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London, in einem der Luxushochhäuser von Canary Wharf: Erst fällt die Klimaanlage aus, dann der Strom. Sämtliche Ausgänge sind verriegelt, und Rauch strömt aus den Belüftungsschächten. Em muss hilflos zusehen, wie ihre Freundin im 15. Stock panisch ein Fenster zertrümmert und hinausspringt. Kurz darauf wird Em verhaftet. Sie soll sich in die Computer des Gebäudes gehackt und die Freundin dadurch in den Tod getrieben haben. Jemand spielt ein falsches Spiel. Und macht Jagd auf Em …
(Kurzbeschreibung laut amazon)
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Ich liebe Thriller die mich von Anfang an nicht loslassen und gleichzeitig viele Fragen aufwerfen, denn ich mag es mindestens genauso sehr in meinem Kopf mögliche Schuldige zu analysieren und Zusammenhänge zu erkennen.
Bei “Brixton Hill” ist mir das jedoch nicht gelungen, da die Story so intelligent aufgebaut ist, dass ich alle paar Kapitel neue Verdächtige auf meiner imaginären Liste hatte.
Die vielschichtigen Charaktere sind meiner Meinung nach nämlich so angelegt, dass sie einerseits mysteriös und geheimnisvoll wirken, und gleichzeitig machen sie sich durch kleine Details verdächtig. Geld und Stalking spielt hierbei eine große Rolle. Der zweite Punkt löst beim Lesen Ängste aus, die nicht nur einmal für Gänsehautkribbeln sorgen.
Zudem punktet der Thriller so meisterhaft mit Spannung, dass ich irgendwann nur noch durch die einzelnen Seiten gehechtet bin. Zoë Beck gelingt es zweifellos diese Spannung auf einem sehr hohen Niveau zu halten und überrascht mit einem fulminanten Finale.
Fazit: Intelligent konstruierte Thrillerunterhaltung von einer Autorin die ohne Zweifel ihr Handwerk versteht!
© Ricarda Ohligschläger
Edvard ist 15, und eines seiner größten Probleme ist: er ist definitiv noch zu wenig Mann und hat viel zu viel Freiräume. Wie soll er bitte bei so toleranten Eltern pubertäre Proteste äußern? Nichts kriegt er wirklich auf die Reihe. Stattdessen Missverständnisse und Nervenzusammenbrüche. Alles ist einfach nur noch peinlich. Edvard schreibt alles über sein Leben und seine Gedanken in einem privaten Blog im Internet nieder, auch seine heimlichen Leidenschaften und Lieben: Astrophysiker will er werden, und es gibt Constanze… Dann die Hammerkatastrophe: Edvards Blog wird aus Versehen öffentlich – nun kann jeder lesen, was in seinem Leben alles passiert und noch viel mehr…
(Kurzbeschreibung laut www.amazon.de)
Nachdem ich von Zoë Beck bereits “Das zerbrochene Fenster” gelesen hatte, musste ich unbedingt dieses Jugendbuch von ihr lesen, da es so ganz anders erschien und die Rezensionen viel Lesespaß versprachen.
Und bereits nach den ersten Seiten war klar, dass der Spaß definitiv nicht zu kurz kommen wird, denn Edvard ist mitten in der Pubertät, zweitens verliebt und drittens sehr einfallsreich. So erfindet er auf Facebook das Profil eines amerikanischen Austauschschülers und schreibt über diesen Umweg seinen Schwarm Constanze an. Was das für Folgen hat, ahnt er da noch nicht, aber ich verrate so viel, dass es sehr(!!) lustig wird.
“Edvard: Mein Leben, meine Geheimnisse” ist so realistisch geschrieben, dass man sich dem Gefühl nicht entziehen kann ihm schon mal begegnet zu sein. Ob im Bus oder irgendwo in der Stadt – Teenies gibt es überall. Und einer davon hat sicher auch so irre Ideen wie Edvard.
Das Buch ist im Stil eines Blogs geschrieben und ist auf den einzelnen Seiten mit etlichen Icons und Bildchen versehen.
Zoë Beck ist gelungen mir mit “Edvard: Mein Leben, meine Geheimnisse” nicht nur ein Lächeln, sondern ganz viele Lacher ins Gesichts zu zaubern und ich würde mich freuen von Edvard bald mehr zu lesen!
© Ricarda Ohligschläger
“Das zerbrochene Fenster” ist mein Erstling von Zoë Beck. Dabei habe ich alle ihre Bücher. Fragt mich also bitte niemand warum ich bisher keines davon gelesen habe. Ich kann die Frage nicht beantworten.
Erst recht jetzt nicht, nachdem ich diesen aktuellsten ihrer Thriller abgeschlossen habe, in dem es darum geht, dass auf einem Landsitz im verschneiten Schottland die Leiche einer jungen Witwe gefunden wird. Das Spektakuläre daran ist, dass bereits ihr Mann ermordet wurde.
Der Fall scheint schnell aufgeklärt als sich Philippa Murray bei der Polizei meldet und aussagt, dass ihr Freund Sean Butler der Mörder der Witwe ist. Doch die Polizei stößt bei ihren Ermittlungen schnell an ihre Grenzen, denn Sean ist vor sieben Jahren spurlos verschwunden. Als die Ermittler mehr über Philippa Murray erfahren möchte und sie zu Hause aufsuchen, ist diese bereits ebenso wie vom Erdboden verschwunden.
Der Thriller beginnt mit Tagebucheinträgen von Pippa, die sich durch die gesamte Handlung tragen. Sie schildern Seans Verschwinden, Pippas Gefühle, ihre Trauer und ihre unermüdliche Hoffnung auf einen positiven Ausgang. Das Erschreckende an Pippas Tagebucheinträgen ist, dass sie nicht loslassen kann und noch Jahre später ihrer großen Liebe nachtrauert. Zum Einen verständlich, doch zum anderen Zeichen dafür, dass sie auf eine fatale Weise in der Vergangenheit lebt. Sie hatte schließlich bis dato allerhand negatives von Sean erfahren, doch auch diese Tatsachen konnten ihre Liebe und ihre Sehnsucht kein bisschen dämmen. Sie betont immer wieder, dass sie Sean geliebt hat und versucht hat ihm eine gute Partnerin zu sein.
Nun war ich Gott sei Dank noch nie in solch einer Situation und kann mir nicht vorstellen, wie es ist so viele ungeklärte Fragen zu haben, aber als erwachsene und vor allen Dingen gestandene Frau hätte ich von Pippa etwas mehr erwartet als ewig in der Hoffnung zu leben, dass Sean noch einmal auftaucht. Ihre Suche nach ihm hatte schon zwanghafte Züge.
Die Autorin hat diesen Aspekt sehr eindringlich geschildert und Pippa in dieser Hinsicht als eine Frau dargestellt, die trotz ihres beruflichen Erfolges sehr einsam erscheint. Warum das so ist wird schnell klar, wenn man Pippas Familie näher kennenlernt und dann bleibt einem kein anderer Schluss übrig als das hier Zusammenhalt und gegenseitiges Interesse nur sehr spärlich vorhanden ist. So ist es wiederum kein Wunder, das sich Pippa so verhält. Der Kreis schließt sich an dieser Stelle und für mich war klar, warum sich Pippa so an Sean klammerte und sich nahezu auf ihn fixierte.
Die Familienverhältnisse bringen ein bisschen Licht in Pippas Verhalten. Der Vater ein dickschädeliger Egozentriker, dem keiner etwas recht machen kann, die Mutter eine gefühllose Person und die Schwester eine kaufsüchtige tablettenabhängige Hysterikerin, die ebenso ihre Anerkennung beim Vater sucht. Einzig Matt erschien mir ein Stück Normalität in Pippas Leben zu bringen.
In einem Buch sind solche angespannten Familienverhältnisse immer sehr interessant zu lesen, sie lassen einen zum Teil verzweifeln, fluchen oder eben nur mit dem Kopf schütteln. In der Realität wäre es eine Katastrophe! Mich haben diese Verhältnisse wütend gemacht und erschüttert. So realistisch hat Zoe Beck diese “Familientragödie” beschrieben.
Die Tagebucheinträge von Pippa wechseln sich kapitelweise mit den aktuellen Ereignissen nach dem Tod der Witwe Lillian Kjellberg ab. Schnell wird klar, dass diese im ersten Augenblick verwirrenden Zeitsprünge zusammen gehören und immer mehr lösen sich Fragen die beim Lesen entstehen auf. Jeder scheint mit jedem eine Verbindung zu haben. Plötzlich wird klar, dass jeder für das Verschwinden von Sean verdächtigt werden könnte – bis sich zumindest dieser Kreis schließt. Wer letzten Endes Lillian Kjellberg auf dem Gewissen hat, ist eine große Überraschung.
Eigentlich hatte ich gehofft, dass es noch einen großen rasanten Showdown gibt, aber der blieb aus. Zoë Beck ist eben eine Autorin für die leisen eindringlichen Töne und so hat mir schlussendlich nichts an diesem Thriller gefehlt.
Einen “Wow” – Effekt hat “Das zerbrochene Fenster” dafür trotzdem bei mir hinterlassen.
Mindestens einen für die Charaktere, die diesem Buch erst die Emotionen gaben. Keiner der Figuren hatte die sprichwörtliche “weiße Weste”. Ob aufgrund seiner Vergangenheit oder wegen massiver psychischer Erkrankungen. Die eindrucksvollste Figur war Cedric. Depressiv, von Angstzuständen geplagt und trotzdem schlussendlich gewillt das Rätsel um den Tod seiner Stiefmutter zu lösen. Die anderen Besonderheiten sollte jeder für sich herausfinden.
Zoë Beck hat mit “Das zerbrochene Fenster” einen eindringlichen Thriller geschrieben, der von seinem Schreibstil und von der Vielzahl seiner Ereignisse nicht dichter hätte sein können. Vieles kommt erst Stück für Stück an den Tag, damit erreicht sie einen Spannungsbogen, dem es an nichts fehlt und der seinesgleichen sucht.
Wer zudem den Schauplatz Schottland neu entdecken möchte, der ist mit diesem Thriller sehr gut beraten!
© Ricarda Ohligschläger
Weitere Thriller der Autorin:
Das alte Kind
Der frühe Tod
Wenn es dämmert
Buchmesse Tag 1
Mein Abenteuer “Frankfurter Buchmesse” begann dieses Jahr ziemlich früh. Um genauer zu sein am Donnerstag um 05:00 Uhr, denn da klingelte mein Wecker. Normalerweise bin ich eher der Typ Morgenmuffel, aber an diesem Tag sprang ich regelrecht aus dem Bett. Eine Dusche und eine halbe Tasse Kaffee brachten mich zusätzlich auf Trab.
Gegen 06:00 Uhr fuhr mein Mann mich nach Köln zum Hauptbahnhof, wo mich als allererstes der wunderschön angestrahlte Dom erwartete. Da wir noch etwas Zeit hatten und es außerdem sehr kalt war, hielten wir uns kurz vor meinem Gleis im unteren Bereich des Bahnhofs auf, wo bereits geschäftiges Treiben herrschte.
Pünktlich um 06:53 Uhr bewegte sich mich mein Zug in Richtung Mainz, wo ich in einen anderen Zug umsteigen musste, der mich dann endlich nach Frankfurt brachte. Mein Sitznachbar war ein freier Lektor, mit dem ich direkt angeregt über die Messe, Verlage etc. erzählte.
Dort erwartete mich meine “Herbergsmutter” Karin, die mich fortan immer auf den richtigen Weg brachte, was ihr später auch einen Spitznamen einbrachte.
Ich kann den Moment nicht beschreiben, als ich dann in den “heiligen Hallen” ankam. Da ich im letzten Jahr aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein konnte, genoss ich dieses Gefühl in vollen Zügen. Klar war ich direkt etwas “erschlagen” von den vielen Eindrücken und ich nahm die ersten Minuten gar nicht richtig wahr, aber ich wusste HIER gehörst du hin!
Wo ich nicht hingehörte war die Herrentoilette, wohin ich mich fälschlicherweise verirrt hatte, aber ich wäre nicht ich, wenn ich nicht hoch erhobenen Hauptes und mit dem Satz “Sie haben mich einfach nicht gesehen!” wieder dort hinaus spaziert wäre. 🙂
Halle 3.0 war die erste Anlaufstelle und wir machten unseren ersten kurzen Rundgang, denn bereits um 10:00 Uhr war ich mit Krimiautorin Elke Pistor verabredet. Als sie wenig später kam war ich etwas abgelenkt, denn Elke hatte eine tolle rote Handtasche unter dem Arm. Die wichtigen Fakten unseres Gesprächs habe ich mir trotzdem gemerkt und auch, dass Elke später noch bei Emons am Stand ist. Dummerweise hatte ich zeitgleich einen anderen Termin. (Aber es wird ein Wiedersehen mit Elke geben und zwar in einem ganz besonderen Rahmen. Dazu in 2013 mehr.)
Zur selben Zeit trudelte auch Claudia von “Claudia Bücherregal” ein und kurz darauf kam vervollständigte Petra Schier unser kleines aber feines Treffen, was wir vorher bei Facebook angekündigt hatten. Es wurden natürlich Fotos gemacht und Claudia hatte ein kleines Büchlein dabei, wo sie sich von den Autoren ein paar liebe Worte hat reinschreiben lassen. Petra musste uns kurz darauf leider verlassen, aber plötzlich kam Alexandra Zylenas dazu. Gemeinsam sahen wir uns die Lesung von Krystyna Kuhn aus “Das Tal” an.
Im Anschluss an die Lesung hatte ich ein bisschen Luft und zog quer über die Messe. Im Nachhinein war das die “Ruhe vor dem Sturm”, denn im Laufe des Tages traf ich so viele Autorinnen und Buchblogger, dass ich besser eine kleine Meditationspause eingelegt hätte. Es wurde ein großartiger Tag!
Ich hatte ein sehr nettes Gespräch über Bücher, Wohnzimmerlesungen und Autoren mit Constanze Adolph von der Agentur für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit “Buchcontact“, die in Freiburg und Berlin als “Kontaktschmiede” zwischen Verlagen und Autoren agieren.
Ich traf bei “Lübbe” auf Eva Völler, Petra Schier und Britta Sabbag, wo wir gemeinsam dem bunten Treiben rund um Sonya Kraus, Bernhard Hoecker, Sky Du Mont und Lothar Matthäus zu sahen.
Danach zog es mich zu “Heyne“, wo ich ein kurzes aber sehr herzliches Treffen mit Sina Beerwald hatte. Auch Claudia war dort wieder vor Ort und ich muss zugeben, dass ich ohne sie Sina nicht gefunden hätte, denn normalerweise habe ich ein wunderbares “Gesichtergedächtnis”, aber bei Sina verließ es mich, was aber (und das betone ich!) nicht an Sina liegt. Claudia stand glücklicherweise bei ihr und füllte damit blitzschnell meine Erinnerungslücke. Auf jeden Fall freue ich mich jetzt noch mehr auf die Leserunde mit Sina und ihrem Buch “Hypnose“.
Wiebke Lorenz kam ebenso dazu und als Claudia mit ihr Fotos machen ging, konnte ich mich quasi revanchieren, denn Claudia ließ ihr Büchlein liegen (ihr erinnert euch?). Ich konnte mich als “Retter in der Not” erweisen und nahm es mit.
Wer sich das mit den Fotos als trockene Angelegenheit vorstellt irrt! Wir hatten zusammen viel Spaß und es war einmal mehr eine tolle Begegnung mit Wiebke, der ich an dieser Stelle ganz persönlich für ihr grandioses Buch “Alles muss versteckt sein” danken konnte.
Mittlerweile waren auch Wulf Dorn und Paul Cleave eingetroffen. Ich liebe die Bücher von Wulf Dorn und muss mir für das nächste Jahr (falls er denn dann vor Ort ist) unbedingt mal vornehmen mit ihm ein kurzes Gespräch zu führen. Manchmal schüchtern mich die großartigen Autoren nämlich ein. Aber immerhin habe ich es fertig gebracht ihm für das Foto zu danken, für das er ganz spontan in die Kamera strahlte.
Beim “Diana” – Verlag war zur selben Zeit Kate Morton zu Gast und ich behaupte jetzt einfach mal, dass sie definitiv auch als Model eine großartige Karriere machen könnte. Sie live zu sehen ist schon ein bisschen “Wow”.
Mittlerweile war Karin wieder an meiner Seite. Sie musste mich kurzzeitig verlassen, da sie einen anderen Termin hatte, aber Karin, spätestens wenn du diesen Bericht hier liest weißt du, dass ich mich gut unterhalten habe. Und vor allen Dingen bin ich nicht verloren gegangen.
Verloren ging mir allerdings Zoë Beck mit der ich anschließend eigentlich ein Treffen vereinbart hatte. Da sie aber leider nicht kam, zog es mich und Karin zu “Droemer” in Halle 3.1. Auf dem Weg dorthin kam ich zum xten Mal bei “Rowohlt” vorbei, wo ich die Gelegenheit nutzte mit Petra Hammesfahr zu sprechen. Was mich besonders freute war, dass sie sich immer noch an meine Rezension zu “Die Schuldlosen” erinnern konnte und sich dafür bei mir bedankte. Vielleicht ergibt sich ein Wiedersehen mit Petra Hammesfahr in 2013. Ich möchte jedoch an dieser Stelle nicht zu viel versprechen!
Kaum dort angekommen klingelte mein Telefon und eine aufgeregte Zoë Beck fragte wo ich wäre. Es stellte sich dann heraus, dass wir eine unterschiedliche Treffpunktzeit notiert hatten. Meine Telefonnummer hatte Zoë irgendwie über Elke Pistor bekommen und so kam es dann schlussendlich doch noch zu einem Treffen.
Dieses Treffen war der krönende Abschluss eines phänomenalen ersten Messetages.
Nach eineinhalb Stunden plaudern und dem Gong, der uns an die Schließung der Messe erinnerte trennten wir uns. Karin und ich machten uns dann auf den Heimweg, wo wir den Tag mit Spaghetti Bolognese und einer großen Tasse Tee ausklingen ließen.
(Tipp- und Kommafehler sind beabsichtigt und ein Zeichen meiner außerordentlichen Kreativität!)
Die Fotos der Autorentreffen könnt ihr auf meiner Herzgedanke – Fanseite sehen.
© Ricarda Ohligschläger