater war.« Johanna ist zutiefst irritiert und macht sich auf den Weg. In der Villa trifft sie auf Charlotte von Uhlrich. Auch sie scheint auf Spurensuche zu sein.

    Triest 1914. Die schöne Afra von Silcredi steht kurz vor der Verlobung mit Alfred Herzog und könnte nicht glücklicher sein. Doch dann beginnt der Erste Weltkrieg, und die Liebenden werden getrennt … (Kurzbeschreibung laut Amazon)

    Ich mag die Abwechslung beim Lesen sehr und pendele gerne zwischen historischen Romanen und Gegenwartsliteratur hin und her. Bei diesem Buch konnte ich meine Liebe für beide Genren vereinen und habe es nicht bereut, denn schon nach wenigen Seiten war ich mit den zwei Zeitebenen verbunden.

    2019 in Wien – Johanna wird von ihrem Freund in ein edles Restaurant eingeladen und hofft auf den langersehnten Heiratsantrag, jedoch werden alle ihre Hoffnungen mit einem Schlag zerstört. Doch schnell findet sich die junge Frau in Triest wieder, wo sie sich im Auftrag ihres Großvaters auf die Suche nach einem Familiengeheimnis machen soll.

    1914 in Triest – Die junge Afra wünscht sich nichts mehr als eine Heirat mit dem Studenten Alfred Herzog, doch das junge Glück wird bitter beendet.

    Diese Geschichte wird zu einem wichtigen Bestandteil der Reise von Johanna, denn durch einen Zufall lernt sie in der Villa Costa mit der Familie Silcredi konfrontiert. Maxian entführt ihre Leserschaft in eine aufwühlende Reise in die Vergangenheit. Das junge Glücks Afras kann man wunderbar nachempfinden und an Emotionen wird absolut nicht gespart. Man leidet unfassbar mit und hofft so sehr, dass sich alles zum Guten wendet. Beim Lesen bekommt man ein Gefühl für Triest und die Charaktere der Protagonisten tragen Einiges dazu bei, dass die Familiengeschichte spannend bleibt.

    Allerdings hatte ich große Mühe alle auseinanderzuhalten, was an einigen Stellen meinen Lesefluss sehr hinderte.

    Trotz alledem möchte ich gerne dieses Buch weiterempfehlen, weil ich mich sehr gut unterhalten fühlte! Hier hat einfach alles gepasst und ich wünschte mir, es würde öfter solche Geschichten geben. Beide Handlungsstränge hatten ihre Spannungsbögen und liebenswerte Figuren mit denen ich mich sofort verbunden fühlte.
    ©Ricarda Ohligschläger

    https://www.instagram.com/herzgedankeblog/
    https://www.instagram.com/herzgedankeblog/

    Wer Interesse an dem Buch hat, darf mir gerne einen Kommentar hier im Blog hinterlassen. Die Aktion endet am 12.04.2020
    Für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars bedanke ich mich herzlich beim Heyne Verlag.