„Die Mittwochsbriefe“ von Jason F. Wright ist an Emotionen kaum zu übertreffen. Er hat mich sehr tief berührt. Der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht und so musste ich dieses Buch einfach haben. Schon nach den ersten Seiten war ich sehr angetan und durch den flüssigen Schreibstil konnte ich das Buch einfach nicht aus der Hand legen. Die Briefe als kursiver Text bildeten eine schöne Abwechslung beim Lesen besonders da sie nicht nur aus Liebesbriefen sondern auch alltäglichen Begebenheiten bestehen. Die Geschichte zwischen Jack und Laurel und ihrem Familiengeheimnis ging mir sehr nah. Und als ich dachte jetzt erwartet mich nicht mehr viel, wendete sich das Blatt noch einmal und ich musste doch noch ein paar Tränchen verdrücken. Der Epilog in Form eines eingehefteten Briefes ist eine wunderbare Idee und gibt der Geschichte einen tollen Abschluss.
© Ricarda Ohligschläger
Kategorie: Rezensionen
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Jason F. Wright – Die Mittwochsbriefe
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Charlotte Thomas – Die Liebenden von San Marco
Es gibt Bücher, die den Ruf haben, großartiges Lesevergnügen zu beinhalten. Hält man sie dann endlich in den Händen klopft das Herz und es macht überglücklich endlich die ersten Zeilen lesen zu können und mit jeder Seite die folgt taucht man mehr in die Geschichte ein und vergisst Zeit und manchmal auch die Suppe auf dem Herd. Und das Seufzen am Ende bleibt ebenso nicht aus, denn so sehr man das Ende des Buches auch herbei sehnt um endlich alles von der Geschichte zu erfahren – ein bisschen Wehmut bleibt beim Zuklappen, da man die Protagonisten „gehen“ lassen muss. Eines dieser Bücher ist „Die Liebenden von San Marco“.
Schon das Cover des Schutzumschlags hat mich direkt angesprochen. Opulent und farbenfroh genau das Richtige für Liebhaber historischer Romane und die Illustrationen von Jan Balaz und ein weinrotes Lesebändchen geben der Hardcoverausgabe das besondere Etwas.
Über 5 Jahre erlebt man beim Lesen Intrigen, Tod, Liebe und ganz am Anfang natürlich die Pest.
Die Figuren entwickeln sich im Laufe der Handlung immer mehr, wobei einige Charaktere mit der Zeit sehr überraschen z.B. hat Niccolo sanfte aber auch grausame und rachsüchtige Züge an sich. Und aus Cintia, dem verwöhnten Kind aus gutem Hause wird eine junge, starke Frau. Ihre Liebe zu Paolo wird auf mehrere Harte Proben gestellt, denn das Schicksal meint es mit den beiden nicht leicht.
Beim manchen Szenen war ich sehr aufgewühlt und wollte gerne hilfreich eingreifen so sehr war ich von der Spannung und der Szenerie ergriffen. Doch alle finden ihren Weg – für mnache führt er direkt in die Hölle. Die Beschreibungen der Autorin über Venedig und den Schiffbau finden ebenso ihren Platz und verschmelzen mit der fiktiven Handlung.
Charlotte Thomas hat mich wieder einmal mitnehmen können auf eine wunderbare Reise durch Venedig und ich empfehle dieses Buch jedem Fan historischer Romane, denn nicht nur die fiktive Handlung sondern die durchaus lobenswerte Recherche erhält von mir den Status: absolut empfehlenswert!!!
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Astrid Fritz – Die Hexe von Freiburg
Dies ist mein erster Roman von Astrid Fritz. Ich hatte dieses Buch letztes Jahr geschenkt bekommen und habe es jetzt in drei Tagen ausgelesen. Wenn ich in den ersten beiden Tagen nicht soviel anderes zu tun gehabt hätte, so hätte ich sicher die 441 Seiten an einem Tag verschlungen und nicht 90 Seiten in zwei Tagen und den Rest in einem Rutsch.
Catharinas Schicksal ist schon in ihrer Jugend durch Verlust geprägt. Muss sie doch nach dem Tod ihrer Mutter und der Neuverheiratung des Vaters ihr Elternhaus plötzlich und unerwartet verlassen. Doch bald findet sie im Haus ihrer Tante ein neues Heim. Und ihre große Liebe Christoph. Gerade erst schüchtern angenähert und sich gegenseitig ihre Liebe gestehend müssen Christoph und Catharina schon wieder Abschied nehmen. Doch verbindet sie ein Versprechen auf ewig.
Catharina muss immer wieder neu ihren Platz im Leben finden. Liebeleien, neue Freundschaften, aber auch Feinde und letztendlich Gerüchte machen ihr Leben abwechslungsreich aber manchmal auch trostlos, angstvoll und tränenreich. Die Liebe zwischen ihr und Christoph hat mich sehr berührt. Hält sie doch allen Irrungen und Wirrungen stand – sogar dem Angesicht des Todes. Ihr größer Feind Siferlin ist als wirklich widerlicher Zeitgenosse beschrieben, der mir alleine beim Lesen ein unangenehmes Gefühl verursachte.
Ich hatte nie das Gefühl „Die Hexe von Freiburg“ endlich aus der Hand legen zu wollen. Die Beschreibungen der Zunft und der Bräuche dieser Zeit brachten eine interessante Abwechslung in die eigentliche Handlung und auch das Thema der Hexenverfolgung wird immer wieder eingebaut. Allein die Tatsache wie aus Gerüchten Prozesse entstehen können ist beängstigend. Am Ende hatte ich einen dicken Kloß im Hals, so hat mich dieses Buch berührt und die Fortsetzung steht schon auf meinem Wunschzettel.
Hexenverfolgung in historischen Romanen ist für mich immer wieder ein spannendes Thema. Zeugt es doch von Unwissenheit, Ratlosigkeit und auch großer Angst gegen alles Unerklärliche im Mittelalter.
Folgeromane: “Die Gauklerin” und “Die Tochter der Hexe”
© Ricarda Ohligschläger -
Matthias Sachau – Kaltduscher
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Kaltduscher von Matthias Sachau © Ullstein Buchverlag Wie heißt denn nur dieses Lihied? „Das schlimme an Krieg ist ja, dass man nicht mehr aufhören kann.“ Und genau so ging es mir beim Lesen des vorliegenden Buches „Kaltduscher“ von Matthias Sachau. Schon sein Debüt „Schief gewickelt“ war ein Reigen aus Wortwitz und Wahnsinn aber leider nur auf 205 Seiten.
Und nun konnte ich endlich noch mehr davon lesen,denn ich hatte fast 400 Seiten sachauischen Humor vor mir.
Zu allererst die Frage: was ist ein Ausklappbalkon?
Auf diese Idee muss man erstmal kommen!
Sowas hatte ich damals in meiner WG nicht.Aber dafür ebenso immer eine volle Küche und auch ein ständig besetztes Klo. Ja es war lustig, und daher war es so toll diese Zeit mit Hilfe dieser kunterbunt gemischten Männer WG nochmal Revue passieren zu lassen.
Die Storys rund um Oliver und seine Mitbewohner inkl. des Stasi – Opas und seinen durchgeknallten Vermieter sind zwar manchmal leicht überzogen aber durchaus unterhaltsam. Auch dank des Schreibstils.
Also ich bin mir sicher „Da kommt was!“ und zwar noch viel mehr tolles, lustiges, chaotisches an Lesestoff von M.S., denn das ist „KONST“.
Achso und dann bleibt natürlich immer noch die Frage: Wie heißt denn nur dieses Lihied? Aber die Frage kann mir vielleicht jemand anderes beantworten.
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Preethi Nair – Koriandergrün und Safranrot
Dieses Buch muss ich einfach weiter empfehlen. Aufgefallen ist es mir wegen dem wunderschön gestaltetem Cover und dem etwas geheimnisvollem Klappentext: „Zitronensaft und Ingwer für die Seele, Mango für die Träume und Honig für den inneren Frieden….“
Erzählt wird die Geschichte von Nalini und ihren Kindern, die ihrem Familienoberhaupt Raul nach London folgen. Hier erleben sie eine Zeit voller Enttäuschung, Wut und Trauer aber sie spüren auch neue Hoffnung. Sie lernen neue Menschen kennen und eins hält alle(s) zusammen: Nalinis Kochkünste und die Kraft der Liebe.
Abwechselnd von Maya (ihrer ersten Tochter) und Nalini (die Mutter) erzählt bekommt man als Leser immer wieder andere Sichtweisen präsentiert und genau das macht dieses Buch so interessant, wundervoll und liebenswert!!
„Gewürzt“ wird das Ganze mit vielen Einblicken in die indische Kultur ohne fade zu wirken. Es ist genau die richtige Portion um der eigentlichen Handlung noch mehr Zauber zu verleihen.
Der Hauptteil der Handlung spielt in London aber trotzdem sah ich vor meinem inneren Auge stets die farbenfrohen Saris, die Picklesgläser gefüllt mit indischen Kostbarkeiten und ja ich hatte auch einen Duft von Curry, Nelken und Zimt in der Nase. Sie glauben mir nicht? Lesen Sie dieses Buch!
Sie werden versinken – in „Koriandergrün und Safranrot“
© Ricarda Ohligschläger