Sie war jung und brauchte das Geld. Als Marischa Sommer nach ihrem Diplom keine Anstellung fand, aber Schulden aus einem Privatkredit zurück zahlen muss, beginnt sie bei einer Hamburger Sex – Hotline zu arbeiten.
Zuerst ist sie neugierig und fasziniert. Später dann genervt, manchmal verzweifelt und angeekelt.
Offen und schonungslos beschreibt sie ihren Umgang mit den Männern, die nicht mehr als eine Ware bedeuten.
Die Erfahrungen, die sie während dieser Zeit mit Männern und auch mit ihren Kolleginnen macht sind lustig, witzig, beängstigend und schockierend.
Gewaltfantasien, pädophile Neigungen, trauernde und einsame Männer – Marischa kommt mit allem in Berührung und berichtet von ihren eigenen Gefühlen, Gedanken und Sehnsüchten.
Auf mich machte die Gesamtstimmung des Buches eher einen beklemmenden Eindruck und es erschreckt mich, dass es scheinbar viele Menschen gibt für die solche Lines buchstäblich ein „Zuhause“ sind. Egal, ob es sich hierbei um Anrufer oder Angerufene handelt.
Fazit: Ein offener Bericht, der nichts verheimlicht und sehr nachdenklich stimmt.
© Ricarda Ohligschläger