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Rezensionen/ Rezensionen Krimis/Thriller

Petra Hammesfahr – Das Mädchen Jannie (Enthält Werbung)

Petra Hammesfahr - Das Mädchen Jannie © Diana Verlag
Petra Hammesfahr - Das Mädchen Jannie © Diana Verlag

Petra Hammesfahr – Das Mädchen Jannie © Diana Verlag

Jannie friert. Sie friert sogar entsetzlich. Trotzdem zwingt Miro sie auf die Straße. In einem kaputten Buggy schiebt sie Jakob vor sich her. Er wimmert und hustet entsetzlich. Doch Miro sagt das bringe mehr Geld. Also hält sie durch, denn wenn Miro wütend würde, täte er sie vielleicht totschlagen. Sie wäre nicht die Erste!

“Das Mädchen Jannie” wurde von ihrem Großvater an den kriminellen und brutalen Miro verkauft. Mit etlichen anderen Frauen zieht sie Tag für Tag durch ländliche Gegenden um zu betteln. Doch eines Tages gelingt ihr die Flucht. Bei Dieter – einer vermeintlich guten Seele – wird sie aufgenommen. Sie bekommt genug zu Essen und ein warmes Bett. Aber Dieter ist böse – sehr sogar. Als  Thrillerautor versucht er den großen Durchbruch zu schaffen. Dabei schreckt er vor Nichts zurück, um seine Werke so realistisch wie möglich erscheinen zu lassen!

Schon auf den ersten Seiten war ich begeistert von der düsteren Szenerie dieses neuen Werkes von Petra Hammesfahr. Bildlich vor Augen sah ich das kleine Mädchen Jannie mit dem hustenden Jakob durch den Regen von Haustür zu Haustür klappern. Unsicher, halb erfroren und von der Angst getrieben die Prügel ihres Lebens zu bekommen.
In kurzen Kapiteln springt Hammesfahr von Jannie zu Dieter (Black Devil), dem Ermittler und einer Buchrezensentin, die später in der Handlung von Dieter bedroht wird. Doch dies möchte ich nicht vorweg nehmen.
Vielmehr möchte ich erwähnen, dass Petra Hammesfahr es grandios gelungen die Gedankenwelt des naiven Mädchens, die für ihr Alter recht ungebildet erscheint zum Leben zu erwecken. Jannie hat zwar schon sehr viel Gewalt erfahren müssen und weiß um die Regeln, die es bei Miro nicht zu brechen gilt, jedoch sind ihr alltägliche Begriffe teils fremd. Hammesfahr schildert wie das Kind Charakter und Bewegungen seiner Mitmenschen studiert und so urteilt. In gebrochenem Deutsch öffnet sie sich Dieter und erklärt ihm ihre Welt. Dass Dieters Welt für sie sehr kompliziert ist, weiß er nicht. Aber das Mädchen lernt schnell! Wird das am Ende ihre Rettung?

Es bleibt auf alle Fälle spannend in dem neuesten Roman der Autorin und kommt zu einigen Überraschungen. Der flüssige Schreibstil sorgt für einen guten Lesefluss, sodass ich das Buch nicht aus der Hand legen wollte. Hammesfahr zeigt erneut Abgründe der menschlichen Psyche und es eventuell manche Leser abschreckt,  ich mag ihre Beschreibungen von Brutalität und detaillierten Beschreibungen, wenn das Böse wieder einmal mehr Überhand nimmt!

Besonders nachdenklich macht mich jedoch bei der Lektüre der Fakt, dass genau in diesem Moment wo ich dieses Buch rezensiere wieder ein Kind zum Betteln auf die Straße geschickt wird….
©Ricarda Ohligschläger

Rezensionen/ Rezensionen Krimis/Thriller

Nele Neuhaus – Muttertag

Muttertag von Nele Neuhaus ©Ullstein Buchverlage

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Muttertag von Nele Neuhaus ©Ullstein Buchverlage

Muttertag von Nele Neuhaus ©Ullstein Buchverlage

Im Wohnhaus einer stillgelegten Fabrik findet ein Mädchen eine halb verweste Leiche. Es handelt sich um den ehemaligen Betreiber des Werks, Theodor Reifenrath, wie Kriminalhauptkommissarin Pia Sander und ihre Kollegen vom K11 feststellen. Unter einem Hundezwinger machen sie eine grausige Entdeckung: Neben einem fast verhungerten Hund liegen menschliche Knochen verstreut und die Spurensicherung fördert immer mehr schreckliche Details zutage. Reifenrath lebte sehr zurückgezogen, seit sich zwanzig Jahre zuvor seine Frau Rita das Leben nahm. Im Dorf kann niemand glauben, dass er ein Serienmörder war. Da verschwindet wieder eine Frau, und Pia muss erkennen, dass nichts so ist, wie es scheint. Gelingt es ihr, das Rätsel rechtzeitig zu lösen und die Bestie zu stoppen, bevor noch mehr Menschen sterben müssen? (Quelle: https://www.neleneuhaus.de/krimis)

Dieser neunte Fall von Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein hat es in sich!

So spannend wie in “Muttertag” habe ich Nele Neuhaus noch nie erlebt und ich bin der Meinung, dass es das bisher beste Buch der Reihe ist.
Zum Inhalt schreibe ich an dieser Stelle eher weniger. Die Zusammenfassung präsentiere ich euch wie immer ganz am Anfang meiner Rezension und ihr habt sie sicher schon gelesen.
Aber ich möchte euch verraten, dass es dieses Mal etliche falsche Fährten gibt, die nicht nur die Spannung steigern, sondern ebenso falsche Spuren legen. Nele Neuhaus hat diese “Taktik” in diesem Fall wirklich perfektioniert und ich war mir so oft sicher den Mörder zu wissen.

Doch am Ende kam alles ganz anders!

Es beginnt schon damit, dass man anfangs denkt es würde um den Mord an dem alten Reifenrath gehen, jedoch ist dieser Leichenfund nur der Auftakt zu weiteren schrecklichen Taten. Und diese kommen in “Muttertag” reichlich vor.
Denn es geht es nicht nur um vielfachen Mord, sondern ebenso um Kindesmisshandlung und man muss schon hart gesotten sein um diese Taten einfach so ertragen zu können! Neuhaus schreibt dabei grauenhaft realistisch, denn ist es nicht leider sehr nah an der aktuellen Tagespresse, dass Jugendamtsmitarbeiter wegsehen, weghören und die angesehene Pflegefamilie hochpreisen, um hinterher festzustellen, dass sich hinter der biederen Fassade eine überforderte Pflegemutter mit ausgeprägtem Hang zum Sadismus verbirgt. Ich kann mich gut an solche Fälle aus den Nachrichten erinnern und so bleibt in diesem Falle der bittere Nachgeschmack, dass eben nicht alles Fiktion ist was Neuhaus in ihrem neuesten Krimi hat einfließen lassen.

Verschiedene Handlungsstränge – wie beispielsweise der in dem die junge Fiona Fischer auf der Suche nach ihrer leiblichen Mutter ist – sorgen für Abwechslung, jedoch ohne an Spannung zu verlieren. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und habe es innerhalb von wenigen Stunden ausgelesen.

Wer mag, kann sich gerne diese LESEPROBE anschauen, die mit Sicherheit überzeugen wird! Von mir bekommt “Muttertag” eine klare Leseempfehlung!

Ein ganz großes Lob muss ich jedoch noch an den Verlag geben, der es sich zur Aufgabe gemacht hat dieses Buch ohne Plastikverpackung auf den Markt zu bringen. Das Buch ist mit einem Siegel versehen, welches hoffentlich ein Umdenken zu mehr Umweltbewusstsein anstößt. Ich hoffe und wünsche mir, dass nach und nach immer mehr Verlage mit gutem Beispiel voran gehen werden!
©Ricarda Ohligschläger

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Allgemeines/ Lesungen

Gewinne ein signiertes Exemplar "Nele Neuhaus – Im Wald"

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Gestern Abend war ich in Köln im Volkstheater Millowitsch..
Grund war die letzte Lesung der Lesereise von NELE NEUHAUS, die ihr aktuelles Buch “IM WALD” vorstellte.
Es war nicht die erste Lesung, die ich mit ihr erleben durfte doch diese war einmal mehr besonders als sonst. Die Location war toll, die Stimmung war super und Nele war schlichtweg in Bestform!!
Ich kenne viele Autoren und Autorinnen, nur wenige sind jedoch SO sympathisch wie sie. Nele hat das Talent direkt in den ersten Minuten einer Lesung mit ihrem Publikum eins zu werden und Nähe zu schaffen.
Die Anekdoten ihrer bisherigen Karriere sind ein Garant für Lacher und Applaus, und wenn sie liest taucht man ab in ihre facettenreiche fiktive Welt. So unterhielt sie gestern Abend nicht nur mit purer Spannung, sondern außerdem mit hessischer Mundart.
IM WALD” verspricht erneut pure Spannung, ein tolles Ermittlerteam und menschliche Abgründe. Aus diesem Grund habe ich euch ein signiertes Exemplar mitgebracht, was ihr gewinnen könnt.
Die Verlosung läuft bis Montag, 21.11.2016, 12 Uhr – danach werde ich einen Gewinner ziehen.
Der Gewinner wird per Losverfahren durch Zufallsgenerator ermittelt und am 22.11.2016 bekanntgegeben.
Teilnehmen dürfen Personen ab 18 Jahre, sonst nur mit Einwilligung der Erziehungsberechtigten.
Dieses Gewinnspiel steht in keiner Verbindung zu Facebook und wird in keiner Weise von Facebook gesponsert, unterstützt oder organisiert!
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, eine Barauszahlung ist nicht möglich.
Der Versand findet nur innerhalb Europas statt.
Du erklärst Dich damit einverstanden, im Falle eines Gewinnes namentlich auf dieser Seite genannt zu werden. Wenn nicht binnen einer Woche nach Bekanntgabe und Benachrichtigung des Gewinners eine Postanschrift für die Übersendung des Gewinns zur Verfügung gestellt wird, verfällt der Gewinn.
Datenschutzerklärung:
Die bereitgestellten Informationen werden ausschließlich für die Ermittlung und Kontaktierung des Gewinners verwendet und nach Abwicklung des Gewinnspiels gelöscht. Ergänzend gelten auch die Datenschutzhinweise von Facebook. Fragen oder Bitten um Informationen zu dem Gewinnspiel sind zu richten an rici(at)herzgedanke.de
Teilnehmen kannst du in dem du einen Kommentar hier im Blog oder direkt bei Facebook hinterlässt!
Viel Glück!
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Rezensionen/ Rezensionen Krimis/Thriller

Arnaldur Indriðason – Todeshauch

Todeshauch“ ist der vierte von derzeit neun Bänden um Ermittler Erlendur Sveinssons und im November 2011 bereits in der 12. Auflage erschienen. Das allein spricht für sich und ich war mir zudem bereits nach wenigen Seiten bewusst, dass ich einen richtig guten Krimi in der Hand halte.
„In einer Baugrube am Stadtrand von Reykjavík werden menschliche Knochen gefunden. Wer ist der Tote, der hier verscharrt wurde? Wurde er lebendig begraben? Erlendur und seine Kollegen von der Kripo Reykjavík werden mit grausamen Details konfrontiert. Stück für Stück rollen sie Ereignisse aus der Vergangenheit auf und bringen Licht in eine menschliche Tragödie, die bis in die Gegenwart hineinreicht. Während Erlendur mit Schrecknissen früherer Zeiten beschäftigt ist, kämpft seine Tochter Eva Lind auf der Intensivstation um ihr Leben … “Todeshauch” wurde mit dem Nordischen Preis für Kriminalliteratur 2003 ausgezeichnet!“ (Kurzbeschreibung laut www.amazon.de)
Das Buch ist keine leichte Kost und beinhaltet in mehreren Kapiteln häusliche Gewalt in brutalster Weise. Diese Szenen spielen in der Vergangenheit und entwickeln im Laufe der Handlung  immer mehr Zusammenhang zur Gegenwart.
Arnaldur Indriðason bedient sich hierbei einer eindringlichen Sprache, die die Bedrohlichkeit der ganzen Szenerie noch verstärkt und spickt diese mit kleinen Cliffhangern und überraschenden Wendungen. Auch der Schauplatz fließt mit ein. Island dient mit seinem rauhen Klima als hervorragende Kulisse für diese tragische Story, die ich insgesamt als sehr bedrohlich empfand.
Die Hauptfiguren sind facettenreich und authentisch beschrieben. Sie schaffen es sofort den Leser in seinen Bann zu ziehen. Erlendur trägt mit seinem eigenen Schicksal zur Dramatik bei und wirkt jedoch dabei nicht überzogen.
Die 368 Seiten flogen binnen eines Abends nur so an mir vorbei und ich bin mir sicher, dass “Todeshauch” nicht mein letzter Krimi von Arnaldur Indriðason war!
© Ricarda Ohligschläger

Rezensionen/ Rezensionen Krimis/Thriller

Rebecca Michéle – Der Tod schreibt mit

Der Schriftsteller Clark Kernick wird brutal erschlagen in seinem Cottage aufgefunden. Für die Polizei ist der Täter schnell gefunden Harrison Hickery. Dessen Ehefrau hatte eine Affäre mit dem Autor und deswegen ihren Mann verlassen. Als sich Harrison in der Untersuchungshaft das Leben nimmt scheint der Fall gelöst. Doch dann entdeckt Mabel Clarence ein Geheimnis und begibt sich dabei selbst in tödliche Gefahr.
Very British ein weiterer spannender Krimi im nicht immer idyllischen Cornwall
(Kurzbeschreibung laut www.amazon.de)
Der Polizeiinspektor von Lower Barton ist entsetzt, denn schon wieder ist es Mabel Clarence, die im sonst so beschaulichen Lower Barton eine Leiche entdeckt und aus Erfahrung weiß er, dass die taffe Dame sehr ehrgeizig ist was die Ermittlungen betrifft.
Dieses Mal ist es Clark Kernick, der in seinem Haus erschlagen vorgefunden wurde und schnell fällt der Verdacht auf Harrison Hickery, denn seine Ehefrau hatte eine Affäre mit dem umtriebigen Schriftsteller. Kurz darauf ist Hickery ebenfalls tot – Selbstmord!
Für den Polizeiinspektor ist die Sache nun klar, aber Mabel wird misstrauisch und entdeckt so nach und nach Geheimnisse, die den wahren Täter entlarven.
Rebecca Michéle knüpft mit „Der Tod schreibt mit“ nahtlos an den Vorgänger „Die Tote von Higher Barton“ an. Durch kleine Rückblicke lernt man Mabel Clarence und den eigenbrötlerischen Tierarzt Victor Daniels aber auch sehr genau kennen, wenn man den Vorgänger nicht gelesen hat.
Schnell wird klar, dass es sich hierbei um zwei ganz eigensinnige Persönlichkeiten handelt.
Mabel Clarence, die Hauptfigur, glänzt in ihrer Rolle als Freizeitschnüfflerin und wickelt damit jeden Leser um den Finger. Sehr anschaulich beschrieben ist die Ermittlungsarbeit und schnell wandelt man selbst auf Ermittlerfüßen, denn der Schreibstil ist so mitreißend, dass man gar nicht anders kann als selbst zu rätseln, abzuwägen und so seine eigenen Rückschlüsse zieht.
Was diesen Cornwall – Krimi (und auch den Vorgänger) jedoch außerdem auszeichnet ist die bildhafte Beschreibung der Landschaft. Rebecca Michéle hat mich damit nicht nur restlos für Cornwall begeistern können, sondern mich während der Lektüre dorthin gebracht. Und wenn ich von Victors und Mabels Teekränzchen mit Scones und Clotted Cream las, fühlte ich mich „very british“.
Insgesamt konnte mich „Der Tod schreibt mit“ noch mehr begeistern als der erste Teil und ich freue mich sehr bald mehr von Mabel und Victor zu lesen.
© Ricarda Ohligschläger