Eine humorvolle und spannungsgeladene Story gepaart mit spritzigen Dialogen
Mary Jane Holliday, von allen nur M.J. genannt, hat einen nervenaufreibenden Job: Sie ist Geisterjägerin.
Für ihre Klienten stellt sich M.J. als Medium zur Verfügung und hilft so, verirrten Seelen auf die andere Seite.
Ihre medialen Fähigkeiten, die Energie körperloser Seelen zu spüren, helfen ihr dabei und handeln ihr Spitzen – Erfolgsquoten bei der Geisterjagd ein.
Unterstützt wird sie dabei von ihrem besten Freund Gilley, einem begnadeten Hacker, und ihrem plappernden Papagei Doc.
Auch ihr neuester Auftrag hat es wieder einmal in sich.
Der gutaussehende Dr. Steven Sable Junior möchte M.J. anheuern, um den Tod seines Großvaters zu klären.
Sables Großvater ist allem Anschein nach vom Dach seiner dreistöckigen Jagdhütte gestürzt. Doch sein Enkel zweifelt daran, denn nach seinen Einschätzungen war sein Großvater ein glücklicher Mann in den besten Jahren.
M.J. lehnt den Auftrag zuerst ab, da Sable darauf drängt mit auf Geisterjagd zu gehen, doch dann erinnert Gilley sie etwas eindringlicher an die unbezahlten Rechnungen.
Zusammen mit Sable machen sich die zwei also auf, um die Umstände Andrew Sables zu klären. Jedoch machen nicht nur schubsende Geister, sondern auch Mordanschläge und etliche Undurchsichtigkeiten den Fall zu einem Puzzlespiel.
Als wenn das nicht alles schon kompliziert genug wäre, fliegen zwischen Steven und M.J. abwechselnd die Funken und die Fetzen.
Victoria Laurie hat mich mit ihrem „Rendezvous um Mitternacht“ eiskalt erwischt und zwar im positiven Sinne.
Eine humorvolle und spannungsgeladene Story gepaart mit spritzigen Dialogen, so muss unterhaltsame Lektüre aufgebaut sein. Und unterhaltsam war es allemal.
Nicht nur die Dialoge zwischen Steven und M.J., sondern auch seine sprachlichen Irrungen und obendrein die Anmerkungen von Papagei Doc, sorgen hier für einige heftige Lacher.
So einen Papagei hätte ich auch gerne.
Ein bisschen Erotik füllt die Handlung zusätzlich und macht diese paranormale Story zu einem abwechslungsreichen Genuss.
Ich bin gespannt, wie es zwischen M.J. und Steve weitergeht. Das Knistern lässt Einiges erahnen.
Die Charaktere der beiden Hauptfiguren und auch Gilley hatte ich jedenfalls in Windeseile ins Herz geschlossen.
„Rendezvous um Mitternacht“ ist der Auftakt zu einer neuen Serie vom Verlag Egmont-Lyx.
Die Fortsetzung “ Gespenster küsst man nicht“ werde ich schnellstens ebenso lesen, denn mir hat dieser erste Band sehr gefallen.
Vielleicht liegt es daran, dass die in Texas lebende Autorin selbst als professionelles Medium arbeitet.
© Ricarda Ohligschläger