Alex Capus hat mich mit „Léon und Louise“ nicht verzaubert, sondern mich nachhaltig beeindruckt und wenn ich selten ein Buch zweimal lese, aber dieser Roman hat sehr gute Chancen darauf eine jährliche Genusslektüre zu werden!
Zwei junge Menschen verlieben sich, aber der Krieg bringt sie auseinander: Das ist die Geschichte von Léon und Louise – die Geschichte einer großen Liebe, gelebt gegen die ganze Welt. Sie beginnt mit ihrer Begegnung im Ersten Weltkrieg in Frankreich an der Atlantikküste, doch dann trennt sie ein Fliegerangriff mit Gewalt. Sie halten einander für tot, Léon heiratet, Louise geht ihren eigenen Weg – bis sie sich 1928 zufällig in der Pariser Métro wiederbegegnen. Ein Paar, das gegen alle Konventionen an seiner Liebe festhält und ein eigensinniges, manchmal unerhört komisches Doppelleben führt.
(Kurzbeschreibung laut www.dtv.de)
Dieses Buch stand schon seit Ewigkeiten auf meiner Wunschliste und nun habe ich endlich Bekanntschaft mit „Léon und Louise“ machen dürfen. Es ist eine der schönsten Liebesgeschichten und gleichzeitig die wohl emotionalste Dreiecksbeziehung, die ich je gelesen habe. Und vor allen Dingen kommt sie ohne Kitsch, ohne schwulstige Dialoge und ohne überflüssige intime Details aus.
Alex Capus hat die Liebe zwischen „Léon und Louise“ auf das Wesentliche reduziert und beweist, dass wahre Liebe alle Hürden überwindet, egal ob es dabei um Léon und Louise geht, oder aber um Yvonne, die aus Liebe zu Léon sogar den Ehebruch akzeptiert.
Capus Schreibstil ist mitreißend, gefühlvoll und packend. „Léon und Louise“ kann man einfach nicht aus der Hand legen.
Der Autor schafft das mit wenigen Worten auszudrücken, wofür anderen Autoren drei Sätze benötigen. Es gelingt ihm ohne große Mühe die französische Leichtigkeit in seine Zeilen einfließen zu lassen und damit eine tolle Atmosphäre zu zaubern.
Gleichzeitig verbindet er zwei Weltkriege auf so gekonnte Weise mit einer Liebesgeschichte, dass man das Gefühl hat, er wäre dabei gewesen. Hitlers Besuch in Paris ist dabei ganz besonders anzumerken. Was im ersten Augenblick nebensächlich erscheint, ist an historischem Wert kaum zu überbieten.
Fazit: Alex Capus hat mich mit „Léon und Louise“ nicht verzaubert, sondern mich nachhaltig beeindruckt und wenn ich selten ein Buch zweimal lese, aber dieser Roman hat sehr gute Chancen darauf eine jährliche Genusslektüre zu werden!
© Ricarda Ohligschläger
3 thoughts on “Alex Capus – Léon und Louise”
Comments are closed.
Hach, ich bin ja schon sooooo oft an diesem Roman vorbeigegangen. Kaufen? Nicht kaufen? Immer wieder die gleiche Fragerei. Dank dir habe ich jetzt fürs nächste Vorbeigehen eine Antwort: kaufen! Manche Entscheidungen werden einem einfach abgenommen. 😉
Hört sich toll an: Kommt mit in meinen Urlaub!
Es ist ein ganz wunderbares Buch und ich habe es so geliebt, dass ich an ganz vielen Stellen davon erzählt habe.
Capus ist ein nicht ganz unumstrittener Schriftsteller und ich kam mit seinen Büchern nicht immer zurecht.
Aber das hier ist große Klasse.
Liebe Grüße von
Hermann Josef