Todeshauch“ ist der vierte von derzeit neun Bänden um Ermittler Erlendur Sveinssons und im November 2011 bereits in der 12. Auflage erschienen. Das allein spricht für sich und ich war mir zudem bereits nach wenigen Seiten bewusst, dass ich einen richtig guten Krimi in der Hand halte.
„In einer Baugrube am Stadtrand von Reykjavík werden menschliche Knochen gefunden. Wer ist der Tote, der hier verscharrt wurde? Wurde er lebendig begraben? Erlendur und seine Kollegen von der Kripo Reykjavík werden mit grausamen Details konfrontiert. Stück für Stück rollen sie Ereignisse aus der Vergangenheit auf und bringen Licht in eine menschliche Tragödie, die bis in die Gegenwart hineinreicht. Während Erlendur mit Schrecknissen früherer Zeiten beschäftigt ist, kämpft seine Tochter Eva Lind auf der Intensivstation um ihr Leben … „Todeshauch“ wurde mit dem Nordischen Preis für Kriminalliteratur 2003 ausgezeichnet!“ (Kurzbeschreibung laut www.amazon.de)
Das Buch ist keine leichte Kost und beinhaltet in mehreren Kapiteln häusliche Gewalt in brutalster Weise. Diese Szenen spielen in der Vergangenheit und entwickeln im Laufe der Handlung  immer mehr Zusammenhang zur Gegenwart.
Arnaldur Indriðason bedient sich hierbei einer eindringlichen Sprache, die die Bedrohlichkeit der ganzen Szenerie noch verstärkt und spickt diese mit kleinen Cliffhangern und überraschenden Wendungen. Auch der Schauplatz fließt mit ein. Island dient mit seinem rauhen Klima als hervorragende Kulisse für diese tragische Story, die ich insgesamt als sehr bedrohlich empfand.
Die Hauptfiguren sind facettenreich und authentisch beschrieben. Sie schaffen es sofort den Leser in seinen Bann zu ziehen. Erlendur trägt mit seinem eigenen Schicksal zur Dramatik bei und wirkt jedoch dabei nicht überzogen.
Die 368 Seiten flogen binnen eines Abends nur so an mir vorbei und ich bin mir sicher, dass „Todeshauch“ nicht mein letzter Krimi von Arnaldur Indriðason war!
© Ricarda Ohligschläger